Biotische Faktoren & Populationsökologie – Zusammenfassung

0.0(0)
studied byStudied by 0 people
learnLearn
examPractice Test
spaced repetitionSpaced Repetition
heart puzzleMatch
flashcardsFlashcards
Card Sorting

1/70

flashcard set

Earn XP

Description and Tags

Frage-Antwort-Karten decken zentrale Begriffe, Prinzipien und Beispiele der Vorlesung zu biotischen Faktoren, ökologischen Nischen, Konkurrenz, Populationsdynamik, Fortpflanzungsstrategien, Schutzanpassungen, Symbiose, Parasitismus und invasiven Arten ab.

Biology

Study Analytics
Name
Mastery
Learn
Test
Matching
Spaced

No study sessions yet.

71 Terms

1
New cards

Was versteht man unter "biotischen Umweltfaktoren"?

Einflüsse der belebten Umwelt (andere Organismen) auf ein Lebewesen, z. B. Räuber, Parasiten, Konkurrenz.

2
New cards

Was ist eine interspezifische Beziehung?

Wechselwirkung zwischen Individuen verschiedener Arten, die für einen oder beide Partner vorteilhaft oder nachteilig sein kann.

3
New cards

Nenne drei Grundformen interspezifischer Beziehungen.

Räuber-Beute-Beziehung, Parasitismus, Symbiose (Mutualismus).

4
New cards

Definiere Räuber-Beute-Beziehung.

Ein Organismus (Räuber) tötet und frisst den anderen (Beute); typischerweise phasenversetzte Populationsschwankungen.

5
New cards

Welche aktiven Abwehrmechanismen besitzen Beutetiere?

Beißen, Kratzen, Schlagen, Stechen, Flucht, Totstellen.

6
New cards

Nenne zwei passive Abwehrmechanismen von Beutetieren.

Schutzfärbung (Tarnung), Abschrecktracht (Warnfärbung).

7
New cards

Wie schützen sich Pflanzen vor Fraßfeinden?

Dornen, Stacheln, Brennhaare, chemische Abwehrstoffe, Tarnung.

8
New cards

Was ist eine Tarntracht (Krypsis)?

Farb- oder Musteranpassung an die Umgebung zur optischen Unauffälligkeit, z. B. Schneehase im Winterfell.

9
New cards

Erkläre Mimese.

Nachahmung von Gegenständen des Lebensraums in Farbe, Form oder Haltung (z. B. Stabheuschrecke).

10
New cards

Was ist eine Warntracht (Aposematismus)?

Auffällige, meist rote oder gelbe Färbung, die Giftigkeit oder Wehrhaftigkeit signalisiert (z. B. Feuersalamander).

11
New cards

Was bedeutet Scheinwarntracht (Schrecktracht)?

Bei Gefahr werden plötzlich leuchtende Muster gezeigt, um Fressfeinde zu erschrecken, z. B. Nachpfauenauge-Raupe.

12
New cards

Erkläre Mimikry.

Nachahmung der Warntracht giftiger/wehrhafter Arten durch harmlose Organismen (z. B. Schwebfliege im Wespen-Look).

13
New cards

Was ist aggressive Mimikry?

Täuschung potentieller Beute durch Nachahmung harmloser Objekte (z. B. Anglerfisch mit Köder).

14
New cards

Definiere interspezifische Konkurrenz.

Wettbewerb verschiedener Arten um gleiche Ressourcen (Raum, Nahrung, Licht usw.).

15
New cards

Worin besteht das Konkurrenzausschlussprinzip?

Zwei Arten mit identischer ökologischer Nische können nicht dauerhaft im selben Lebensraum koexistieren; die konkurrenzstärkere Art verdrängt die andere.

16
New cards

Wie kann Konkurrenzvermeidung erfolgen?

Durch Besetzung unterschiedlicher ökologischer Nischen (räumlich, zeitlich, Nahrung, Verhalten).

17
New cards

Was zeigte das Paramecium-Experiment von Gause?

Bei gemeinsamer Kultur verdrängt die konkurrenzstärkere Art (P. aurelia) P. caudatum; getrennt wachsen beide gut.

18
New cards

Warum konnten P. bursaria und P. caudatum koexistieren?

Sie nutzen unterschiedliche Raumbereiche (Boden vs. Oberfläche) bzw. Ressourcen und vermeiden so direkte Konkurrenz.

19
New cards

Welche Schlussfolgerung ergab das Kieselalgen-Experiment Asterionella vs. Synedra?

Synedra nutzt Silikat effizienter und verdrängt Asterionella in gemeinsamer Kultur – Beispiel für Konkurrenzausschluss.

20
New cards

Definiere ökologische Nische.

Gesamtheit aller abiotischen und biotischen Umweltfaktoren, die das Überleben und die Fortpflanzung einer Art ermöglichen.

21
New cards

Was versteht man unter Einnischung?

Evolutionäre Verlagerung/Anpassung einer Art an neue Ressourcen- oder Umweltbereiche zur Konkurrenzvermeidung.

22
New cards

Nenne ein Beispiel für Einnischung bei Fledermäusen.

