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1
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Definition Agression

Aggression als absichtliches Zufügen von Schaden gegenüber anderen - Wir betrachten Aggression auf den vier Ebenen: Emotional , Kognitiv, Phyisch, Verhalten

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Die 4 Ebenen von Agression

Kognition: aggressive Gedächtnisinhalte

- Emotion: Wut, Aggressivität, angespannt sein

- Verhalten: aggressives Verhalten zeigen

- Physiologie: Herzklopfen, nicht mehr klar denken können

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Was war der Waffeneffekt und wie ist die Studie abgelaufen?

Der Waffeneffekt beschreibt die verstärkte Aggressionsbereitschaft durch die bloße Anwesenheit von Waffen.

In einer Studie von Berkowitz und LePage (1967) wurde eine Versuchsperson frustriert und sollte dann entscheiden, wie viele Stromschläge eine andere Person erhalten sollte. Im Raum waren entweder harmlose Gegenstände (z.B. Federballschläger) oder eine Waffe sichtbar. Die Studie zeigte, dass die Anwesenheit einer Waffe zu einer signifikant höheren Anzahl an Stromschlägen führte. Die Erklärung ist, dass Waffen die kognitive Zugänglichkeit aggressiver Gedanken erhöhen​

4
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Welche Formen der Aggressionen kennen Sie?

Instrumentelle Aggression: Zielt auf das Erreichen eines Ziels, z.B. ein Foul im Sport, um das Spiel zu gewinnen.

Feindselige Aggression: Motiviert durch emotionale Reaktionen, z.B. Rache.

Direkte Aggression: Offensichtliche, sichtbare Handlungen, wie körperliche Gewalt oder verbale Angriffe.

Indirekte Aggression: Verborgene Aggressionsformen, wie Gerüchte oder soziale Ausgrenzung.

Physische Aggression: Körperliche Schädigung.

Verbale Aggression: Verletzende Worte oder verbale Angriffe

5
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Welche Erklärungsansätze für Aggression kennen Sie?

Triebtheoretischer Ansatz: Aggression wird als angeboren und evolutionär vorteilhaft gesehen (Freud, Lorenz).

Biologischer Ansatz: Aggression steht im Zusammenhang mit Hirnstrukturen (z.B. Amygdala) und Neurotransmittern (z.B. Serotonin, Testosteron).

Frustrations-Aggressions-Hypothese: Aggression als Reaktion auf Frustration.

Soziokognitiver Ansatz: Aggression wird durch Lernen und Beobachtung (Modelllernen nach Bandura) erworben.

General Aggression Model: Eine integrative Erklärung für Ursachen und Entwicklung aggressiven Verhaltens

6
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Frustrations – Aggressions – Hypothese (Dollard et al., 1939)

Darstellung der Hypothese: besagt, dass aus jeder Frustration eine Aggression folgt und jeder Aggression eine Frustration vorausgeht

Modernder Ansatz: einer Frustration muss nicht zwingend eine Aggression folgen, aber jeder Aggression geht immer eine Frustration voraus

7
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Das „Ultimatum Spiel“ (Güth et al., 1982)

Versuchsaufbau

- eine Person bekommt 70$ und kann der anderen Person so viel geben, wie sie möchte

- wenn die Entscheidung dem Gegenüber nicht gefällt, bekommt keiner etwas

Ergebnis

- in der Regel bekommt der Gegenüber ca. 30$ (bei 1$ wäre man frustriert und würde ablehnen, auch, wenn man dann den Gewinn von 1$ ausschlägt)

8
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Subjektives Gefühl von Ablehnung als Grundlage von Aggression

Subjektives Gefühl von Ablehnung als Grundlage von Aggression

- Ablehnung ist eine Art der Frustration

- Bsp.: in der Grundschule entscheidet sich die beste Freundin bei der Partnerarbeit für

jemand anderes

9
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Soziale Isolation/ Sozialer Austausch als Risikofaktor

soziale Isolation kann sehr extreme Frustration auslösen

- Sozialer Austausch als Risikofaktor: wenn das Umfeld stark mit Aggressionen behaftet ist, lernt man verstärkt aggressives Verhalten

- Bsp.: Gefängnis, Gefangene verhalten sich nach Aufenthalt häufig aggressiver

10
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„long hot summer effect“

müsste eigentlich um „long cold winter effect“ ergänzt werden

- durch lange extreme Klimasituation wird Frustration, aggressives Verhalten gefördert

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Soziokognitiver Ansatz

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Nennen Sie die zwei Formulierungen der Frustrations-Aggressions-Hypothese.

