Epochen der deutschen Literatur-Karteikarten | Quizlet

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201 Terms

1
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Epik des Barock

- Schelmenroman: erzählt ein aus der niederen Schicht stammender HEld von seinem unsteten Wanderleben

- Schäferroman

2
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Literarisches Leben Aufklärung

- lehrhafter, sozialkritischer Schwerpunkt

- öffentliche Diskussionen in Zeitschriften, literarischen Zirkeln, Streitschriften

- Massenproduktionen von Büchern → rasche Verbreitung

3
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Lyrik Aufklärung

- Lebensgenuss

- Lehrhaftes (Gedankenlyrik)

- Empfindsam-Pietistisches (Kirchenlieder, Oden)

4
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Themen Weimarer Klassik

- Humanität, Freiheitsidee, Harmonie von Pflicht und Neigung

- Wahrheit, Schuld, Leidbewältigung, Selbstvervollkommnung

- Ideal der „schönen Seele": Verkörperung der spannungsvollen Harmonie

5
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Epik Weimarer Klassik

- Bildungs- bzw. Entwicklungsroman: innerer und äußerer Reifungsprozess einer Person in Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt

6
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Ziel Romantik

- Gesellschaft poetisieren

-> im alltäglichen Leben einen geheimen Sinn ahnen zu lassen und durch Symbole eine Idee sichtbar zu machen

7
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Drama Romantik

- wenig bedeutsam

- Tragisches mit Komischem vermischt

8
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Merkmale Barock (Subjekt, Gesellschaft, Natur/Gott)

Gottgegebene Ordnung

> Subjekt:

- Gottgewollter Platz in der Ständegesellschaft

- Vergänglichkeitsbewusstsein und Lebensgier

> Gesellschaft:

- absolutistischer Herrscher

- Kleinstaaterei in Deutschland

- Armut/Seuchen: Leiden der Landbevölkerung

- Dreißigjähriger Krieg

> Natur/Gott:

- Gott: Schöpfer, Erhalter, Richter

- Dualismus aus Diesseits und Jenseits

- Natur: Symbol göttlichen Heilshandelns; Herrschaftsraum fürstlicher Macht

9
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Grundsätzliches Barock

- Dreißigjähriger Krieg (1618-1648)

- Herausbildung absolutistischer Höfe und Erstarken des Bürgertums in den Städten

- konfessionelle Spaltung Deutschlands als Folge der Reformation

- höfisches Streben nach Repräsentation verwirklicht sich u. a. in der Größe und in der pathetischen Ausstrahlung des Kunstwerkes

- Verarmung weiter Landstriche, prunkvolle Prachtentfaltung weltlicher und kirchlicher Herrscher

10
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Lyrik des Barock

- Sonett, Ode, Figurengedicht

- Alexandriner-Sonette für den Ausdruck des antithetischen Denkens besonders geeignet

- Emblem (Verbindung aus Text und allegorischem Bild)

11
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Drama des Barock

- Ständeklausel streng eingehalten

- Tragödie -> Personen höheren Standes

- Komödie -> Personen niederen Standes

12
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Literarisches Leben Barock

- Literaturproduktion im Dienst von Adel und Kirche

- Zwecke der Dichtung: Belehren, Unterhalten, Bewegen

- Dichter meist aus dem humanistisch gebildeten Gelehrtenstand

- Einfluss der Mystik auf die Dichtung

13
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Sprache und Stil, Themen und Formen Barock

- Regelpoetik: Qualität = Regelkonformität

- starke Bildlichkeit (insbesondere auch Allegorien)

- zentrale Motive: Vanitas (Nichtigkeit, leerer sChein, Eitelkeit), Memento mori (Gedenke des Todes), Carpe diem (Genieße den Tag)

- kaum persönliche Dichtung, starke Tendenz zu Allgemeingültigkeitsanspruch

- Emblem als besondere Form: Verbindung aus Bild und Text

14
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Zitat Barock Gryphius

Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.

