ADdAEW VL4 (Young, Platon, Picht, VL4)

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Welche zentrale These vertritt Georg Picht in Die deutsche Bildungskatastrophe (1964)?

Bildungsnotstand = wirtschaftlicher Notstand: Ohne qualifizierte Fachkräfte kollabiert das Wirtschaftswachstum im technischen Zeitalter, die Gesellschaft ist insgesamt gefährdet.

2
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Wie sollte nach Platon Erziehung stattfinden?

Platon sieht Erziehung (paideía) als ein streng hierarchisches und staatlich gelenktes Mittel, um die natürliche Ungleichheit der Menschen zu ordnen. Sie dient dazu, jedem Individuum den Platz zuzuweisen, der seiner angeborenen Begabung entspricht. In seinem „Staat“ (Politeia) beschreibt er einen Prozess der Selektion: Nur die Fähigsten sollen durch philosophische Bildung zu Herrschern (Philosophenkönigen) werden, während andere – je nach „Metall“ ihrer Seele (Gold, Silber, Bronze) – andere gesellschaftliche Aufgaben übernehmen. Erziehung soll also nicht Gleichheit herstellen, sondern die „wahre“ Ordnung und Gerechtigkeit im Staat sichern, indem jeder gemäß seiner Natur ausgebildet wird.

3
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Wie beschreibt Picht das Politikversagen in der BRD der 1960er-Jahre? Deren Prognose?

Die westdeutsche Regierung vernachlässigt Bildungsausgaben; der Anteil am Sozialprodukt sinkt ab 1958, der Bundestag zeigt Desinteresse an Kulturpolitik.

Für 1970 prognostiziert er:

+2 Mio. Schüler, gleichzeitig scheiden 44 % der Lehrer aus → massiver Lehrermangel und struktureller Engpass.

4
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Warum gilt Bildung für Picht als Grundlage sozialer Gerechtigkeit?

In der modernen Leistungsgesellschaft bestimmen nicht Besitz, sondern Bildungschancen Einkommen, sozialen Status und individuelle Freiheit.

5
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Welche Rolle spielt das Schulsystem laut Picht für die Gesellschaftsstruktur?

Es wirkt als sozialpolitischer Direktionsmechanismus: Kinder werden früh in Leistungsgruppen eingeordnet, die gesellschaftlichen Positionen entsprechen → Bildung strukturiert Gesellschaft stärker als Sozialgesetzgebung.

6
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Warum reichen Stipendien oder individuelle Hilfen nach Picht nicht aus? Welche Konsequenz fordert er, um die Bildungskrise zu bewältigen?

Sie ändern nichts an der strukturellen Bildungsungleichheit; nötig ist eine tiefgreifende Reform des gesamten Systems.

Er fordert sofortige, entschlossene Reform („Therapie“), sonst droht der nationale Ruin.

7
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Welches Problem prägte Beförderungen vor der Meritokratie nach Michael Young (1958/1961)? Wie wandelte dies sich?

Karrieren wurden durch Dienstalter und Vetternwirtschaft bestimmt; der Leistungswert war unklar und wenig anerkannt.

Durch Einführung von Intelligenztests und Eignungstests in Schulen und Betrieben, später ergänzt durch Arbeits- und Zeitstudien (Taylorismus) → scheinbar objektive Leistungsbewertung.

→ Lw = I + E

8
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Wie definiert Young die Formel des Leistungswerts? Deren Konsequenz?

Leistung = Intelligenz + persönlicher Einsatz (I + E = Lw); Löhne und Karrieren werden zunehmend präzise an messbare Leistung gekoppelt.

Konsequenz: Früher Mischung aller Begabungen in allen Schichten; jetzt Klassifizierung nach Intelligenz und Bildung → stärkere und tiefere soziale Kluft.

9
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Wie versteht sich die Elite in einer Meritokratie laut Young?

Die oberen Klassen sehen ihren Erfolg als verdient (Begabung, Fleiß, gute Ausbildung) und betrachten die unteren Klassen als minderwertig und bildungsfern.

10
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Warum bricht der Dialog zwischen Oberschicht und Unterschicht ab? Welche Gefahren entstehen durch die Meritokratie nach Young?

Unterschiedliche Bildungsniveaus und Sprachfähigkeiten verhindern echten Austausch und gemeinsame Verständigung.

Unter dem Anschein von Fairness entstehen neue Ungleichheiten; die Elite verliert Empathie, behandelt Unterlegene taktlos und verschärft soziale Spannungen.

11
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Was ist Youngs zentrale Kritik an der Meritokratie?

Sie führt nicht zu Gleichheit, sondern zu verstärkter Ungleichheit und sozialer Kälte – eine satirische Warnung vor elitärer Selbstgerechtigkeit.