Ursprüngliche Formulierung: Jede Frustration führt zu einer Form der Aggression.

Erweiterte Formulierung: Aggression entsteht, wenn Frustration als absichtlich oder ungerecht wahrgenommen wird(?

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Nennen Sie 3-4 Dinge, die zur Frustration führen können.

Ablehnung: Ein Gefühl sozialer Ausgrenzung oder Zurückweisung.

Provokation: Beleidigungen oder Herabsetzungen.

Lange Hitzeperioden: Der sogenannte "long hot summer effect" kann das Aggressionspotenzial steigern.

Anwesenheit von Waffen: Dies kann aggressives Verhalten in frustrierten Situationen fördern (Waffeneffekt)​

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1.Empathieförderung: Durch Übungen wie Rollenspiele, um die Perspektive anderer zu verstehen.

2.Psychoedukation: Mitarbeitende über die negativen Folgen aggressiven Verhaltens aufklären.

3.Nichtaggressive Vorbilder und Kommunikationstraining: Förderung gewaltfreier Problemlösungen und Vorbildfunktion durch Führungskräfte

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Stellen Sie das General-Aggression Model anhand eines eigenen Beispiels da.

Ein Beispiel für das General Aggression Model (GAM) wäre ein Autofahrer, der von einem anderen Fahrzeug geschnitten wird:

Input-Variablen: Der Fahrer fühlt sich respektlos behandelt (persönliche Merkmale), und es herrscht dichter Verkehr (situative Merkmale).

Zustände: Der Fahrer empfindet Ärger und erlebt stressvolle Gedanken.

Entscheidungsprozess: Er kann impulsiv reagieren (Hupen, aggressives Fahren) oder sich bewusst beruhigen und defensiv fahren.

Das GAM erklärt, wie persönliche und situative Faktoren den Weg zur aggressiven Handlung beeinflussen können

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Warum lässt der Konsum von Mediengewalt, bei dafür anfälligen Zuschauern, die Aggressivität zunehmen?

Der Konsum von Mediengewalt kann Aggressivität fördern, da Zuschauer durch wiederholte Beobachtung aggressiver Handlungen ihre Hemmungen verlieren und die Wahrscheinlichkeit eigener aggressiver Reaktionen durch „Priming" erhöht wird. Zudem kann regelmäßiger Konsum zu Desensibilisierung führen, sodass Zuschauer weniger Mitgefühl für Opfer empfinden und die Welt als gefährlicher wahrnehmen. Diese Effekte sind besonders stark bei Personen, die bereits zu aggressivem Verhalten neigen

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Normativen und informationellen Einfluss erläutern, mit jeweils einem Beispiel an Unternehmen.

Normativer Einfluss: Menschen passen ihr Verhalten an die Gruppe an, um Anerkennung zu erhalten oder Ablehnung zu vermeiden.Beispiel: In einem Unternehmen, in dem Überstunden die Norm sind, könnte ein Mitarbeiter, der ursprünglich nur seine reguläre Arbeitszeit leisten wollte, länger bleiben, um nicht als unmotiviert angesehen zu werden.

Informationeller Einfluss: Menschen orientieren sich am Verhalten anderer, um in unsicheren Situationen die richtige Entscheidung zu treffen.Beispiel: Ein neuer Mitarbeiter, der bei einem Projekt keine klare Vorgehensweise kennt, beobachtet und übernimmt die Handlungsweise erfahrener Kollegen, um Unsicherheiten zu vermeiden

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Öffentliche Compliance vs. Private Akzeptanz

am Beispiel der Konformitätsstudie von Solomon Asch (1951)

Öffentliche Compliance: Die Versuchspersonen gaben falsche Antworten, obwohl sie innerlich anderer Meinung waren, um Ablehnung zu vermeiden.

Private Akzeptanz: In Aschs Experiment war die private Akzeptanz geringer, da viele Versuchspersonen wussten, dass die Gruppe falsch lag, sich jedoch dennoch dem Druck beugten, ohne die Meinung der Mehrheit wirklich zu übernehmen

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Stellen Sie stichwortartig die Studie von Sherif zum informationalen Gruppeneinfluss dar (autokinetischer Effekt).