15
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Barocke Gegensatzpaare

Verherrlichung des Diesseits - Verherrlichung des Jenseits

Sinneslust - Christliche Tugend

Schein - Wirklichkeit

Erotik - Askese

Körper - Seele

Leben - Vergänglichkeit

Irdisches - Göttliches

Vielfalt des Lebens - Einheit der göttlichen Ordnung

16
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Merkmale Aufklärung (Subjekt, Gesellschaft, Natur/Gott)

Universale Vernunft

> Subjekt:

- Autonomie des Ichs

- Rationalität/Vernunft des Subjekts als Maßstab der Moral

- Pflicht zur Bildung

> Gesellschaft:

- Erstarkung des Bürgertums

- Forderung: Toleranz, Gleichheit vor dem Gesetz

- Naturrecht

- Französische Revolution

> Natur/Gott:

- Emanzipation des Ichs von Gott

- Eigengesetzlichkeit/Eigenständigkeit der Natur: Erforschung ihrer Gesetzmäßigkeiten durch Erfahrungswissenschaften

17
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Grundsätzliches Aufklärung

- analytisches und kausales Denken in Wissenschaft, Kunst, Ethik

- Glaube an den Sieg der Vernunft, Fortschrittsdenken, Ideal der Menschenrechte

- staatliche Gewalt nicht mehr durch Gottesgnadentum, sondern durch eine Verfassung als Gesellschaftsvertrag legitimiert

- Literatur soll nützlich sein: Erziehung zur Humanität - Literatur mit lehrhaftem Charakter

- Rationalität als neuer Maßstab

- Autonomie der Kunst und des Individuums (keine höfischen Zusammenhänge)

- Religion: nicht abgelehnt, aber dem Vernunftgedanken untergeordnet (alle Menschen haben gemeinsame, angeborene Humanität)

- Themen: richtige Lebensweise und Tugendideal

18
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Historischer Hintergrund Aufklärung

- Siebenjähriger Krieg (1756-1763)

- amerikanische Unabhängigkeitserklärung (1776)

- französische Revolution (1789)

- aufgeklärter Absolutismus (2. Hälfte des 18. Jh.)

19
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Menschenbild Aufklärung

- Mensch: von Natur aus gut

- Mensch als selbstbestimmtes Subjekt, das sein Bewusstsein aus der Entfaltung intellektueller, psychischer und physischer Fähigkeiten gewinnt

- überwiegen der vVerstandesseite führt zu Strömungen, die das Gefühl kultivieren Empfindsamkeit, Pietismus u.a.)

20
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Bevorzugte Gattungen Aufklärung

Fabel, Drama, Roman

21
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Sprache & Stil Aufklärung

- Klarheit im Satzbau

- Einfachheit im Ausdruck (→Verständlichkeit)

22
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Autoren & Werke Aufklärung

- Gotthold E. Lessing: Emilia Galotti (bürgerliches Trauerspiel), Nathan der Weise (dramat. Märchen)

- Immanuel Kant: Was ist Aufklärung? (Traktat)

- Christian F. Gellert: Fabeln

- Friedrich Klopstock: Der Messias (Epos), Gedichte der Empfindsamkeit

23
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Epik Aufklärung

- Fabeln (lehrhaft): Entsprechend dem Emanzipationskampf des Bürgertums gegen die Vorherrschaft des Adels wurde Klugheit im Verhalten gegenüber dem Stärkeren empfohlen und das Recht des Stärkeren, der verantwortungslos handelt, kritisiert

24
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Zeitraum Sturm und Drang

ca. 1765 - 1785

25
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Historischer Hintergrund Sturm & Drang

- amerikanische Unabhängigkeitserklärung (1776)

- aufgeklärter Absolutismus (2. Hälfte des 18. Jh.)

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Literarisches Leben Sturm & Drang

- Träger hauptsächlich gebildete Männer aus dem Bürgertum

- Abkehr von Regelpoetik

27
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Sprache & Stil Sturm & Drang

- Kraftausdrücke, Dialekt etc. als Ausdruck natürlicher Sprache

- Gefühlsbetontheit/Leidenschaftlichkeit der Sprache: Ausrufe, Hyperbeln, starke Bildlichkeit etc.

