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Fragen-Antwort-Karten zu den Zielen, Theorien und Synergien von M&A aus der Vorlesung Strategisches und Internationales Management (BWL II).
Name | Mastery | Learn | Test | Matching | Spaced |
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Welches primäre finanzwirtschaftliche Ziel verfolgen Akquisitionen?
Die Wertsteigerung im Sinne einer Erhöhung des Eigenkapitalwerts (EKW) des Akquisiteurs.
Wie lautet die Grundgleichung zur Ermittlung des Eigenkapitalwerts (EKW)?
EKW = Unternehmenswert (UW) – Fremdkapitalwert (FKW).
Welche Stakeholder haben laut Vorlesung den größten Einfluss auf M&A-Entscheidungen?
Eigentümer und Manager.
Nenne vier klassische Eigentümerziele bei Akquisitionen.
Wertsteigerung durch (1) Kostensynergien, (2) finanzwirtschaftliche Synergien, (3) Restrukturierung sowie (4) Umsatzsynergien.
Welche beiden zentralen Managerziele wurden genannt, die M&A-Entscheidungen beeinflussen können?
Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes und Einkommens- bzw. Machtsteigerung.
Was versteht man unter Umsatzsynergien?
Wertsteigerungen, die durch höhere Marktanteile, Marktmacht, Cross-Selling, ergänzende Produkte/Services oder Netzwerkeffekte entstehen.
Welche Marktstruktur kann durch Akquisitionen entstehen und kollusives Verhalten begünstigen?
Oligopole.
Nenne drei Beispiele für Kostensynergien.
Skaleneffekte (Economies of Scale), Fixkostendegression und Lerneffekte (Economies of Learning).
Wie definiert man Skaleneffekte (Economies of Scale)?
Eine proportionale Steigerung der Inputmengen führt zu einer überproportionalen Steigerung des Outputs bei langfristig variablen Kosten.
Was ist das Ziel der Fixkostendegression in M&A-Projekten?
Überkapazitäten abbauen und die Fixkosten pro Stück durch höhere Auslastung senken.
Wodurch entstehen Lerneffekte (Economies of Learning)?
Durch kumulierte Erfahrung, die z. B. Fertigungszeiten verkürzt, Ausschuss reduziert oder Logistikprozesse optimiert.
Was sind Verbundeffekte (Economies of Scope)?
Kostenvorteile, wenn zwei Produkte X1 und X2 gemeinsam günstiger hergestellt oder vertrieben werden, als wenn jedes separat produziert würde.
Nenne zwei typische ‚shareable inputs‘, die Verbundeffekte ermöglichen.
Gemeinsame Fertigungsanlagen und gemeinsame Vertriebs- bzw. Marketingstrukturen.
Welcher theoretische Ansatz empfiehlt das institutionelle Arrangement mit den geringsten Transaktionskosten?
Die Transaktionskostenökonomik (TCE).
Welche drei Governance-Formen vergleicht die Transaktionskostenökonomik?
Markt, Netzwerk (Hybrid) und Hierarchie.
Unter welchen Bedingungen ist laut TCE eine Hierarchie (z. B. Akquisition) besonders effizient?
Bei hoher Faktorspezifität und hoher Unsicherheit, die opportunistisches Verhalten begünstigen.
Was bezeichnet man als ‚inneren Kapitalmarkt‘ eines Konzerns?
Die interne Allokation von Finanzmitteln zwischen Geschäftsfeldern durch die Konzernleitung, basierend auf Informationsvorteilen gegenüber externen Kapitalmärkten.
Wie kann Diversifikation über Akquisitionen das Risiko des Gesamtunternehmens verringern?
Durch Zusammenlegung gering oder negativ korrelierter Cash-Flows, wodurch der Gesamt-Cash-Flow stetiger verläuft.
Warum können Steuervorteile eine Wertsteigerung nach einer Fusion bewirken?
Weil Gewinne eines profitablen Unternehmens mit Verlusten (oder Verlustvorträgen) des erworbenen Unternehmens verrechnet werden können, wodurch die Steuerlast sinkt.
Erkläre das Prinzip der wertsteigernden Restrukturierung nach einer Übernahme.
Unterbewertete Zielunternehmen werden gekauft und durch grundlegende strategische, operative oder finanzielle Maßnahmen so umgestaltet, dass ihr ungenutztes Potenzial realisiert wird.
Welches typische Geschäftsmodell verfolgen Private-Equity-Unternehmen laut Vorlesung?
Kauf unterbewerteter Firmen, Restrukturierung (operativ, finanziell, Governance), anschließender Exit (Desinvestition) mit Zielrenditen von ca. 25 % in ~5 Jahren.
Welche vier Manager-Theorien erklären mögliche wertvernichtende Übernahmen?
Prinzipal-Agenten-Theorie, Empire-Building-Hypothese, Free-Cash-Flow-Hypothese, Hybris-Hypothese.
Was besagt die Empire-Building-Hypothese?
Manager streben Akquisitionen an, um Macht, Prestige und Unternehmensgröße auszubauen, auch wenn dies nicht wertsteigernd ist.
Wie erklärt die Free-Cash-Flow-Hypothese problematische Übernahmen?
Manager investieren überschüssige freie Mittel (Free Cash Flow) lieber in Übernahmen statt sie auszuschütten, was zu wertvernichtenden Deals führen kann.
Was beschreibt die Hybris-Hypothese in Bezug auf M&A?
Manager überschätzen ihre Fähigkeiten und die erwarteten Synergien (Selbstüberschätzung), was zu Überbezahlung des Targets führt (Winner’s Curse).
Wie lässt sich ein Zusammenschluss aus steuerlicher Sicht formal als wertsteigernd darstellen?
Wenn der Barwert der Steuern nach M&A kleiner ist als die Summe der Barwerte der Steuern der einzelnen Unternehmen vor der Transaktion (BW Steuern nach M&A < Σ BW Steuern U₁…Uₙ).
Nenne zwei Beispiele für Kosteneinsparungen, die sofort im Transaktionsprozess anfallen können.
Wegfall redundanter Beratungs- und Rechtskosten nach Abschluss sowie Reduktion doppelter Verwaltungsstrukturen.
Welches Kernbuch wurde als Pflichtlektüre für den Themenblock ‚Ziele und Theorien‘ empfohlen?
Glaum, M.; Hutzschenreuter, T.: „Mergers & Acquisitions – Management des externen Unternehmenswachstums“, Kohlhammer 2010, S. 53–91.