Versuchspersonen saßen in einem dunklen Raum und beobachteten einen Lichtpunkt.

Durch den autokinetischen Effekt erschien der Punkt bewegt, obwohl er statisch war.

Die VPn sollten die Bewegungsrichtung und -strecke des Punktes schätzen.

Einzelurteile: zunächst gab jede VP individuelle Schätzungen.

Gruppenphase: VPn gaben nun in der Gruppe ihre Schätzungen ab und näherten sich dabei zunehmend den Aussagen der anderen.

Ergebnis: Gruppenmitglieder orientierten sich aneinander, um Unsicherheiten zu reduzieren, und einigten sich auf eine gemeinsame Einschätzung

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Nennen Sie vier Faktoren, die einen Einfluss auf den Milgram-Effekt haben.

1.Physische Nähe Lehrer-Schüler: Je näher die Versuchsperson („Lehrer") dem Opfer („Schüler") ist, desto geringer ist die Bereitschaft, schädliche Befehle auszuführen. Wenn das Opfer nah ist und die Reaktionen direkt wahrgenommen werden, empfinden die Teilnehmenden mehr Empathie und Verantwortung.

2.Physische Nähe zur Autoritätsperson: Je näher die Autoritätsperson anwesend ist, desto stärker ist der Einfluss auf die Gehorsamsbereitschaft. Bei physischer Distanz oder Kommunikation über Telefon lässt die Gehorsamsbereitschaft nach.

3.Legitimität der Autoritätsperson: Wenn die Autoritätsperson als glaubwürdig und autorisiert wahrgenommen wird (z. B. durch Uniform oder Position), steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Versuchspersonen gehorchen.

4.Verhalten weiterer anwesender Personen: Wenn andere Anwesende sich ebenfalls gehorsam verhalten, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass die Versuchsperson Anweisungen folgt. Zeigen die anderen hingegen Widerstand, sinkt die Gehorsamsbereitschaft

21
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Erläutern Sie injunktive und deskriptive Normen anhand eines Beispiels.

Injunktive Normen: Beschreiben, welches Verhalten von der Gesellschaft als akzeptabel angesehen wird.Beispiel: In einem Büro ist es die injunktive Norm, respektvoll und höflich zu kommunizieren.

Deskriptive Normen: Beschreiben, wie sich Menschen tatsächlich verhalten, unabhängig davon, was als korrekt angesehen wird.Beispiel: Obwohl Höflichkeit die injunktive Norm ist, kann die deskriptive Norm sein, dass einige Mitarbeiter in Stresssituationen ungeduldig reagieren

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Erläutern Sie, wie es dazu kommen kann, dass Minderheiten Einfluss nehmen

Minderheiten können durch konsistente und standhafte Überzeugungen einen Validierungsprozess auslösen, der andere dazu bringt, ihre Position gründlicher zu überdenken (Konversion). Moscovici zeigte, dass Minderheiten Einfluss gewinnen, wenn sie über längere Zeit konsistent bleiben, weil die Mehrheit gezwungen wird, deren Standpunkte zu reflektieren. Dies kann langfristig dazu führen, dass sich die Überzeugungen der Mehrheit verändern

23
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Deskriptive norm

Obwohl es vielleicht als höflich angesehen wird (injunktive Norm), in einem vollen Zug aufzustehen und Platz für ältere Menschen oder Schwangere zu machen, zeigen deskriptive Normen häufig, dass viele Menschen eher auf ihre Telefone schauen oder so tun, als ob sie nicht bemerken, dass jemand einen Platz benötigen könnte

24
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Injunktive Normen

Wahrnehmung, welche Verhaltensweisen von anderen gebilligt oder missbilligt werden

25
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Sherif-Studie (1935)

In der **Sherif-Studie** zeigte sich, dass Menschen ihre Einschätzungen an die Meinungen anderer anpassen, wenn sie unsicher sind. Als die Versuchspersonen im Dunkeln den scheinbar bewegten Lichtpunkt beobachteten, gaben sie zunächst individuelle Schätzungen ab. Doch sobald sie in Gruppen darüber sprachen, näherten sich ihre Schätzungen zunehmend an und sie einigten sich auf eine gemeinsame Einschätzung. Das Ergebnis zeigt, dass Menschen in mehrdeutigen Situationen dazu neigen, sich an anderen zu orientieren, um Unsicherheiten zu reduzieren.

