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Was sind Carbonsäuren?
Organische Verbindungen mit mindestens einer Carboxylgruppe (-COOH)
Wie werden Carbonsäuren klassifiziert?
Monocarbonsäuren (eine -COOH-Gruppe)
Dicarbonsäuren (zwei -COOH-Gruppen)
Tricarbonsäuren (drei -COOH-Gruppen)
Aromatische Carbonsäuren (Carboxylgruppe an einem Benzolring)
Warum sind Carbonsäuren sauer?
Die Carboxylgruppe gibt leicht ein Proton (H⁺) ab, wodurch ein Carboxylat-Ion entsteht.
Welche typischen Reaktionen zeigen Carbonsäuren?
Neutralisation: Reaktion mit Basen zu Carboxylatsalzen
Esterbildung: Reaktion mit Alkoholen zu Carbonsäureestern
Reduktion: Umwandlung in Aldehyde oder Alkohole
Oxidation: Primäre Alkohole oder Aldehyde können zu Carbonsäuren oxidiert werden
Welche wichtigen Derivate gibt es?
Carbonsäureester: Ersetzen der OH-Gruppe durch eine OR-Gruppe
Carbonsäurehalogenide: Ersetzen der OH-Gruppe durch ein Halogen (z. B. Cl)
Carbonsäureanhydride: Reaktion von Carbonsäurechloriden mit Alkalisalzen
Carbonsäureamide: Bildung aus Carbonsäurechloriden und Ammoniak
Wie erfolgt die Benennung von Carbonsäuren?
Der Name basiert auf dem zugehörigen Alkan mit der Endung „-säure“ (z. B. Methan → Methansäure).
Bei Dicarbonsäuren wird „-disäure“ angehängt (z. B. Ethandisäure für Oxalsäure).
Warum sind Carbonsäuren gut wasserlöslich?
Die polare Carboxylgruppe kann Wasserstoffbrückenbindungen mit Wassermolekülen bilden.
Wie ändert sich die Löslichkeit mit der Kettenlänge?
Kurzkettige Carbonsäuren (bis C4) sind gut wasserlöslich.
Langkettige Carbonsäuren sind schlecht wasserlöslich, aber gut in unpolaren Lösungsmitteln löslich.
Was beeinflusst die Säurestärke von Carbonsäuren?
Elektronenziehende Substituenten (z. B. Cl, NO₂) erhöhen die Säurestärke.
Elektronenschiebende Gruppen (z. B. CH₃, OH) verringern die Säurestärke.
Mesomerie und Resonanzstabilisierung des Carboxylat-Ions stabilisieren die Säure.
Welche Reaktion führt zur Herstellung von Estern?
Veresterung: Carbonsäure + Alkohol ⇌ Ester + Wasser (katalysiert durch Säuren).
Wie beeinflusst die Resonanzstabilisierung des Carboxylat-Ions die Säurestärke von Carbonsäuren im Vergleich zu Alkoholen?
Die Carboxylat-Gruppe ist durch Mesomerie stabilisiert, was die negative Ladung auf zwei Sauerstoffatome verteilt. Dadurch ist das Proton leichter abzugeben als bei Alkoholen, wo die negative Ladung nach der Deprotonierung nur auf einem Sauerstoff konzentriert ist.
Wie verändert sich die Acidität einer Carbonsäure, wenn in α-Position ein elektronegativer Substituent eingeführt wird? Begründe mit mesomeren und induktiven Effekten.
Elektronegative Gruppen (z. B. Cl, NO₂) ziehen Elektronen durch den -I-Effekt (induktiver Effekt) vom Carboxylkohlenstoff ab, wodurch die positive Partialladung verstärkt und die Protonenabgabe erleichtert wird. Zudem stabilisieren sie das gebildete Carboxylat-Ion weiter, indem sie die negative Ladung besser delokalisieren.
Warum reagieren Carbonsäurehalogenide (z. B. Acetylchlorid) schneller mit Nucleophilen als Carbonsäuren?
Das Chloratom zieht durch den -I-Effekt Elektronendichte vom Carbonyl-Kohlenstoff ab, macht ihn elektrophiler und erleichtert den Angriff von Nucleophilen.
Das Chloridion ist eine sehr gute Abgangsgruppe, was die Substitution begünstigt.
Erläutere den Mechanismus der Säurekatalysierten Veresterung einer Carbonsäure mit einem Alkohol. Welche Rolle spielt die Protonierung der Carbonylgruppe?
Die Carbonylgruppe wird durch Protonierung am Sauerstoff stärker elektrophil.
Das Alkoholmolekül greift als Nucleophil am Carbonylkohlenstoff an, wodurch ein tetraedrisches Zwischenprodukt entsteht.
Durch Protonenumlagerung bildet sich eine gute Abgangsgruppe (-OH₂⁺), die als Wasser abgespalten wird.
