2. Methodische Grundlagen der Grundwassermodellierung

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Welche Arten von Grundwassermodellen kennen Sie?

  • Analytische Modelle

  • Empirische Modelle

  • Massenbilanz Modelle

  • Numerische Modelle

  • Strömungs- und Transportmodelle

2
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Welche Anwendungen bzw. Einsatzmöglichkeiten von Grundwassermodellen gibt es? Unterscheide dabei zwischen drei Modellarten.

Vorhersagemodelle

  • um zukünftige Zustände zu prognostizieren

  • erfordern Kalibrierung mit realen Messdaten

Modelle zur Interpretation von Messdaten und dynamischen Systemzuständen

  • um bestehende Messdaten besser zu verstehen

Generische Modelle

  • zur Ableitung von Richtlinien für bestimmte Gebiete / Anwendungen

3
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Analytische Modelle: Was ist es? Vorteile und Grenzen?

  • mathematische Gleichung mit exakt einer Lösung - mit Hand lösbar

  • Vorteile:

    • schnell und einfache physikalisch-basierte Analyse

    • Zur Verifizierung oder als Teil von numerischen Modellen

    • Nützlich zur Abschätzung von Parametern aus Labor- oder Feldmessungen

  • Grenzen:

    • vereinfachte Annahmen (Geometrie)

    • begrenzt auf stationäre, gleichmäßige Strömungen

    • Nur für relativ einfache Anfangs- und Randbedingungen

4
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Empirische Modelle - Was ist es? Vorteile und Grenzen?

basiert nicht auf physikalischen Gesetzen, sondern Beobachtungen - sagt dir was passiert, aber nicht warum.

  • Vorteile:

    • wenig Eingangsdaten

    • können komplexe Zusammenhänge abbilden

    • schnelle Vorhersage ohne Kalibrierung

  • Grenzen:

    • fehlen des physikalischen Prozessverständnisses

    • leicht falsche Verwendung oder Interpretation

    • Zusammenfassung vieler Prozesse (lumped)

5
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Massenbilanz Modelle (Blackbox) - Was ist es? Vorteile und Grenzen?

Mittelwert einer ganzen Fläche (oder Grundwassersystem) wird als grobe Näherung angenommen

ohne dabei die detaillierte räumliche Verteilung oder Strömungsvorgänge zu berücksichtigen

  • Vorteile:

    • einfachste Form eines numerischen Modells

    • nützlich bei globalen Betrachtungen

    • effizient bei Untersuchung der Auswirkungen von Maßnahmen

    • geringer Datenbedarf

  • Grenzen:

    • fehlendes physikalischen Prozessverständnis

    • leicht falsch verwendet und verstanden

    • einzelne Prozesse nicht abgebildet

6
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Numerische Modelle - Was ist es? Vorteile und Grenzen?

nicht analytisch oder empirisch, sondern löst Grundwassergleichung in viele kleine Zellen oder Elemente unterteilt, in denen die Strömungsgleichungen näherungsweise gelöst werden

  • Vorteile:

    • Keine Einschränkungen hinsichtlich der Randbedingungen, Anfangsbedingungen oder der Art des Aquifers

  • Nachteile:

    • zeit und datenintensiv

    • teuer

    • Fehler durch numerische Dispersion

    • Ergebnisse sind nur so gut wie die Modellannahmen und Datenbasis

7
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Was können numerische Modelle abbilden?

  • Stationär oder instationär (zeitabhängig)

  • Gespannt, ungespannt, teilweise gespannt

  • 1D, 2D, 3D Modelle

  • Gesättigt – ungesättigte Zonen (z. B. Bodenwasser + GW)

  • Freie Geometrien durch Finite-Elemente- oder Finite-Differenzen-Methoden

8
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Confined, semi-confined und unconfined aquifer

Confined:

  • Aquifer zwischen zwei undurchlässigen Schichten

Semi-confined:

  • nach unten oder oben durchlässig begrenzt

  • z.B. durch eine halbdurchlässige Deckschicht oder Verbindung zu Oberflächengewässer oder anderer Aquifer

  • für 2D kann Leakage Faktor berechnet werden (Leakance = Kz / b)

Unconfined

  • freier Grundwasserspiegel der atmosphärischem Druck ausgesetzt ist

9
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Konzeptmodell - Was ist es? Bestandteile?

  • vereinfachte, aber strukturierte Darstellung des realen hydrogeologischen Systems

  • beschreibt, welche Prozesse, Strukturen und Randbedingungen im Modell berücksichtigt werden

  • Bestandteile:

    • 1. Definieren der hydrogeologischen Schichten

    • 2. Ermitteln der Wasserbilanzen

    • 3. Definieren des Strömungssystems

10
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Niederschlag bzw. Grundwasserneubildung Formel

Au = R - B (R=Zunahme GW, B=Anahme GW)

N = Ao + V + (R – B)

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Regionale Modellierung - Bedeutung und Arten

Modell modelliert nicht nur einen kleinen Ausschnitt (z. B. eine Brunnenumgebung), sondern ein großes Einzugsgebiet oder eine ganze Region

  • 3D-gesättigt/ungesättigt Grundwassermodelle (z.B. MODFLOW)

    • GW-Neubildung aus Kalibrierung/Messdaten

  • Gekoppelte physikalisch-basierte Modelle

    • GW-Neubildung vom Modell berechnet

  • Vollintegrierte hydrologische Modelle

    • GW-Neubildung wird simultan vom Modell berechnet

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Randbedingungen entlang der Systemgrenzen (2 Arten)

natürliche Systemgrenzen

  • aus Geologie oder Topographie

  • z.B. Grundwasserstauer der vertikalen Fluss unterbindet oder Fels, welcher Zustrom/Abstrom verhindert

künstliche Systemgrenzen

  • z.B. Stromlinien des ungestörten Zustands, Grundwasserschichtenlinien

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(Dirichlet'sche) Randbedingung der 1. Art

  • hydraulische Potenzialwert (z. B. Grundwasserspiegel) ist am Rand vorgegeben und fest

  • h(x,y,t) = konstant

14
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(Neumann‘sche) Randbedingung der zweiten Art

  • Nicht der Wasserstand, sondern der Zu- oder Abfluss ist vorgegeben.

  • qn= konstanter Fluss (z. B. q=0 bei dichter Wand)

15
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(Cauchy‘sche) Randbedingung der dritten Art – „Leakage“ Randbedinung

  • Fluss hängt vom Unterschied zwischen innen und außen ab

  • qRand = C * (h−hext​)

  • C = Leackage Factor

  • h = Wasserstand