26
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Öffentliche Compliance

**Öffentliche Compliance** bezeichnet das Phänomen, dass Menschen in einer Gruppe ihre Meinung oder ihr Verhalten anpassen, um von anderen akzeptiert zu werden oder Konflikte zu vermeiden - selbst wenn sie innerlich nicht überzeugt sind. Diese Anpassung erfolgt also aus sozialem Druck und führt dazu, dass die Person nach außen hin konform handelt, ohne dass sich ihre persönliche Überzeugung ändert.

27
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Private Aktzeptanz (Konversion)

**Private Akzeptanz** bedeutet, dass eine Person die Überzeugung oder das Verhalten einer Gruppe nicht nur äußerlich übernimmt, sondern auch innerlich davon überzeugt ist. Im Gegensatz zur öffentlichen Compliance passt sich die Person hier an, weil sie tatsächlich glaubt, dass die Gruppe recht hat oder dass das Verhalten sinnvoll ist. Private Akzeptanz führt zu einer echten inneren Übereinstimmung mit der Gruppenmeinung.

28
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Normativer sozialer Einfluss

Einfluss, der sich aus dem Wunsch einer Person ergibt, Zustimmung zu bekommen und Ablehnung zu vermeiden.

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Wann verhalten sich Menschen bei informationalem sozialen Einfluss konform?

Situation ist mehrdeutig − Krisensituation − Andere sind (vermeintlich) Experten

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Informationaler sozialer Einfluss

Einfluss der Gruppe auf ein Individuum, der vorwiegend in unsicheren sozialen Situationen zum Tragen kommt. Hierbei wird die Gruppe als Informationsquelle genutzt, um zu korrekten Wahrnehmungen, Einstellungen und Verhaltensweisen zu kommen.

31
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5 Axiome von Paul Watzlawick

1.Man kann nicht nicht kommunizieren: Jede Handlung, auch Schweigen, sendet eine Botschaft.

2.Inhalts- und Beziehungsaspekt: Jede Kommunikation enthält Informationen über den Inhalt und die Beziehung zwischen Sender und Empfänger.

3.Ursache und Wirkung: Kommunikation ist zirkulär, was gesagt wird, beeinflusst die Reaktion und umgekehrt.

4.Digitale und analoge Kommunikation: Digitale Kommunikation ist klar und präzise (z. B. Worte), während analoge nonverbale Elemente (Gestik, Tonfall) umfasst.

5.Symmetrische oder komplementäre Kommunikation: Beziehungen sind entweder gleichwertig (symmetrisch) oder hierarchisch (komplementär)

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Zählen Sie fünf Strategien zur Verbesserung der Kommunikation auf.

1.Klare Botschaften formulieren: Die Nachricht sollte einfach und direkt sein, um Missverständnisse zu vermeiden.

Feedback einholen: Sicherstellen, dass die Botschaft korrekt verstanden wurde.

2.Verwendung passender Kanäle: Den richtigen Kommunikationskanal wählen, z. B. schriftlich für 3.Dokumentationen oder mündlich für komplexe Diskussionen.

4.Kommunikationscoachings: Schulungen für Mitarbeitende, um ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern.

5.Teambuilding-Seminare: Förderung offener und konstruktiver Kommunikation innerhalb von Teams

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Erläutern Sie die Lasswell-Formel und geben Sie ein Beispiel dazu

Die Lasswell-Formel analysiert Kommunikation in fünf Schritten:

Wer: Der Sender der Botschaft.

Sagt was: Der Inhalt der Botschaft.

Zu wem: Der Empfänger der Botschaft.

Über welchen Kanal: Das Medium der Kommunikation.

Mit welchem Effekt: Die Wirkung der Botschaft auf den Empfänger.

Beispiel: Ein Unternehmen (Sender) schaltet eine Fernsehwerbung (Kanal), um Endkunden (Empfänger) über ein neues Produkt zu informieren und sie zum Kauf zu motivieren (Effekt)​

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Erläutern Sie das 4-Seiten-Modell von Schulz von Thun stichwortartig anhand eines konkreten Beispiels.