Eine Deprotonierung des Zwischenprodukts führt zur Bildung des Esters.
Warum lassen sich Carbonsäureanhydride leichter hydrolysieren als Ester?
Anhydride besitzen zwei Carbonylgruppen, die sich gegenseitig elektronenziehend beeinflussen. Dadurch ist der Carbonyl-Kohlenstoff elektrophiler als in Estern, sodass Wasser leichter angreifen kann.
Ordne die Carbonsäurederivate (Ester, Säurehalogenide, Anhydride, Amide) nach abnehmender Reaktivität gegenüber Nucleophilen und begründe.
Säurehalogenide: Höchste Reaktivität, da Halogen eine starke Elektronenziehende Wirkung (-I-Effekt) besitzt und eine sehr gute Abgangsgruppe ist.
Anhydride: Gute Abgangsgruppe (Carboxylat) und hohe Carbonyl-Aktivierung.
Ester: Weniger elektrophil, da der -OR-Rest eine mesomere Wechselwirkung mit der Carbonylgruppe eingehen kann.
Amide: Geringste Reaktivität, da die -NH₂-Gruppe mesomer stark mit dem Carbonylkohlenstoff wechselwirkt und es stabilisiert.
Warum sind ungesättigte Fettsäuren flüssig, während gesättigte Fettsäuren fest sind?
Ungesättigte Fettsäuren enthalten Doppelbindungen, die eine Knickbildung in der Kette verursachen. Dadurch können sie sich weniger dicht packen, wodurch die Van-der-Waals-Kräfte schwächer sind und die Schmelztemperatur sinkt. Gesättigte Fettsäuren sind linear, lagern sich dichter aneinander und haben stärkere intermolekulare Kräfte.
Welche Rolle spielt die Carboxylgruppe in Aminosäuren bei der Proteinbildung?
Die Carboxylgruppe reagiert mit der Aminogruppe einer anderen Aminosäure unter Peptidbindungsknüpfung (Kondensationsreaktion). Dadurch entstehen Polypeptide und letztendlich Proteine.
Warum sind Aminosäuren Zwitterionen, und wie beeinflusst dies ihre physikalischen Eigenschaften?
Aminosäuren besitzen eine Aminogruppe (-NH₂, basisch) und eine Carboxylgruppe (-COOH, sauer).
In Wasser liegen sie als Zwitterionen vor, in denen die Carboxylgruppe deprotoniert (-COO⁻) und die Aminogruppe protoniert (-NH₃⁺) ist.
Dies führt zu hohen Schmelzpunkten, guter Wasserlöslichkeit und Pufferwirkung.
Wie beeinflusst die Seitenkette (R-Gruppe) die Eigenschaften einer Aminosäure?
Unpolare Seitenketten (z. B. Alanin, Valin): Hydrophob, in Proteinen oft im Inneren.
Polare Seitenketten (z. B. Serin, Threonin): Wasserlöslich, oft an Enzymreaktionen beteiligt.
Saure Seitenketten (z. B. Glutaminsäure, Asparaginsäure): Negativ geladen bei physiologischem pH-Wert.
Basische Seitenketten (z. B. Lysin, Arginin): Positiv geladen bei physiologischem pH-Wert.
Was versteht man unter dem isoelektrischen Punkt (pI) einer Aminosäure?
Der pH-Wert, bei dem eine Aminosäure als Zwitterion vorliegt und keine Nettoladung hat.
Aminosäuren mit sauren Seitenketten haben einen niedrigeren pI, basische Aminosäuren einen höheren.
Warum wirken Aminosäuren als Puffer?
Durch ihre sauren und basischen Gruppen können sie sowohl Protonen aufnehmen als auch abgeben.
Besonders effektiv ist der Pufferbereich um die jeweiligen pKa-Werte der funktionellen Gruppen.
Warum sind fast alle proteinogenen Aminosäuren chiral, und welche Ausnahme gibt es?
Das α-Kohlenstoffatom (Cα) trägt vier verschiedene Substituenten, was zu Chiralität führt.
Ausnahme: Glycin, da die Seitenkette nur ein Wasserstoffatom ist → achiral.
Was ist der Unterschied zwischen der D- und L-Form von Aminosäuren, und warum kommen in Proteinen fast ausschließlich L-Aminosäuren vor?
Die D-/L-Nomenklatur basiert auf der Fischer-Projektion
D wie Dexter für rechts, OH Gruppe am chiralen C-Atom rechts
L wie laevus für links, OH Gruppe am chiralen C-Atom links
Wie reagiert eine Aminosäure in einer Kondensationsreaktion zur Bildung einer Peptidbindung?
Die Carboxylgruppe (-COOH) einer Aminosäure reagiert mit der Aminogruppe (-NH₂) einer anderen.
Dabei wird Wasser abgespalten → Peptidbindung (-CO-NH-) entsteht.
