1/156
Sammlung zentraler Fachbegriffe aus den Bereichen Evolutionäre Psychologie, Eifersuchtsforschung und Neuropsychologie für das Modul Einführung in die Wirtschaftspsychologie.
Name | Mastery | Learn | Test | Matching | Spaced |
---|
No study sessions yet.
Evolutionäre Psychologie
Fachrichtung, die menschliches Verhalten und Kognition als Resultat evolutionärer Anpassungen interpretiert.
Replikator
Selbstkopierendes Molekül; in der Ursuppe Ausgangspunkt der biologischen Evolution.
Mutation
Fehler bei der Replikation; erzeugt neue Gen-Varianten, von denen die meisten nachteilig, wenige vorteilhaft sind.
Fitness
Angepasstheit eines Genotyps an seine Umwelt, gemessen am Fortpflanzungserfolg.
Natürliche Selektion
Nicht-zufällige Verbreitung vorteilhafter Mutationen in einer Population.
Egoistisches Gen
Konzept, dass Gene primär ihre eigene Replikation maximieren und Organismen als „Überlebensmaschinen“ nutzen.
Adaptation
Merkmal, das durch Selektion entstand und die Fitness in der ursprünglichen Umwelt erhöht.
Exaptation
Ursprünglich für einen Zweck entstandene Adaptation, die später eine neue Funktion übernimmt.
Proximat vs. Ultimat
Proximat beschreibt das unmittelbare „Wie“ eines Verhaltens, ultimat das evolutionsbiologische „Warum“.
Environment Mismatch
Entkopplung zwischen heutiger Umwelt und jener, in der unsere Gene selektiert wurden.
Pleiotropie
Ein Gen beeinflusst mehrere phänotypische Merkmale, oft mit Vor- und Nachteilen.
Sexuelle Selektion
Selektion auf Merkmale, die den Fortpflanzungserfolg durch Partnerwahl oder Konkurrenz steigern.
Cuckoldry (Kuckoldismus)
Gefahr für Männchen, in Nachkommen zu investieren, deren Vaterschaft sie nicht besitzen.
Sexuelle Eifersucht
Bei Männern besonders starke Reaktion auf die sexuelle Untreue des Partners, adaptiert zur Vaterschaftssicherung.
Emotionale Eifersucht
Bei Frauen stärkeres Leiden an emotionaler Bindung des Partners an Rivalinnen, Gefahr von Ressourcenverlust.
Jealousy Mechanism
Hypothetisch evolviertes, geschlechtsspezifisch aktivierbares System, das auf Untreuehinweise reagiert.
Forced-Choice-Methode
Versuchsdesign, in dem Probanden zwischen zwei Alternativen wählen müssen, um Deckeneffekte zu vermeiden.
Elektrodermale Aktivität (EDA)
Hautleitfähigkeitsänderung als Indikator für autonomes Arousal.
Pulsrate (PR)
Herzschläge pro Minute; steigt bei emotionaler Aktivierung.
EMG der Corrugator supercilii
Messung der Stirnmuskelspannung; erhöht bei negativen Affekten wie Eifersucht.
Paternal Investment
Zeit- und Ressourcenaufwand eines Männchens für Nachwuchs; bei Menschen relativ hoch.
Maternal Certainty
Sicherheit der Mutter über ihre genetische Elternschaft, im Gegensatz zur paternalen Unsicherheit.
BOLD-Signal
In fMRT gemessene Veränderung oxygenerierten Blutes, indirektes Maß für neuronale Aktivität. Das BOLD-Signal steht für "Blood Oxygen Level Dependent" und wird verwendet, um Veränderungen der Blutversorgung in Gehirnregionen während neuronaler Aktivität zu erfassen.
EEG
Ableitung elektrischer Hirnaktivität über die Kopfhaut; hohe zeitliche, geringe räumliche Auflösung.
Läsionsstudie
Untersuchung von Funktionsausfällen nach Hirnverletzungen zur Lokalisation von Funktionen.
Split-Brain
Trennung des Corpus Callosum; führt zu unabhängiger Informationsverarbeitung beider Hemisphären.
Amygdala
Mandelkern im limbischen System; Schlüsselrolle bei Emotionsverarbeitung und Furchtkonditionierung.
Hippocampus
Struktur im Temporallappen; essentiell für Konsolidierung deklarativer Erinnerungen.
Blindsehen
Unbewusste visuelle Verarbeitung in blinden Gesichtsfeldbereichen nach V1-Schädigung.
Achromatopsie
Verlust des Farbsehens durch Läsionen in V4; Welt erscheint grau.
Akinetopsie
Unfähigkeit, Bewegung wahrzunehmen, bei beidseitiger V5-Schädigung.
Neglect
Vernachlässigung einer Raum- oder Körperhälfte nach parietaler Läsion, bei intakter Wahrnehmung.