- ekstatisch, emotional

28
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Epik Sturm & Drang

- Briefroman: eröffnet die Möglichkeit, die individuelle Perspektive einer Romanfigur zu gestalten

29
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Autoren & Werke Sturm & Drang

- Johann W. v. Goethe: Prometheus (Ode), Die Leiden des jungen Werthers (Briefroman), Willkommen und Abschied

- Johann G. Herder: Von deutscher Art und Kunst (Sammlung programmatischer Schriften)

- Friedrich Schiller: Die Räuber (Drama), Sesenheimer Lieder (Sammlung mit Erlebnislyrik)

- Friedrich Klinger: Sturm und Drang (Drama)

30
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Zitat Sturm & Drang Rousseau

Das Gefühl ist mehr als die Vernunft!

31
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Klassik Abgrenzung von Sturm & Drang

Allgemeingültigkeit

Humanität

Mäßigung

Ausgleich zwischen Ratio und Emotion

Begrenzung

Regelhaftigkeit und Gleichmaß

Entsagung

Ausgleich

Diskurs

32
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Zeitraum Weimarer Klassik

ca. 1786 - 1805

33
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Menschenbild Weimarer Klassik

- Leitgedanken: Harmonie, Würde, Humanität

- Ästhetik als Gegenentwurf zur Frz. Revolution

- Verbesserung gesellschaftlicher Zustände durch ästhetische Selbstbildung des Einzelnen zur Harmonie

- Postulat eines inneren Sittengesetzes (kategorischer Imperativ)

34
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Historischer Hintergrund Weimarer Klassik

- Französische Revolution (1789 - 1799)

- 1. Koalitionskrieg: Frankreich vs. Österreich und Preußen (1792 - 1797)

- 2. Koalitionskrieg: Russland, Österreich, Großbritannien vs. Frankreich (1789/99 - 1801/02)

- Reichsdeputationhauptschluss: Entschädigung deutscher Fürsten (1803)

- Krönung Bonapartes zum französischen Kaiser Napoleon I. (1804)

35
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Sprache & Stil Weimarer Klassik

- Maß, Gesetz, Formstrenge, die sich in Inhalt, Sprache und Aufbau harmonisch verbinden

- Drama: metrisch gebundene Sprache (Blankvers), hoher Stil, wenig Individualität im Ausdruck

- Anverwandlung antiker Vorbilder, Rückgriffe auf antike Mythologie und geschichtliche Stoffe

- Allgemeingültiges, Verallgemeinbarkeit der Stoffe

- Streben nach Klarheit, Einfachheit, Maß

36
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Autoren & Werke Weimarer Klassik

- Johann W. v. Goethe: Iphigenie auf Tauris, Faust, Der Zauberlehrling

- Friedrich Schiller: Die Bürgschaft, Maria Stuart, Wilhelm Tell

37
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Merkmale Romantik

Romantisieren der Welt

> Subjekt:

- Gratwanderung Autonomie (bürgerliche vs. poetische Existenz)

- Entgrenzung des Ichs - Blick nach Innen

> Gesellschaft:

- Industrialisierung: Mensch als Zweck

- bürgerliches Philistertum und politische Ohnmacht

> Natur/Gott:

- Natur: Landschaft, Spiegel des Seele, Ort der Sehnsucht

- Gott: Anwesenheit in der Natur

- Romantisierung des Christentums

38
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Historischer Hintergrund Romantik

- Französische Revolution (1789/99)

- Ende des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation (1806)

- Befreiungskriege gegen Napoleon (1813-1815)

- Wiener Kongress (1814/1815) -> Neuordnung Europas/Beginn der Restauration

- Karlsbader Beschlüsse (1819)

39
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Sprache & Stil Romantik

- Vermischung der Gattungen

- romantische Ironie (Distanz zum Werk aufbauen, in dem der Schaffensprozess selbst thematisiert wird)

- leicht verständliche Sprache in volksliedhafter Lyrik, Wohlklang und Wortmusik

- absolute Autonomie des Dichters: Aufhebung aller Regeln (gegen Harmonieideal der Klassik)

