VL7 Klinische 2 Exposition

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1
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Wie wird eine Phobie erworben? Nenne ein Beispiel --> Zwei-Prozess-Modell

- Eine Phobie wird zunächst durch klassische Konditionierung erworben.

- Sobald das Verhalten erworben wurde, wird es durch operante Konditionierung (Vermeidung = negative Verstärkung) aufrechterhalten

- Die Verstärkung erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass das Verhalten bei Vorhandensein des Reizes erneut auftritt

Beispiel

- Die beängstigende Erfahrung, in einem kleinen Aufzug gefangen zu sein (klassische Konditionierung)

- Angst vor Aufzügen / geschlossenen Räumen - das Benutzen der Treppe - die Angst wird reduziert (negative Verstärkung)

2
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Wo wird Exposition angewendet?

Exposition wird häufig bei Angst angewandt, kann aber auch bei anderen Störungen wirksam sein (OCD, MDD, PTSD, Essstörungen, etc.)

3
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Was ist Exposition (Konfrontation)? Wann wird sie angewandt? Was ist der Hintergrund?

- Exposition gegenüber einem befürchteten Stimulus:

• lebend

• nicht lebendig

• Situationen

• Gedanken / Erinnerungen

- bei Angstzuständen, die tiefgreifend, anhaltend und/oder funktionseinschränkend sind --> mit dem Ziel, neues Lernen zu erleichtern

- Hintergrund

• Philosophie: eher mechanistisch, aber zunehmend kontextualistisch

• Verhaltenspsychologie

• Experimentelle Psychologie

4
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Was sind die Kernelemente der Exposition?

- Systematische Darstellung

• die Angstreaktion zu reduzieren/(verändern)

- Darstellung des Stimulus

• Sprechen vs. verarbeiten

- Wiederholen und/oder erweitern

--> man erarbeitet mit dem Patienten, wie man vorgehen möchte im Voraus und macht einen Plan

5
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Nenne und erkläre zusätzliche Elemente der Exposition

- Reaktionsverminderung --> versucht Fight-or-Flight Reaktion zu unterbinden --> negative Verstärkung unterbinden

- Angsthierarchie --> man muss verstehen, was die schlimmsten/mittleren/nicht so starken Ängste sind

- Reduzieren von Ablenkung

- im Moment bleiben

6
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Nenne und erkläre die Variationen der Exposition

- Kurz- / Stufenweise Expositionstherapie

• Kurze Expositionszeiten

• Allmähliche Erhöhung der CS-Intensität

- Verlängerte / intensive Exposition

• Längere Expositionszeiten

• Unmittelbare Konfrontation mit intensivem CS

- Kontinuum der Expositionsart

• Imaginär zu in-vivo --> imaginär: in Gedanken; in-vivo: in der eigentlichen Situation

7
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Was kann die Konfrontation unterstützen?

virtual reality --> Szene anschauen --> bspw. auch bei Kriegstrauma hilfreich

8
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Was war die ursprüngliche Theorie dazu, wie Exposition wirkt?

Habituation --> Wiederholung in der Praxis --> wenn man den Stimulus mehrfach anbietet, wird die Reaktion immer kleiner --> klassisches Erklärungsmodell von

9
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Was besagt die moderne Theorie?

Neues Lernen!!

1) Die CS-US-Assoziation wird nicht gelöscht... (die Assoziation bleibt intakt), sondern...

2) ... eine neue Assoziation wird gelernt, nämlich: CS sagt US nicht voraus --> Sicherheit

Nach der Exposition hat der CS zwei Bedeutungen:

1) anregend (CS - US)

2) hemmend (CS -no US)

--> Hund kann gefährlich sein, muss aber nicht

10
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Was ist ein wichtiges Element der Exposition?

Psychoedukation

11
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Welche Inhalte vermittelt die Psychoedukation?

- Angst und Stress als normale adaptive Reaktion

- Gemeinsamkeiten von Angst- und Stresssymptomen

- Diagnose, Entstehung, Verlauf von ANgststörungen

- Behandlungsmöglichkeiten

- Prognose

12
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Was sind Aktivitäten, die vermieden werden können (durch Psychoedukation)?

