Testen und Bewerten

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1
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Nenne die Funktionen der Leistungsfeststellung:

  • Diagnosefunktion: Bestimmung des aktuellen Lernstands, Erkennen von Stärken und Schwächen bei Lernenden. Wichtig auch für die Anpassung des Unterrichts durch die Lehrperson.

  • Rückmeldefunktion: Lernende und Lehrpersonen erhalten Feedback über den Lernfortschritt.

  • Motivationsfunktion: Positives Feedback und Noten können die intrinsische und extrinsische Motivation fördern.

  • Berechtigungsfunktion: Prüfungen dienen oft als „Gatekeeper“, um Zugang zu Bildungs- oder Berufschancen zu gewähren.

2
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Beschreibe die ethnische und die soziale Dimension der Leistungsbewertung

  • Fairness: Prüfungen müssen transparent und für alle zugänglich sein, unabhängig von sozialen oder kulturellen Hintergründen.

  • Missbrauch von Prüfungen: Prüfungen können als „Gatekeeping“-Instrument missbraucht werden, um bestimmte Gruppen zu benachteiligen.

  • Ethik-Kodex: Sprachtester:innen orientieren sich an Standards wie Fairness bei der Entwicklung, Durchführung und Interpretation von Tests.

3
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Was ist Language Assessment Literacy?

Definition: Sprachbewertungskompetenz umfasst das Wissen und die Fähigkeiten, die Lehrpersonen benötigen, um Sprachtests zu gestalten, zu verwalten, auszuwerten und Feedback zu geben.

  • Lehrpersonen nutzen Testergebnisse, um Entscheidungen über Unterricht, Förderung und Klasseneinteilung zu treffen.

  • Wichtige Aspekte: Testgestaltung, Durchführung, Bewertung, Feedback und Entscheidungsfindung.

4
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Nenne die Unterschiede zwischen standardisierten Tests und Prüfungen im Unterricht. Und nenne Beispiele für standardisierte Prüfungen in Österreich

  • Standardisierte Tests: Extern entwickelt, mit festgelegten Formaten und Bewertungsstandards (z. B. TOEFL, Bildungsstandards in Österreich). Ziel: Vergleichbarkeit.

  • Prüfungen im Unterricht: Werden von Lehrpersonen erstellt, stärker auf den Unterrichtsinhalt bezogen. Ziel: Förderung des Lernprozesses und spezifisches Feedback.

Beispiele:

  • Bildungsstandards (BIST): Englisch, Deutsch, Mathematik in der 8. Schulstufe, zuletzt 2019 durchgeführt. Ziel: Orientierung und Evaluation.

  • Individuelle Kompetenzmessung PLUS (iKMPLUS): Ab 2023/24 in der 7. und 8. Schulstufe (Englisch). Ziel: Rückmeldung und gezielte Förderung.

  • Teilstandardisierte Reifeprüfung: Seit 2014/15 in AHS und BHS für Fremdsprachen (Hören, Lesen, Schreiben).

5
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Was sind die rechtlichen Grundlagen des Testens und Bewertens?

  • Schulunterrichtsgesetz (SchUG): Regelt allgemeine Formen der Leistungsbewertung und Notendefinitionen.

  • Leistungsbeurteilungsverordnung (LBVO): Legt fest, wie mündliche, schriftliche und praktische Prüfungen durchgeführt werden.

  • Rahmenlehrpläne in Südtirol: Stellen spezifische Anforderungen für deutsch- und italienischsprachige Schulen.

6
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Nenne und beschreibe die drei Perioden des Sprachtestens in den lebenden Fremdsprachen.

  • Traditionelles (vorwissenschaftliches) Testen:

    • Orientierung am Grammatik-Übersetzungsmethode (z. B. Übersetzungen, Grammatikfragen).

    • Kritik: Subjektive Bewertung und fehlende wissenschaftliche Grundlage.

  • Psychometrisch-strukturalistisches Testen (ab den 1960er Jahren):

    • Sprachkompetenz wird als Summe isolierter Elemente betrachtet (Grammatik, Wortschatz, Hören etc.).

    • Geschlossene Formate (z. B. Multiple-Choice).

    • Fokus auf Reliabilität und Objektivität durch psychometrische Prinzipien.

    • Entwicklung großer standardisierter Tests (z. B. TOEFL).

  • Psycholinguistisch-soziolinguistisches Testen (ab den 1970er Jahren):

    • Fokus auf kommunikative Sprachkompetenz (Kommunikative Wende).

    • Situationsbasierte Aufgaben, die sprachliches Handeln überprüfen (z. B. Rollenspiele, offene Aufgaben).

    • Integration von theoretischen Modellen wie „Sprachkompetenzmodellen“.

7
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Grundlegende Begriffe:
Testen

Methode, um spezifische Fähigkeiten zu messen.

8
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Grundlegende Begriffe:
Messen

Quantitative oder qualitative Erfassung von Leistungen (z. B. Punktzahlen oder verbales Feedback).

9
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Grundlegende Begriffe:
Bewerten (Assessment)

Einschätzung der Fähigkeiten auf Grundlage der Ergebnisse.

Formen der Bewertung:

  • Assessment OF Learning (summativ): Abschluss eines Lernprozesses, z. B. Prüfungsergebnisse.

  • Assessment FOR Learning (formativ): Unterstützung des Lernprozesses, z. B. Feedback während des Unterrichts.

10
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Beschreibe den Testentwicklungszyklus

  • Testzweck definieren: Warum teste ich? (z. B. Lernstand messen, Zertifizierung).

  • Testkonstrukt beschreiben: Welche Fähigkeit will ich messen? (z. B. Leseverstehen, Schreibfertigkeit).

  • Testspezifikationen schreiben: Bauplan des Tests (z. B. Zielgruppe, Aufgabenformate, Bewertungsraster).

  • Aufgaben entwickeln und pilotieren: Erstellung und Test der Aufgaben.

  • Feldtestung: Test an Zielgruppe durchführen und Daten analysieren.

  • Finalisierung: Anpassungen basierend auf Pilot- und Feldtest-Ergebnissen.

11
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Nenne wichtige Elemente in Testspezifikationen

Testspezifikationen dienen als Bauplan für einen Test und reduzieren subjektive Einflüsse. Sie umfassen:

  1. Allgemeine Informationen:

    • Zielgruppe (z. B. Alter, Sprachniveau).

