1/21
marx
Name | Mastery | Learn | Test | Matching | Spaced |
|---|
No study sessions yet.
1. Was ist das „Drei-Säulen-Modell“ der Nachhaltigkeit?
Es besagt, dass ein Unternehmen nur dann nachhaltig ist, wenn es Ökologie (Umwelt), Soziales (Menschen) und Ökonomie (Wirtschaftlichkeit) gleichberechtigt berücksichtigt.
Beispiele: Ressourcenschonung (Ökologie), Arbeitsschutz (Soziales), langfristige Unternehmensstabilität (Ökonomie)
2. Was versteht man unter „Shared Value“?
Der Ansatz, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftlicher Fortschritt miteinander verbunden sind. Unternehmen erzielen Gewinne, indem sie gleichzeitig soziale Probleme lösen (Win-Win-Situation), statt nur „Spenden“ zu verteilen
3. Was sind ESG-Kriterien?
Antwort: Kriterien, nach denen Investoren Unternehmen bewerten:
Environment (Umwelt)
Social (Soziales)
Governance (Unternehmensführung)
Trend: Investoren (wie BlackRock) investieren zunehmend nur noch in ESG-konforme Firmen.
4. Welche Strategien gibt es beim nachhaltigen Investieren?
Antwort:
Ausschlusskriterien (Negative Screening): Waffen, Tabak etc. ausschließen.
Best-in-Class: Investition in die Besten einer Branche.
Impact Investing: Gezielt in Projekte investieren, die positive Wirkung erzielen.
Engagement: Als Aktionär Einfluss auf die Unternehmensführung nehmen
5. Was ist ein Stakeholder und warum ist das Management wichtig?
Antwort: Stakeholder sind alle Anspruchsgruppen (Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Investoren), die das Unternehmen beeinflussen oder davon beeinflusst werden.
Gutes Management: Schafft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile.
Schlechtes Management: Führt zu Reputationsverlust, Umsatzrückgang und Mitarbeiterschwund
6. Nenne zwei Beispiele für Stakeholder-Dialoge (aus der Praxis)
Antwort:
Puma („Banzer Gespräche“): Exklusiv, persönlich, wertschätzend, aber nur ausgewählte Teilnehmer.
Shell („Tell Shell“): Online-Forum, für jeden zugänglich (inklusiv), aber unpersönlicher und weniger verbindlich
7. Was ist der Unterschied zwischen CSR-RUG (alt) und CSRD (neu)?
Antwort:
CSR-RUG: Nur für kapitalmarktorientierte Unternehmen > 500 MA.
CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive): Gilt für viel mehr Firmen (alle großen Unternehmen > 250 MA), verlangt externe Prüfung, ein elektronisches Format (Tags) und doppelte Wesentlichkeit
8. Was bedeutet das Prinzip der „Doppelten Wesentlichkeit“ (Double Materiality)
Antwort: Unternehmen müssen aus zwei Perspektiven berichten:
Inside-Out (Impact): Wie wirkt sich das Unternehmen auf Umwelt/Menschen aus?
Outside-In (Financial): Wie wirken sich Nachhaltigkeitsrisiken (z.B. Klimawandel) auf den Geschäftserfolg aus?
9. Was regelt die EU-Taxonomie?
Antwort: Sie ist ein Klassifizierungssystem, das definiert, welche Wirtschaftsaktivitäten als „ökologisch nachhaltig“ (grün) gelten. Ziel ist es, Geldströme in nachhaltige Investitionen zu lenken
10. Wann ist eine Tätigkeit „Taxonomie-konform“? (3 Kriterien)
Antwort:
Wesentlicher Beitrag zu mind. einem Umweltziel (z.B. Klimaschutz).
Keine erhebliche Beeinträchtigung anderer Umweltziele (DNSH – Do No Significant Harm).
Einhaltung sozialer Mindeststandards (Menschenrechte)
11. Was verlangt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)?
Antwort: Unternehmen müssen menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken in ihrer gesamten Lieferkette (eigner Bereich + unmittelbare Zulieferer) analysieren, Maßnahmen ergreifen und darüber berichten.
