Expressionismus

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46 Terms

1
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Was beschreibt der Expressionismus in Bezug auf das Ich der Menschen?

Das Individuum verliert seinen festen Halt in der modernen Welt.

2
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Welche zentralen Themen prägen den Expressionismus?

Ich-Zerfall, Großstadt, Ästhetik des Hässlichen, Aufbruch & Revolution.

3
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Wie wurden traditionelle lyrische Formen im Expressionismus verändert?

Sie wurden oft aufgebrochen, um die innere Zerrissenheit zu zeigen.

4
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Was symbolisiert die Farbsymbolik in Franziska Stoecklins Gedicht?

Sternlose Nacht, über schwarzem Feld, Menschen mit purpurnen Wunden, sterbend, zerteilt.

Wie lang noch müssen liebend wir töten?

Im Sommer, kindlich schön blühten die Blumen, s Trug ein schwarzer Engel ins Land Böse Seuchen, Ängste vor Hungersnöten.

Und kein heiliger Franz', der die Siechen' heilt.

Rot brennen die Dörfer. Der Armen Hütte, Gotische Kirche, Gebet und Gelächter zerfällt.

• O wie haben wir Menschen die Erde entstellt.

(1920)

„Schwarz“ steht für Nacht/Tod und „Purpur“ für Blut und erzeugt eine düstere Atmosphäre.

5
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Was zeigt die Antithetik in Stoecklins Werk?

Sternlose Nacht, über schwarzem Feld, Menschen mit purpurnen Wunden, sterbend, zerteilt.

Wie lang noch müssen liebend wir töten?

Im Sommer, kindlich schön blühten die Blumen, s Trug ein schwarzer Engel ins Land Böse Seuchen, Ängste vor Hungersnöten.

Und kein heiliger Franz', der die Siechen' heilt.

Rot brennen die Dörfer. Der Armen Hütte, Gotische Kirche, Gebet und Gelächter zerfällt.

• O wie haben wir Menschen die Erde entstellt.

(1920)

Die blühenden Blumen stehen im Kontrast zu den Seuchen und dem Verfall.

6
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Welche Stimmung vermittelt Georg Trakls Gedicht „Grodek“?

Düster, schwermütig, voller Totenklage.

7
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Was ist ein wichtiges Motiv in Trakls Gedicht?

Am Abend tönen die herbstlichen Wälder Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen Und blauen Seen, darüber die Sonne Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht s Sterbende Krieger, die wilde Klage Ihrer zerbrochenen Münder.

Doch stille sammelt im Weidengrund

Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt Das vergossne Blut sich, mondne Kühle;

10 Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.

Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen

Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain, Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;

Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes.

15 O stolzere Trauer! Ihr ehernen Altäre

Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz, Die ungebornen Enkel.

Die Klage über den Verlust und die Hoffnungslosigkeit.

8
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Wie wird das Grauen in der Literatur des Expressionismus oft dargestellt?

Durch drastische Bilder und eine ästhetik des Hässlichen.

9
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Was symbolisiert die apokalyptische Vorstellung im Expressionismus?

Den Krieg als göttliches oder teuflisches Strafgericht.

10
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Wie wird die Realität im Gedicht „Grodek“ thematisiert?Am Abend tönen die herbstlichen Wälder Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen Und blauen Seen, darüber die Sonne Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht s Sterbende Krieger, die wilde Klage Ihrer zerbrochenen Münder.

Doch stille sammelt im Weidengrund

Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt Das vergossne Blut sich, mondne Kühle;

10 Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.

Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen

Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain, Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;

Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes.

15 O stolzere Trauer! Ihr ehernen Altäre

Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz, Die ungebornen Enkel.

Als düstere Erfahrung, die der Autor als Sanitäter im Krieg miterlebt hat.

11
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Was bedeuten die „ungeborenen Enkel“ am Ende von Trakls „Grodek“?Am Abend tönen die herbstlichen Wälder Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen Und blauen Seen, darüber die Sonne Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht s Sterbende Krieger, die wilde Klage Ihrer zerbrochenen Münder.

Doch stille sammelt im Weidengrund

Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt Das vergossne Blut sich, mondne Kühle;

10 Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.

Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen

Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain, Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;

Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes.

15 O stolzere Trauer! Ihr ehernen Altäre

Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz, Die ungebornen Enkel.

