Grundlagen der Pädagogik, Erziehungs- und Gesundheitswissenschaften

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Frage-Antwort-Karteikarten zu zentralen Begriffen und Konzepten aus Pädagogik, Erziehung, Lerntheorien, Gesundheitswissenschaften, Prävention, Gesundheitskompetenz und Gesprächsführung für die Prüfungsvorbereitung.

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53 Terms

1
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Wie definiert sich der Begriff „Pädagogik“?

Als Wissenschaft von Erziehung und Bildung von Menschen jeden Alters in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen (Familie, Schule, Beruf, Freizeit).

2
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Welcher sprachliche Ursprung liegt dem Wort „Pädagogik“ zugrunde und was bedeutet es wörtlich?

Aus dem Griechischen: παιδαγωγός = „Kinderführung“/„Kinderleitung“, ursprünglich der Sklave, der den Sohn wohlhabender Bürger begleitete.

3
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Nennen Sie vier Subdisziplinen der Pädagogik.

Sozialpädagogik, Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Sonderpädagogik, Erwachsenenbildung.

4
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Nennen Sie vier Fachrichtungen der Pädagogik.

Gesundheitspädagogik, Umweltpädagogik, Sexualpädagogik, Medienpädagogik.

5
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Worin unterscheidet sich eine Subdisziplin von einer Fachrichtung der Pädagogik?

Subdisziplin = etablierter Hochschul-Teilbereich mit Theorie- & Forschungs­tradition; Fachrichtung = thematische Spezialisierung ohne voll ausgeprägten Subdisziplin-Status, stärker durch aktuelle Gesellschaftsthemen getrieben.

6
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Welche pädagogischen Subdisziplinen/Fachrichtungen sind für die Ergotherapie besonders relevant (zwei Beispiele)?

Sozialpädagogik (Arbeit mit Menschen in belastenden Lebenslagen) und Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Wiedereingliederung in Arbeit).

7
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Wie wird „Erziehung“ definiert?

Soziale Handlung zwischen Erziehenden und Zöglingen mit dem Ziel, psychische Verfassung, Einstellungen und Fähigkeiten positiv zu entwickeln oder zu erhalten.

8
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Nennen Sie zwei Hauptziele von Erziehung.

Verhaltensänderung hin zu erwünschtem Verhalten sowie Befähigung zur selbstständigen Lebensführung (Mündigkeit, Partizipation).

9
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Welches Erziehungsziel nennt Brezinka (1990)?

Handlungsfähigkeit in Bezug auf sich selbst und andere, basierend auf Einsicht in sinnvolles Verhalten.

10
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Welche drei Erziehungsprinzipien nennt Braun (1997)?

Sachlichkeit, Mitmenschlichkeit, In-Anspruch-genommen-sein (Sinngebung).

11
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Was versteht man unter funktionaler Erziehung?

Nicht-beabsichtigte Einflüsse, die ohne pädagogische Absicht erziehend wirken.

12
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Erklären Sie den Begriff intentionale Erziehung.

Bewusste, zielgerichtete pädagogische Einflussnahme durch geplante Handlungen.

13
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Was ist Fremderziehung?

Erziehung durch andere Personen; nimmt im Lebenslauf ab, je selbstständiger man wird.

14
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Definieren Sie Selbsterziehung.

Bewusstes, eigenverantwortliches Arbeiten an sich selbst zur Lösung konkreter Probleme auf Basis zuvor Gelernter.

15
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Beschreiben Sie kurz den autoritären Erziehungsstil.

Klare Regeln und Grenzen, Belohnung/Bestrafung, geringe Mitsprache des Kindes.

16
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Beschreiben Sie den demokratischen Erziehungsstil.

Wenig, aber klare Regeln; Beteiligung des Kindes an Entscheidungen; Augenhöhe.

17
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Beschreiben Sie den Laissez-faire-Erziehungsstil.

Kaum Regeln; passive Rolle der Erziehenden; Kind weitgehend sich selbst überlassen.

18
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Welches „Motto“ fasst den Behaviorismus zusammen?

Lernen durch Verstärkung.

19
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Welches Grundverständnis hat der Kognitivismus von Lernen?

Aktive Verarbeitung, Speicherung und Anwendung von Informationen.

20
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Wodurch kennzeichnet sich der Konstruktivismus beim Lernen?

Wissen wird individuell durch Erfahrung, Austausch und Interpretation konstruiert.

21
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Nennen Sie einen Vorteil und einen Nachteil behavioristischen Lernens.

  • effektiv für Verhaltensänderung; − fördert wenig Selbstständigkeit/kritisches Denken.
22
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Nennen Sie einen Vorteil und einen Nachteil kognitiven Lernens.

  • fördert logisches Denken und Transfer; − geringere Berücksichtigung sozial-emotionaler Aspekte.
23
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Nennen Sie zwei Vorteile konstruktivistischen Lernens.

Starke Verinnerlichung durch eigene Aktivität; einzige Form, in der sinnvolles Lernen zwingend ist.

24
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Nennen Sie zwei Nachteile konstruktivistischen Lernens.

Schwer steuerbare Inhalte; zeitaufwendig und potenziell überfordernd ohne Struktur.

25
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Wie kann konstruktivistisches Lernen die ergotherapeutische Praxis beeinflussen?

Alltagsnahe, erfahrungsbasierte Therapie; Therapeut als Begleiter, der Reflexion und Selbstlösungsstrategien anregt.