    • Zielsetzung (z. B. Lernstand, Zertifizierung).

  2. Spezifische Informationen:

    • Fertigkeiten (z. B. Hören, Sprechen).

    • Testformate (z. B. Multiple Choice, offene Aufgaben).

    • Anzahl und Länge der Aufgaben.

    • Bewertungsform (z. B. analytisch oder holistisch).

  3. Logistik:

    • Dauer der Prüfung.

    • Feedback-Methoden (z. B. Noten oder GERS-Niveau).

12
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Nenne die Testgütekriterien (Big Five nach Bachman & Palmer, 1996)

  • Validität:

    • Ein Test misst, was er vorgibt zu messen.

    • Unterkategorien:

      • Konstruktvalidität: Bezieht sich auf das zugrundeliegende Konstrukt (z. B. Sprachkompetenz).

      • Inhaltsvalidität: Inhaltliche Übereinstimmung der Aufgaben mit dem Lernziel.

      • Augenscheinvalidität: Glaubwürdigkeit aus Sicht der Testteilnehmenden.

    • Wichtig: Validität ist die Grundlage für die Interpretation der Ergebnisse.

  • Reliabilität:

    • Konsistenz und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.

    • Maßnahmen zur Steigerung:

      • Einheitliche Testadministration (z. B. klare Anweisungen, gleiche Bedingungen).

      • Geschulte Bewerter:innen mit definierten Bewertungskriterien.

      • Mehr Items, um Zufallseffekte zu minimieren.

  • Authentizität:

    • Testaufgaben sollten realitätsnah sein und Lebenswelten der Lernenden widerspiegeln.

    • Beispiel: Dialoge aus dem Alltag statt künstlicher Texte.

  • Praktikabilität:

    • Test sollte mit vorhandenen Ressourcen (Zeit, Budget, Personal) realisierbar sein.

  • Washback-Effekt:

    • Rückkopplung des Tests auf den Unterricht:

      • Positiv: Test fördert effektives Lernen (z. B. motivierende Aufgaben).

      • Negativ: Unterricht fokussiert nur auf die Prüfungsvorbereitung („Teaching to the test“).

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Beschreibe den Zusammenhang zwischen Validität, Reliabilität und Authentizität

  • Validität und Authentizität:

    • Authentische Aufgaben erhöhen die Validität, wenn sie relevante Sprachkompetenzen prüfen.

    • Aber: Zu authentische Aufgaben (z. B. komplexe reale Texte) können die Validität beeinträchtigen, wenn sie für die Zielgruppe ungeeignet sind.

  • Validität und Reliabilität:

    • Hohe Reliabilität (konsistente Ergebnisse) ist Voraussetzung für Validität.

    • Ein Test kann reliabel sein, ohne valide zu sein, aber nicht umgekehrt.

14
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Nenne die Maßnahmen zur Förderung der Testqualität

  • Reliabilität:

    • Standardisierte Durchführung und klare Testinstruktionen.

    • Bewertungsraster für Konsistenz bei der Bewertung (Inter- und Intra-Rater-Reliabilität).

  • Validität und Authentizität:

    • Präzise Definition des Testkonstrukts und der Aufgabenformate.

    • Auswahl authentischer Materialien, die zur Zielgruppe passen.

  • Positiver Washback:

    • Transparente Ergebnisse und zeitnahe Rückmeldungen.

    • Aufgaben, die die Sprachkompetenz fördern, nicht nur Prüfungswissen.

15
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Nenne die Gemeinsamkeiten zwischen Lese- und Hörverstehensprozessen

  • Beide sind rezeptive Fertigkeiten, die auf die Verarbeitung von Input abzielen:

    • Leseverstehen: Visueller Input.

    • Hörverstehen: Auditiver Input.

  • Rezeptiv bedeutet nicht passiv: Lernende konstruieren aktiv Bedeutung aus dem Input.

  • Beide Prozesse sind nicht direkt beobachtbar; Testergebnisse basieren auf Rückschlüssen durch Aufgaben.

16
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Nenne die Komponenten und Prozesse einer Hörverstehensleistung

  • Komponenten:

    • Wahrnehmung (auditive Fähigkeiten).

    • Identifikation sprachlicher Elemente (linguistische Fähigkeiten).

    • Verstehen der Mitteilung (semantische Fähigkeiten).

    • Interpretation der Bedeutung (kognitive Fähigkeiten).

  • Prozesse:

    • Bottom-Up: Datengeleitetes Verstehen, z. B. Erkennen von Lauten, Wörtern und Satzstrukturen.

    • Top-Down: Konzeptgeleitetes Verstehen, z. B. Nutzung von Kontextwissen und Erfahrungen.

    • Interaktionsmodell: Kombination aus beiden Ansätzen.

17
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Beschreibe die Hörverstehensziele und Hörverhalten

  • Verstehensziele:

    • Globales Verstehen: Gesamtaussage erfassen (z. B. „Worum geht es?“).

    • Selektives Verstehen: Bestimmte Informationen herausfiltern (z. B. Zahlen, Orte, Namen).

    • Detailliertes Verstehen: Hauptaussagen und unterstützende Details verstehen.

  • Hörverhalten:

    • Filtern (selektives Hören) und genaues Hören je nach Aufgabenanforderung.

    • Dynamischer Prozess, abhängig vom Ziel der Aufgabe und Kontext des Hörens.

18
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Nenne Aufgabenformate für die Überprüfung der Fertigkeit Hören

  • Geschlossene Formate:

    • Multiple Choice.

    • Richtig/Falsch.

    • Zuordnungsaufgaben.

  • Halboffene Formate:

    • Kurzantworten.

    • Lückenfüllen.

  • Offene Formate:

    • Freie schriftliche Antworten.

    • Zusammenfassungen.

  • Unterschiedliche Formate je nach Verstehensziel und Testzweck.

19
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Nenne Richtlinien für die Überprüfung der Fertigkeit Hören

  • Schwierigkeitsgrad und Tempo des Hörtextes an die Zielgruppe anpassen.

  • Hörtexte:

    • Authentische Inhalte bevorzugen (z. B. Interviews, Gespräche).

    • Stimmen und Akzente variieren.

    • Hintergrundgeräusche vermeiden, wenn sie das Verstehen unnötig erschweren.

  • Aufgabenstellung:

    • Klar formuliert und ohne Interdependenz zwischen Items.

