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Epik des Barock
- Schelmenroman: erzählt ein aus der niederen Schicht stammender HEld von seinem unsteten Wanderleben
- Schäferroman
Literarisches Leben Aufklärung
- lehrhafter, sozialkritischer Schwerpunkt
- öffentliche Diskussionen in Zeitschriften, literarischen Zirkeln, Streitschriften
- Massenproduktionen von Büchern → rasche Verbreitung
Lyrik Aufklärung
- Lebensgenuss
- Lehrhaftes (Gedankenlyrik)
- Empfindsam-Pietistisches (Kirchenlieder, Oden)
Themen Weimarer Klassik
- Humanität, Freiheitsidee, Harmonie von Pflicht und Neigung
- Wahrheit, Schuld, Leidbewältigung, Selbstvervollkommnung
- Ideal der „schönen Seele": Verkörperung der spannungsvollen Harmonie
Epik Weimarer Klassik
- Bildungs- bzw. Entwicklungsroman: innerer und äußerer Reifungsprozess einer Person in Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt
Ziel Romantik
- Gesellschaft poetisieren
-> im alltäglichen Leben einen geheimen Sinn ahnen zu lassen und durch Symbole eine Idee sichtbar zu machen
Drama Romantik
- wenig bedeutsam
- Tragisches mit Komischem vermischt
Merkmale Barock (Subjekt, Gesellschaft, Natur/Gott)
Gottgegebene Ordnung
> Subjekt:
- Gottgewollter Platz in der Ständegesellschaft
- Vergänglichkeitsbewusstsein und Lebensgier
> Gesellschaft:
- absolutistischer Herrscher
- Kleinstaaterei in Deutschland
- Armut/Seuchen: Leiden der Landbevölkerung
- Dreißigjähriger Krieg
> Natur/Gott:
- Gott: Schöpfer, Erhalter, Richter
- Dualismus aus Diesseits und Jenseits
- Natur: Symbol göttlichen Heilshandelns; Herrschaftsraum fürstlicher Macht
Grundsätzliches Barock
- Dreißigjähriger Krieg (1618-1648)
- Herausbildung absolutistischer Höfe und Erstarken des Bürgertums in den Städten
- konfessionelle Spaltung Deutschlands als Folge der Reformation
- höfisches Streben nach Repräsentation verwirklicht sich u. a. in der Größe und in der pathetischen Ausstrahlung des Kunstwerkes
- Verarmung weiter Landstriche, prunkvolle Prachtentfaltung weltlicher und kirchlicher Herrscher
Lyrik des Barock
- Sonett, Ode, Figurengedicht
- Alexandriner-Sonette für den Ausdruck des antithetischen Denkens besonders geeignet
- Emblem (Verbindung aus Text und allegorischem Bild)
Drama des Barock
- Ständeklausel streng eingehalten
- Tragödie -> Personen höheren Standes
- Komödie -> Personen niederen Standes
Literarisches Leben Barock
- Literaturproduktion im Dienst von Adel und Kirche
- Zwecke der Dichtung: Belehren, Unterhalten, Bewegen
- Dichter meist aus dem humanistisch gebildeten Gelehrtenstand
- Einfluss der Mystik auf die Dichtung
Sprache und Stil, Themen und Formen Barock
- Regelpoetik: Qualität = Regelkonformität
- starke Bildlichkeit (insbesondere auch Allegorien)
- zentrale Motive: Vanitas (Nichtigkeit, leerer sChein, Eitelkeit), Memento mori (Gedenke des Todes), Carpe diem (Genieße den Tag)
- kaum persönliche Dichtung, starke Tendenz zu Allgemeingültigkeitsanspruch
- Emblem als besondere Form: Verbindung aus Bild und Text
Zitat Barock Gryphius
Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Barocke Gegensatzpaare