Das Modell beschreibt, dass jede Nachricht vier Aspekte hat:

Sachinhalt: Die reine Information (z. B. „Die Ampel ist grün" bedeutet, dass man fahren kann).

Beziehungsebene: Wie der Sender den Empfänger sieht (z. B. „Ich vertraue dir, dass du sicher fährst").

Selbstkundgabe: Was der Sender von sich selbst preisgibt (z. B. „Ich bin in Eile").

Appell: Was der Sender erreichen möchte (z. B. „Fahr bitte los!").

Beispiel: In einem Teammeeting sagt ein Kollege: „Das Projekt ist noch nicht fertig."

Sachinhalt: Die Arbeit ist nicht abgeschlossen.

Beziehung: Der Kollege könnte andeuten, dass er das Team ineffizient findet.

Selbstkundgabe: Der Kollege zeigt, dass er frustriert oder gestresst ist.

Appell: Er fordert indirekt, dass andere sich mehr anstrengen

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Prosoziales Verhalten

Prosoziales Verhalten umfasst alle freiwilligen Handlungen, die darauf abzielen, anderen zu helfen oder einen sozialen Nutzen zu bringen. Es ist nicht auf persönliche oder berufliche Vorteile ausgerichtet.

Beispiele: Blut spenden, Nachbarn beim Einkaufen helfen, jemandem die Tür aufhalten.

Prosoziales Verhalten kann auch durch soziale Normen oder Empathie motiviert sein.

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Hilfeverhalten

Hilfeverhalten ist eine Unterkategorie des prosozialen Verhaltens, bei der spezifisch eine hilfsbedürftige Person unterstützt wird. Es ist situativ und oft nicht langfristig angelegt.

Beispiele: Erste Hilfe leisten, einem gestürzten Passanten aufhelfen.

Wichtig: Hilfeverhalten ist im Gegensatz zu beruflichen Tätigkeiten (z. B. Rettungsdienst) freiwillig und ohne Verpflichtung

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Zivilcourage

Zivilcourage beschreibt die Bereitschaft, anderen zu helfen, auch wenn dies potenziell physische, psychische oder soziale Konsequenzen für die helfende Person haben kann. Es erfordert Mut und die Fähigkeit, gegen den sozialen Druck oder Gefahren zu handeln.

Beispiel: Eingreifen bei einer öffentlichen Belästigung oder rassistischen Übergriffen

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Definition Bystander-Effekt

Der Bystander-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Menschen in Notsituationen seltener helfen, wenn viele andere Personen anwesend sind. Die Verantwortung wird auf die Gruppe verteilt (Verantwortungsdiffusion), sodass sich Einzelne weniger verantwortlich fühlen.

Weitere Gründe:Pluralistische Ignoranz: Wenn niemand reagiert, wird die Situation als nicht kritisch eingestuft.Bewertungsangst: Menschen haben Angst, von anderen für ihr Eingreifen beurteilt zu werden, insbesondere wenn sie unsicher über die richtige Handlung sind.

Alltagsbeispiel: In einer belebten Straße ignorieren Passanten eine gestürzte Person, weil sie davon ausgehen, dass jemand anders helfen wird oder weil die Ernsthaftigkeit der Situation nicht erkannt wird

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Experiment von Darley & Latané (Gegensprechanlage)

Das Gegensprechanlagen-Experiment untersucht die Verantwortungsdiffusion und den Bystander-Effekt:

Aufbau:

Die Versuchspersonen (VP) dachten, sie seien Teil einer anonymen Diskussionsrunde über persönliche Probleme.

Jede Person befand sich in einer eigenen Kabine und konnte nur durch eine Gegensprechanlage sprechen.

Während der Diskussion simulierte ein Konföderierter einen epileptischen Anfall.

Bedingungen:

Allein: Die VP dachte, sie sei die einzige Zuhörerin.

Gruppe mit 2-5 Personen: Die VP glaubte, dass mehrere Personen zuhören.

Ergebnisse:

Wenn die VP allein war, halfen 85 % der Teilnehmer.

Bei größeren Gruppen sank die Hilfsbereitschaft drastisch auf 31 %.

Erklärung:

Verantwortungsdiffusion: Je mehr Personen anwesend sind, desto mehr wird die Verantwortung geteilt, und die Einzelne fühlt sich weniger verpflichtet, einzugreifen.