    • Wortwörtliche Formulierungen aus dem Text vermeiden.

  • Ablauf:

    • Ein- oder mehrmaliges Hören je nach Testziel.

20
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Wie gestaltet sich eine Analyse von Höraufgaben auf Authentizität? (Definiere Authentizität)

  • Authentizität bedeutet:

    • Lebensweltlicher Bezug (z. B. reale Kontexte, die für die Lernenden relevant sind).

    • Verwendung authentischer Materialien (z. B. Radioausschnitte, Dialoge).

  • Prüfkriterien:

    • Stimmen die Aufgaben mit der realen Sprachverwendung überein?

    • Sind die Aufgaben interessant und sinnvoll für die Lernenden?

    • Fördern die Aufgaben die Anwendung von Hörstrategien?

21
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Nenne die Prozesse beim Leseverstehen.

  • Bottom-Up-Prozesse:

    • Leser:innen dekodieren Buchstaben, Wörter und Satzstrukturen.

    • Fokus auf der Entschlüsselung des Textes ohne Kontextbezug.

  • Top-Down-Prozesse:

    • Kontextwissen und Weltwissen aktivieren, um den Text zu interpretieren.

    • Vorhersagen und Hypothesen basierend auf dem Inhalt erstellen.

  • Interaktionsmodell:

    • Kombination aus Bottom-Up- und Top-Down-Prozessen für ein ganzheitliches Verstehen.

22
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Nenne Faktoren, die eine Leseaufgabe einfach oder schwierig machen

  • Textfaktoren:

    • Textlänge, Satzstrukturen, Wortschatzschwierigkeit.

    • Abstraktionsgrad und Informationsdichte.

  • Leserfaktoren:

    • Sprachkenntnisse, Hintergrundwissen und Lesestrategien.

    • Motivation und Vertrautheit mit dem Textgenre.

  • Aufgabenfaktoren:

    • Klarheit der Instruktionen.

    • Komplexität der Fragen (z. B. Multiple Choice vs. offene Fragen).

23
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Nenne Leseverstehensziele.

  • Globales Verstehen:

    • Gesamtaussage eines Textes erfassen (z. B. Hauptthemen und Absichten).

  • Selektives Verstehen:

    • Spezifische Informationen aus dem Text herausfiltern.

  • Detailliertes Verstehen:

    • Präzise Analyse und Interpretation des Textes (z. B. Hauptaussagen und unterstützende Details).

24
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Nenne die Eigenschaften und das Ziel eines diagnostischen Tests.

  • Ziel:

    • Stärken und Schwächen der Leser:innen identifizieren.

  • Eigenschaften:

    • Fokus auf spezifischen Fähigkeiten (z. B. Wortschatz, Textstrukturen).

    • Individuelle Rückmeldung für gezielte Förderung.

    • Offenlegung von Lernbedarfen und Fehlerschwerpunkten.

25
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Nenne Aufgabenformate zur Überprüfung der Fertigkeit Lesen

  • Geschlossene Formate:

    • Multiple Choice.

    • Richtig/Falsch-Fragen.

    • Zuordnungsaufgaben.

  • Halboffene Formate:

    • Lückenfüllaufgaben (z. B. Cloze-Test).

  • Offene Formate:

    • Kurze oder ausführliche schriftliche Antworten.

    • Zusammenfassungen oder Inhaltsangaben.

26
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Nenne die Richtlinien zur Überprüfung der Fertigkeit Lesen.

  • Aufgaben sollten:

    • Der Zielgruppe und dem GERS-Niveau entsprechen.

    • Klare und eindeutige Instruktionen enthalten.

    • Textpassagen und Items in chronologischer Reihenfolge darstellen.

  • Authentizität des Textmaterials:

    • Einsatz lebensnaher und relevanter Texte (z. B. Artikel, Berichte).

  • Auswertung:

    • Eindeutige Lösungsschlüssel und Kriterien für offene Aufgaben bereitstellen.

27
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Nenne Schwierigkeiten und Herausforderungen des integrierten Testens.

  • Integriertes Testen:

    • Kombination von Lesen mit anderen Fertigkeiten (z. B. Lesen und Schreiben).

    • Herausforderung: Messung isolierter Fähigkeiten schwerer umzusetzen.

  • Komplexität:

    • Höhere Anforderungen an die Testentwicklung.

    • Potenziell höhere Belastung für Lernende.

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Nenne Eigenschaften von Lesen im digitalen Kontext.

  • Charakteristika:

    • Hypertextstrukturen: Leser:innen navigieren durch verlinkte Inhalte.

    • Multimodalität: Einbindung von Text, Bild, Video und Ton.

    • Interaktivität: Inhalte können angepasst oder erweitert werden (z. B. durch Kommentarfunktionen).

  • Herausforderungen:

    • Ablenkung durch non-lineares Lesen.

    • Kritische Bewertung der Textquellen.

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Nenne die Komponenten linguistischer Kompetenz

Linguistische Kompetenz ist ein zentraler Teil der Sprachkompetenz und umfasst:

  • Phonologische Kompetenz: Verständnis und Anwendung von Lautsystemen.

  • Grammatische Kompetenz: Beherrschung von Satzstrukturen und Regeln.

  • Lexikalische Kompetenz: Kenntnis von Wörtern und deren Bedeutungen.

  • Textuelle Kompetenz: Fähigkeit, kohärente und kohäsive Texte zu verstehen und zu erstellen.

  • Pragmatische Kompetenz: Kontextbezogene Anwendung der Sprache.Konstrukte für Wortschatz, Grammatik und Lexikogrammatik

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Was sind Konstrukte für Wortschatz, Grammatik und Lexikogrammatik?

  • Wortschatz:

    • Definition: Kenntnis einzelner Wörter und deren Bedeutungen.

    • Konstrukt im GERS:

      • A1: Grundlegender Alltagswortschatz.

      • B1: Erweiterter Wortschatz für vertraute Themen.

      • C1/C2: Breites Spektrum an idiomatischem und fachsprachlichem Wortschatz.

  • Grammatik:

    • Beschreibung von Regeln zur Satzbildung.

    • Integration in den Lehrplan und Bezug zu den GERS-Stufen:

      • A1: Einfache Satzstrukturen.

      • B2: Komplexe Satzkonstruktionen und Verknüpfungen.

  • Lexikogrammatik:

    • Schnittstelle von Wortschatz und Grammatik, z. B. Kollokationen, Phrasen und idiomatische Ausdrücke.