Unterschiedliche Jagdzeiten und Flugräume (z. B. Wasserfledermaus über Wasseroberfläche, Abendsegler hoch über Baumwipfeln).

23
New cards

Welche Signale dienen der Partnerfindung bei innerartlicher Fortpflanzung?

Pheromone, Balzgesänge/Töne, Farben & Muster, Tänze, Leuchtsignale.

24
New cards

Was ist eine Population?

Alle Individuen einer Art, die zur gleichen Zeit im gleichen Biotop leben und eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden.

25
New cards

Welche Parameter beschreiben eine Population?

Populationsgröße, Dichte, Alters- und Geschlechtsstruktur, Wachstumsrate.

26
New cards

Erkläre exponentielles Populationswachstum.

Wachstum mit konstanter Wachstumsrate; Individuenzahl verdoppelt sich periodisch (dN/dt = r·N).

27
New cards

Was kennzeichnet logistisches Wachstum?

Wachstumsrate nimmt ab, je näher Population an die Umweltkapazität (K) heranrückt; S-förmige Kurve.

28
New cards

Nenne dichteunabhängige Umweltfaktoren.

Klima (Temperatur, Licht, Feuchtigkeit), Bodenbeschaffenheit, Brände, Überschwemmungen.

29
New cards

Nenne dichteabhängige Umweltfaktoren.

Innerartliche Konkurrenz, Räuber, Parasiten, ansteckende Krankheiten, sozialer Stress.

30
New cards

Was bewirken Gedrängefaktoren (sozialer Stress) bei Säugetieren?

Hormonelle Stressreaktionen → geringere Geburtenrate, höhere Sterblichkeit, evtl. verzögerte Geschlechtsreife.

31
New cards

Beschreibe die drei Lotka-Volterra-Regeln in Stichworten.

1) Periodische, phasenverschobene Schwankungen von Räuber und Beute. 2) Langfristig konstante Mittelwerte beider Populationen. 3) Gleichzeitige relative Dezimierung bevorzugt die Beutepopulation.

32
New cards

Wann versagt das Lotka-Volterra-Modell in der Natur?

Bei komplexen Nahrungsnetzen, mehreren Räubern/Beuten oder zusätzlichen Umweltfaktoren.

33
New cards

Was unterscheidet r-Strategen von K-Strategen bezüglich Nachkommenzahl?

r-Strategen: viele Nachkommen, geringe Fürsorge; K-Strategen: wenige Nachkommen, intensive Fürsorge.

34
New cards

Nenne zwei typische r-Strategen.

Feldmaus, Blattlaus (auch Löwenzahn, Kaulquappen).

35
New cards

Nenne zwei typische K-Strategen.

Elefant, Giraffe (auch Mensch, Eiche).

36
New cards

Welche Merkmale kennzeichnen r-Strategen?

Hohe Reproduktionsrate, kurze Lebensdauer, starke Populationsschwankungen, schnelle Besiedlung instabiler Lebensräume.

37
New cards

Welche Merkmale kennzeichnen K-Strategen?

Lange Lebensdauer, späte Geschlechtsreife, stabile geringe Populationsdichte nahe K, Konstanz der Lebensräume.

38
New cards

Was sind Neobiota?

Arten, die seit 1492 vom Menschen in neue Gebiete eingeführt wurden (Neophyten, Neozoen, Neomyceten).

39
New cards

Definiere invasive Art.

Neobiotische Art, die sich stark verbreitet, heimische Arten verdrängt oder Ökosysteme, Wirtschaft & Gesundheit schädigt.

40
New cards

Nenne Kriterien für invasive Arten.

Schnelles Wachstum, hohe Reproduktionsrate, breites Nahrungsspektrum, fehlende Feinde, hohe Anpassungsfähigkeit.

41
New cards

Gib ein Beispiel für ein invasives Neozoon in Europa.

Waschbär (Procyon lotor) – frisst Vogeleier, hat kaum natürliche Feinde.

42
New cards

Welche Maßnahme hilft gegen invasive Arten?

Früherkennung & Monitoring, mechanische/chemische Bekämpfung, gesetzliche Regulierung, Förderung heimischer Arten.

43
New cards

Was ist Parasitismus?

Beziehung, bei der ein Parasit auf/in einem Wirt lebt, ihn schädigt, aber meist nicht tötet.

44
New cards

Unterscheide Ektoparasit und Endoparasit.

Ektoparasit: lebt auf der Außenfläche des Wirts (z. B. Zecke); Endoparasit: lebt im Inneren (z. B. Bandwurm).

45
New cards

Was zeichnet obligate Parasiten aus?

Sie sind vollständig auf den Wirt angewiesen und können nicht frei leben.

46
New cards

Erkläre den Begriff "Symbiose".

Lebensgemeinschaft zweier Arten mit gegenseitigem Nutzen, ohne dass ein Partner geschädigt wird.

47
New cards

Was ist eine obligate Symbiose?

Partnerschaft, ohne die keiner der Organismen überleben kann (z. B. Flechte = Pilz + Alge).

48
New cards

Was versteht man unter Endosymbiose?