Verherrlichung des Diesseits - Verherrlichung des Jenseits
Sinneslust - Christliche Tugend
Schein - Wirklichkeit
Erotik - Askese
Körper - Seele
Leben - Vergänglichkeit
Irdisches - Göttliches
Vielfalt des Lebens - Einheit der göttlichen Ordnung
Merkmale Aufklärung (Subjekt, Gesellschaft, Natur/Gott)
Universale Vernunft
> Subjekt:
- Autonomie des Ichs
- Rationalität/Vernunft des Subjekts als Maßstab der Moral
- Pflicht zur Bildung
> Gesellschaft:
- Erstarkung des Bürgertums
- Forderung: Toleranz, Gleichheit vor dem Gesetz
- Naturrecht
- Französische Revolution
> Natur/Gott:
- Emanzipation des Ichs von Gott
- Eigengesetzlichkeit/Eigenständigkeit der Natur: Erforschung ihrer Gesetzmäßigkeiten durch Erfahrungswissenschaften
Grundsätzliches Aufklärung
- analytisches und kausales Denken in Wissenschaft, Kunst, Ethik
- Glaube an den Sieg der Vernunft, Fortschrittsdenken, Ideal der Menschenrechte
- staatliche Gewalt nicht mehr durch Gottesgnadentum, sondern durch eine Verfassung als Gesellschaftsvertrag legitimiert
- Literatur soll nützlich sein: Erziehung zur Humanität - Literatur mit lehrhaftem Charakter
- Rationalität als neuer Maßstab
- Autonomie der Kunst und des Individuums (keine höfischen Zusammenhänge)
- Religion: nicht abgelehnt, aber dem Vernunftgedanken untergeordnet (alle Menschen haben gemeinsame, angeborene Humanität)
- Themen: richtige Lebensweise und Tugendideal
Historischer Hintergrund Aufklärung
- Siebenjähriger Krieg (1756-1763)
- amerikanische Unabhängigkeitserklärung (1776)
- französische Revolution (1789)
- aufgeklärter Absolutismus (2. Hälfte des 18. Jh.)
Menschenbild Aufklärung
- Mensch: von Natur aus gut
- Mensch als selbstbestimmtes Subjekt, das sein Bewusstsein aus der Entfaltung intellektueller, psychischer und physischer Fähigkeiten gewinnt
- überwiegen der vVerstandesseite führt zu Strömungen, die das Gefühl kultivieren Empfindsamkeit, Pietismus u.a.)
Bevorzugte Gattungen Aufklärung
Fabel, Drama, Roman
Sprache & Stil Aufklärung
- Klarheit im Satzbau
- Einfachheit im Ausdruck (→Verständlichkeit)
Autoren & Werke Aufklärung
- Gotthold E. Lessing: Emilia Galotti (bürgerliches Trauerspiel), Nathan der Weise (dramat. Märchen)
- Immanuel Kant: Was ist Aufklärung? (Traktat)
- Christian F. Gellert: Fabeln
- Friedrich Klopstock: Der Messias (Epos), Gedichte der Empfindsamkeit
Epik Aufklärung
- Fabeln (lehrhaft): Entsprechend dem Emanzipationskampf des Bürgertums gegen die Vorherrschaft des Adels wurde Klugheit im Verhalten gegenüber dem Stärkeren empfohlen und das Recht des Stärkeren, der verantwortungslos handelt, kritisiert
Zeitraum Sturm und Drang
ca. 1765 - 1785
Historischer Hintergrund Sturm & Drang
- amerikanische Unabhängigkeitserklärung (1776)
- aufgeklärter Absolutismus (2. Hälfte des 18. Jh.)
Literarisches Leben Sturm & Drang
- Träger hauptsächlich gebildete Männer aus dem Bürgertum
- Abkehr von Regelpoetik
Sprache & Stil Sturm & Drang
- Kraftausdrücke, Dialekt etc. als Ausdruck natürlicher Sprache
- Gefühlsbetontheit/Leidenschaftlichkeit der Sprache: Ausrufe, Hyperbeln, starke Bildlichkeit etc.