Somatosensorischer Cortex
Parietaler Bereich, der Körperempfindungen organisiert nach Homunculus erhält.
Ortsgetreue Abbildung der Netzhaut auf Cortexareale, z. B. in V1. Sie ermöglicht die Verarbeitung visueller Informationen durch Anordnung von Neuronen entsprechend der retinalen Position.
Retinotope Karte
Laterale Hemmung
Wechselseitige Hemmung benachbarter Neurone; schärft Kontraste (Mach-Bänder, Hermann-Gitter).
Rezeptives Feld
Bereich des Sensoriums, dessen Reize ein Neuron aktivieren.
Broca-Aphasie
Sprachstörung mit mühsamer Produktion bei intaktem Verständnis, nach Schädigung des frontalen Sprachzentrums.
Wernicke-Aphasie
Flüssige, aber inhaltsarme Sprache bei gestörtem Verständnis; Läsion im hinteren linken Temporallappen.
Klüver-Bucy-Syndrom
Verhaltensänderung (Hyperoralität, Hypersexualität, Zahmheit) nach bilateraler Amygdala-Entfernung.
Locked-In-Syndrom
Fast vollständige Lähmung bei erhaltener Wachheit; Kommunikation oft nur per Augenbewegung.
Endorphine
Körpereigene Opiate; verringern Schmerz und steigern Wohlbefinden (Runner’s High).
Dopamin
Neurotransmitter des Belohnungssystems; Überschuss bei Schizophrenie, Mangel bei Parkinson.
Neuroplastizität
Fähigkeit des Gehirns, seine Struktur und Funktion durch Erfahrung und Schädigung zu ändern.
Spiegelneuronen
Neurone, die sowohl bei eigener Handlung als auch beim Beobachten derselben feuern; Basis für Empathie.
Massive Modularitäts-Hypothese
Annahme, dass Geist aus vielen spezialisierten, evolvierten Informationsmodulen besteht.
Meme
Kulturelle Replikatoren (Ideen, Bräuche), die sich durch Kommunikation vermehren und verändern.
Oxytocin
Hormon/Neuropeptid, das Bindung und evt. Vertrauensverhalten beeinflusst; Replikationsprobleme in Studien.
Inclusive Fitness
Summe eigener Fortpflanzung plus Unterstützung genetischer Verwandter (Verwandtenaltruismus).
Reziproker Altruismus
Hilfe auf Basis zukünftiger Gegenhilfe unter Nicht-Verwandten („Wie du mir, so ich dir“).
Fovea centralis
Netzhautbereich höchster Sehschärfe; 1:1-Verschaltung und großer kortikaler Vergrößerungsfaktor.
On-/Off-Center-Zelle
Ganglienzelle, die bei Licht im Zentrum erregt/ gehemmt wird bzw. umgekehrt; Basis lateraler Hemmung.
Corpus Callosum
Großer Nervenfaserbalken, der die beiden Großhirnhemisphären verbindet.
Bottleneck-Effekt
Starker Populationsrückgang, der genetische Vielfalt reduziert; erklärt geringe Variation beim Menschen.
Single Nucleotide Polymorphism (SNP)
Punktmutation eines einzelnen Basenpaars; häufigste Form kleiner genetischer Variation.
Junk-DNA
Nicht-kodierende DNA-Abschnitte ohne (bekannte) Funktion; Teil der 98 % nicht-kodierenden Genome.
Evolutionäre Psychologie
Fachrichtung, die menschliches Verhalten und Kognition als Resultat evolutionärer Anpassungen interpretiert.
Replikator
Selbstkopierendes Molekül; in der Ursuppe Ausgangspunkt der biologischen Evolution.
Mutation
Fehler bei der Replikation; erzeugt neue Gen-Varianten, von denen die meisten nachteilig, wenige vorteilhaft sind.
Fitness
Angepasstheit eines Genotyps an seine Umwelt, gemessen am Fortpflanzungserfolg.
Natürliche Selektion
Nicht-zufällige Verbreitung vorteilhafter Mutationen in einer Population.
Egoistisches Gen
Konzept, dass Gene primär ihre eigene Replikation maximieren und Organismen als „Überlebensmaschinen“ nutzen.
Adaptation
Merkmal, das durch Selektion entstand und die Fitness in der ursprünglichen Umwelt erhöht.
Exaptation
Ursprünglich für einen Zweck entstandene Adaptation, die später eine neue Funktion übernimmt.
Proximat vs. Ultimat
Proximat beschreibt das unmittelbare „Wie“ eines Verhaltens, ultimat das evolutionsbiologische „Warum“.
Environment Mismatch
Entkopplung zwischen heutiger Umwelt und jener, in der unsere Gene selektiert wurden.