    • Relevant für Fachbereiche (z. B. Wirtschaft, Technik, Medizin).

31
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Nenne Testformate zur Überprüfung von Wortschatz

  • Isolierte Überprüfung:

    • Fokus auf Einzelwörter oder isolierte Strukturen.

    • Beispiele:

      • Multiple Choice (z. B. Synonyme erkennen).

      • Wortbildung (z. B. Präfixe/Suffixe ergänzen).

      • Lückentests (z. B. fehlende Wörter einfügen).

  • Kontextualisierte Überprüfung:

    • Testen des Wortschatzgebrauchs im Zusammenhang.

    • Beispiele:

      • C-Test: Unvollständige Sätze, bei denen Wörter vervollständigt werden müssen.

      • Kurztexte oder Szenarien mit zielgerichteten Aufgaben (z. B. passende Wörter einfügen).

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Nenne die Prinzipien der Erstellung und Bewertung von Testformaten

  • Allgemeine Prinzipien (Einheit 1):

    • Validität: Testaufgaben sollten die Zielkompetenz realistisch abbilden.

    • Reliabilität: Klare Aufgabenstellung und standardisierte Bewertung.

    • Authentizität: Aufgaben sollten praxisnah und kontextbezogen sein.

  • Spezifische Prinzipien für Wortbildung und C-Test:

    • Wortbildung:

      • Aufgaben sollten zielgerichtet und dem GERS-Niveau angepasst sein.

      • Einfache Aufgaben: Ersetzen oder Ergänzen von Präfixen/Suffixen.

      • Komplexere Aufgaben: Erstellen neuer Wörter aus Wurzelwörtern.

    • C-Test:

      • Einsetzbare Wörter sollten eindeutig aus dem Kontext hervorgehen.

      • Auswahl der Lücken: Wörter, die Bedeutungsträger im Satz sind.

      • Gleichmäßige Verteilung der Lücken innerhalb des Textes.

  • Bewertung:

    • Klare Lösungsschlüssel und Kriterien (z. B. korrekte Rechtschreibung).

    • Holistische vs. analytische Bewertung:

      • Holistisch: Gesamtleistung im Kontext.

      • Analytisch: Bewertung einzelner Elemente (z. B. Grammatik und Wortwahl).

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Wie ist der Stellenwert von Grammatik im österreichischen Schulkontext

  • Grammatikunterricht:

    • Traditionelle Ansätze: Fokus auf die Vermittlung grammatischer Regeln und deren Anwendung in isolierten Übungen.

    • Moderne Ansätze: Integration von Grammatikübungen in kommunikative und kontextualisierte Aufgaben (z. B. rollenspielbasierte Übungen).

  • Lernmaterialien:

    • Schulbücher und digitale Ressourcen in Österreich betonen zunehmend den Einsatz authentischer Texte und die Anwendung von Grammatik im Kontext.

    • Kritische Reflexion: Ist der grammatische Fokus in Lehrmaterialien angemessen oder zu starr? Wird zu viel Wert auf isolierte Grammatikübungen gelegt?

34
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Welche Testformate gibt es zur gemeinsamen Überprüfung von Grammatik und Wortschatz

  • Isolierte Tests:

    • Überprüfung von Grammatik und Wortschatz getrennt.

    • Beispiel: Grammatikübungen (z. B. Lückentexte) und Wortschatzabfragen (z. B. Multiple Choice).

  • Integrierte Tests:

    • Überprüfung von Grammatik und Wortschatz in einem gemeinsamen Kontext.

    • Beispiel: Texte mit gezielten Aufgaben zur Wortschatzerweiterung und Grammatiküberprüfung (z. B. Textproduktion, in der Grammatik und Wortschatz gleichzeitig bewertet werden).

  • Unterscheidung:

    • Isolierte Tests: Fokussieren sich auf das Verständnis einzelner Elemente (Grammatik oder Wortschatz).

    • Integrierte Tests: Testen die Anwendung beider Komponenten in realen Sprachkontexten.

35
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Was sind die Prinzipien der Erstellung und Bewertung der Formate "Bemerke-den-Fehler" und "Lückentext"?

  • Bemerke-den-Fehler:

    • Ziel: Die Studierenden sollen gezielt grammatische oder lexikalische Fehler im Kontext erkennen.

    • Prinzipien:

      • Fehler sollten im Kontext erscheinen, um realitätsnahes Lernen zu ermöglichen.

      • Fehler müssen eindeutig sein und die Testperson auf bestimmte sprachliche Strukturen hinweisen.

      • Bewertung: Korrektur der Fehler anhand klar definierter grammatischer Regeln.

  • Lückentext:

    • Ziel: Testet das Verständnis von Wortschatz und Grammatik in einem gegebenen Kontext.

    • Prinzipien:

      • Lücken sollten logisch und im Kontext des Textes sinnvoll sein.

      • Die Art der Lücke kann variieren: Vokabeln, grammatische Strukturen, Präpositionen oder Zeitformen.

      • Bewertung: Die Bewertung basiert auf der Korrektheit und der passenden Wortwahl im Kontext.

36
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Nenne Charakteristika und Teilkompetenzen der Fertigkeit Schreiben in der L2.

Schreiben in der Zweitsprache (L2) umfasst mehrere Teilkompetenzen:

  • Grammatikalische Kompetenz: Die Fähigkeit, korrekte Satzstrukturen und Grammatik zu verwenden.

  • Lexikalische Kompetenz: Der Wortschatz und die Fähigkeit, passende Wörter im Kontext zu wählen.

  • Textuelle Kompetenz: Die Fähigkeit, Texte logisch zu strukturieren (Einleitung, Hauptteil, Schluss).

  • Pragmatische Kompetenz: Die Fähigkeit, die Sprache im richtigen Kontext anzuwenden, z. B. formell oder informell je nach Zielgruppe.

  • Kognitive Kompetenz: Der mentale Prozess des Schreibens, wie Planen, Formulieren und Überarbeiten.

  • Prozessuelle Kompetenz: Die Fähigkeit, den Schreibprozess zu steuern, z. B. durch Entwurf, Überarbeitung und endgültige Abfassung.

37
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Beschreibe die Mentale Schreibprozesse nach Field (2004).