- ekstatisch, emotional
Epik Sturm & Drang
- Briefroman: eröffnet die Möglichkeit, die individuelle Perspektive einer Romanfigur zu gestalten
Autoren & Werke Sturm & Drang
- Johann W. v. Goethe: Prometheus (Ode), Die Leiden des jungen Werthers (Briefroman), Willkommen und Abschied
- Johann G. Herder: Von deutscher Art und Kunst (Sammlung programmatischer Schriften)
- Friedrich Schiller: Die Räuber (Drama), Sesenheimer Lieder (Sammlung mit Erlebnislyrik)
- Friedrich Klinger: Sturm und Drang (Drama)
Zitat Sturm & Drang Rousseau
Das Gefühl ist mehr als die Vernunft!
Klassik Abgrenzung von Sturm & Drang
Allgemeingültigkeit
Humanität
Mäßigung
Ausgleich zwischen Ratio und Emotion
Begrenzung
Regelhaftigkeit und Gleichmaß
Entsagung
Ausgleich
Diskurs
Zeitraum Weimarer Klassik
ca. 1786 - 1805
Menschenbild Weimarer Klassik
- Leitgedanken: Harmonie, Würde, Humanität
- Ästhetik als Gegenentwurf zur Frz. Revolution
- Verbesserung gesellschaftlicher Zustände durch ästhetische Selbstbildung des Einzelnen zur Harmonie
- Postulat eines inneren Sittengesetzes (kategorischer Imperativ)
Historischer Hintergrund Weimarer Klassik
- Französische Revolution (1789 - 1799)
- 1. Koalitionskrieg: Frankreich vs. Österreich und Preußen (1792 - 1797)
- 2. Koalitionskrieg: Russland, Österreich, Großbritannien vs. Frankreich (1789/99 - 1801/02)
- Reichsdeputationhauptschluss: Entschädigung deutscher Fürsten (1803)
- Krönung Bonapartes zum französischen Kaiser Napoleon I. (1804)
Sprache & Stil Weimarer Klassik
- Maß, Gesetz, Formstrenge, die sich in Inhalt, Sprache und Aufbau harmonisch verbinden
- Drama: metrisch gebundene Sprache (Blankvers), hoher Stil, wenig Individualität im Ausdruck
- Anverwandlung antiker Vorbilder, Rückgriffe auf antike Mythologie und geschichtliche Stoffe
- Allgemeingültiges, Verallgemeinbarkeit der Stoffe
- Streben nach Klarheit, Einfachheit, Maß
Autoren & Werke Weimarer Klassik
- Johann W. v. Goethe: Iphigenie auf Tauris, Faust, Der Zauberlehrling
- Friedrich Schiller: Die Bürgschaft, Maria Stuart, Wilhelm Tell
Merkmale Romantik
Romantisieren der Welt
> Subjekt:
- Gratwanderung Autonomie (bürgerliche vs. poetische Existenz)
- Entgrenzung des Ichs - Blick nach Innen
> Gesellschaft:
- Industrialisierung: Mensch als Zweck
- bürgerliches Philistertum und politische Ohnmacht
> Natur/Gott:
- Natur: Landschaft, Spiegel des Seele, Ort der Sehnsucht
- Gott: Anwesenheit in der Natur
- Romantisierung des Christentums
Historischer Hintergrund Romantik
- Französische Revolution (1789/99)
- Ende des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation (1806)
- Befreiungskriege gegen Napoleon (1813-1815)
- Wiener Kongress (1814/1815) -> Neuordnung Europas/Beginn der Restauration
- Karlsbader Beschlüsse (1819)
Sprache & Stil Romantik
- Vermischung der Gattungen
- romantische Ironie (Distanz zum Werk aufbauen, in dem der Schaffensprozess selbst thematisiert wird)