Ein Symbiont lebt im Körper (oder in der Zelle) des Partners, z. B. Bakterien in Korallen oder Chloroplasten-Ursprung.

49
New cards

Nenne ein Beispiel für Putzer-Symbiose im Meer.

Putzerfisch entfernt Parasiten von größeren Fischen; erhält Nahrung und Schutz.

50
New cards

Was ist Kommensalismus (Probiose)?

Eine Art profitiert, die andere wird weder geschädigt noch begünstigt (z. B. Aasfresser bei Raubkatzenresten).

51
New cards

Welche Schutzanpassung zeigt das Schmalblättrige Weidenröschen?

Produziert sehr viele haarige Samen, die weit fliegen und neue Standorte schnell besiedeln – r-Strategie.

52
New cards

Warum besitzen Faultiere Algen im Fell?

Symbiose: Faultier erhält Tarnung & Spurenelemente, Algen bekommen Lebensraum & Feuchtigkeit.

53
New cards

Wie beeinflusst braunes Fettgewebe Fledermäuse im Winterschlaf?

Es erzeugt Wärme durch Thermogenin-vermittelte Entkopplung der Atmungskette, ermöglicht schnelles Aufwärmen.

54
New cards

Was bedeutet "dichteabhängige Sterberate"?

Sterberate steigt mit zunehmender Populationsdichte, z. B. durch Krankheiten, Konkurrenz, Stress.

55
New cards

Welche Funktion hat Phosphat in Pflanzen? (nenne zwei)

Baustein von DNA/RNA und Energieträger in ATP; außerdem Bestandteil von Phospholipiden in Membranen.

56
New cards

Wie lässt sich ein endogener Rhythmus bei Volvox experimentell nachweisen?

Gruppe in Dauerlicht oder Dauerdunkel halten; bleibt die vertikale Wanderung bestehen, ist sie endogen gesteuert.

57
New cards

Was zeigt die Populationsexplosion des Lärchenwicklers im Engadin?

Regelmäßige Oszillationen: Massenvermehrung → Nahrungsmangel (Lärchen) → Populationszusammenbruch → Erholung.

58
New cards

Erkläre "Altersstruktur urnenförmig".

Wenige Jungtiere, viele alte Individuen → schrumpfende Population (Geburtenrate < Sterberate).

59
New cards

Warum hat die Zwergfledermaus kleine, schmale Flügel?

Anpassung an schnelle Fluggeschwindigkeit im offenen Raum; Teil ihrer ökologischen Nische.

60
New cards

Was bedeutet "Minimumgesetz" bei Umweltfaktoren?

Der am weitesten vom Optimum entfernte (limitierende) Faktor bestimmt den Erfolg einer Art.

61
New cards

Wie tragen Territorien zur Konkurrenzvermeidung bei?

Individuen markieren und verteidigen Gebiete; reduzieren so innerartliche Konkurrenz um Ressourcen.

62
New cards

Wozu dient Sexualdimorphismus beim Habicht?

Unterschiedliche Körpergröße ermöglicht das Erschließen verschiedener Beutegrößen → Nischentrennung innerhalb der Art.

63
New cards

Was besagt die RGT-Regel bezüglich Temperatur und Reaktionsgeschwindigkeit?

Eine Temperaturerhöhung um 10 °C verdoppelt bis vervierfacht die Geschwindigkeit vieler biochemischer Reaktionen.

64
New cards

Welche Schlussfolgerung brachte das "Mehlwurmrennen"?

Fortbewegungsgeschwindigkeit steigt mit Temperatur bis zum Optimum – Beispiel für abiotischen Einfluss.

65
New cards

Warum verdrängt die Rotbuche die Waldkiefer auf optimalen Böden?

Höhere Photosyntheseleistung und schattentolerantere Keimlinge → Konkurrenzvorteil.

66
New cards

Wie kann die Koexistenz der Kieselalgen Asterionella und Synedra in der Natur erklärt werden?

Räumliche/zeitliche Nischendifferenzierung, z. B. unterschiedliche Tiefen oder unterschiedlich gebundenes Silikat.

67
New cards

Was ist ein Fehlwirt bei Parasiten?

Organismus, in dem der Parasit das Entwicklungsstadium nicht vollenden kann (z. B. Mensch beim Fuchsbandwurm).

68
New cards

Welche Rolle spielen Parasiten für die Biodiversität?

Sie regulieren Populationen und verhindern Dominanz einzelner Arten, fördern dadurch Artenvielfalt.

69
New cards

Wie beeinflusst sozialer Stress die Reproduktion bei Ren?

Bei hoher Dichte verzögert sich die Geschlechtsreife, Geburtenrate sinkt.

70
New cards

Was zeigt die "Schmugglerstrategie" mancher Lachs-Männchen?

Alternative Fortpflanzungsstrategie kleiner Männchen, die heimlich Laichplätze erreichen und Konkurrenz umgehen.

71
New cards

Welche Abwehrstrukturen gegen Herbivorie haben Kakteen?

Umgewandelte Blätter zu Dornen; außerdem dicke Kutikula gegen Austrocknung.