Field unterscheidet verschiedene mentale Prozesse, die beim Schreiben ablaufen:

  • Planung:

    • Überlegungen zu Thema, Struktur und Ziel des Textes.

    • Aktivierung von Vorwissen und Ressourcen.

  • Formulierung:

    • Der eigentliche Schreibprozess, bei dem Ideen und Konzepte in sprachliche Form gebracht werden.

  • Überarbeitung:

    • Verbesserung des Textes hinsichtlich Kohärenz, Klarheit und Grammatik.

    • Feedback einholen und auf Fehler oder Unklarheiten achten.

  • Revisieren:

    • Umfassende Überarbeitung, bei der der Text in seiner Gesamtheit auf Stil, Struktur und Kohärenz geprüft wird.

38
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Nenne, unterscheide und beschreibe präzise die Arten von Schreibaufgaben

  • Erklärende Aufgaben:

    • Beschreiben, wie etwas funktioniert oder warum etwas so ist.

    • Beispiel: Eine Anleitung schreiben oder einen wissenschaftlichen Text erläutern.

  • Argumentative Aufgaben:

    • Eine Meinung oder Position zu einem Thema entwickeln und argumentativ untermauern.

    • Beispiel: Ein Aufsatz zu einem kontroversen Thema mit Begründungen und Gegenargumenten.

  • Deskriptive Aufgaben:

    • Beschreiben von Personen, Orten, Ereignissen oder Prozessen.

    • Beispiel: Einen Bericht oder eine Beschreibung schreiben.

  • Kreative Aufgaben:

    • Kreatives Schreiben, z. B. Erzählungen oder Gedichte.

    • Beispiel: Eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht verfassen.

  • Zusammenfassende Aufgaben:

    • Wesentliche Punkte eines Textes zusammenfassen.

    • Beispiel: Eine Zusammenfassung eines Artikels oder Buchs.

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Nenne die Unterschiede zwischen computerbasiertem und papierbasiertem Schreiben.

  • Computerbasiertes Schreiben:

    • Vorteile:

      • Erleichterte Überarbeitung und Korrektur (z. B. Copy-Paste, automatische Rechtschreibprüfung).

      • Bessere Lesbarkeit und Organisation (z. B. Verwendung von Formatierungen).

      • Erhöhte Flexibilität bei der Strukturierung von Inhalten.

    • Herausforderungen:

      • Ablenkung durch digitale Tools und Internetzugang.

      • Schwierigeres Abrufen von Informationen, wenn keine externen Hilfsmittel verwendet werden.

  • Papierbasiertes Schreiben:

    • Vorteile:

      • Traditionellere und tiefere Auseinandersetzung mit dem Schreiben (bei manchen Menschen fördert das Handgeschriebene kreatives Denken).

      • Weniger Ablenkung durch digitale Geräte.

    • Herausforderungen:

      • Schwierigeres Bearbeiten und Korrigieren des Textes.

      • Mangel an Tools zur Textverarbeitung, was den Überarbeitungsprozess langsamer macht.

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Nenne die Charakteristika und Teilkompetenzen der Fertigkeit Sprechen

Die Fertigkeit Sprechen umfasst mehrere Teilkompetenzen:

  • Grammatikalische Kompetenz: Die Fähigkeit, grammatisch korrekte Sätze zu bilden und grammatische Regeln anzuwenden.

  • Lexikalische Kompetenz: Der Wortschatz und die Fähigkeit, das richtige Wort zur richtigen Zeit zu finden.

  • Phonetische Kompetenz: Die korrekte Aussprache, Intonation und Betonung.

  • Pragmatische Kompetenz: Die Fähigkeit, die Sprache in unterschiedlichen sozialen Kontexten angemessen zu verwenden (z. B. formell vs. informell).

  • Interaktive Kompetenz: Die Fähigkeit, Gespräche zu führen, Informationen auszutauschen und auf den Gesprächspartner einzugehen.

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Nenne die Merkmale der gesprochenen Sprache und daraus folgende Konsequenzen für das Testen

  • Merkmale der gesprochenen Sprache:

    • Spontanität: Gespräche sind oft weniger strukturiert als schriftliche Texte. Es gibt häufig Pausen, Wiederholungen und Korrekturen.

    • Verbal-Nonverbale Kommunikation: Körpersprache, Mimik und Gestik spielen eine wichtige Rolle.

    • Interaktive Elemente: Reaktionen auf Fragen und Aussagen des Gesprächspartners sind entscheidend.

  • Konsequenzen für das Testen:

    • Authentizität: Mündliche Prüfungen sollten realistische Kommunikationssituationen simulieren (z. B. Interviews oder Rollenspiele).

    • Unvorhersehbarkeit: Teste die Fähigkeit zur spontanen Kommunikation, ohne dass der Prüfling sich vollständig vorbereiten kann.

    • Interaktive Aufgaben: Berücksichtige die dynamische Natur von Gesprächen (z. B. Diskussionen oder Dialoge).

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Nenne die Vor- und Nachteile gängiger Testformate (Sprechen).

  • Interviews:

    • Vorteile: Direktes Feedback, testet reale Sprechfähigkeiten.

    • Nachteile: Stressfaktor für Prüflinge, Schwierigkeiten bei der Bewertung der Interaktivität.

  • Rollenspiele:

    • Vorteile: Fördern die Anwendung von Sprache in realistischen Kontexten, testen sowohl spontane als auch vorbereitete Sprechfertigkeiten.

    • Nachteile: Schwieriger, objektiv zu bewerten, kann zu Ungleichgewichten in den Aufgaben kommen (z. B. beim Asymmetrischen Rollenspiel).

  • Monologe/Präsentationen:

    • Vorteile: Testet Organisation und Ausdrucksfähigkeit der Sprache.

    • Nachteile: Weniger interaktiv, bietet nur begrenzte Möglichkeit zur Reaktion auf Gesprächspartner.

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Unterschiede zwischen der mündlichen Prüfung und Aufgabenformaten an den AHS und BHS

  • AHS (Allgemeinbildende Höhere Schulen):

    • Mündliche Prüfungen: Fokus auf die Präsentation von Inhalten, oft formellere und strukturiertere Prüfungen (z. B. Themenvorträge, Diskussionsrunden).

    • Bewertet wird: Fachwissen, Sprachkompetenz, und strukturelle Klarheit der Argumentation.