40
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Themen & Formen Romantik

- Motive: Sehnsucht, Traum, Wahnsinn, Wandern, Natur, Liebe, Dunkle Mächte, Mittelalter

- thematisch gegen Philistertum und Bürgerlichkeit gerichtet

- Idealisierung des Mittelalters

- „Blaue Blume" als Symbol für die metaphysische Sehnsucht nach dem Fernen/Unerreichbaren

- Ur-Motiv der nacht, in der die innere ersehnte, sinndurchwaltete Gegenwelt wirklich wird

41
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Barock Zeitraum

1600 - 1720

42
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Autoren & Werke des Barock

Andreas Gryphius: „Katharina von Georgien" (Drama), Sonette

Christoffel v. Grimmelshausen: „Der Abentheuerliche Simplicissimus Teusch" (Schelmenroman)

43
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Kennzeichen Barocker Dichtung

- extremer Bilderreichtum

- ausgeprägte Metaphorik

- gleichnishafte Sinnbilder

- spielerischer Umgang mit Wörtern, Silben, Buchstaben

- formelhaftes Schreiben

- additive Häufung

- Steigerung von Bildern und Adjektiven

44
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Menschenbild Barock

- Mensch als Teil der göttlichen Schöpfungsordnung (3 Stände Klerus, Adel, Bürger/Bauern wird als Wille Gottes verstanden)

- Gegensätze im Lebensgefühl: Leben & Tod, Gott & Welt

- Leiderfahrungen (Krieg, Gewalt, Seuchen & Epidemien)

-> antithetisch dazu: Gier nach Leben & Genuss

- Fortschritte in der Wissenschaft (durch Kopernikus, Leibniz, Newton, Galilei, ...) lösen den Menschen langsam aus christlich geprägtem Eklärungszusammenhang (noch kaum Ergebnisse dieser Entwicklung in der barocken Literatur)

45
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Aufklärung Zeitraum

ca. 1720-1800

46
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Themen & Formen Aufklärung

- (religiöse) Toleranz, Bildung, Humanität/Sittlichkeit, Erkenntnisfähigkeit des Menschen

- lehrhafte Kurzformen der fiktionalen Literatur (Fabel, Parabel, Epigramm, Ode, Fortsetzungsroman) und der sachlich-philosophischen Literatur (Essay, Traktat, Aphorismen)

- Aufklärungsroman: Abenteuerroman mit belehrendem Hintergrund

- Gedankenlyrik

- Empfindsamkeit: Lyrik/Idylle, Tagebuch, Briefroman, Autobiografie (Analyse von Gefühlen)

47
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Dramatik Aufklärung

- Regelpoetik

- Lessings bürgerliches Trauerspiel (Wegfall Ständeklausel)

48
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Zitat Aufklärung Kant

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

49
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Merkmale Sturm & Drang

Freiheit

> Subjekt:

- Dichter als Genie

- Vitalität, Emotionalitat, Spontaneität

- Individualität & Freiheit des Ichs statt Autoritätshörigkeit

> Gesellschaft:

- soziale Ungleichheit, Standesschranken, absolutistisch-autoritäre Herrschaftsstukturen

- literarische Revolte gegen gesellschaftliche Zustände

> Natur/Gott:

- Rousseau: zurück zur Natur → unmittelbare Empfindung für die Natur

- Natur = Quelle der Kreativität/des Unverfälschten

- Pantheismus: Welt, All, Natur verbinden sich zur Einheit, die das Göttliche ausdrückt

50
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Grundsätzliches Sturm & Drang

- Wendung gegen den fortschrittsoptimistischen Rationalismus der Aufklärung

- Geniekult -> gottähnlicher Schöpfer eigener Welt voll Originalität

- Ablehnung der Regelpoetik → Freiheit

- Gefühlskult der Empfindsamkeit

- Autonomie des Künstlers

51
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Menschenbild Sturm & Drang

- Ideal: natürlicher und unverbildeter Mensch, Individualität mit Herz & Verstand

- Dichter als Schöpfer

- Freiheit von Regeln/Zwängen

- sozialreformatorische Forderungen: Gleichheit aller Menschen

52
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Themen & Formen Sturm & Drang