Sie symbolisieren die durch den Krieg verhinderte Zukunft und das Auslöschen ganzer Generationen.

12
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Was charakterisiert die Sprache in August Kramms Gedichten (z.B. „Patrouille“)?

Die Wortkunst, bei der Sätze auf einzelne Substantive und Verben reduziert werden, um die Dynamik des Krieges abzubilden.

13
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Welche tiefere Bedeutung hat die Darstellung der Großstadt als Dämon oder 'Baal'?

Sie symbolisiert die Ohnungmacht des Individuums gegenüber einer unkontrollierbaren, zerstörerischen Urbanisierung, die den Menschen entmenschlicht und seine Individualität vernichtet.

14
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Wie lässt sich der 'Ich-Zerfall' im Kontext der Moderne deuten?

Als psychologische Folge der Reizüberflutung und Anonymität, bei der das Subjekt die Fähigkeit verliert, sich als Einheit wahrzunehmen und den Kontakt zur Umwelt verliert.

15
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Welche interpretative Absicht verfolgt Gottfried Benn mit der Darstellung von Ratten in einer Frauenleiche?

Die totale Entmystifizierung des Menschen und die Reduktion des Lebens auf rein biologische, verwesende Materie (biologischer Nihilismus).

16
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Welche Bedeutung hat die Natur in Georg Trakls 'Verfall'?

Am Abend, wenn die Glocken Frieden läuten, Folg ich der Vögel wundervollen Flügen, Die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen, Entschwinden in den herbstlich klaren Weiten. s Hinwandelnd durch den dämmervollen Garten Träum ich nach ihren helleren Geschicken Und fühl der Stunden Weiser' kaum mehr rücken.

So folg ich über Wolken ihren Fahrten.

Da macht ein Hauch mich von Verfall erzittern.

1o Die Amsel klagt in den entlaubten Zweigen.

Es schwankt der rote wein an rost gen Gittern.

Indes wie blasser Kinder Todesreigen Um dunkle Brunnenränder, die verwittern, Im Wind sich fröstelnd blaue Astern neigen.

(1913)

Die Natur dient als Projektionsfläche für eine melancholische Endzeitstimmung und den kulturellen Niedergang einer Gesellschaft am Vorabend von Katastrophen.

17
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Wie ist Rilkes religiöses Bild in 'Herbst' im Vergleich zum expressionistischen Nihilismus zu verstehen?Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten;

sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde s aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.

Als ein Gegenentwurf, der trotz des universellen Verfalls (symbolisiert durch das Fallen) eine transzendente Sicherheit und eine göttliche Ordnung postuliert.

18
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Was symbolisiert der 'Betrunkene' in Mimi Korschelts Gedicht auf einer tieferen Ebene?

Der Betrunkene

Schwarze Nacht greift an sinkende Wände.

Gaslichter schreien, werfen klirrende Kränze

Aus bodenlosem Schacht.

Ein hoher Hof starrt aus trüber Verwesung nach Sternenlicht -

› Flucht den bunten Perlen, die seine Totenhand sehnt.

Dächer klappern mit unsicheren Augen, Würgen, gehässig, graue Dinge im Haus.

Auf leeren Wegen sinken Menschen in Träume, Schlotternd, ängstlich und einsam.

Die völlige soziale Isolation und die Schattenseiten der Urbanisierung, in der das Individuum ohne Halt in der Masse untergeht.

19
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Was symbolisiert der Krieg in Georg Heyms Gedicht 'Der Krieg'?

Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewölben tief.

In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt, Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

• In den Abendlärm der Städte fällt es weit, Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit, Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.

Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.

In den Gassen fasst es ihre Schulter leicht.

10 Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.

In der Ferne zittert ein Geläute dünn Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an! is Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt, Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut, Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.

Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,

2 Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein, Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.

Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt, Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

2 Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit Sind die finstren Ebnen flackend überstreut, Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht, Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.

Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald.

30 Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt, Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht' In die Bäume, dass das Feuer brause recht.

Eine große Stadt versank in gelbem Rauch, Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch. as Aber riesig über glühnden Trümmern steht, Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein, In des toten Dunkels kalten Wüstenein', Dass er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,

40 Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh

(1911)

Der Krieg wird als riesiges, antikes Ungeheuer personifiziert, das aus der Unterwelt aufsteigt.

