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Definition "Krise"
Eine Situation, die eine Person negativ belastet & die versucht, diese zu überwinden.
Die Bewältigung kann zu einer Stärkung und einer produktiven Entwicklung der Persönlichkeit führen.
Grundannahmen
Mensch ist abhängig von seiner Umwelt/dem Austausch mit ihr -> Entwicklung durch soziale Beziehungen
Eriksons Theorie der psychosozialen Entwicklung
Abfolge der Phasen universell, jedoch irreversibel da sie aufeinander aufbauen
Bewältigung einer Krise ist keine notwendige Voraussetzung für das Erreichen der nächsten Stufe, verbessert aber Chancen für positive Verarbeitung der folgenden Krise
1 Stufe: Urvertrauen vs. Urmisstrauen (0-18 Monate)
Angelehnt an Freuds orale Phase
Mutter-Kind-Beziehung im Vordergrund -> wichtigste Bezugsperson, Beziehungsqualität entscheidend
Sich-Verlassen-Dürfen, Akzeptieren von Gesten -> Vertrauen
Vernachlässigung oder Unberechenbarkeit -> Phase geprägt durch Misstrauen
Grundtugend -> Hoffnung
2 Stufe: Autonomie vs. Scham und Zweifel (2-3 Jahre)
Bezugspersonen Erziehungsberechtigte
Emanzipationsbemühungen wie Loslösen von Mutter um die unmittelbare Umwelt zu erforschen
Kind lernt Laufen, Muskelsystem reift
"Festhalten und Loslassen", sowie Sauberkeitserziehung nach Freud -> Autonomiebestreben
Triebe und Bedürfnisse kontrollieren -> Selbstständigkeit und Stolz
Gebote und Verbote, Grenzen sollten sinnvoll und ausgewogen sein
Ergebnis unangemessener Bewältigung -> Verlust der Selbstkontrolle, Scham, Zweifel, hohe Zwanghaftigkeit
Grundtugend -> Entwicklung eigenes Willens
3 Stufe: Initiative vs. Schuldgefühle (3-6)
Gewissensbildung
Freud: Phallische Phase
Ausbildung der Geschlechterrollen durch nachahmen von Bezugspersonen, Rivalitäten durch Ödipus Konflikt
Initiative -> Drang etwas zu tun
Erfährt erstmals Folgen für sein Handeln und kann durch Urteilsfähigkeit Auswirkungen der Folgen abschätzen
Schuldgefühle müssen ausgehalten werden und konstruktiv bewältigt, muss lernen mit Zurückweisung umzugehen
Verantwortliche Teilnahme dem Kind ermöglichen
Sachlich begründete Regeln für Kind formulieren + angemessene Konsequenzen
Ergebnis unangemessener Bewältigung -> Fehlendes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle
Grundtugend -> Zielstrebigkeit
4 Stufe: Werksinn gegen Minderwertigkeitsgefühl (6-12 Jahre)
Bildet Initiative weiter aus -> Kind will etwas leisten, bemüht sich um Anerkennung -> Werksinn
Kinder in Schule bekommen Rückmeldung zu ihren Leistungen oder vergleichen sich mit Gleichaltrigen
Gefühl anderen nicht zu genügen -> Minderwertigkeitsgefühl
Minderwertigkeitsgefühle teils entwicklungsfördernd, da Kind nur so lernt seine Leistungen realistisch einzuschätzen, auch ohne Rückmeldung => Kritik ist notwendig
Ergebnis unangemessener Bewältigung: Fehlendes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, verliert Vertrauen in seine Fähigkeiten, findet schwerer Anschluss an Peer-Group
5 Stufe: Identität vs. Identitätskonfusion (Adoleszenz)
Physische Geschlechtsreife -> körperliche Veränderungen
Abgleich vom Selbst- und Fremdbild
Errungenschaften der Kindheitsphasen müssen in Selbstbild integriert werden
Selbstdefinition wird in Frage gestellt, bis Identität als stimmig empfunden wird
Überangebot an Vorbildern und Möglichkeiten - > mögliche Identitätsdiffusion, kann sich z.B. durch kriminelle Handlungen zeigen oder Unvermögen eine Berufsidentität anzunehmen
Gleichaltrige/Peergroup haben größeren Einfluss, Zu starke Anpassung an Gruppe kann Findung eigener Identität gefährden und auffälliges Verhalten hervorrufen
Erikson meint, Jugendliche bräuchten hier ein Moratorium, eine Zeit in der Sie von bestimmten Lebens- und Handlungsfeldern entlassen werden, für jeden Individuell, durch z.B. freiwilliges soziales Jahr oder Auslandsaufenthalte, in unserer Leistungsgesellschaft nicht für alle möglich
6 Stufe: Intimität vs. Isolierung (frühes Erwachsenenalter)
Intime, emotionale Beziehungen wie Freundschaften, Liebesbeziehungen oder sexuelle Bindungen mit gegenseitiger Verantwortung eingehen
Bieten Rückhalt, Vertrautheit und Exklusivität
Gegenseitige Übernahme von Verantwortung mit Partner -> Solidarität Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit
Gelingt so eine Binding nicht -> Gefährdung vor Isolation und Unfähigkeit eine solche Beziehung einzugehen, Hemmungen und Angst vor sozialen Konflikten, oberflächliche und wenige Beziehungen, Flucht vor eigenem selbst (Drogenkonsum)
Völlige Intimität naive und unrealisierbare Vorstellung
7 Stufe: Generativität vs. Stagnation (mittleres Erwachsenenalter)
Generativität: Fähigkeit/Bereitschaft Sorge für (eigene) Kinder, Mitmenschen oder kreative Kreationen zu tragen -> trägt zum Fortbestand der Gemeinschaft bei
Stagnation: Ablehnung dieser Verantwortung, Ursachen hierfür können in mit den vorherigen Entwicklungsphasen zu tun haben, da Individuum vorerst mit sich selbst beschäftigt ist -> positiv: Mensch verliert sich nicht selber in dem Bemühen sich um andere zu kümmern
Heranwachsende müssen verstehen, dass sie eine weitreichende Entscheidung für ihr Leben treffen müssen, auch eine Art Lebensziel zu entwickeln (funktioniert durch Angebote an Vorbildern)
Ergebnis Erfolgreicher Bewältigung: Vertrauen an Zukunft
Ergebnis unangemessener Bewältigung: Ich-Bezogenheit, Sinnlos, Gefühl des Versagens
8 Stufe: Integrität vs. Verzweiflung und Ekel (spätes Erwachsenenleben)
Gelebtes Leben mit allen Phasen als Ganzes zu akzeptieren
Auch Dinge, die man nicht gut heißt, müssen angenommen werden
Ergebnis Erfolgreicher Bewältigung: Integrität, Positive Gefühle, Akzeptanz
Ergebnis unangemessener Bewältigung: Verzweiflung, Ekel, Trauer, schwer neu zu beginn
Kritische Würdigung
Mündigkeit und Moralität werden nicht thematisiert
Fokus auf US-amerikanische Gesellschaftskultur der 1950er Jahre -> veraltet
Ich-Identität nur im Jugendalter erworben
Ausbildung einer stimmigen aber auch dauerhaft stabilen Identität ist schwerer geworden