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1. Was ist das „Drei-Säulen-Modell“ der Nachhaltigkeit?

Es besagt, dass ein Unternehmen nur dann nachhaltig ist, wenn es Ökologie (Umwelt), Soziales (Menschen) und Ökonomie (Wirtschaftlichkeit) gleichberechtigt berücksichtigt.

  • Beispiele: Ressourcenschonung (Ökologie), Arbeitsschutz (Soziales), langfristige Unternehmensstabilität (Ökonomie)

2
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2. Was versteht man unter „Shared Value“?

Der Ansatz, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftlicher Fortschritt miteinander verbunden sind. Unternehmen erzielen Gewinne, indem sie gleichzeitig soziale Probleme lösen (Win-Win-Situation), statt nur „Spenden“ zu verteilen

3
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3. Was sind ESG-Kriterien?

Antwort: Kriterien, nach denen Investoren Unternehmen bewerten:

  • Environment (Umwelt)

  • Social (Soziales)

  • Governance (Unternehmensführung)

  • Trend: Investoren (wie BlackRock) investieren zunehmend nur noch in ESG-konforme Firmen.

4
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4. Welche Strategien gibt es beim nachhaltigen Investieren?

Antwort:

  • Ausschlusskriterien (Negative Screening): Waffen, Tabak etc. ausschließen.

  • Best-in-Class: Investition in die Besten einer Branche.

  • Impact Investing: Gezielt in Projekte investieren, die positive Wirkung erzielen.

  • Engagement: Als Aktionär Einfluss auf die Unternehmensführung nehmen

5
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5. Was ist ein Stakeholder und warum ist das Management wichtig?

Antwort: Stakeholder sind alle Anspruchsgruppen (Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Investoren), die das Unternehmen beeinflussen oder davon beeinflusst werden.

  • Gutes Management: Schafft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile.

  • Schlechtes Management: Führt zu Reputationsverlust, Umsatzrückgang und Mitarbeiterschwund

6
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6. Nenne zwei Beispiele für Stakeholder-Dialoge (aus der Praxis)

Antwort:

  1. Puma („Banzer Gespräche“): Exklusiv, persönlich, wertschätzend, aber nur ausgewählte Teilnehmer.

  2. Shell („Tell Shell“): Online-Forum, für jeden zugänglich (inklusiv), aber unpersönlicher und weniger verbindlich

7
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7. Was ist der Unterschied zwischen CSR-RUG (alt) und CSRD (neu)?

Antwort:

  • CSR-RUG: Nur für kapitalmarktorientierte Unternehmen > 500 MA.

  • CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive): Gilt für viel mehr Firmen (alle großen Unternehmen > 250 MA), verlangt externe Prüfung, ein elektronisches Format (Tags) und doppelte Wesentlichkeit

8
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8. Was bedeutet das Prinzip der „Doppelten Wesentlichkeit“ (Double Materiality)

Antwort: Unternehmen müssen aus zwei Perspektiven berichten:

  1. Inside-Out (Impact): Wie wirkt sich das Unternehmen auf Umwelt/Menschen aus?

  2. Outside-In (Financial): Wie wirken sich Nachhaltigkeitsrisiken (z.B. Klimawandel) auf den Geschäftserfolg aus?

9
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9. Was regelt die EU-Taxonomie?

Antwort: Sie ist ein Klassifizierungssystem, das definiert, welche Wirtschaftsaktivitäten als „ökologisch nachhaltig“ (grün) gelten. Ziel ist es, Geldströme in nachhaltige Investitionen zu lenken

10
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10. Wann ist eine Tätigkeit „Taxonomie-konform“? (3 Kriterien)

Antwort:

  1. Wesentlicher Beitrag zu mind. einem Umweltziel (z.B. Klimaschutz).

  2. Keine erhebliche Beeinträchtigung anderer Umweltziele (DNSH – Do No Significant Harm).

  3. Einhaltung sozialer Mindeststandards (Menschenrechte)

11
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11. Was verlangt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)?

Antwort: Unternehmen müssen menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken in ihrer gesamten Lieferkette (eigner Bereich + unmittelbare Zulieferer) analysieren, Maßnahmen ergreifen und darüber berichten.