12
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Was beschreibt Platons „Mythos der Metalle“ im 3. Buch der Politeia?
Ein „edler Mythos“, der die gesellschaftliche Ordnung rechtfertigt: Alle Bürger stammen von der Mutter Erde, sind Brüder, aber ihre Seelen enthalten verschiedene Metalle (Gold = Regierende, Silber = Helfer/Krieger, Eisen/Bronze = Bauern/Handwerker).
13
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Welche Rolle spielen die „Metalle“ in Platons Gesellschaftsordnung?
Das Metall bestimmt die gesellschaftliche Stellung: Kinder erben meist das Metall der Eltern, können aber auch abweichen. Aufgabe der Regierenden ist es, die wahre Natur zu erkennen und die Kinder in den passenden Stand einzuordnen.
14
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Was passiert laut Platon, wenn ein „eiserner“ Wächter herrscht?
Die Stadt geht zugrunde, da ein falsches Metall an der Spitze den Staat zerstört.
15
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Welchen Zweck erfüllt der Mythos der Metalle?
Er macht Ordnung und Hierarchie als natürlich und gottgewollt plausibel.
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Welche Eigenschaften diskutiert Platon im 4. Buch als Grundlage für den „guten Staat“?
Einmütigkeit von Herrschern und Beherrschten, gesetzestreue Wahrnehmung der Krieger, Klugheit und Wachsamkeit der Herrscher oder die Fähigkeit, dass jeder „das Seine“ tut.
17
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Wie definiert Platon Gerechtigkeit im 4. Buch der Politeia? Welche Aufgabe haben die Richter im gerechten Staat? 

Gerechtigkeit = Jeder erfüllt seine Aufgabe und mischt sich nicht in fremde Rollen ein.

Die Richter sollen dafür sorgen, dass niemand fremdes Eigentum nimmt und jeder sein eigenes behält.

18
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Was zeigt Platons Beispiel mit Handwerkern (Zimmermann, Schuster)? Welche Gefahr entsteht durch den Aufstieg in fremde Stände?

Wenn Handwerker ihre Berufe tauschen, ist es schädlich, aber nicht tödlich für die Stadt.

Wenn ein Handwerker/Kaufmann Krieger wird, ein Krieger Herrscher wird oder jemand mehrere Rollen beansprucht, führt das zum Verderben der Stadt.

19
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Was ist laut Platon die größte Ungerechtigkeit? Wann ist die Stadt gerecht?

Das Vertauschen der Stände ist das größte Verbrechen = Ungerechtigkeit.

Die Stadt ist gerecht, wenn jeder Stand (Bauern/Handwerker, Krieger, Herrscher) seine Rolle erfüllt und „das Seine tut“.

20
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Wer soll laut dem 7. Buch die höchste Bildung und Philosophie erhalten?
Nur die bestgeeigneten Naturen: zuverlässig, tapfer, edel, sittenstreng und mit Anlagen wie wissenschaftlicher Auffassungsgabe, Lernfähigkeit, Gedächtnis, Ausdauer, Eifer.
21
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Warum ist Philosophie nur für „Echtbürtige“ geeignet?
Weil „Bastarde“ (einseitig Begabte: nur körperlich oder nur geistig stark) ungeeignet sind. Wahre Philosophen müssen körperlich und geistig ausgeglichen sein.
22
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Welche Haltung zur Wahrheit müssen künftige Regierende haben? Welche weiteren Tugenden fordert Platon für Philosophen-Herrscher?

Wahrheitsliebe: Ablehnung von absichtlicher Täuschung und auch von unbewusster Unwissenheit.

Für Philosophen-Herrscher: Besonnenheit, Tapferkeit, Großzügigkeit.

23
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Welchen Fehler kritisiert Platon in seiner Zeit? 

Welches Fazit zieht Platon zur Auswahl der Philosophen?

Die Philosophie wird von falschen Personen betrieben und dadurch in Verruf gebracht.

Fazit: Nur wenn die körperlich und geistig Besten Philosophen werden, bleibt die Stadt gerecht und stabil; andernfalls wird die Philosophie lächerlich und die Stadt geschädigt.

24
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Mini Summary

Michael Young – Meritokratie (1958/1961)

Mini-Summary: Leistungstests und Intelligenz als scheinbar faire Grundlage → neue Klassenspaltung. Die Elite sieht ihren Erfolg als verdient, verliert aber Empathie. Meritokratie führt nicht zu Gleichheit, sondern zu neuen Ungerechtigkeiten.


Georg Picht – Die deutsche Bildungskatastrophe (1964)

Mini-Summary: Bildungsnotstand = wirtschaftlicher Notstand. Lehrermangel, sinkende Ausgaben, soziale Ungerechtigkeit durch Schulsystem. Ohne sofortige Reformen droht nationaler Ruin.


Platon – Politeia, Buch 3 (Mythos der Metalle)

Mini-Summary: Bürger als Kinder der Mutter Erde mit Metallen in der Seele. Gold = Herrscher, Silber = Krieger, Eisen/Bronze = Bauern/Handwerker. Aufgabe der Regierenden: richtigen Stand erkennen. Ordnung erscheint natürlich und gottgewollt.


Platon – Politeia, Buch 4 (Gerechtigkeit)

Mini-Summary: Gerechtigkeit = Jeder tut das Seine, ohne Rollen zu vertauschen. Wenn Stände ihre Aufgaben mischen → Ungerechtigkeit und Untergang. Ordnung bleibt stabil, wenn jeder seine Rolle erfüllt.


Platon – Politeia, Buch 7 (Eliteförderung)

Mini-Summary: Nur die besten Naturen (intelligent, tapfer, lernfähig, ausgeglichen) dürfen Philosophen und Herrscher werden. Falsche Auswahl macht die Philosophie lächerlich und schadet dem Staat.

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