- leicht verständliche Sprache in volksliedhafter Lyrik, Wohlklang und Wortmusik
- absolute Autonomie des Dichters: Aufhebung aller Regeln (gegen Harmonieideal der Klassik)
Themen & Formen Romantik
- Motive: Sehnsucht, Traum, Wahnsinn, Wandern, Natur, Liebe, Dunkle Mächte, Mittelalter
- thematisch gegen Philistertum und Bürgerlichkeit gerichtet
- Idealisierung des Mittelalters
- „Blaue Blume" als Symbol für die metaphysische Sehnsucht nach dem Fernen/Unerreichbaren
- Ur-Motiv der nacht, in der die innere ersehnte, sinndurchwaltete Gegenwelt wirklich wird
Barock Zeitraum
1600 - 1720
Autoren & Werke des Barock
Andreas Gryphius: „Katharina von Georgien" (Drama), Sonette
Christoffel v. Grimmelshausen: „Der Abentheuerliche Simplicissimus Teusch" (Schelmenroman)
Kennzeichen Barocker Dichtung
- extremer Bilderreichtum
- ausgeprägte Metaphorik
- gleichnishafte Sinnbilder
- spielerischer Umgang mit Wörtern, Silben, Buchstaben
- formelhaftes Schreiben
- additive Häufung
- Steigerung von Bildern und Adjektiven
Menschenbild Barock
- Mensch als Teil der göttlichen Schöpfungsordnung (3 Stände Klerus, Adel, Bürger/Bauern wird als Wille Gottes verstanden)
- Gegensätze im Lebensgefühl: Leben & Tod, Gott & Welt
- Leiderfahrungen (Krieg, Gewalt, Seuchen & Epidemien)
-> antithetisch dazu: Gier nach Leben & Genuss
- Fortschritte in der Wissenschaft (durch Kopernikus, Leibniz, Newton, Galilei, ...) lösen den Menschen langsam aus christlich geprägtem Eklärungszusammenhang (noch kaum Ergebnisse dieser Entwicklung in der barocken Literatur)
Aufklärung Zeitraum
ca. 1720-1800
Themen & Formen Aufklärung
- (religiöse) Toleranz, Bildung, Humanität/Sittlichkeit, Erkenntnisfähigkeit des Menschen
- lehrhafte Kurzformen der fiktionalen Literatur (Fabel, Parabel, Epigramm, Ode, Fortsetzungsroman) und der sachlich-philosophischen Literatur (Essay, Traktat, Aphorismen)
- Aufklärungsroman: Abenteuerroman mit belehrendem Hintergrund
- Gedankenlyrik
- Empfindsamkeit: Lyrik/Idylle, Tagebuch, Briefroman, Autobiografie (Analyse von Gefühlen)
Dramatik Aufklärung
- Regelpoetik
- Lessings bürgerliches Trauerspiel (Wegfall Ständeklausel)
Zitat Aufklärung Kant
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Merkmale Sturm & Drang
Freiheit
> Subjekt:
- Dichter als Genie
- Vitalität, Emotionalitat, Spontaneität
- Individualität & Freiheit des Ichs statt Autoritätshörigkeit
> Gesellschaft:
- soziale Ungleichheit, Standesschranken, absolutistisch-autoritäre Herrschaftsstukturen
- literarische Revolte gegen gesellschaftliche Zustände
> Natur/Gott:
- Rousseau: zurück zur Natur → unmittelbare Empfindung für die Natur
- Natur = Quelle der Kreativität/des Unverfälschten
- Pantheismus: Welt, All, Natur verbinden sich zur Einheit, die das Göttliche ausdrückt
Grundsätzliches Sturm & Drang