- Leitbegriffe und Leitthemen: Herz, Natur, Abend, Nacht, Freundschaft, Liebe, Einsamkeit, Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit, politischer Widerstand, Einstehen für Gerechtigkeit

53
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Lyrik Sturm & Drang

- Liebes- und Naturlyrik

- politische Gedichte

- persönliches Erleben & Empfinden → Erlebnisdichtung

54
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Drama Sturm & Drang

- Zuschauer stark emotional getroffen

- Kritik autoritären Strukturen

55
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Sturm & Drang Abgrenzung von Klassik

Subjektivität

Natürlichkeit

Spontaneität

Impulsivität

Geniekult

Offenheit & Regellosigkeit

Triebhaftigkeit

Auflehnung

Dissens

56
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Merkmale Weimarer Klassik

Humanität, Harmonie, „schöne Seele"

> Subjekt:

- ästhetische Erziehung des Menschen

- Freiheit & Verantwortlichkeit

- Ausgleich zwischen Verstand & Gefühl, zwischen Individuum & Gesellschaft

> Gesellschaft:

- Französische Revolution (1789/99)

- Gesellschaft als Projekt

> Natur/Gott:

- Deismuskonzept der Aufklärung

- Natur als Untersuchungsgegenstand (Goethes Farben- und Formenlehre)

- harmonischer Ausgleich zwischen Mensch und Natur

57
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Ziele Klassik

- Verbesserung der Gesellschaft durch Bildung: Humanität, Freiheit, Moralität

58
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Grundsätzliches Weimarer Klassik

- Bez. für hohe Kulturstufe mit Vorbildcharakter

- Beginn mit Goethes Italienreise und Ende mit Schillers Tod

- Viergestirn mit Goethe, Schiller, Herder, Wieland

- Winckelmanns Kunsttheorie: Anregung für Klassik-Verständnis der Antike - Einfachheit, Maß, Harmonie

- Neubearbeitung antiker Stoffe im Geist der Humanität

- Ideale des Guten, Wahren, Schönen

59
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Literarisches Leben Weimarer Klassik

- Förderung durch den Weimarer Hof

- „Musenhof" klassisches Weimar → Gesellschaft ausgebildeten Angehörigen des Bürgertums & Adels

- enge Zusammenarbeit + Freundschaft zwischen Goethe & Schiller

- Ziel der literarischen Zusammenkünfte: Veredelung des Menschen durch die schöne Kunst

- auch wissenschaftliche, historische und philosophische Studien

60
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Lyrik Weimarer Klassik

- klassische Formen (Elegien, Epigramme → kurze Sinn- und Spottgedichte )

- Balladen (neu: Kunstballade mit strengen Formen)

- Ideen- und Weltanschauungslyrik

61
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Drama Weimarer Klassik

- Konfliktsituationen historischer bzw. mythologischer Persönlichkeiten, in denen sich deren Humanität beweist -> klassische Tragödie

- Verwendung aristotelische Dramenform (geschlossene Form)

62
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Zitat Weimarer Klassik Schiller

Denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit.

63
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Zeitraum Romantik

ca. 1790 - 1830

64
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Grundsätzliches Romantik

- Gegenbewegung zum Nützlichkeitdenken der Aufklärung und verzwecklichung des Menschen in der Industrialisierung

- Gemeinsam mit Klassik: hohe Einschätzung der Kunst

- Weiterhin hohe Wertschätzung des Gefühls (wie im Sturm & Drang/ in der Empfindsamkeit)

- 3 Phasen: Frühromantik, Hochromantik, Spätromantik

- Bewusstsein für Verlust der Einheit der Welt, des Ichs und von Mensch und Natur, Kunst und Leben - Ausrichtung auf Wiederherstellung dieser Einheit in der Literatur

- statt ästhetischer Erziehung Poetisierung des Lebens und der Gesellschaft

- Forderung nach Vereinigung von Kunst und Leben; das Fragmentarische und Unvollendete