- Kaffee trinken

- Alkoholische Getränke trinken

- Einnahme von Medikamenten (auch verordneten)

- Sport oder körperliche Aktivität

- Wütend werden

- Sexuelle Beziehungen / Aktivitäten

- Horrorfilme oder traurige Filme schauen

- Ansehen/Lesen von medizinischen Dokumentationen/Papieren

- Bei sehr heissen oder kalten Temperaturen draussen sein

- Weit entfernt von medizinischen Einrichtungen/medizinischer Versorgung sein

- In Eile sein

- usw.

13
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Nenne einige Strategien zur Ablenkung

- Musik hören mit hoher/niedriger Lautstärke

- Sich selbst kneifen

- Spielen mit einem Gummiband am Handgelenk

- Bedecken des Gesichts mit kalten, nassen Handtüchern

- Eine/n Freund:in bitten, über etwas zu sprechen

- Sich beschäftigen

- Den Fernseher eingeschaltet lassen, wenn man zu Bett geht

- Sich vorzustellen, woanders zu sein

- Zählen oder Spielen mit Wörtern im Kopf

14
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Nenne Beispiele für Sicherheitssignale

- Wasser

- Pillen/Medikamente

- Essen

- Haustiere

- Firma

- Handy

- etc.

15
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Was sind die Basics der Psychoedukation?

- Der Patient sollte kein sicherheitssuchendes oder vermeidendes Verhalten zeigen.

- Der Patient soll die Angst erleben, ohne aktiv etwas dagegen zu unternehmen.

16
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Erläutere den Ablauf einer Psychoedukation

- Sprechen Sie über sicherheitssuchende und vermeidende Verhaltensweisen

- Fragen Sie den/die Patient:in, ob er solche Verhaltensweisen anwendet.

- Erklären/Vorschlagen von Strategien, um sicherheitssuchende und vermeidende Verhaltensweisen zu unterlassen.

- Das Ziel ist, dass der/die Patient*in alle Anstrengungen zeigt, um die Angst zu erleben und dass er/sie die Angstreduktion erfahren kann!

17
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Erkläre die Expositionsstrategie von Davies und Craske

1. Erstellen einer Angsthierarchie

2. Wählen Sie die erste Exposition

3. Identifizieren von erwarteten negativen Folgen

4. Testen von erwarteten negativen Folgen

5. Nachbefragung nach der Exposition

--> Beispiel S. 36

18
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Erläutere verstärkende Strategien

- Verletzung der Erwartungshaltung --> „Test it out"

- Vertiefte Extinktion (deepened extinction) --> „Combine it"

- Variabilität --> „Vary it up"

- Verzichten auf sicherheitssuchendes Verhalten --> „Throw it out"

- Fokus der Aufmerksamkeit --> „Stay with it"

- Affektive Zustände benennen --> „Talk it out"

- Mentale Retrieval-Hinweise --> „Bring it back"

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Ist die therapeutische Veränderung mit bestimmten Komponenten verbunden?

- Verringerung der Vermeidung, die scheinbar mit den Therapiekomponenten im Laufe der Zeit zusammenhängt

- Anzahl und Dauer der Expositionen und Belastungen während der in-vivo-Expositionsphase von denen, die alle Sitzungen abgeschlossen haben

20
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Was ist mächtig und entscheidend?

Exposition

21
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Was bietet Vorteile?

Wenn der Therapeut die Angstsituation begleitet

22
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Welche Prozesse sind bei der Exposition relevant?

- Verhalten

- Gefühle

- Kognition

- Motivation

- Aufmerksamkeit

- Selbst

23
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Was sind negative Prädikatoren für das Ansprechen auf expositionsbasierte CBT?

- Schweregrad der Symptome zu Studienbeginn

- Vorliegen von Störungen der Achse II (Persönlichkeit)

- Comorbid Major Depression

• aber nicht immer

• ... und diejenigen, die Exposition (insbesondere T+) machen, neutralisieren dieses Risiko

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Was sind Emotionen?

Emotionen als...

