Räumliche Fähigkeiten, Begriffsbildung & Geometrie – Zusammenfassung

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Fragen und Antworten zu allen zentralen Themen der Vorlesung: visuelle Wahrnehmung, räumliches Vorstellungsvermögen, Begriffsbildung, Kopfgeometrie, Körper/Netze, ebene Figuren, Lernumgebungen etc.

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1
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Was ist das übergeordnete Ziel räumlicher Fähigkeiten?

Die Entwicklung räumlichen Denkens – also Objekte und deren Beziehungen mental erfassen, verändern und beschreiben zu können.

2
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Warum ist die visuelle Wahrnehmung für den schulischen Lernerfolg so bedeutsam?

Weil sie die Grundlage für Lesen, Schreiben, Rechnen und alle räumlich-geometrischen Lernprozesse bildet; Aufmerksamkeitssteuerung spielt dabei eine zentrale Rolle.

3
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Nenne fünf Teilbereiche der visuellen Wahrnehmung nach Hoffer.

Visuo-motorische Koordination, Figur-Grund-Unterscheidung, räumliche Orientierung, Wahrnehmung räumlicher Beziehungen, Wahrnehmungskonstanz.

4
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Beschreibe den Teilbereich „Visuo-motorische Koordination“ und gib ein Beispiel an.

Koordination von Sehen und Körperbewegung; Beispiel: Ausschneiden einer Form, bei dem Blick und Handbewegung abgestimmt werden müssen.

5
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Worin besteht die „Figur-Grund-Unterscheidung“?

Fähigkeit, in einem komplexen Hintergrund eingebettete Teilfiguren zu erkennen und herauszulösen.

6
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Was meint „Wahrnehmung räumlicher Beziehungen“?

Erkennen und Beschreiben von Lage- und Abstandsbeziehungen zwischen Objekten (z. B. links/rechts, oben/unten).

7
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Welche typischen schulischen Probleme deuten auf Defizite in der visuellen Wahrnehmung hin?

Verwechslung spiegelverkehrter Buchstaben/Zahlen, langsames Abschreiben, Schwierigkeiten beim Finden der richtigen Buchseite, scheinbare Unaufmerksamkeit.

8
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Nenne zwei spielerische Übungen zur Förderung der visuellen Wahrnehmung.

„Ich sehe was, was du nicht siehst“, Kim-Spiele, Bewegungslieder, Eckspinne (je zwei nennen).

9
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Was versteht man unter „mentalem Operieren“ mit räumlichen Objekten?

Gedankliches Verschieben, Drehen, Falten oder Vergleichen von Objekten ohne reale Hilfsmittel.

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Zähle die fünf Bereiche des räumlichen Vorstellungsvermögens auf.

Räumliche Wahrnehmung, räumliche Beziehungen, Veranschaulichung, Rotationsvorstellung, räumliche Orientierung.

11
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Definiere den Bereich „Veranschaulichung“ im räumlichen Vorstellungsvermögen.

Gedankliche Vorstellung von Bewegungen (z. B. Falten, Verschieben) an Objekten ohne anschauliche Hilfen.

12
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Was ist unter "räumlicher Orientierung" zu verstehen?

Einordnung der eigenen Person in eine gegebene räumliche Situation bzw. mentales Hineinversetzen in diese.

13
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Wie definiert man einen Begriff in der Realdefinition?

Durch Angabe eines Oberbegriffs und mindestens eines spezifischen abgrenzenden Merkmals.

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Worin unterscheidet sich eine Konventionaldefinition von einer genetischen Definition?

Konventionaldefinition legt Bedingungen fest, wann ein Objekt zum Begriff gehört; genetische (operationale) Definition beschreibt, wie man den Repräsentanten konstruiert.

15
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Welche vier Komponenten gehören zu einem vollständigen Begriffsverständnis?

Begriffsumfang, Begriffsinhalt, Begriffsnetz (Beziehungen), Begriffsanwendung.

16
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Nenne die vier Stufen der Begriffsgewinnung im Unterricht.

Intuitives, inhaltliches, integriertes und formales Begriffsverständnis.

17
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Formuliere kurz die Definition von Kopfgeometrie.

Alle mündlich, rein mental zu lösenden geometrischen Aufgaben zur Schulung des visuellen Wahrnehmens und des räumlichen Vorstellungsvermögens.

18
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Welche zwei Lösungsstrategien unterscheidet man bei Raumvorstellungsaufgaben?

Holistische Strategie (ganzheitlich) und analytische Strategie (fokussiert auf Teilaspekte).

19
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Gib zwei typische Ziele der Kopfgeometrie an.

Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und Entwicklung der mathematischen Fachsprache (weitere: Fantasie, bewusstes Sehen, Grundbegriffe festigen …).

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Was unterscheidet Kopfgeometrie vom klassischen Kopfrechnen?

Kopfgeometrie fokussiert auf Lösungsprozesse und Raumvorstellung, Schnelligkeit ist nebensächlich; beim Kopfrechnen steht das schnelle Ergebnis zähl- oder operativen Typs im Vordergrund.

21
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Welche drei Phasen durchlaufen alle Kopfgeometrieaufgaben?

1) Vorstellung der Aufgabenstellung, 2) kopfgeometrietypische Bearbeitungsphase (mentales Operieren), 3) Ergebnisdarstellung.