65
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Menschenbild Romantik

- Blick nach Innen → Unbewusstes: fanatisch überformter Blick ins Innere als positive Gegenwelt, zum anderen Nachtseiten der Psyche

- Entgrenzung des Menschen - hin zum Traum, zum Wunderbaren, aber auch zum Wahnsinn

- Hochschätzung Traum und Sehnsucht

66
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Literarisches Leben Romantik

- Zentren: Jena, Heidelberg, Berlin

- literarische Salons (besonders auch von Frauen)

- Fülle an Übersetzungen von Werken der Weltliteratur

- Hinwendung zur Volkspoesie (Märchen, Lieder)

67
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Lyrik Romantik

- bevorzugt um Stimmungen auszudrücken

- schliche volksliedhafte Formen

- bewusste Kunstfertigkeit

- Bilder aus der Natur und Seelenzustände werden häufig aufeinander bezogen

- Motive: Einsamkeit, Nacht, Wald -> Melancholie

- Vermischung von Sinngebieten (synästhetisch)

68
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Epik Romantik

- Roman als universale Form, um Gattungsgrenzen zu überwinden -> Universalpoesie

- Märchen -> Grenzen der Vernunft durchbrochen

- Novellen

69
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Autoren & Werke Romantik

- Ludwig Tieck: Der gestiefelte Kater (Komödie)

- Novalis: Heinrich von Ofterdingen (Romanfragment)

- Joseph v. Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts (Novelle), Gedichte

- Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen

- E. T. A. Hoffmann: Der Sandmann, Der goldene Topf (Novellen)

- Karoline v. Günderrode: Gedichte

70
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Zitat Romantik Novalis

Dichter und Priester waren am Anfang eins.

71
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Zeitraum Vormärz, Biedermeier, Junges Deutschland

ca. 1815 - 1848

72
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Merkmale Vormärz & Junges Deutschland

Revolution

> Subjekt:

- Anspruch auf Gleichberechtigung aller Menschen

- Mensch als politisches Wesen

> Gesellschaft:

- Restauration nach dem Wiener Kongress

> Natur/Gott:

- Religiosität im Dienste des sozialen und politischen Umsturzes

- Mensch als Produkt natürlicher und gesellschaftlicher Abläufe = Diesseitsorientierung

73
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Vormärz Literatur gesellschaftliches Ziel

Kampf gegen staatliche Zensur und Repression

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Historischer Hintergrund Vormärz & Junges Deutschland & Biedermeier

- Anfang französischer Julirevolution (1830)

- Ende deutsche Märzrevolution (1848)

- im weiteren Sinne die Zeit der politischen Restauration (nach dem Wiener Kongress 1815 - 1848)

- Wartburgfest (1817)

- Karlsbader Beschlüsse: Pressezensur, Stützung autoritärer Strukturen (1819)

- Hambacher Fest (1832)

- Schlesischer Weberaufstand (1844)

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Grundsätzliches Vormärz & Junges Deutschland

- Träger der Bewegung: junge Intellektuelle und liberales Bürgertum

- ideengeschichtlich: Abgrenzung gegen den Idealismus

Verarbeitung der der unruhigen Zeit: progressiv-demokratische Ausrichtung gegen reaktionär-restaurative Politik (gegen Zensur, Bespitzelung, Unterdrückung der Meinungsfreiheit)

- Kunst als Mittel des politischen Kampfes

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Einordnung Junges Deutschland

- literarische Bewegung mit liberaler Gesinnung und politischem Engagement

77
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Menschenbild Vormärz & Junges Deutschland

- seit der Aufklärung einsetzende wissenschaftlich-empirische Perspektive: Theorien der sozialen und natürlichen Determinierung des Verhaltens ändern das Menschenbild

- soziale Verhältnisse werden als veränderbar begriffen -> Forderung nach Mitbestimmung

- Freiheit des Einzelnen in der Gesellschaft wird als stark beschränkt aufgefasst

- Fokus auf innerweltliche Bedingungen des Menschen

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Literarisches Leben Vormärz & Junges Deutschland