20
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Welche Bildsprache wird in Heyms Gedicht verwendet, um die Zerstörung darzustellen?

Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewölben tief.

In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt, Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

• In den Abendlärm der Städte fällt es weit, Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit, Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.

Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.

In den Gassen fasst es ihre Schulter leicht.

10 Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.

In der Ferne zittert ein Geläute dünn Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an! is Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt, Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut, Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.

Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,

2 Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein, Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.

Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt, Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

2 Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit Sind die finstren Ebnen flackend überstreut, Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht, Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.

Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald.

30 Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt, Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht' In die Bäume, dass das Feuer brause recht.

Eine große Stadt versank in gelbem Rauch, Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch. as Aber riesig über glühnden Trümmern steht, Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein, In des toten Dunkels kalten Wüstenein', Dass er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,

40 Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh

(1911)

Apokalyptik wird verwendet, beispielsweise wenn der Krieg den Mond 'zerdrückt', was die kosmische Dimension der Zerstörung zeigt.

21
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Wie wird die moderne Großstadt im Gedicht beschrieben?

Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewölben tief.

In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt, Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

• In den Abendlärm der Städte fällt es weit, Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit, Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.

Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.

In den Gassen fasst es ihre Schulter leicht.

10 Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.

In der Ferne zittert ein Geläute dünn Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an! is Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt, Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut, Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.

Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,

2 Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein, Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.

Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt, Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

2 Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit Sind die finstren Ebnen flackend überstreut, Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht, Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.

Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald.

30 Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt, Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht' In die Bäume, dass das Feuer brause recht.

Eine große Stadt versank in gelbem Rauch, Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch. as Aber riesig über glühnden Trümmern steht, Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein, In des toten Dunkels kalten Wüstenein', Dass er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,

40 Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh

(1911)

Die moderne Großstadt hat gegen die Urgewalt des Krieges keine Chance, wie in der Zeile 'Eine große Stadt versank in gelbem Rauch' angedeutet.

22
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Was stellt die Kernbotschaft des Gedichts dar?

Der Krieg wird als eine Art 'Reinigung' oder gewaltiges Schicksal gesehen, das die 'faule' Friedenszeit beendet.

23
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Was geschieht mit den Leichen im Gedicht?

Zahlreiche Leichen sind im Schilf gestreckt und von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

24
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Wie wird das Bild des Feuers im Gedicht dargestellt?Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewölben tief.

In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt, Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

• In den Abendlärm der Städte fällt es weit, Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit, Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.

Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.

In den Gassen fasst es ihre Schulter leicht.

10 Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.

In der Ferne zittert ein Geläute dünn Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an! is Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt, Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut, Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.

Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,

2 Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein, Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.

Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt, Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

2 Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit Sind die finstren Ebnen flackend überstreut, Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht, Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.

Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald.

30 Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt, Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht' In die Bäume, dass das Feuer brause recht.

Eine große Stadt versank in gelbem Rauch, Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch. as Aber riesig über glühnden Trümmern steht, Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein, In des toten Dunkels kalten Wüstenein', Dass er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,

40 Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh

(1911)

Das Feuer jagt querfeldein und 'fressen brennend Wald um Wald', was die Zerstörungskraft des Krieges betont.

25
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Was beschreibt die letzte Zeile des Gedichts?Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewölben tief.

In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt, Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

• In den Abendlärm der Städte fällt es weit, Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit, Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.

Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.

In den Gassen fasst es ihre Schulter leicht.

10 Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.

In der Ferne zittert ein Geläute dünn Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an! is Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt, Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut, Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.

Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,

2 Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein, Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.

Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt, Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

2 Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit Sind die finstren Ebnen flackend überstreut, Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht, Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.

Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald.

30 Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt, Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht' In die Bäume, dass das Feuer brause recht.

Eine große Stadt versank in gelbem Rauch, Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch. as Aber riesig über glühnden Trümmern steht, Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein, In des toten Dunkels kalten Wüstenein', Dass er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,

40 Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh

(1911)

Die letzte Zeile beschreibt, wie der Krieg 'Pech und Feuer' auf Gomorrh' träufelt, was auf eine apokalyptische Zerstörung hinweist.

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Wann schrieb Georg Heym dieses Gedicht und was ist besondres daran?

Heym schrieb dieses Gedicht 1911, vor dem Ersten Weltkrieg, und es hat eine prophetische Vision.