Warum hat die Peptidbindung partiellen Doppelbindungscharakter?
Durch Mesomerie kann das freie Elektronenpaar des Stickstoffs mit der Carbonylgruppe delokalisiert werden.
Dadurch ist die Peptidbindung starr und planar, was die Faltung von Proteinen beeinflusst.
Wie entsteht ein Dipeptid, und welche chemische Reaktion ist dafür verantwortlich?
Ein Dipeptid entsteht durch eine Kondensationsreaktion zwischen zwei Aminosäuren.
Die Carboxylgruppe (-COOH) der ersten Aminosäure reagiert mit der Aminogruppe (-NH₂) der zweiten Aminosäure.
Dabei wird Wasser (H₂O) abgespalten, und eine Peptidbindung (-CO-NH-) wird gebildet.
Welche zwei verschiedene Dipeptide können aus Glycin (Gly) und Alanin (Ala) entstehen?
Gly-Ala: Glycin ist N-terminal, Alanin ist C-terminal.
Ala-Gly: Alanin ist N-terminal, Glycin ist C-terminal.
Peptide sind gerichtete Moleküle, die durch ihre Reihenfolge unterschiedliche Eigenschaften haben.
Warum zeigt die Peptidbindung partiellen Doppelbindungscharakter, und welche Konsequenzen hat das für die Struktur von Dipeptiden?
Durch Mesomerie kann das freie Elektronenpaar des Stickstoffs mit der Carbonylgruppe interagieren.
Die Peptidbindung ist dadurch nicht frei drehbar, was die Faltung von Peptiden beeinflusst.
Was bedeutet es, dass eine Substanz ein Ampholyt ist?
Ein Ampholyt kann sowohl als Säure (Protonendonator) als auch als Base (Protonenakzeptor) reagieren.
Beispiel: Aminosäuren, die sowohl eine Carboxylgruppe (-COOH) als auch eine Aminogruppe (-NH₂) enthalten.
Warum existieren Aminosäuren in Lösung bevorzugt als Zwitterionen?
Die Carboxylgruppe (-COOH) gibt ein Proton ab → wird zu -COO⁻.
Die Aminogruppe (-NH₂) nimmt ein Proton auf → wird zu -NH₃⁺.
Dadurch tragen Aminosäuren bei neutralem pH-Wert positive und negative Ladungen, was ihre Löslichkeit und hohe Schmelzpunkte erklärt.
Wie verändert sich die Ladung einer Aminosäure in Abhängigkeit vom pH-Wert?
Saurer pH (pH < pI): Protonierung → Aminosäure liegt als positiv geladenes Kation vor.
Neutraler pH (pH = pI): Gleichgewichtszustand → Zwitterion ohne Nettoladung.
Basischer pH (pH > pI): Deprotonierung → Aminosäure liegt als negativ geladenes Anion vor.
Wie werden Carbonsäureester synthetisiert, und welche Bedingungen sind erforderlich?
Veresterung: Carbonsäure + Alkohol ⇌ Ester + Wasser
Katalysator: Starke Säuren (z. B. H₂SO₄) fördern die Reaktion.
Beispiel: Essigsäure + Ethanol → Ethylacetat + H₂O
Wie werden Carbonsäuren nach der IUPAC-Nomenklatur benannt?
Grundgerüst = längste Kohlenstoffkette mit -säure als Endung.
Carboxyl-C bekommt immer die Nummer 1.
Beispiel: Propansäure (CH₃-CH₂-COOH)
Wie werden Dicarbonsäuren benannt, und wie unterscheidet man gesättigte von ungesättigten Carbonsäuren?
Dicarbonsäuren erhalten die Endung -disäure.
Beispiel: Butandisäure (Bernsteinsäure, HOOC-(CH₂)₂-COOH)
Ungesättigte Carbonsäuren erfordern die Angabe der Doppelbindung.
Beispiel: 2-Butensäure (Crotonsäure, CH₃-CH=CH-COOH)
Was ist der Unterschied zwischen Aromatischen Carbonsäuren und aliphatischen Carbonsäuren?
Aromatische Carbonsäuren: Carboxylgruppe ist direkt an einen Benzolring gebunden.
Beispiel: Benzoesäure (C₆H₅COOH)
Aliphatische Carbonsäuren: Carboxylgruppe ist an eine lineare oder verzweigte Kohlenstoffkette gebunden.
Beispiel: Essigsäure (CH₃COOH)
In welche Gruppen unterteilt man die alpha Aminosäuren?
unpolare Aminosäuren → Seitenkette nur aus C und H
polare Aminosäuren → Seitenkette mit einem Heteroatom (O S, Se, oder N)
saure Aminosäuren → Seitenkette mit zusätzlicher Carboxy-Gruppe
basische Aminosäure → Seitenkette mit zusätzlicher Aminosäure