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Die Karten decken zentrale Begriffe und Konzepte aus Rotters, Banduras und Mischels sozial-kognitiven Theorien ab, inklusive Verhaltenspotenzial, Kontrollüberzeugungen, Selbstwirksamkeit, Modelllernen sowie das CAPS-Modell.
Name | Mastery | Learn | Test | Matching | Spaced |
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Soziale Lerntheorie (Rotter)
Persönlichkeitstheorie, die Lernprozesse und Kognition verbindet, um Verhalten in sozialen Situationen zu erklären.
Verhaltenspotenzial (VP)
Wahrscheinlichkeit, dass in einer Situation ein bestimmtes Verhalten gezeigt wird; Funktion von Erwartung und Verstärkungswert.
Erwartung (Expectancy)
Subjektive Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten in einer Situation zu einer bestimmten Verstärkung führt.
Verstärkungswert (Reinforcement Value)
Subjektive Attraktivität einer Verhaltenskonsequenz für eine Person.
Formel VP = f(E & VW)
Rotters Aussage, dass Verhalten durch Zusammenspiel von Erwartung (E) und Verstärkungswert (VW) vorhergesagt wird.
Psychologische Situation
Subjektiv wahrgenommene Bedeutung eines Umweltreizes; entscheidend für Verhalten, nicht die objektive Lage.
Spezifische Erwartung
Auf eine konkrete Situation bezogene Erwartung, benötigt Vorerfahrung.
Generalisierte Erwartung
Situationsübergreifende Erwartung, wird besonders in neuen Situationen herangezogen.
Kontrollüberzeugung (Locus of Control)
Generalisierte Erwartung, ob Verhaltensfolgen innerhalb (internal) oder außerhalb (external) eigener Kontrolle liegen.
Internale Kontrollüberzeugung
Glaube, durch eigenes Handeln Verstärkungen bewirken zu können.
Externale Kontrollüberzeugung
Annahme, dass Ergebnisse von Zufall, Glück, mächtigen Anderen oder Schicksal abhängen.
IPC-Fragebogen
Messinstrument von Krampen zur Erfassung von Internalität (I) sowie Machtabhängigkeit (P) und Zufallsglauben (C).
P-Skala (Potency)
Erfasst die Wahrnehmung eigener Machtlosigkeit gegenüber mächtigen Anderen.
C-Skala (Chance)
Erfasst fatalistische Haltung, dass Ereignisse von Glück oder Zufall abhängen.
Verhaltenskorrelate der Kontrollüberzeugung
Internale Personen sind i.d.R. leistungsorientierter, weniger ängstlich und zeigen effizientere Informationsverarbeitung als externale.
Modelllernen (Bandura)
Erwerb von Verhalten durch Beobachtung anderer Personen (Modelle).
Aufmerksamkeitsprozess
Erster Teilprozess des Modelllernens; bestimmt, welche Verhaltensaspekte wahrgenommen werden.
Speicherungsprozess
Zweiter Teilprozess; beobachtetes Verhalten wird mental kodiert und behalten.
Produktionsprozess
Dritter Teilprozess; Umsetzen der mentalen Repräsentation in tatsächliches Verhalten.
Motivationsprozess
Vierter Teilprozess; entscheidet, ob das gelernte Verhalten ausgeführt wird – abhängig von Verstärkern.
Bobo-Doll-Studie
Banduras Experiment, das die Rolle beobachteter Verstärkung für aggressives Modelllernen von Kindern zeigt.
Ergebniserwartung (Outcome Expectation)
Erwartung, welche physischen, sozialen oder selbstbewertenden Folgen ein Verhalten hat.
Selbstwirksamkeitserwartung (Self-Efficacy)
Glaube einer Person, ein Verhalten erfolgreich ausführen zu können.
Generalisierte Selbstwirksamkeit
Über verschiedene Lebensbereiche hinweg geltende, breite Kompetenzerwartung.
Quellen der Selbstwirksamkeit – Mastery Experiences
Selbst erlebte Erfolge; stärkste Quelle, da sie eigene Fähigkeiten bestätigen.
Quellen der Selbstwirksamkeit – Stellvertretende Erfahrung
Beobachtung ähnlicher Modelle, die erfolgreich handeln.
Quellen der Selbstwirksamkeit – Verbale Überzeugung
Ermutigung und Zuspruch durch andere Personen.
Quellen der Selbstwirksamkeit – Physiologische Zustände
Interpretation eigener körperlicher Reaktionen (z.B. Ruhe vs. Herzklopfen).
Triadisch reziproke Verursachung
Banduras Modell wechselseitiger Einflüsse zwischen Person, Verhalten und Umwelt.
Symbolizing Capability
Fähigkeit, Erfahrungen sprachlich oder bildhaft zu repräsentieren.
Vicarious Capability
Fähigkeit, durch Beobachtung zu lernen.
Forethought Capability
Fähigkeit, Handlungsfolgen im Voraus zu antizipieren.
Self-Regulatory Capability
Fähigkeit, eigenes Verhalten über Ziele und Selbstbewertung zu steuern.
Self-Reflective Capability
Fähigkeit, über das eigene Denken und Handeln nachzudenken.
Kognitiv-Affektives Persönlichkeitssystem (CAPS)
Mischels Modell, das fünf personinterne Variablen zur Erklärung individueller Verhaltensprofile integriert.
Enkodierungen (CAPS)
Individuelle Konstrukte zur Kategorisierung von Personen, Ereignissen und Situationen.
Affekte (CAPS)
Individuelle Muster aktueller und habitueller Emotionen und physiologischer Reaktionen.
Kompetenzen & Selbstregulationspläne (CAPS)
Verhaltensrepertoire sowie Strategien zur Handlungsorganisation einer Person.
Verhaltenssignatur
Stabiles Muster des „Wenn-Situation s, dann-Verhalten v“-Profils einer Person.
Person-Situations-Interaktion (Mischel)
Grundannahme, dass Verhalten aus Wechselspiel stabiler Personvariablen und subjektiv konstruierter Situationen entsteht.