- durch Forderung nach Mitgestaltung: gesteigertes Informationsbedürfnis

- Eröffnung Leihbibliotheken für ärmere Schichten

- steigende Auflagenzahlen bei Zeitschriften, Zeitungen, Büchern

- publizistische Tätigkeit der Schriftsteller vor allem bei Tagesliteratur (Flugblätter, Streitschriften)

- Ziel: Meinungsbildung: Presse als Kampfmittel

- Aufgabe der Literatur: Kampf gegen soziales Elend & Unterdrückung

- politische Zensur erschwert publizistisch-literarische Arbeit (Demagogenverfolgung)

79
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Sprache & Stil, Themen & Formen Vormärz & Junges Deutschland

- Literatur soll wirken: Themen und deren Aufbereitung bewusst populär

- populärer Stil, einfach und verständliche Sprache, z. T. der Umgangssprache angepasst

- Benutzung von Dialekten

- Ironie als Mittel der Kritik

- Themen: soziale, politische Missstände, Antihelden, kritischer Blick auf Deutschland

- literarische Formen an der Grenze zur Publizistik: Reiseberichte, Briefe, politische Lyrik

80
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Lyrik Vormärz & Junges Deutschland

- aktuelle politische Themen in den traditionellen literarischen Formen

- an der Grenze zur Publizistik

- Heine & v. Fallersleben sehr wichtig

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Epik Vormärz & Junges Deutschland

- Versepen (v. a. Heine)

82
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Drama Vormärz & Junges Deutschland

- dominieren u. a. historische Stoffe

- vorrangig Büchner

83
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Autoren & Werke Junges Deutschland

- Karl Gutzkow: Wally die Zweiflerin (Roman)

- Heinrich Laube

- Ludwig Börne

-> alle Artikel, Streitschriften, Gedichte

auch teils genannt: Theodor Mundt, Heinrich Heine

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Autoren & Werke Vormärz

- Georg Büchner: Woyzeck, Dantons Tod (Dramen), Lenz (Erzählung), Der Hessische Landbote (Flugschrift

- Heinrich Heine (Spätwerk): Deutschland. Ein Wintermärchen, Atta Troll. Ein Sommernachtstraum (Versepen), Gedichte, Essays

- Christian D. Grabbe: Die Herrmannsschlacht

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Zitat Vormärz & Junges Deutschland Büchner

Friede den Hütten! Krieg den Palästen!

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Merkmale Biedermeier

Tradition und Privatheit

> Subjekt:

- Glück im Einfachen, in der Familie, im Schönen

- Selbstbescheidung, Zähmung der Leidenschaften

> Gesellschaft:

- Restauration nach Wiener Kongress - resignativer Rückzug ins Private

- Konservative Werte, Ordnung und Maß, kein Aufbegehren

> Natur/Gott:

- Private Frömmigkeit

- Harmonie der Innerlichkeit bewahren: Natur und Geist im Schönen verbinden

- Trost in der Naturbetrachtung

87
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Grundsätzliches Bidermeier

- leitet sich von Titel einer Spottgedichtesammlung her

- auch als Stilbegriff für die bürgerliche Wohnkultur dieser Zeit gebräuchlich

- an Klassik (Humanität, Harmonie) und Romantik (Idee des Schönen) anknüpfend

- Aufgabe der Literatur: Erbe des Idealismus tradieren

- unpolitisch und wertekonservativ: Abwendung vom Zeitgeschehen bzw. eher zur Restauration tendierend

- Lebensgefühl von Schwermut, Resignation und Stille geprägt

- Ordnung und Vernunft

- Idyllisierung zur Überbrückung des wahrgenommenen Gegensatzes von Ideal und Wirklichkeit

- Landschaftsgebundenheit vieler Autoren

88
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Menschenbild Biedermeier

- Erbe der Klassik: Entwicklung des Menschen als Bildung zur inneren Harmonie

- Unterschied Klassik: Absage an gesellschaftspolitischen Anspruch ästhetischer Bildung

- Erbe Romantik: Ehrfurcht vor dem Schönen

- Unterschied zur Romantik: Aufgeben der Selbst-Entgrenzung und des radikalen Subjektivismus