- Wendung gegen den fortschrittsoptimistischen Rationalismus der Aufklärung
- Geniekult -> gottähnlicher Schöpfer eigener Welt voll Originalität
- Ablehnung der Regelpoetik → Freiheit
- Gefühlskult der Empfindsamkeit
- Autonomie des Künstlers
Menschenbild Sturm & Drang
- Ideal: natürlicher und unverbildeter Mensch, Individualität mit Herz & Verstand
- Dichter als Schöpfer
- Freiheit von Regeln/Zwängen
- sozialreformatorische Forderungen: Gleichheit aller Menschen
Themen & Formen Sturm & Drang
- Leitbegriffe und Leitthemen: Herz, Natur, Abend, Nacht, Freundschaft, Liebe, Einsamkeit, Freiheit, Brüderlichkeit, Gleichheit, politischer Widerstand, Einstehen für Gerechtigkeit
Lyrik Sturm & Drang
- Liebes- und Naturlyrik
- politische Gedichte
- persönliches Erleben & Empfinden → Erlebnisdichtung
Drama Sturm & Drang
- Zuschauer stark emotional getroffen
- Kritik autoritären Strukturen
Sturm & Drang Abgrenzung von Klassik
Subjektivität
Natürlichkeit
Spontaneität
Impulsivität
Geniekult
Offenheit & Regellosigkeit
Triebhaftigkeit
Auflehnung
Dissens
Merkmale Weimarer Klassik
Humanität, Harmonie, „schöne Seele"
> Subjekt:
- ästhetische Erziehung des Menschen
- Freiheit & Verantwortlichkeit
- Ausgleich zwischen Verstand & Gefühl, zwischen Individuum & Gesellschaft
> Gesellschaft:
- Französische Revolution (1789/99)
- Gesellschaft als Projekt
> Natur/Gott:
- Deismuskonzept der Aufklärung
- Natur als Untersuchungsgegenstand (Goethes Farben- und Formenlehre)
- harmonischer Ausgleich zwischen Mensch und Natur
Ziele Klassik
- Verbesserung der Gesellschaft durch Bildung: Humanität, Freiheit, Moralität
Grundsätzliches Weimarer Klassik
- Bez. für hohe Kulturstufe mit Vorbildcharakter
- Beginn mit Goethes Italienreise und Ende mit Schillers Tod
- Viergestirn mit Goethe, Schiller, Herder, Wieland
- Winckelmanns Kunsttheorie: Anregung für Klassik-Verständnis der Antike - Einfachheit, Maß, Harmonie
- Neubearbeitung antiker Stoffe im Geist der Humanität
- Ideale des Guten, Wahren, Schönen
Literarisches Leben Weimarer Klassik
- Förderung durch den Weimarer Hof
- „Musenhof" klassisches Weimar → Gesellschaft ausgebildeten Angehörigen des Bürgertums & Adels
- enge Zusammenarbeit + Freundschaft zwischen Goethe & Schiller
- Ziel der literarischen Zusammenkünfte: Veredelung des Menschen durch die schöne Kunst
- auch wissenschaftliche, historische und philosophische Studien
Lyrik Weimarer Klassik
- klassische Formen (Elegien, Epigramme → kurze Sinn- und Spottgedichte )
- Balladen (neu: Kunstballade mit strengen Formen)
- Ideen- und Weltanschauungslyrik
Drama Weimarer Klassik
- Konfliktsituationen historischer bzw. mythologischer Persönlichkeiten, in denen sich deren Humanität beweist -> klassische Tragödie
- Verwendung aristotelische Dramenform (geschlossene Form)
Zitat Weimarer Klassik Schiller
Denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit.