40
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Experiment mit Rauch im Raum

Dieses Experiment untersuchte den Einfluss pluralistischer Ignoranz:

Aufbau:

Die VP saßen in einem Raum und sollten Fragebögen ausfüllen.

Plötzlich begann Rauch in den Raum zu dringen.

Bedingungen:

Allein: Die VP war allein im Raum.

Mit anderen Passiven: Zwei Konföderierte waren anwesend, die den Rauch ignorierten.

Ergebnisse:

Allein: 75 % der VP meldeten den Rauch.

Mit passiven Konföderierten: Nur 10 % der VP meldeten den Rauch.

Erklärung:

Pluralistische Ignoranz: Menschen orientieren sich am Verhalten anderer. Wenn niemand reagiert, gehen sie davon aus, dass keine Gefahr besteht.

Bedeutung: Dieses Experiment zeigt, wie soziale Einflüsse die Wahrnehmung von Gefahren beeinflussen können und warum in Gruppen oft weniger geholfen wird

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Erläutern Sie das 5-Stufen-Modell mit Beispielen, warum keine Hilfe geleistet wird

Entscheidungen, die notwendig sind, um in einer Notsituation Hilfe zu leisten. Jede Stufe kann durch spezifische Hindernisse blockiert werden:

Das Ereignis bemerken:

Hindernis: Die Person bemerkt die Situation nicht, weil sie abgelenkt ist (z. B. am Handy).

Beispiel: Ein Mitarbeiter bemerkt nicht, dass ein Kollege im Büro gestürzt ist, da er konzentriert arbeitet.

Interpretation als Notfall:

Hindernis: Pluralistische Ignoranz - Wenn niemand reagiert, wird die Situation als ungefährlich interpretiert.

Beispiel: In einer Besprechung wird ein Mitarbeiter verbal angegriffen, aber da niemand eingreift, denken andere, es sei harmlos.

Übernahme von Verantwortung:

Hindernis: Verantwortungsdiffusion - Jeder denkt, jemand anders wird helfen.

Beispiel: Ein Mensch liegt bewusstlos in der Lobby, und die Rezeptionistin geht davon aus, dass die Sicherheitskräfte eingreifen.

Wissen, wie man hilft:

Hindernis: Die Person weiß nicht, wie sie helfen soll.

Beispiel: Jemand möchte Erste Hilfe leisten, ist aber unsicher, wie man Wiederbelebung korrekt durchführt.

Entscheidung zur Hilfeleistung:

Hindernis: Angst vor negativen Konsequenzen (z. B. rechtliche Schritte, soziale Verurteilung).

Beispiel: Ein Mitarbeiter sieht einen Streit, greift aber nicht ein, aus Angst, selbst verletzt zu werden

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Nennen Sie drei psychologische Prozesse, die im Rahmen des 5-Stufen-Modells verhindern können, dass geholfen wird

1.Pluralistische Ignoranz:Menschen neigen dazu, das Verhalten anderer zu beobachten, um die Situation einzuschätzen. Wenn niemand reagiert, wird die Situation als nicht kritisch interpretiert.

Beispiel: Eine Person nimmt an, dass ein am Boden liegender Mensch nur schläft, weil andere Passanten nicht eingreifen​

2.Verantwortungsdiffusion:In Gruppen fühlen sich Einzelpersonen weniger verantwortlich, da sie denken, dass andere eingreifen werden. Je mehr Personen anwesend sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass geholfen wird.

Beispiel: In einem Großraumbüro glaubt ein Mitarbeiter, dass jemand anders den Notfall meldet

3.Bewertungsangst:Menschen fürchten, beim Eingreifen falsch zu handeln und von anderen negativ bewertet zu werden. Diese Angst ist besonders stark, wenn die Situation uneindeutig ist.

Beispiel: Ein Passant traut sich nicht, Erste Hilfe zu leisten, aus Angst, einen Fehler zu machen

43
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Welche Einflussfaktoren auf den Bystander-Effekt kennen Sie?