27
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Was beschreibt Kurt Pinthus in seinem Text über die psychologische Situation der Menschen um 1910-1920?

Die Reizüberflutung durch technische Erfindungen und ein beschleunigtes Zeitempfinden.

28
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Welche Erfindungen führten zu einer Reizüberflutung laut Pinthus?

Eisenbahn, Flugzeuge, Kino und Telegramme.

29
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Was bedeutet der Begriff 'Trommelfeuer' in Pinthus' Text?

Ein ständiger incoming Fluss an Eindrücken und Erlebnissen, der die Nerven strapaziert.

30
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Wie wird das Café Josty in Paul Boldts Gedicht beschrieben?

Der Potsdamer Platz in ewigem Gebrüll Vergletschert alle hallenden Lawinen

Der Straßentrakte: Trams auf Eisenschienen, Automobile und den Menschenmüll.

s Die Menschen rinnen über den Asphalt, Ameisenemsig, wie Eidechsen flink.

Stirne und Hände, von Gedanken blink, Schwimmen wie Sonnenlicht durch dunklen Wald.

Nachtregen hüllt den Platz in eine Höhle, 1o Wo Fledermäuse, weiß, mit Flügeln schlagen Und lila Quallen liegen - bunte Öle;

Die mehren sich, zerschnitten von den Wagen. - Aufspritzt Berlin, des Tages glitzernd Nest, Vom Rauch der Nacht wie Eiter einer Pest.

Als ein Zentrum der Berliner Moderne und als Ort hektischen Treibens.

31
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Was sind einige Bilder, die Boldt verwendet, um den Verkehr darzustellen?

Der Potsdamer Platz in ewigem Gebrüll Vergletschert alle hallenden Lawinen

Der Straßentrakte: Trams auf Eisenschienen, Automobile und den Menschenmüll.

s Die Menschen rinnen über den Asphalt, Ameisenemsig, wie Eidechsen flink.

Stirne und Hände, von Gedanken blink, Schwimmen wie Sonnenlicht durch dunklen Wald.

Nachtregen hüllt den Platz in eine Höhle, 1o Wo Fledermäuse, weiß, mit Flügeln schlagen Und lila Quallen liegen - bunte Öle;

Die mehren sich, zerschnitten von den Wagen. - Aufspritzt Berlin, des Tages glitzernd Nest, Vom Rauch der Nacht wie Eiter einer Pest.

Der Verkehr wird als 'Naturgewalt' mit Ausdrücken wie 'ewigem Gebrüll' und 'hallenden Lawinen' beschrieben.

32
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Mit was vergleicht Boldt die Menschen in seinem Gedicht?

Der Potsdamer Platz in ewigem Gebrüll Vergletschert alle hallenden Lawinen

Der Straßentrakte: Trams auf Eisenschienen, Automobile und den Menschenmüll.

s Die Menschen rinnen über den Asphalt, Ameisenemsig, wie Eidechsen flink.

Stirne und Hände, von Gedanken blink, Schwimmen wie Sonnenlicht durch dunklen Wald.

Nachtregen hüllt den Platz in eine Höhle, 1o Wo Fledermäuse, weiß, mit Flügeln schlagen Und lila Quallen liegen - bunte Öle;

Die mehren sich, zerschnitten von den Wagen. - Aufspritzt Berlin, des Tages glitzernd Nest, Vom Rauch der Nacht wie Eiter einer Pest.

Er vergleicht sie mit Tieren, wie 'Ameisen' und 'Eidechsen'.

33
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Was verrät die Schlusszeile von Boldts Gedicht über seine Sicht auf Berlin?Der Potsdamer Platz in ewigem Gebrüll Vergletschert alle hallenden Lawinen

Der Straßentrakte: Trams auf Eisenschienen, Automobile und den Menschenmüll.

s Die Menschen rinnen über den Asphalt, Ameisenemsig, wie Eidechsen flink.

Stirne und Hände, von Gedanken blink, Schwimmen wie Sonnenlicht durch dunklen Wald.

Nachtregen hüllt den Platz in eine Höhle, 1o Wo Fledermäuse, weiß, mit Flügeln schlagen Und lila Quallen liegen - bunte Öle;

Die mehren sich, zerschnitten von den Wagen. - Aufspritzt Berlin, des Tages glitzernd Nest, Vom Rauch der Nacht wie Eiter einer Pest.