  • BHS (Berufsbildende Höhere Schulen):

    • Mündliche Prüfungen: Weniger formell, oft praxisorientierte Aufgaben (z. B. Vorstellungsgespräche, Rollenspiele im beruflichen Kontext).

    • Bewertet wird: Kommunikationsfähigkeit im Kontext der Berufspraxis, sowie Fachsprache.

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Beschreibe den Aufbau von Interlokutor-Frames und Gründe für deren Einsatz. Was ist ein/e InterlokutorIn?

  • Interlokutor-Frames: Strukturierte Gesprächsrahmen, in denen die Prüfperson als Gesprächspartner agiert und mit der Testperson in einem simulierten Gespräch interagiert.

    • Beispiel: In einem Interview oder Rollenspiel fungiert der Prüfer als interaktive Instanz, die Fragen stellt und die Kommunikation fördert.

  • Warum sollten diese eingesetzt werden?:

    • Authentizität: Sie simulieren echte Kommunikationssituationen.

    • Interaktivität: Sie fördern die spontane Sprachproduktion und testen die Fähigkeit der Prüflinge, auf Fragen und Aussagen zu reagieren.

    • Realitätsnähe: Sie spiegeln die tatsächlichen Gesprächssituationen wider, in denen Sprachkompetenz im Alltag oder Beruf erforderlich ist.

InterlokutorIn = Ein/e Interlokutor/in agiert als Gesprächspartner/in in einem mündlichen Sprachtest. Die Aufgabe besteht darin, durch Fragen und Interaktionen eine natürliche Kommunikationssituation zu schaffen und die Sprechfertigkeiten der Testperson objektiv zu überprüfen.

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Nenne Unterschiedliche Arten von Bewertungsrastern (Rating Scales) und deren Vor- und Nachteile

Es gibt verschiedene Arten von Bewertungsrastern, die in der Sprachbewertung verwendet werden:

  • Analytische Bewertungsraster:

    • Beschreibung: Zerlegen eine Leistung in verschiedene Dimensionen (z. B. Grammatik, Wortschatz, Aussprache).

    • Vorteile: Detaillierte Rückmeldung für jede Dimension, hohe Präzision.

    • Nachteile: Aufwendig in der Anwendung, kann zu unklaren Gesamtbewertungen führen.

  • Globale Bewertungsraster:

    • Beschreibung: Beurteilen eine Gesamtleistung ohne detaillierte Unterscheidung in Teilkompetenzen.

    • Vorteile: Schnell und einfach anzuwenden, fördert die ganzheitliche Beurteilung.

    • Nachteile: Weniger präzise Rückmeldungen, da keine detaillierte Analyse der einzelnen Kompetenzen erfolgt.

  • Skalen mit festen Kriterien:

    • Beschreibung: Definierte Leistungskriterien für jede Bewertungsstufe.

    • Vorteile: Klar definierte Bewertungsstufen, relativ objektiv.

    • Nachteile: Geringe Flexibilität, da keine Nuancen in der Leistung berücksichtigt werden.

  • Skalen mit flexiblen Kriterien:

    • Beschreibung: Bieten eine breitere Bewertungsskala und ermöglichen Interpretationen.

    • Vorteile: Ermöglichen eine differenzierte Beurteilung von verschiedenen Leistungsniveaus.

    • Nachteile: Subjektiver, da Interpretationen der Prüfer mehr ins Spiel kommen.

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Nenne Kritische Punkte bezüglich der Bewertung von Flüssigkeit

  • Flüssigkeit beschreibt die Fähigkeit, eine Sprache spontan und ohne große Pausen zu sprechen.

    • Kritische Punkte:

      • Tempo und Pausen: Ein zu schnelles Sprechen kann die Verständlichkeit beeinträchtigen, während lange Pausen die Flüssigkeit negativ beeinflussen können.

      • Fehlerfreiheit vs. Flüssigkeit: Ein übermäßiger Fokus auf fehlerfreie Sprache kann dazu führen, dass Flüssigkeit als weniger wichtig angesehen wird.

      • Natürliche Sprechweise vs. Perfektion: Eine zu starke Betonung auf grammatische Korrektheit kann natürliche Sprachflüsse und spontane Äußerungen hemmen.

  • Abwägung:

    • Flüssigkeit sollte zusammen mit anderen Kriterien wie Kohärenz und Korrektheit bewertet werden, ohne diese zu überladen.

    • Eine Balance zwischen Flüssigkeit und grammatischer Genauigkeit ist wichtig, insbesondere bei der mündlichen Kommunikation.

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Beschreibe den Aufbau und Verwendung von 10-stufigen Bewertungsrastern in Österreich

10-stufige Bewertungsraster:

  • Diese Bewertungsraster sind in Österreich weit verbreitet und bieten eine differenzierte Beurteilung auf einer Skala von 1 bis 10.

  • Aufbau:

    • 1-3: Sehr geringe bis unzureichende Sprachkompetenz (z. B. Fehler häufen sich, kaum Verständlichkeit).

    • 4-6: Mittlere Kompetenz (z. B. einige Fehler, aber verständlich, mit begrenztem Wortschatz und Grammatik).

    • 7-9: Gute bis sehr gute Leistung (z. B. wenige Fehler, flüssig, adäquate Verwendung von Grammatik und Wortschatz).

    • 10: Exzellente Leistung (z. B. nahezu fehlerfreie Sprache, hohe Kohärenz und Präzision).

  • Verwendung:

    • Die 10-stufige Skala erlaubt eine detaillierte Differenzierung der Sprachleistung, ideal für Prüfungen und Tests.

    • Es wird eine differenzierte Beurteilung in mehreren Bereichen (z. B. Flüssigkeit, Korrektheit, Aussprache) vorgenommen.

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Erkläre den Unterschied zwischen Inter- und Intra-Rater-Reliabilität und definiere die Begriffe.

  • Inter-Rater-Reliabilität:

    • Definition: Die Übereinstimmung der Bewertungen von verschiedenen Prüfern (Ratern). Ein hoher Wert bedeutet, dass mehrere Prüfer zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

    • Bedeutung: Sicherstellung, dass die Bewertungen objektiv und nicht von der Person des Prüfers abhängig sind.

  • Intra-Rater-Reliabilität:

    • Definition: Die Übereinstimmung der Bewertungen desselben Prüfers zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder unter unterschiedlichen Bedingungen.

    • Bedeutung: Zeigt an, ob ein Prüfer konsistent bleibt und keine subjektiven Schwankungen in seiner Bewertung zeigt.