- Werte der Selbstbescheidung und der Selbstgenügsamkeit

- Haltung der Mitte und des Maßes

- Kunstsinn, Familiensinn und Sinn für das Bescheidene bestimmen innere Entwicklung

89
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Literarisches Leben Biedermeier

- Gründung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und Gesetze zum Schutz des Urheberrechts

- Pflege der literarischen Tradition im Theater, im Zeitschriftenwesen, im Verlagswesen

- Träger der Literaturepoche: gebildetes Bürgertumg

- anspruchsvolle Literaten: häufig gefährdete Charaktere (Schwermut, Hypochondrie, Suizidgefahr, Hypersensibilität)

- private Zirkel mit Interesse für Wissenschaft, Literatur und Musik

- keine ästhetische oder theoretische Programmatik

90
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Sprache & Stil Biedermeier

- meist schlichte, verständliche Sprache; dabei Hochschätzung der Bildlichkeit

- Detailgenauigkeit in der Beschreibung

- Geringachtung der Form - stattdessen Vorliebe für Lebensnähe

- Sensibilität für Stimmungen und Eindrücke

91
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Themen & Formen Biedermeier

- Themen: Familie, Ordnung, bürgerlicher Beschaulichkeit, das Idyllische, Unterordnung unter das Schicksal, Verzicht, Entsagung

- Schaffen einer heilen poetischen Welt, die der Realität entgegengestellt wird

- vorrangig kleine Formen (kürzere Erzählprosa, Lyrik)

- vermischen der Gattungen

- oft landschaftliche Bezüge zur Heimat der Dichter

92
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Lyrik Biedermeier

- dominieren von Naturbildern

- das Dinggedicht (Möricke)

- häufig in Gedichtzyklen

- Tendenz zur Volksliedhaftigkeit

- Balladen eher mit epischen als mit dramatischen Zügen

93
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Epik Biedermeier

- eher kleinere Formen (Novelle, Erzählungen, Märchen, Idylle)

- zum Teil aber auch größere Form des Romans (Entwicklungsroman)

94
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Drama Biedermeier

- klassizistische Stücke

- Lustspiele und für die Volksbühne

95
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Autoren & Werke Biedermeier

- Heinrich Clauren: Mimili (Erzählung)

- Eduard Möricke: Mozart auf der Reise nach Prag (Novelle), Auf eine Lampe (Dinggedicht)

- Adalbert Stifter: Der Hochwald (Erzählung)

- Annette v. Droste-Hülshoff: Die Judenbuche (Novelle), Der Knabe im Moor (Ballade)

- Franz Grillparzer: König Ottokars Glück und Ende (Tragödie)

96
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Zitat Biedermeier Stifter

Bewunderung des Schönen, verbunden mit einem heiter gelassenen Sterben.

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Zeitraum Poetischer Realismus

ca. 1848 - 1890

98
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Merkmale Poetischer Realismus

Verklärende Objektivität

> Subjekt:

- bürgerliches Subjekt im Zentrum

- psychologische Differenziertheit

- Mensch als bedingtes Wesen

> Gesellschaft:

- bürgerliche Prägung der Gesellschaft

- Nationalstaatlichkeit, Fortschrittsglaube

- Proletarisierung, Urbanisierung

> Natur/Gott:

- Säkularisierung und Entchristlichung

- materialistische Deutungsmuster

- Natur als Gegenstand der Empirie

- pessimistische und entmythisierende Philosophie

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Grundsätzliches Poetischer Realismus

- Betonung der Verklärung durch Literatur

- Grundzug der Epoche: Hinwendung zur (meist bürgerlichen) Realität

- bürgerlich: Betonung von Herkunft, Ziel, Thema der Literatur

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Historischer Hintergrund Poetischer Realismus

- Industrialisierung und naturwissenschaftliche Erkenntnisse: Erfindungen in Medizin/Technik, Fortschrittsglaube; dabei Folgen der Industrialisierung wir Landflucht, Proletarisierung etc.

- Scheitern der Revolution (1849)

- Gründung eines deutschen Nationalstaats (1871)

- deutsch-französischer Krieg (1870/71)