Zeitraum Romantik
ca. 1790 - 1830
Grundsätzliches Romantik
- Gegenbewegung zum Nützlichkeitdenken der Aufklärung und verzwecklichung des Menschen in der Industrialisierung
- Gemeinsam mit Klassik: hohe Einschätzung der Kunst
- Weiterhin hohe Wertschätzung des Gefühls (wie im Sturm & Drang/ in der Empfindsamkeit)
- 3 Phasen: Frühromantik, Hochromantik, Spätromantik
- Bewusstsein für Verlust der Einheit der Welt, des Ichs und von Mensch und Natur, Kunst und Leben - Ausrichtung auf Wiederherstellung dieser Einheit in der Literatur
- statt ästhetischer Erziehung Poetisierung des Lebens und der Gesellschaft
- Forderung nach Vereinigung von Kunst und Leben; das Fragmentarische und Unvollendete
Menschenbild Romantik
- Blick nach Innen → Unbewusstes: fanatisch überformter Blick ins Innere als positive Gegenwelt, zum anderen Nachtseiten der Psyche
- Entgrenzung des Menschen - hin zum Traum, zum Wunderbaren, aber auch zum Wahnsinn
- Hochschätzung Traum und Sehnsucht
Literarisches Leben Romantik
- Zentren: Jena, Heidelberg, Berlin
- literarische Salons (besonders auch von Frauen)
- Fülle an Übersetzungen von Werken der Weltliteratur
- Hinwendung zur Volkspoesie (Märchen, Lieder)
Lyrik Romantik
- bevorzugt um Stimmungen auszudrücken
- schliche volksliedhafte Formen
- bewusste Kunstfertigkeit
- Bilder aus der Natur und Seelenzustände werden häufig aufeinander bezogen
- Motive: Einsamkeit, Nacht, Wald -> Melancholie
- Vermischung von Sinngebieten (synästhetisch)
Epik Romantik
- Roman als universale Form, um Gattungsgrenzen zu überwinden -> Universalpoesie
- Märchen -> Grenzen der Vernunft durchbrochen
- Novellen
Autoren & Werke Romantik
- Ludwig Tieck: Der gestiefelte Kater (Komödie)
- Novalis: Heinrich von Ofterdingen (Romanfragment)
- Joseph v. Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts (Novelle), Gedichte
- Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen
- E. T. A. Hoffmann: Der Sandmann, Der goldene Topf (Novellen)
- Karoline v. Günderrode: Gedichte
Zitat Romantik Novalis
Dichter und Priester waren am Anfang eins.
Zeitraum Vormärz, Biedermeier, Junges Deutschland
ca. 1815 - 1848
Merkmale Vormärz & Junges Deutschland
Revolution
> Subjekt:
- Anspruch auf Gleichberechtigung aller Menschen
- Mensch als politisches Wesen
> Gesellschaft:
- Restauration nach dem Wiener Kongress
> Natur/Gott:
- Religiosität im Dienste des sozialen und politischen Umsturzes
- Mensch als Produkt natürlicher und gesellschaftlicher Abläufe = Diesseitsorientierung
Vormärz Literatur gesellschaftliches Ziel
Kampf gegen staatliche Zensur und Repression
Historischer Hintergrund Vormärz & Junges Deutschland & Biedermeier
- Anfang französischer Julirevolution (1830)
- Ende deutsche Märzrevolution (1848)
- im weiteren Sinne die Zeit der politischen Restauration (nach dem Wiener Kongress 1815 - 1848)
- Wartburgfest (1817)
- Karlsbader Beschlüsse: Pressezensur, Stützung autoritärer Strukturen (1819)
- Hambacher Fest (1832)
- Schlesischer Weberaufstand (1844)
Grundsätzliches Vormärz & Junges Deutschland
- Träger der Bewegung: junge Intellektuelle und liberales Bürgertum
- ideengeschichtlich: Abgrenzung gegen den Idealismus
Verarbeitung der der unruhigen Zeit: progressiv-demokratische Ausrichtung gegen reaktionär-restaurative Politik (gegen Zensur, Bespitzelung, Unterdrückung der Meinungsfreiheit)
- Kunst als Mittel des politischen Kampfes
Einordnung Junges Deutschland
- literarische Bewegung mit liberaler Gesinnung und politischem Engagement