26
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Definieren Sie Gesundheit nach WHO (1948).

Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens, nicht nur Freisein von Krankheit.

27
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Nennen Sie drei Dimensionen von Gesundheit.

Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit (Flexibilität).

28
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Was ist das Ziel der Primärprävention?

Verhütung von Krankheiten/Risiken bei Gesunden, z. B. Impfungen.

29
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Welche Zielgruppe hat die Sekundärprävention?

Risikoträger, bei denen Krankheiten früh erkannt und behandelt werden sollen (Screenings).

30
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Was umfasst die Tertiärprävention?

Verhinderung von Rückfällen und Folgeschäden bei bereits Erkrankten, z. B. Reha-Maßnahmen.

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Grenzen Sie Gesundheitspädagogik, Gesundheitsförderung und Prävention voneinander ab.

Gesundheitspädagogik = Wissensvermittlung & Verhaltensänderung; Gesundheitsförderung = Stärkung individueller & sozialer Ressourcen; Prävention = Vermeidung des Krankheitsauftretens.

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Was ist Gesundheitskompetenz laut Soerensen/WHO?

Fähigkeit, Gesundheitsinfos zu finden, verstehen, bewerten und anwenden, um Entscheidungen zu treffen und Gesundheit zu erhalten/verbessern.

33
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Nennen Sie zwei Screeningfragen zur Einschätzung geringer Gesundheitskompetenz.

1) Haben Sie Schwierigkeiten, medizinische Formulare auszufüllen? 2) Haben Sie Schwierigkeiten, Ihren Arzt zu verstehen?

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Geben Sie zwei mögliche ‚Red Flags‘ für geringe Gesundheitskompetenz an.

Beschreibt Tabletten nach Farbe statt Wirkstoff; füllt Formulare lückenhaft aus.

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Welche Maßnahme kann eine Ergotherapeutin ergreifen, um Gesundheitskompetenz zu fördern?

Alltagsnahe Strategien und Aufklärung zu Ergonomie, Selbstfürsorge, Energiemanagement anbieten.

36
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Definieren Sie Prävalenz.

Anteil der Erkrankten in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt.

37
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Definieren Sie Inzidenz.

Anzahl der Neuerkrankungen innerhalb eines definierten Zeitraums.

38
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Unterscheiden Sie Mortalität und Letalität.

Mortalität = Sterberate in Gesamtbevölkerung; Letalität = Sterberate unter den Erkrankten.

39
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Was bedeuten Sensitivität und Spezifität bei einem Corona-Test?

Sensitivität = Anteil korrekt erkannter Kranker (falsch-negativer gering); Spezifität = Anteil korrekt erkannter Gesunder (falsch-positiver gering).

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Nennen Sie zwei Auswirkungen geringer Gesundheitskompetenz auf Klienten.

Unsicherheit im Umgang mit Krankheit/Medikamenten; Überforderung bei Entscheidungen.

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Nennen Sie ein Ziel von Gesundheits-/Patienteninformationen.

Patient*innen sollen Ursachen, Prognose und Behandlungsoptionen ihrer Erkrankung verstehen.

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Nennen Sie ein Kriterium für eine „gute“ Gesundheitsinformation.

Evidenzbasierung: Inhalte stützen sich auf aktuelle Studien und Leitlinien.

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Was sind DISCERN-Kriterien im Kontext Gesundheitsinformationen?

Instrument zur Qualitätsbewertung; fordert u. a. klare Ziele, Quellenangabe, Aktualitätsdatum, ausgewogene Darstellung.

44
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Was ist unter ‚Gesundheitsverhalten‘ zu verstehen?

Handlungen/Gewohnheiten, die Gesundheit erhalten oder fördern, z. B. Sport, gesunde Ernährung.

45
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Geben Sie ein Beispiel für ein kontinuierliches Modell des Gesundheitsverhaltens.

Health Belief Model – stärker ausgeprägte Überzeugungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit des Handelns.

46
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Welches dynamische Stadienmodell zur Verhaltensänderung kennen Sie?

Transtheoretisches Modell (TTM) mit Stadien von Präkontemplation bis Aufrechterhaltung.

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Was beschreibt die Interventions-Verhaltens-Lücke?

Diskrepanz zwischen erlerntem Wissen aus Schulungen und tatsächlicher Umsetzung im Alltag.

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Was versteht man unter „Change Talk“ in der Motivierenden Gesprächsführung?

Äußerungen des Klienten, die Bereitschaft, Gründe oder Fähigkeiten für Veränderung ausdrücken.

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Nennen Sie ein Beispiel für „Sustain Talk“.

„Ich habe einfach keine Zeit für Sport.“ – Festhalten am Status quo.

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Wie kann Change Talk gefördert werden?

Evokative Fragen stellen, persönliche Stärken hervorheben, auf frühere Erfolge verweisen.

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Welche Grundannahme liegt der Motivierenden Gesprächsführung zugrunde?

Menschen sind ambivalent, nicht widerständig; das Auflösen von Ambivalenz fördert Veränderung.

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Benennen Sie die vier Phasen der Motivierenden Gesprächsführung.

Beziehungsaufbau, Fokussierung, Evokation, Planung.

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Was bezeichnet der „MI-Spirit“ (Motivational Interviewing-Spirit)?

Klientenzentrierte Haltung aus Partnerschaftlichkeit, Akzeptanz, Mitgefühl und Evokation.