Verantwortungsdiffusion − In Gegenwart anderer fühlen sich Einzelne weniger verantwortlich zu helfen. − Z. B. Studie Gegensprechanlage von Darley & Latané (1968) − Bewertungsangst − Angst vor der Bewertung durch Andere − Pluralistische Ignoranz − Neigung, sich bei der Einschätzung einer Sit. an anderen zu orientieren − Z. B. Studie Rauch im Raum von Darley & Latané (1968)

44
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Erklären Sie die Empathie- und Altruismus-Hypothese anhand der Studienergebnisse von Batson et al.

Die Empathie-Altruismus-Hypothese besagt, dass Menschen dann altruistisch handeln, wenn sie Empathie für die hilfsbedürftige Person empfinden. Ohne Empathie wird die Entscheidung zu helfen eher durch Kosten-Nutzen-Abwägungen beeinflusst.

Studie von Batson et al. (1981, „Elaine-Experiment")Aufbau: Die Versuchsperson beobachtete eine Konföderierte (Elaine), die Elektroschocks erhielt. Die Versuchsperson hatte die Möglichkeit, Elaine abzulösen.Manipulation: Empathie wurde durch Ähnlichkeit zur Versuchsperson erhöht. Fluchtmöglichkeiten wurden variiert (hohe Kosten = Bleiben und Beobachten).Ergebnis: Bei hoher Empathie halfen die Teilnehmer unabhängig von den Kosten. Bei geringer Empathie halfen sie nur, wenn die Kosten für das Nicht-Helfen hoch waren

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Erläutern Sie die Theorie des sozialen Austauschs.

Die Theorie des sozialen Austauschs erklärt prosoziales Verhalten durch eine Kosten-Nutzen-Analyse. Menschen helfen, wenn der wahrgenommene Nutzen die Kosten übersteigt.

Faktoren:Nutzen: Anerkennung, besseres Selbstwertgefühl, Reduzierung negativer Gefühle (z. B. „Negative State Relief"-Hypothese: Hilfeleistung kann schlechte Stimmung verbessern).Kosten: Zeitaufwand, Risiko für die eigene Sicherheit, mögliche Ablehnung.

Beispiel: Eine Person hilft einem gestürzten Passanten, weil sie sich dadurch sozial anerkannt fühlt und ein schlechtes Gewissen vermeiden möchte

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Erläutern Sie den Begriff Verantwortungsattribution und die dazugehörigen Einflussgrößen.

Verantwortungsattribution beschreibt die Bewertung, inwieweit eine Person selbst für ihre Situation verantwortlich ist und ob sie die Kontrolle über die Umstände hatte.

Einflussgrößen:Kontrollierbarkeit: Wie viel Kontrolle hatte die Person über die Situation?Beispiel: Ein Studierender, der krank war, hat keine Kontrolle über seine Situation, im Gegensatz zu jemandem, der die Vorlesung wegen Freizeitaktivitäten verpasst hat.Verantwortung: War die Person selbst verantwortlich für ihre Lage?Beispiel: Ein Mitarbeiter, der durch eigene Nachlässigkeit in Schwierigkeiten gerät, wird anders bewertet als jemand, der unverschuldet in eine Notsituation gerät.

Ergebnis: Menschen sind eher bereit zu helfen, wenn die betroffene Person als unschuldig oder unverschuldet wahrgenommen wird

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Welche drei grundlegenden Möglichkeiten erhielten die Kinder in der Studie von Tajfel zum Minimalgruppen-Paradigma?

Maximum Joint Payoff (MJP):Die größtmögliche Summe an Punkten für beide Gruppen wird verteilt.

Maximum Ingroup Payoff (MIP):Die eigene Gruppe erhält die maximale Punktzahl, unabhängig davon, was die andere Gruppe erhält.

Maximum Difference (MD):Die Differenz zwischen den Punkten der eigenen Gruppe und der Fremdgruppe wird maximiert, auch wenn die eigene Gruppe weniger Punkte erhält

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Welche Möglichkeit, bei dem mjp experiment wurde davon am meisten gewählt?

Die Kinder wählten am häufigsten Maximum Difference (MD).

Sie bevorzugten es, dass die eigene Gruppe mehr Punkte hat als die Fremdgruppe, selbst wenn dies bedeutete, dass die eigene Gruppe weniger Punkte erhält.

Interpretation: Menschen streben nach positiver sozialer Distinktheit, indem sie ihre eigene Gruppe gegenüber der Fremdgruppe hervorheben

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Wie kann sich dieser Effekt( mjp etc) im Unternehmen auswirken?

