Reformation

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1
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Weshalb funktionierte der Ablasshandel?

Im Mittelalter war den Gläubigen eine lange Zeit im Fegefeuer versprochen worden, falls die eigenen Sünden nicht bereinigt wurden. Katastrophen wie Krankheiten, Unwetter und Kriege wurden als Strafe Gottes gesehen und verbreiteten Angst und Schrecken.

2
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Was wurde durch den Kauf von Ablassbriefen erhofft?

sorgte dafür das viele Gläubige Geld zahlten, um die vermeintliche Strafe im Fegefeuer zu verkürzen, sich davon freizukaufen oder auch die schon verstorbenen Verwandten zu „bereinigen“.

3
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Was nutzte der Ablasshandel der Kirche?

Ablasshandel wurde von der Kirche als Geldquelle missbraucht

4
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erste Kritik an die Kirche (1330-84)

John Wiclif

  • Übersetzt lat. Bibel auf Englisch

  • kritisiert Anhäufung von Reichtum, lasterhaftes Leben der Geistlichen → Fokus sollte auf Nächstenliebe und Fürsorge für die Schwächeren sein, 10 Gebote

  • fordert Rückbesinnung auf Bibel (→Kirche/Geistliche werden ihrer Rolle nicht gerecht) und nicht den vollen Verlass auf den Papst, sondern auf Christus (wahres Oberhaupt)

  • Möchte das Zölibat abschaffen

5
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erste Kritik an die Kirche (1370-1415)

Jan Hus

  • Wenig Sinn für Reichtum → verstellt wahren christlichen Glauben

  • Gleichstellung (Abendmahl)

  • kritisiert die Verweltlichung der Kirche

  • Heiligenverehrung bringt nichts

  • Bibel sei Autorität, nicht der Papst

  • Fegefeuer sei erfundene Geldmacherei

  • anstatt Heilige, soll Gott angebetet werden → Bilder sollen entfernt werden

  • Priester sind gleichgültig Bischöfen

  • Mönchsorden seien überflüssig

  • Recht für jede*n auf Lehre des Evangelismus

6
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Wie wurde mit der “ersten Kritik an die Kirche” umgegangen?

  • Reformvorschläge nie umgesetzt

  • Kirche fürchtete einen Autoritäts- sowie Machtverlust

  • verfolgt Wiclif und Hus als Ketzer/Irrlehrer

  • Wiclif und Hus stehen im Widerspruch zur zeitgenössischen Lehre der Kirche → stellen kirchliche Lehre und Kirche selbst als Heilsvermittler in Frage

  • längerfristig problematisch → Menschen unzufrieden → Kirche unsicher → entfremden sich von der Kirche

7
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Wie nutzten Reformatoren den Buchdruck? Welche Mittel nutzen sie?

  • auf innovative Art → Medien und Propaganda

  • Verbreitung von Wissen (z.B. Bibel in dt. Sprache) und Meinung

  • Mittel: Flugblätter, Bilder, theologische Schriften, Karikaturen/Spottbilder

8
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Was bewirkten die Stilmittel der Medien und Propaganda der Reformatoren?

  • Analphabeten konnten zu jener Zeit die Aussagen durch Bilder trotzdem verstehen

  • illustrierte Texte: Personalisierung (persönliche Anrede, Lutherportraits auf Schriften) und Mündlichkeit (wie in Predigt) → schafft Nähe, Leser/Zuhörer fühlt sich angesprochen

9
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Ulrich Zwingli

  • Wein und Brot als Symbol für “Blut und Leib Christi”

  • Bildung und Aufklärung zur moralischen Verbesserung

  • weltliche Obrigkeit soll christliche Lehre durchsetzen

  • Überwachung durch kirchliche Behörden und weltliche Regierung, Sittenzucht

10
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Jean Calvin

  • Seelenheil sei nur von Gottes Wille abhängig

  • Prädestinationslehre: Glaube als Zeichen der Gnade und nicht «Mittel» zu Erlangung der Gnade

  • Bemühung um christliches Leben = auserwählt sein

  • Calvinisten tatkräftig, arbeitsame Menschen (Frankreich, Hugenotten -> Eidgenossen)

11
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Was war Martin Luthers Kritik an die Kirche?