Menschenbild Vormärz & Junges Deutschland
- seit der Aufklärung einsetzende wissenschaftlich-empirische Perspektive: Theorien der sozialen und natürlichen Determinierung des Verhaltens ändern das Menschenbild
- soziale Verhältnisse werden als veränderbar begriffen -> Forderung nach Mitbestimmung
- Freiheit des Einzelnen in der Gesellschaft wird als stark beschränkt aufgefasst
- Fokus auf innerweltliche Bedingungen des Menschen
Literarisches Leben Vormärz & Junges Deutschland
- durch Forderung nach Mitgestaltung: gesteigertes Informationsbedürfnis
- Eröffnung Leihbibliotheken für ärmere Schichten
- steigende Auflagenzahlen bei Zeitschriften, Zeitungen, Büchern
- publizistische Tätigkeit der Schriftsteller vor allem bei Tagesliteratur (Flugblätter, Streitschriften)
- Ziel: Meinungsbildung: Presse als Kampfmittel
- Aufgabe der Literatur: Kampf gegen soziales Elend & Unterdrückung
- politische Zensur erschwert publizistisch-literarische Arbeit (Demagogenverfolgung)
Sprache & Stil, Themen & Formen Vormärz & Junges Deutschland
- Literatur soll wirken: Themen und deren Aufbereitung bewusst populär
- populärer Stil, einfach und verständliche Sprache, z. T. der Umgangssprache angepasst
- Benutzung von Dialekten
- Ironie als Mittel der Kritik
- Themen: soziale, politische Missstände, Antihelden, kritischer Blick auf Deutschland
- literarische Formen an der Grenze zur Publizistik: Reiseberichte, Briefe, politische Lyrik
Lyrik Vormärz & Junges Deutschland
- aktuelle politische Themen in den traditionellen literarischen Formen
- an der Grenze zur Publizistik
- Heine & v. Fallersleben sehr wichtig
Epik Vormärz & Junges Deutschland
- Versepen (v. a. Heine)
Drama Vormärz & Junges Deutschland
- dominieren u. a. historische Stoffe
- vorrangig Büchner
Autoren & Werke Junges Deutschland
- Karl Gutzkow: Wally die Zweiflerin (Roman)
- Heinrich Laube
- Ludwig Börne
-> alle Artikel, Streitschriften, Gedichte
auch teils genannt: Theodor Mundt, Heinrich Heine
Autoren & Werke Vormärz
- Georg Büchner: Woyzeck, Dantons Tod (Dramen), Lenz (Erzählung), Der Hessische Landbote (Flugschrift
- Heinrich Heine (Spätwerk): Deutschland. Ein Wintermärchen, Atta Troll. Ein Sommernachtstraum (Versepen), Gedichte, Essays
- Christian D. Grabbe: Die Herrmannsschlacht
Zitat Vormärz & Junges Deutschland Büchner
Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Merkmale Biedermeier
Tradition und Privatheit
> Subjekt:
- Glück im Einfachen, in der Familie, im Schönen
- Selbstbescheidung, Zähmung der Leidenschaften
> Gesellschaft:
- Restauration nach Wiener Kongress - resignativer Rückzug ins Private
- Konservative Werte, Ordnung und Maß, kein Aufbegehren
> Natur/Gott:
- Private Frömmigkeit
- Harmonie der Innerlichkeit bewahren: Natur und Geist im Schönen verbinden
- Trost in der Naturbetrachtung
Grundsätzliches Bidermeier
- leitet sich von Titel einer Spottgedichtesammlung her
- auch als Stilbegriff für die bürgerliche Wohnkultur dieser Zeit gebräuchlich
- an Klassik (Humanität, Harmonie) und Romantik (Idee des Schönen) anknüpfend
- Aufgabe der Literatur: Erbe des Idealismus tradieren
- unpolitisch und wertekonservativ: Abwendung vom Zeitgeschehen bzw. eher zur Restauration tendierend
- Lebensgefühl von Schwermut, Resignation und Stille geprägt
- Ordnung und Vernunft
- Idyllisierung zur Überbrückung des wahrgenommenen Gegensatzes von Ideal und Wirklichkeit
- Landschaftsgebundenheit vieler Autoren
Menschenbild Biedermeier
- Erbe der Klassik: Entwicklung des Menschen als Bildung zur inneren Harmonie