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Nenne die vier Aufgabentypen nach Senftleben.

Reine Kopfgeometrie, Kopfgeometrie mit Hilfsmitteln in Phase 1, mit Hilfsmitteln in Phase 3 und mit Hilfsmitteln in Phase 1 und 3.

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Warum ist eine klare Trennung zwischen Flächen (2 D) und Körpern (3 D) wichtig?

Um Missverständnisse zu vermeiden und exakte Begriffe aufzubauen; unterstützt durch konsequente Verbalisierung und passende Lehrersprache.

24
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Was kennzeichnet platonische Körper?

Sie sind Polyeder mit kongruenten, regelmäßigen Vielecken als Seitenflächen, von denen an jeder Ecke gleich viele zusammentreffen.

25
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Wozu dienen Kantenmodelle beim Körperbau?

Sie verdeutlichen Anzahl und Anordnung von Ecken und Kanten, fördern das räumliche Vorstellungsvermögen und knüpfen an motorische Erfahrungen an.

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Definiere ein Netz eines Körpers.

Eine zusammenhängende, zweidimensionale Darstellung der Begrenzungsflächen, die sich ohne Überlappung zu dem Körper falten lässt.

27
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Nenne zwei Gründe, warum das Arbeiten mit Netzen wichtig ist.

Training des Raumvorstellungsvermögens/Kopfgeometrie und Verbindung zwischen Ebene (Flächen) und Raum (Körper).

28
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Gib zwei Methoden an, mit denen man Würfelnetze finden kann.

Aufschneiden & Auseinanderklappen, Abrollen und Umfahren der Flächen, Zusammensetzen von Quadraten (Hexomino) und anschließendes Auffalten.

29
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Formuliere den Unterschied zwischen Fläche und Körper in einem Satz.

Eine Fläche ist eine zweidimensionale Punktmenge ohne Volumen, ein Körper umfasst ein Volumen und wird durch Flächen begrenzt.

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Welche Merkmale kennzeichnen die Van-Hiele-Stufe 0 (visuelle Wahrnehmung)?

Figuren werden am Aussehen erkannt, ohne bewusste Eigenschaften zu benennen: „Sieht aus wie …“.

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Was passiert auf Van-Hiele-Stufe 1 (Beschreibung)?

Kinder benennen einzelne Eigenschaften (z. B. vier gleiche Seiten), können sie aber noch nicht logisch begründen oder Beziehungen herstellen.

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Beschreibe kurz die Van-Hiele-Stufe 2 (informelle Deduktion).

Beziehungen zwischen Eigenschaften werden erkannt, erste logische Schlussfolgerungen und Klassifikationen sind möglich.

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Welche Eigenschaften besitzt ein Quadrat?

Vier gleich lange Seiten, vier rechte Winkel, gegenüberliegende Seiten parallel; U = 4a, A = a².

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Nenne zwei Gemeinsamkeiten von Quadrat und Rechteck.

Beide sind Vierecke mit vier rechten Winkeln und parallelen gegenüberliegenden Seiten.

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Was unterscheidet ein Parallelogramm von einem Trapez?

Im Parallelogramm sind beide Seitenpaare parallel, im Trapez mindestens eines.

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Definiere einen Kreis mithilfe von Mittelpunkt und Radius.

Ein Kreis ist die Menge aller Punkte, die von einem festen Punkt (Mittelpunkt) den gleichen Abstand (Radius) haben.

37
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Wie stehen Radius und Durchmesser zueinander?

Der Durchmesser ist doppelt so lang wie der Radius und verläuft durch den Mittelpunkt.

38
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Zähle die vier klassischen Kongruenzsätze für Dreiecke auf (Abkürzungen genügen).

SSS, SWS, WSW, SsW.

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Was versteht man unter „natürlicher Differenzierung“?

Alle Lernenden bearbeiten dieselbe reichhaltige Aufgabe auf individuellem Niveau; Unterschiede werden als Ressource gesehen, nicht als Problem.

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Nenne drei charakteristische Merkmale mathematischer Lernumgebungen.

Niedrige Einstiegsschwelle, vielfältige Bearbeitungswege und Ergebnisse, reichhaltige Aufgaben mit hohem Differenzierungspotenzial.

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Welche Chance bieten Lernumgebungen für Schüler:innen?

Eigenständiges Forschen, kooperatives Entwickeln von Ideen und Weiterentwicklung individueller mathematischer Kompetenzen.

42
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Gib zwei Leitideen nach Wollring für die Gestaltung von Lernumgebungen an.

Leitidee Gegenstand & Sinn (mathematischer Sinn), Leitidee Differenzieren (Differenzierungsräume öffnen).

43
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Welche fachlichen Kompetenzen benötigt eine Lehrperson für Lernumgebungen?

Fundiertes Fachwissen, diagnostische Beobachtungsfähigkeit, Fähigkeit, Lernprozesse beratend zu begleiten und passende Materialien/Impulse auszuwählen.

44
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Welche fünf Phasen umfasst eine typische Materialerkundung?

1 Inszenierung, 2 Eigenaktivität I, 3 Zwischenaustausch, 4 Eigenaktivität II, 5 Abschluss-/Austauschphase.