...kulturell definierte Bedeutungen, die vorhergehenden Reizen und ihren neurophysiologisch affektiven Reaktionen zugeschrieben werden

...unabhängige Handlungstendenzen, die eine Anpassung bei Säugetieren darstellen

...unabhängige «Zustände», deren Entstehen vermittelt wird durch Bewertungsprozesse, die durch bestimmte arttypische Situationen ausgelöst werden

25
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Was schaffen Emotionen?

den Kontext für nachfolgende Handlungen und erhöhen die Wahrscheinlichkeit für nachfolgende Handlungen

26
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Die Reaktionen sind mehrdimensional und verbunden mit Veränderungen in:

- Physiologie

- Ausdruck

- Aufmerksamkeit

- Gedächtnis

- Bewertung/Attributionen

27
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Erläutere die Theorie der konstruierten Emotionen

- Emotionen sind nicht von Geburt an angelegt.

- Emotionen sind gelernt

- Emotionen werden aus vergangenen Erfahrungen (Lernen) konstruiert und auf neue Situationen angewendet.

- Emotionen können nur im Kontext verstanden werden --> sie sind kontextabhängig.

- So verstanden, sind Emotionen unter unserer Kontrolle & Verantwortung.

28
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Was für Funktionen haben Emotionen?

- Individuelle Ebene

• die Informationsverarbeitung und Motivation zu erleichtern (z.B. Kampf oder Flucht)

- Dyadische Ebene

• informiert andere über die innere Welt; weckt Emotionen bei anderen; fördert die soziale Unterstützung

- Gruppenebene

• definiert Ingroup, Rollen, Status, erleichtert die Lösung von Konflikten

- Gesellschaft/ Kultur

• fördert Akkulturation, moralische Orientierung und soziale Identitätsbildung

29
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Erläutere das Emotionsregulationsmodell von Gross

- Sein Modell unterscheidet zwischen antezedenzfokussierter und reaktionsfokussierter Emotionsregulation.

1. Situationsauswahl (antezedenzfokussiert)

Man entscheidet, welche Situation man aufsucht oder meidet, um bestimmte Emotionen zu vermeiden oder zu fördern.

Beispiel:

Ich gehe nicht zu einem Familientreffen, weil ich weiß, dass es dort Streit geben könnte.

Ich treffe Freunde, wenn ich mich traurig fühle.

Wirksamkeit: Eher präventiv, oft sehr effektiv.

2. Situationsmodifikation (antezedenzfokussiert)

Man verändert die Situation aktiv, um ihre emotionale Wirkung zu beeinflussen.

Beispiel:

Bei einer unangenehmen Diskussion schlägt man vor, eine Pause zu machen.

Man bittet einen Mitbewohner, lauter Musik leiser zu drehen, weil es einen stresst.

Gut, wenn man Einfluss auf die Situation hat.

3. Aufmerksamkeitslenkung (antezedenzfokussiert)

Man lenkt seine Aufmerksamkeit bewusst, z. B. auf neutrale oder positive Aspekte der Situation oder weg vom Stressor.

Beispiel:

Bei Zahnarztangst fokussiert man sich auf den beruhigenden Atem.

Beim Vortrag schaut man nur auf freundliche Gesichter im Publikum.

Effektiv, aber kurzfristig - kann auch zur Vermeidung führen, wenn übertrieben.

30
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Erläutere das Emotionsregulationsmodell von Gross 2

4. Kognitive Neubewertung (Reappraisal) (antezedenzfokussiert)

Man interpretiert die Situation neu, um ihre emotionale Bedeutung zu verändern.

Beispiel:

„Die Kritik war nicht persönlich, sondern gut gemeint."

„Die Prüfung ist eine Chance zu zeigen, was ich gelernt habe."

Sehr wirksame und langfristig hilfreiche Strategie.Zentrale Technik in vielen Therapien!

5. Reaktionsmodulation (reaktionsfokussiert)

Hier versucht man, nachdem die Emotion bereits ausgelöst wurde, den emotionalen Ausdruck, das Erleben oder die körperliche Reaktion zu verändern.

Beispiel:

Wut unterdrücken und ruhig bleiben.

Tiefer atmen, um Angst zu beruhigen.

🔴 Oft kurzfristig nötig - kann aber langfristig belastend sein (z. B. emotionale Unterdrückung → erhöhter Stress, schlechteres Gedächtnis).