- Unterschied Klassik: Absage an gesellschaftspolitischen Anspruch ästhetischer Bildung
- Erbe Romantik: Ehrfurcht vor dem Schönen
- Unterschied zur Romantik: Aufgeben der Selbst-Entgrenzung und des radikalen Subjektivismus
- Werte der Selbstbescheidung und der Selbstgenügsamkeit
- Haltung der Mitte und des Maßes
- Kunstsinn, Familiensinn und Sinn für das Bescheidene bestimmen innere Entwicklung
Literarisches Leben Biedermeier
- Gründung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und Gesetze zum Schutz des Urheberrechts
- Pflege der literarischen Tradition im Theater, im Zeitschriftenwesen, im Verlagswesen
- Träger der Literaturepoche: gebildetes Bürgertumg
- anspruchsvolle Literaten: häufig gefährdete Charaktere (Schwermut, Hypochondrie, Suizidgefahr, Hypersensibilität)
- private Zirkel mit Interesse für Wissenschaft, Literatur und Musik
- keine ästhetische oder theoretische Programmatik
Sprache & Stil Biedermeier
- meist schlichte, verständliche Sprache; dabei Hochschätzung der Bildlichkeit
- Detailgenauigkeit in der Beschreibung
- Geringachtung der Form - stattdessen Vorliebe für Lebensnähe
- Sensibilität für Stimmungen und Eindrücke
Themen & Formen Biedermeier
- Themen: Familie, Ordnung, bürgerlicher Beschaulichkeit, das Idyllische, Unterordnung unter das Schicksal, Verzicht, Entsagung
- Schaffen einer heilen poetischen Welt, die der Realität entgegengestellt wird
- vorrangig kleine Formen (kürzere Erzählprosa, Lyrik)
- vermischen der Gattungen
- oft landschaftliche Bezüge zur Heimat der Dichter
Lyrik Biedermeier
- dominieren von Naturbildern
- das Dinggedicht (Möricke)
- häufig in Gedichtzyklen
- Tendenz zur Volksliedhaftigkeit
- Balladen eher mit epischen als mit dramatischen Zügen
Epik Biedermeier
- eher kleinere Formen (Novelle, Erzählungen, Märchen, Idylle)
- zum Teil aber auch größere Form des Romans (Entwicklungsroman)
Drama Biedermeier
- klassizistische Stücke
- Lustspiele und für die Volksbühne
Autoren & Werke Biedermeier
- Heinrich Clauren: Mimili (Erzählung)
- Eduard Möricke: Mozart auf der Reise nach Prag (Novelle), Auf eine Lampe (Dinggedicht)
- Adalbert Stifter: Der Hochwald (Erzählung)
- Annette v. Droste-Hülshoff: Die Judenbuche (Novelle), Der Knabe im Moor (Ballade)
- Franz Grillparzer: König Ottokars Glück und Ende (Tragödie)
Zitat Biedermeier Stifter
Bewunderung des Schönen, verbunden mit einem heiter gelassenen Sterben.
Zeitraum Poetischer Realismus
ca. 1848 - 1890
Merkmale Poetischer Realismus
Verklärende Objektivität
> Subjekt:
- bürgerliches Subjekt im Zentrum
- psychologische Differenziertheit
- Mensch als bedingtes Wesen
> Gesellschaft:
- bürgerliche Prägung der Gesellschaft
- Nationalstaatlichkeit, Fortschrittsglaube
- Proletarisierung, Urbanisierung
> Natur/Gott:
- Säkularisierung und Entchristlichung
- materialistische Deutungsmuster
- Natur als Gegenstand der Empirie
- pessimistische und entmythisierende Philosophie
Grundsätzliches Poetischer Realismus
- Betonung der Verklärung durch Literatur
- Grundzug der Epoche: Hinwendung zur (meist bürgerlichen) Realität
- bürgerlich: Betonung von Herkunft, Ziel, Thema der Literatur
Historischer Hintergrund Poetischer Realismus
- Industrialisierung und naturwissenschaftliche Erkenntnisse: Erfindungen in Medizin/Technik, Fortschrittsglaube; dabei Folgen der Industrialisierung wir Landflucht, Proletarisierung etc.
- Scheitern der Revolution (1849)
- Gründung eines deutschen Nationalstaats (1871)
- deutsch-französischer Krieg (1870/71)