12
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12. Welche Schritte umfasst der Prozess im LkSG?

Antwort: Risikoanalyse → Grundsatzerklärung → Präventionsmaßnahmen → Abhilfemaßnahmen →Beschwerdeverfahren → Dokumentation & Berichterstattung

13
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13. Was ist Corporate Governance?

Antwort: Der rechtliche und faktische Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens (gute Unternehmensführung). Wichtige Akteure: Vorstand, Aufsichtsrat, Abschlussprüfer

14
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14. Was ist das „Comply-or-Explain“-Prinzip?

Antwort: Es bezieht sich auf den Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). Unternehmen müssen Empfehlungen nicht zwingend folgen, aber wenn sie abweichen, müssen sie dies im Geschäftsbericht öffentlich erklären und begründen.

15
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15. Was ist der Unterschied zwischen RMS und IKS?

Antwort:

  • RMS (Risikomanagementsystem): Fokus auf Risiken (oft externe Bedrohungen, strategisch), die den Fortbestand gefährden (Früherkennung). Beispiel: Marktveränderung, Klimawandel.

  • IKS (Internes Kontrollsystem): Fokus auf Prozesse & Kontrollen (intern, operativ), um Fehler zu vermeiden und Regeln einzuhalten. Beispiel: Vier-Augen-Prinzip bei Rechnungen.


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16. Erkläre das „Titanic-Beispiel“ für Risikomanagement.

Antwort:

  • Ziel: Rekordzeit (Strategie).

  • Risiko: Eisberg (Gefahr).

  • Kontrolle: Ausguck (IKS/Früherkennung).

  • Versagen: Warnung wurde ignoriert/nicht weitergeleitet (Kommunikationsfehler).

  • Lehre: Ziele, Risikoanalyse, Kontrollen und Kommunikation müssen zusammenspielen.

17
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17. Was ist das „Three Lines of Defense“-Modell?

Antwort: Ein Modell zur Organisation der Überwachung:

  1. 1. Linie (Operativ): Die Abteilungen selbst (führen Kontrollen durch).

  2. 2. Linie (Überwachung): Risikomanagement, Compliance, Controlling (geben Methoden vor).

  3. 3. Linie (Prüfung): Interne Revision (prüft unabhängig die ersten beiden Linien)

18
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18. Was ist Compliance Management?

Antwort: Ein System zur Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien, um Strafen (Bußgelder, Haftung) und Reputationsschäden zu vermeiden. Motto: „If you think compliance is expensive, try non-compliance!“

19
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19. Was sind die ESRS?

Antwort: European Sustainability Reporting Standards. Das sind die konkreten Standards, nach denen Unternehmen gemäß der CSRD berichten müssen. Sie werden von der EFRAG entwickelt

20
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20. Wie sind die ESRS strukturiert?

Antwort:

  1. Querschnittsstandards: Allgemeines (ESRS 1 & 2).

  2. Themenspezifische Standards:

    • E (Umwelt): z.B. Klimawandel (E1).

    • S (Soziales): z.B. Eigene Belegschaft (S1).

    • G (Governance): z.B. Geschäftsgebaren (G1).

21
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21. Wer prüft den Nachhaltigkeitsbericht und wie?

Antwort:

  • Wer: Meist der Abschlussprüfer (Wirtschaftsprüfer), überwacht vom Aufsichtsrat.

  • Sicherheit: Aktuell meist „Limited Assurance“ (begrenzte Sicherheit, negative Formulierung: „nichts Falsches aufgefallen“), später soll „Reasonable Assurance“ (hinreichende Sicherheit, wie bei Finanzdaten) folgen

22
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22. Was bedeutet „Business Judgement Rule“ (§ 93 AktG)?

Antwort: Eine Haftungsbeschränkung für Vorstände. Ein Vorstand haftet nicht für Fehlentscheidungen, wenn er:

  1. eine unternehmerische Entscheidung getroffen hat,

  2. zum Wohle der Gesellschaft,

  3. ohne Interessenkonflikte,

  4. auf Basis angemessener Informationen

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