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Zähle gängige Bewertungsfehler auf und definiere sie.

  • Halo-Effekt:

    • Definition: Der Bewertende lässt sich von einer positiven oder negativen Eigenschaft einer Person in einer Dimension beeinflussen, was die Gesamtbewertung verzerrt.

    • Beispiel: Ein Prüfer könnte ein gutes Ergebnis in einer Fertigkeit aufgrund eines überzeugenden Eindrucks in einer anderen Dimension (z. B. Auftreten) überbewerten.

  • Zentralisationstendenz:

    • Definition: Die Tendenz des Prüfers, die Bewertungen zu sehr in der Mitte der Skala anzusiedeln, anstatt extreme Bewertungen zu verwenden.

    • Beispiel: Ein Prüfer gibt oft die Wertung 5 (von 10) anstelle der Extremwerte 1 oder 10, auch wenn die Leistung des Prüflings mehr Differenzierung benötigt.

  • Erster Eindruck:

    • Definition: Die Bewertung wird stark durch den ersten Eindruck beeinflusst, was die spätere Bewertung verzerren kann.

    • Beispiel: Wenn der Prüfling zu Beginn der Prüfung nervös wirkt, kann dies die gesamte Bewertung negativ beeinflussen.

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Gib Tipps für eine konsistentere Bewertung

  • Klare Bewertungsmaßstäbe definieren:

    • Verwende klare, objektive Kriterien und beschreibe die Erwartungen genau.

  • Training und Kalibrierung der Prüfer:

    • Regelmäßige Schulungen der Prüfer helfen dabei, Bewertungen zu standardisieren und Fehlerquellen zu minimieren.

  • Mehrere Bewertungen einholen:

    • Bei Unsicherheiten mehrere Prüfer hinzuziehen, um eine objektivere Beurteilung zu erreichen.

  • Bewertung wiederholen:

    • Stelle sicher, dass die Bewertung unter ähnlichen Bedingungen und bei vergleichbaren Aufgaben durchgeführt wird.

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Nennen Sie zwei Merkmale von diagnostischen Tests.

identifizieren Stärken und Schwächen der Lernenden in spezifischen Bereichen.

eben gezielte Rückmeldungen

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Erklären Sie die zwei Konstrukte Wortschatzspektrum und Wortschatztiefe.

Wortschatzspektrum: Der Umfang des Wortschatzes, also die Anzahl der Wörter, die eine Person kennt.

Wortschatztiefe: Das Wissen über ein Wort, einschließlich seiner Bedeutungen, Kollokationen und Verwendungsmöglichkeiten.

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Das entscheidende Gütekriterium eines Tests ist die Validität in Bezug auf:
A. Konstrukt
B. Inhalt
C. Kriterien

A. Konstrukt

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Ordnen Sie die Leseverstehensziele (1–3) den Aufgabenbeispielen (A–D) zu:

  1. selektiv

  2. global

  3. detailliert

A: Ordne einem Text eine Überschrift zu.
B: Lies zwischen den Zeilen, um die Einstellungen der Autor:innen zu erkennen.
C: Entscheide, ob eine Aussage über den Text richtig oder falsch ist und belege dies.
D: Finde in einem Busfahrplan eine bestimmte Uhrzeit.

1 → D
2 → A
3 → C

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Frage: Nennen Sie zwei Funktionen der Leistungsfeststellung und beschreiben Sie diese kurz.

Diagnosefunktion, Rückmeldefunktion, Motivationsfunktion, Berechtigungsfunktion.

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Erläutern Sie, was mit Fairness in der Testgestaltung gemeint ist.

Tests müssen gleiche Chancen für alle Teilnehmenden bieten, unabhängig von Geschlecht, Kultur oder sozialem Hintergrund.

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Welches ist keine Funktion der Leistungsfeststellung?

A. Diagnosefunktion
B. Förderfunktion
C. Rückmeldefunktion
D. Berechtigungsfunktion

B. Förderfunktion (obwohl sie indirekt entstehen kann, ist sie keine definierte Funktion in diesem Kontext).

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Ordnen Sie die Funktionen der Leistungsfeststellung den Beispielen zu.

  1. Diagnosefunktion

  2. Rückmeldefunktion

  3. Berechtigungsfunktion

A. Ein Test entscheidet, ob ein Schüler zur Universität zugelassen wird.
B. Ein Lehrer verwendet einen Test, um herauszufinden, ob Schüler Schwierigkeiten mit Grammatik haben.
C. Ein Schüler erhält Feedback zu seiner schriftlichen Arbeit, um seine Schwächen zu erkennen.

1 → B, 2 → C, 3 → A

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Analysieren Sie einen Test, der ausschließlich Multiple-Choice-Aufgaben verwendet. Gehen Sie auf folgende Punkte ein:

  • Beschreiben Sie, welche Gütekriterien durch dieses Format unterstützt werden.

  • Diskutieren Sie mögliche Einschränkungen für kommunikative Sprachfertigkeiten.

  • Erklären Sie, wie Fairness bei einem solchen Test gewährleistet werden kann.

  • Gütekriterien: Reliabilität (eindeutige Bewertung), Praktikabilität (einfacher Durchführungsprozess).

  • Einschränkungen: Kommunikative Fertigkeiten wie Sprechen werden nicht erfasst.

  • Fairness: Eindeutige Fragen, keine kulturellen oder sozialen Vorurteile.

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Nennen Sie zwei Beispiele, wie die Rückmeldefunktion von Tests im Unterricht umgesetzt werden kann.

  • Beispiel 1: Feedback zu einer schriftlichen Arbeit, das die Stärken und Schwächen des Textes aufzeigt.

  • Beispiel 2: Besprechung von Testergebnissen im Unterricht, um häufige Fehler zu erklären und Verbesserungsvorschläge zu geben.

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Beschreiben Sie, wie die Berechtigungsfunktion bei standardisierten Prüfungen angewendet wird.

Standardisierte Prüfungen wie die Matura in Österreich entscheiden über den Zugang zu höheren Bildungswegen (z. B. Universität).

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Nennen Sie zwei Beispiele, wie Fairness bei der Testgestaltung berücksichtigt werden kann.

  • Beispiel 1: Vermeidung von kulturellen oder geschlechtsspezifischen Vorurteilen in den Testinhalten.