Pleiotropie
Ein Gen beeinflusst mehrere phänotypische Merkmale, oft mit Vor- und Nachteilen.
Sexuelle Selektion
Selektion auf Merkmale, die den Fortpflanzungserfolg durch Partnerwahl oder Konkurrenz steigern.
Cuckoldry (Kuckoldismus)
Gefahr für Männchen, in Nachkommen zu investieren, deren Vaterschaft sie nicht besitzen.
Sexuelle Eifersucht
Bei Männern besonders starke Reaktion auf die sexuelle Untreue des Partners, adaptiert zur Vaterschaftssicherung.
Emotionale Eifersucht
Bei Frauen stärkeres Leiden an emotionaler Bindung des Partners an Rivalinnen, Gefahr von Ressourcenverlust.
Jealousy Mechanism
Hypothetisch evolviertes, geschlechtsspezifisch aktivierbares System, das auf Untreuehinweise reagiert.
Forced-Choice-Methode
Versuchsdesign, in dem Probanden zwischen zwei Alternativen wählen müssen, um Deckeneffekte zu vermeiden.
Elektrodermale Aktivität (EDA)
Hautleitfähigkeitsänderung als Indikator für autonomes Arousal.
Pulsrate (PR)
Herzschläge pro Minute; steigt bei emotionaler Aktivierung.
EMG der Corrugator supercilii
Messung der Stirnmuskelspannung; erhöht bei negativen Affekten wie Eifersucht.
Paternal Investment
Zeit- und Ressourcenaufwand eines Männchens für Nachwuchs; bei Menschen relativ hoch.
Maternal Certainty
Sicherheit der Mutter über ihre genetische Elternschaft, im Gegensatz zur paternalen Unsicherheit.
BOLD-Signal
In fMRT gemessene Veränderung oxygenerierten Blutes, indirektes Maß für neuronale Aktivität.
EEG
Ableitung elektrischer Hirnaktivität über die Kopfhaut; hohe zeitliche, geringe räumliche Auflösung.
Läsionsstudie
Untersuchung von Funktionsausfällen nach Hirnverletzungen zur Lokalisation von Funktionen.
Split-Brain
Trennung des Corpus Callosum; führt zu unabhängiger Informationsverarbeitung beider Hemisphären.
Amygdala
Mandelkern im limbischen System; Schlüsselrolle bei Emotionsverarbeitung und Furchtkonditionierung.
Hippocampus
Struktur im Temporallappen; essentiell für Konsolidierung deklarativer Erinnerungen.
Blindsehen
Unbewusste visuelle Verarbeitung in blinden Gesichtsfeldbereichen nach V1-Schädigung.
Achromatopsie
Verlust des Farbsehens durch Läsionen in V4; Welt erscheint grau.
Akinetopsie
Unfähigkeit, Bewegung wahrzunehmen, bei beidseitiger V5-Schädigung.
Neglect
Vernachlässigung einer Raum- oder Körperhälfte nach parietaler Läsion, bei intakter Wahrnehmung.
Somatosensorischer Cortex
Parietaler Bereich, der Körperempfindungen organisiert nach Homunculus erhält.
Retinotope Karte
Ortsgetreue Abbildung der Netzhaut auf Cortexareale, z. B. in V1.
Laterale Hemmung
Wechselseitige Hemmung benachbarter Neurone; schärft Kontraste (Mach-Bänder, Hermann-Gitter).
Rezeptives Feld
Bereich des Sensoriums, dessen Reize ein Neuron aktivieren.
Broca-Aphasie
Sprachstörung mit mühsamer Produktion bei intaktem Verständnis, nach Schädigung des frontalen Sprachzentrums.
Wernicke-Aphasie
Flüssige, aber inhaltsarme Sprache bei gestörtem Verständnis; Läsion im hinteren Temporallappen.
Klüver-Bucy-Syndrom
Verhaltensänderung (Hyperoralität, Hypersexualität, Zahmheit) nach bilateraler Amygdala-Entfernung.
Locked-In-Syndrom
Fast vollständige Lähmung bei erhaltener Wachheit; Kommunikation oft nur per Augenbewegung.
Endorphine
Körpereigene Opiate; verringern Schmerz und steigern Wohlbefinden (Runner’s High).
Dopamin
Neurotransmitter des Belohnungssystems; Überschuss bei Schizophrenie, Mangel bei Parkinson.
Neuroplastizität
Fähigkeit des Gehirns, seine Struktur und Funktion durch Erfahrung und Schädigung zu ändern.
Spiegelneuronen
Neurone, die sowohl bei eigener Handlung als auch beim Beobachten derselben feuern; Basis für Empathie.
Massive Modularitäts-Hypothese
Annahme, dass Geist aus vielen spezialisierten, evolvierten Informationsmodulen besteht.