  • Verweltlichung, Machtstreben der Päpste

  • Prachtentfaltung der Papstkirche, luxuriöses Leben der Würdenträger (gleichzeitig: ärmliche Lebensverhältnisse von Landpfarrern)

  • Lasterhaftes Leben

    → (Hurerei, Missachtung Zölibat, Alkohol)

  • Mangelhafte Ausbildung der Priester

  • Amtsmissbrauch/Ämterhäufung/Ämterkauf

12
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Auszug (Zusammenfassung) aus “95 Thesen” von Martin Luther

  • Kein Ablass, sondern Vergebung

  • Ablass ist erfunden, kein Verlass auf Ablass, wenn keine Reue

  • Besinnung/Fokus auf heilige Schrift

  • Spenden und nicht Ablasshandeln

13
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Was sind die Grundprinzipien der Reformation?

sola gratia:

Durch Gottes Gnade kann der Mensch die Vergebung seiner Sünden erlangen.

sola fide:

Der Mensch muss/ kann sich durch den festen Glauben beweisen.

sola scriptura:

Die Bibel ist Grundlage des Glaubens.

solus christus:

Nur Christus hat Autorität, er ist alleiniger Heilsvermittler.

14
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Wie lief der Prozess auf dem Wormser Reichstag (1521) ab?

  1. Punkte der Anklage, Lage von Luther

    • stimmt Hus zu, dessen Aussagen als ketzerisch verurteilt wurden

    • würdigt Priesteramt nicht → jeder Getaufter soll Priester sein können

    • Seine Meinung wird als Irrtum abgetan

    • Artikel = ketzerisch → Luther erkennt Urteil nicht an → alle Schriften verbrennen

  2. Standpunkt von Luther, Argumente

    • greift in seinen Büchern Geistliche an, die Angst und Schrecken verbreiten

    • Würde er widerrufen: Kirche zustimmen, so stärke er nur die Tyrannerei

    • Kirche widerspricht sich selbst → nur wenn die Kirche mit Bibel + Vernunft ihn wiederlegt

  3. Urteil, Standpunkt Karl V. → Begründung

    • Kirchenbann und Reichsacht → eine ganze Glaubensgemeinschaft irrt sich nicht

    • Schriften, Bücher, Artikel Luthers einsammeln, verbrennen → Gift nicht weiterverbreiten

    • alle Schriften brauchen kirchliches/theologisches Einverständnis

    • pers. Glaubensbekenntnis + Tradition seiner Vorfahren

  4. Beurteilung

    • Kaiser Karl will nicht zum Ketzer werden

    • Setzt Unterstützer von Luther unter Druck durch seine Unterstützung der Papstkirche

  5. Jetzt?

    • Entführung durch Kurfürsten von Sachsen

    • Reichstag wird von Reichsständen nicht vollzogen → Luther hat zu viele, auch mächtige Anhänger

      => Reformation setzt sich immer mehr durch, Einheit der Kirche zerbricht

15
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Was bedeutete der Kirchenbann?

  • eine Person wurde von der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen und durfte keine Sakramente (z.B. Beichte oder Eucharistie/Abendmahl) empfangen

  • Martin Luther wurde exkommuniziert (mit dem Bann belegt), weil er sich weigerte, seine Thesen und Schriften zu widerrufen.

16
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Was bedeutete die Reichsacht?

  • besondere Form einer weltlichen Strafe im Unterschied zum Kirchenbann

  • Recht- und Friedlosigkeit des Geächteten

  • Isolierung von der menschlichen Gemeinschaft

  • Zerstörung oder Beschlagnahmung seines Besitzes

  • Bei der Reichsacht war der Geächtete im ganzen Reichsgebiet “vogelfrei”

17
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Was passierte im Bauernkrieg 1524/25

  • Aufstand der bäuerlichen Bevölkerung gegen ihre adligen Landes-/Grundherren

  • Legitimation mit Evangelium

18
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“Protestanten”

  • ursprünglich die Bezeichnung für die Vertreter evangelischer Reichsstädte und evangelischer Fürsten

  • Der Reichstag von Speyer vereinbarte 1526, dass in Religionsfragen die Reichsstände verfahren sollen, „wie jeder solches gegen Gott und kaiserliche Majestät hofft und vertraut zu verantworten“. 1529 protestierten die Vertreter von 14 evangelischen Reichsstädten und fünf Fürsten ebenfalls auf einem Reichstag von Speyer gegen die geplante Aufhebung des früheren Beschlusses. Daher kommt die Bezeichnung „Protestanten“.

19
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Was passierte beim Augsburger Religionsfrieden 1555?

  • Katholische und Lutherische Reichsstände erkannten sich gegenseitig als gleichberechtigte Glaubensgruppen an

  • Landesherr entscheidet über Religion, Bev. muss sich fügen -> «cuius regio, eius religio»

20
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was spielte die anglikanische Kirche für eine Rolle?

Durch Heinrich VII aus pers. Gründen (wollte sich scheiden lassen, durfte aber nicht) entstanden («Mittelweg») -> Vereinigte evangelische und katholische Glaubenselemente