12. Welche Schritte umfasst der Prozess im LkSG?
Antwort: Risikoanalyse → Grundsatzerklärung → Präventionsmaßnahmen → Abhilfemaßnahmen →Beschwerdeverfahren → Dokumentation & Berichterstattung
13. Was ist Corporate Governance?
Antwort: Der rechtliche und faktische Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens (gute Unternehmensführung). Wichtige Akteure: Vorstand, Aufsichtsrat, Abschlussprüfer
14. Was ist das „Comply-or-Explain“-Prinzip?
Antwort: Es bezieht sich auf den Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). Unternehmen müssen Empfehlungen nicht zwingend folgen, aber wenn sie abweichen, müssen sie dies im Geschäftsbericht öffentlich erklären und begründen.
15. Was ist der Unterschied zwischen RMS und IKS?
Antwort:
RMS (Risikomanagementsystem): Fokus auf Risiken (oft externe Bedrohungen, strategisch), die den Fortbestand gefährden (Früherkennung). Beispiel: Marktveränderung, Klimawandel.
IKS (Internes Kontrollsystem): Fokus auf Prozesse & Kontrollen (intern, operativ), um Fehler zu vermeiden und Regeln einzuhalten. Beispiel: Vier-Augen-Prinzip bei Rechnungen.
16. Erkläre das „Titanic-Beispiel“ für Risikomanagement.
Antwort:
Ziel: Rekordzeit (Strategie).
Risiko: Eisberg (Gefahr).
Kontrolle: Ausguck (IKS/Früherkennung).
Versagen: Warnung wurde ignoriert/nicht weitergeleitet (Kommunikationsfehler).
Lehre: Ziele, Risikoanalyse, Kontrollen und Kommunikation müssen zusammenspielen.
17. Was ist das „Three Lines of Defense“-Modell?
Antwort: Ein Modell zur Organisation der Überwachung:
1. Linie (Operativ): Die Abteilungen selbst (führen Kontrollen durch).
2. Linie (Überwachung): Risikomanagement, Compliance, Controlling (geben Methoden vor).
3. Linie (Prüfung): Interne Revision (prüft unabhängig die ersten beiden Linien)
18. Was ist Compliance Management?
Antwort: Ein System zur Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien, um Strafen (Bußgelder, Haftung) und Reputationsschäden zu vermeiden. Motto: „If you think compliance is expensive, try non-compliance!“
19. Was sind die ESRS?
Antwort: European Sustainability Reporting Standards. Das sind die konkreten Standards, nach denen Unternehmen gemäß der CSRD berichten müssen. Sie werden von der EFRAG entwickelt
20. Wie sind die ESRS strukturiert?
Antwort:
Querschnittsstandards: Allgemeines (ESRS 1 & 2).
Themenspezifische Standards:
E (Umwelt): z.B. Klimawandel (E1).
S (Soziales): z.B. Eigene Belegschaft (S1).
G (Governance): z.B. Geschäftsgebaren (G1).
21. Wer prüft den Nachhaltigkeitsbericht und wie?
Antwort:
Wer: Meist der Abschlussprüfer (Wirtschaftsprüfer), überwacht vom Aufsichtsrat.
Sicherheit: Aktuell meist „Limited Assurance“ (begrenzte Sicherheit, negative Formulierung: „nichts Falsches aufgefallen“), später soll „Reasonable Assurance“ (hinreichende Sicherheit, wie bei Finanzdaten) folgen
22. Was bedeutet „Business Judgement Rule“ (§ 93 AktG)?
Antwort: Eine Haftungsbeschränkung für Vorstände. Ein Vorstand haftet nicht für Fehlentscheidungen, wenn er:
eine unternehmerische Entscheidung getroffen hat,
zum Wohle der Gesellschaft,
ohne Interessenkonflikte,
auf Basis angemessener Informationen