Intergruppenkonflikte:Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen oder Teams könnten ihre eigene Gruppe bevorzugen und die andere abwerten, was die Zusammenarbeit erschwert.

Mangelnde Teamarbeit:Wenn Mitarbeitende die Interessen ihrer eigenen Gruppe (z. B. ihre Abteilung) über die des Gesamtunternehmens stellen, kann dies die Produktivität und Zielerreichung beeinträchtigen.

Schlechtes Arbeitsklima:Rivalität zwischen Gruppen führt zu Spannungen, die das Arbeitsklima negativ beeinflussen können.

Beispiel: Marketing und Vertrieb arbeiten gegeneinander, anstatt gemeinsam Kunden zu gewinnen

50
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Was sind die drei wesentlichen Grundannahmen der Social Identity Theory?

1. Menschen streben nach positiver Selbstsicht und hohem Selbstwert 2. Selbstwert hängt in Wir-Modus stark mit Gruppe zusammen (je nach Bewertung der Gruppe pos. oder neg.) 3. Eigene Gruppe wird mit anderen Gruppen verglichen (Differenz = Status)

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Nennen und erläutern Sie drei Strategien bei negativen Vergleichsergebnissen.

sozialer Wettbewerb − soziale Mobilität − soziale Kreativität − Vergleichsdimension wechseln − Interpretation der Attribute wechseln − Vergleichsgruppe wechseln

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Sozialer Wettbewerb

Die eigene Gruppe versucht, die Fremdgruppe in den bestehenden Vergleichsdimensionen zu übertreffen.

Beispiel: Ein Vertriebsteam versucht, bessere Verkaufszahlen als die Konkurrenz zu erzielen

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Soziale Kreativität

Die eigene Gruppe ändert die Vergleichsdimensionen oder interpretiert sie neu, um in einem anderen Bereich positiv dazustehen.

Beispiel: Ein Team, das weniger Umsatz macht, hebt seine Kundenbindung als Stärke hervor.

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Soziale Mobilität

Einzelpersonen verlassen eine negativ bewertete Gruppe und schließen sich einer höher bewerteten Gruppe an.

Beispiel: Ein Mitarbeiter wechselt von einer unbeliebten Abteilung in eine angesehenere, um seinen Status zu verbesser

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Was ist Deindividuation und wann tritt sie auf?

Definition:Deindividuation ist ein Zustand, in dem Menschen ihre persönliche Identität und individuelle Verantwortung verlieren und stattdessen in der Gruppe aufgehen.

Merkmale:

Verringerte Selbstwahrnehmung.

Geringeres Verantwortungsgefühl.

Verhalten wird stärker von Gruppen- oder situativen Normen bestimmt.

Wann tritt sie auf?

Anonymität: Wenn Individuen in einer Menge anonym bleiben können (z. B. bei großen Demonstrationen).

Emotionale Erregung: Starke Emotionen wie Wut oder Euphorie fördern Deindividuation.

Gruppengröße: Größere Gruppen erhöhen das Gefühl der Anonymität und verringern individuelle Hemmungen.

Beispiel:Während eines Fußballspiels kann Deindividuation dazu führen, dass Fans gemeinsam aggressiv handeln, obwohl sie alleine nicht so reagieren würden

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Was ist Gruppendenken (Groupthink)

Definition von Groupthink:

Groupthink ist ein Denkprozess, der in hochkohäsiven Gruppen auftritt, wenn der Wunsch nach Einigkeit die Fähigkeit der Gruppe beeinträchtigt, kritische Entscheidungen zu treffen.

Gruppenmitglieder unterdrücken abweichende Meinungen, um Konflikte zu vermeiden.

Das Ergebnis sind oft schlechte Entscheidungen, da alternative Perspektiven nicht berücksichtigt werden

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Merkmale von Groupthink (nach Janis, 1972):

− kohäsive Gruppe − Abschottung von Anderen − Autoritäre/r Führer:in

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Wie kann man Groupthink vermeiden?

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Was ist soziale Erleichterung (Social Facilitation)

Soziale Erleichterung beschreibt das Phänomen, dass die Anwesenheit anderer Menschen die Leistung bei gut geübten oder einfachen Aufgaben verbessert, während sie bei schwierigen oder neuen Aufgaben verschlechtert werden kann.

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