  • Beispiel 2: Klare und verständliche Anweisungen, die allen Teilnehmenden gleiche Chancen bieten.

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Nennen Sie einen Vorteil und einen Nachteil von standardisierten Tests.

  • Vorteil: Vergleichbarkeit der Ergebnisse zwischen verschiedenen Gruppen und Regionen.

  • Nachteil: Geringe Flexibilität, da sie nicht auf die spezifischen Bedürfnisse einzelner Klassen eingehen.

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Was bedeutet Fairness bei der Testgestaltung?
A. Der Test sollte alle möglichen Antworten zulassen.
B. Der Test sollte kulturell neutrale Inhalte verwenden.
C. Der Test sollte nur die besten Schüler belohnen.
D. Der Test sollte keine festen Bewertungsrichtlinien haben.

B. Der Test sollte kulturell neutrale Inhalte verwenden.

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Welche Kompetenz ist Teil der Language Assessment Literacy?
A. Die Fähigkeit, eine neue Sprache zu erlernen.
B. Die Fähigkeit, Sprachtests zu entwickeln und deren Ergebnisse zu interpretieren.
C. Die Fähigkeit, Sprachtests vollständig zu vermeiden.
D. Die Fähigkeit, ohne Feedback zu arbeiten.

B. Die Fähigkeit, Sprachtests zu entwickeln und deren Ergebnisse zu interpretieren.

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Ein Vorteil standardisierter Tests ist:
A. Sie sind individuell an die Lernenden angepasst.
B. Sie bieten genaue Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Gruppen.
C. Sie benötigen keine festen Bewertungsrichtlinien.
D. Sie sind vollständig flexibel in ihrem Format.

B. Sie bieten genaue Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Gruppen.

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Welche rechtliche Grundlage regelt die Leistungsbewertung in österreichischen Schulen?
A. Schulunterrichtsgesetz (SchUG)
B. Bildungsstandardsverordnung
C. Kompetenzrahmen für Fremdsprachen
D. Lehrplanrichtlinien der EU

A. Schulunterrichtsgesetz (SchUG)

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Nennen Sie zwei Merkmale des psychometrisch-strukturalistischen Testens.

  • Merkmal 1: Sprachkompetenz wird in isolierte Elemente wie Grammatik und Wortschatz zerlegt.

  • Merkmal 2: Es werden geschlossene Aufgabenformate wie Multiple-Choice verwendet, um die Objektivität und Reliabilität zu erhöhen.

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Welches Ziel verfolgt das psycholinguistisch-soziolinguistische Testen?

Es legt den Fokus auf kommunikative Sprachkompetenz und testet die Fähigkeit, Sprache in realistischen Kontexten anzuwenden.

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Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen Testen und Bewerten.

  • Testen: Verfahren zur systematischen Erhebung von Daten über die Sprachkompetenz.

  • Bewerten: Interpretation und Einschätzung dieser Daten, oft in Form von Feedback oder Noten.

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Nennen Sie die ersten zwei Schritte im Testentwicklungszyklus.

  • Schritt 1: Definition des Testzwecks (z. B. Diagnose, Zertifizierung).

  • Schritt 2: Beschreibung des Testkonstrukts (z. B. spezifische Sprachfertigkeiten wie Hören, Sprechen).

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Nennen Sie zwei wichtige Elemente von Testspezifikationen.

  • Element 1: Zielgruppe (z. B. Alter, Sprachlevel).

  • Element 2: Aufgabenformate (z. B. Multiple-Choice, offene Fragen).

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Welches Merkmal beschreibt das traditionelle Sprachtesten?
A. Verwendung offener Aufgabenformate.
B. Messung der Sprachkompetenz in isolierten Elementen.
C. Fokus auf die Grammatik-Übersetzungsmethode.
D. Entwicklung kommunikativer Tests.

C. Fokus auf die Grammatik-Übersetzungsmethode.

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Was ist kein grundlegender Begriff des Testens?
A. Messen
B. Bewerten
C. Analysieren
D. Testen

C. Analysieren

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Welche Phase gehört nicht zum Testentwicklungszyklus?
A. Pilotierung von Aufgaben
B. Beschreibung des Testkonstrukts
C. Entwicklung des Lehrplans
D. Finalisierung des Tests

Antwort: C. Entwicklung des Lehrplans

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Ein wichtiges Element der Testspezifikationen ist:
A. Die Bewertung der Unterrichtsinhalte.
B. Die Zielgruppe des Tests.
C. Die Auswahl der Lehrmethoden.
D. Die Integration von Pausen.

B. Die Zielgruppe des Tests

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Was ist Augenscheinvalidität

Augenscheinvalidität beschreibt, wie glaubwürdig und sinnvoll ein Test für die Testpersonen und andere Außenstehende erscheint, basierend auf seinem äußeren Erscheinungsbild und den Aufgaben.

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Was ist ein Cloze-Test?

Ein Cloze-Test ist eine Testform, bei der Wörter aus einem Text entfernt wurden und die Testpersonen diese Wörter anhand des Kontexts wieder einfügen müssen.

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Was ist curriculare Validität?

Ein Test mit hoher curricularer Validität prüft nur Themen, die im Unterricht behandelt wurden, und unterstützt somit die Lernziele des Lehrplans.

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Was ist ein Konstrukt? Und was die Konstruktvalidität?

Konstrukt = Ein Konstrukt ist ein theoretisches Konzept, das durch einen Test gemessen werden soll, z. B. Sprachkompetenz, Hörverstehen oder Grammatikkenntnisse.

Konstruktvalidität = beschreibt, wie gut ein Test das Konstrukt misst, das er vorgibt zu messen. Sie prüft, ob die Aufgaben des Tests tatsächlich mit dem zugrunde liegenden Konzept übereinstimmen.

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Was ist Kriteriumsvalidität?

Kriteriumsvalidität beschreibt, wie gut die Ergebnisse eines Tests mit einem externen Kriterium übereinstimmen, das als Maßstab für das getestete Konstrukt dient.

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was ist ein Operator? Und was ist der Unterschied zwischen Deskriptoren und Operatoren?

Deskriptoren beschreiben, welche Leistungen auf einer bestimmten Kompetenzstufe erwartet werden (z. B. in den GERS-Skalen).

Operatoren sind konkrete Anweisungen in Aufgabenstellungen, die die erwartete Bearbeitung oder Vorgehensweise vorgeben (z. B. „analysieren“ oder „nennen“).