Er zeigt Berlin als hässlich, vergleichend mit 'Eiterbeule' und 'Pest'.

34
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Was symbolisiert der Götze Baal in Georg Heyms Gedicht 'Der Gott der Stadt'?Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.

Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.

Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit

Die ezien Hauser in das and veririn

› Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal!, Die großen Städte knien um ihn her.

Der Kirchenglocken ungeheure Zahl

Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.

Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik

  • Der Millionen durch die Straßen laut.
    Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik
    Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.
    Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt. s Die Stürme flattern, die wie Geier schauen Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.
    Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust.
    Er schuttelt sie. Ein Meer von reuer jagt Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust

  • Und frisst sie auf, bis spät der Morgen tagt.

Er personifiziert die brutal und mitleidlos herrschende Stadt über die Menschen.

35
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Wie wird die Stimmung in 'Der Gott der Stadt' beschrieben?Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.

Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.

Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit

Die ezien Hauser in das and veririn

› Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal!, Die großen Städte knien um ihn her.

Der Kirchenglocken ungeheure Zahl

Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.

Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik

  • Der Millionen durch die Straßen laut.
    Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik
    Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.
    Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt. s Die Stürme flattern, die wie Geier schauen Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.
    Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust.
    Er schuttelt sie. Ein Meer von reuer jagt Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust

  • Und frisst sie auf, bis spät der Morgen tagt.

Düster und gewaltvoll, mit klängen von 'Kirchenglocken' und rauchenden 'Fabrikschloten'.

36
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Was kritisiert Heym in seinem Gedicht bezüglich des modernen Menschen?

Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.

Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.

Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit

Die ezien Hauser in das and veririn

› Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal!, Die großen Städte knien um ihn her.

Der Kirchenglocken ungeheure Zahl

Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.

Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik

  • Der Millionen durch die Straßen laut.
    Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik
    Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.
    Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt. s Die Stürme flattern, die wie Geier schauen Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.
    Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust.
    Er schuttelt sie. Ein Meer von reuer jagt Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust

  • Und frisst sie auf, bis spät der Morgen tagt.

Dass der moderne Mensch nicht mehr Gott anbetet, sondern die Industrie und die Stadt, die ihn letztendlich vernichten.

37
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Welches Thema behandelt Korschelt in ihrem Gedicht 'Der Betrunkene'?

Der Betrunkene

Schwarze Nacht greift an sinkende Wände.

Gaslichter schreien, werfen klirrende Kränze

Aus bodenlosem Schacht.

Ein hoher Hof starrt aus trüber Verwesung nach Sternenlicht -

› Flucht den bunten Perlen, die seine Totenhand sehnt.

Dächer klappern mit unsicheren Augen, Würgen, gehässig, graue Dinge im Haus.

Auf leeren Wegen sinken Menschen in Träume, Schlotternd, ängstlich und einsam.

(1917)

Die Einsamkeit des Individuums in einer Millionenstadt.

38
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Was ist der Grundton in Korschelts Gedicht 'Der Betrunkene'?

Der Betrunkene

Schwarze Nacht greift an sinkende Wände.

Gaslichter schreien, werfen klirrende Kränze

Aus bodenlosem Schacht.

Ein hoher Hof starrt aus trüber Verwesung nach Sternenlicht -

› Flucht den bunten Perlen, die seine Totenhand sehnt.

Dächer klappern mit unsicheren Augen, Würgen, gehässig, graue Dinge im Haus.

Auf leeren Wegen sinken Menschen in Träume, Schlotternd, ängstlich und einsam.

(1917)

Isolierung und Angst in der urbanen Umgebung.

39
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Was gilt als die Initialzündung des literarischen Expressionismus?

Das Gedicht 'Weltende' von Jakob van Hoddis.

40
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Welche Katastrophen werden im Gedicht 'Weltende' aufgezählt?:Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,

In allen Lüften hallt es wie Geschrei.

Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei

Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.

Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen

An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.

Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.

Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.


Sturm, Flut, herabstürzende Dachdecker.

41
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Was ist der wichtigste stilistische Aspekt des Gedichts 'Weltende'?

Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,

In allen Lüften hallt es wie Geschrei.

Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei

Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.

Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen

An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.

Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.

Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.


Der Reihungsstil, da die Verse inhaltlich kaum zusammenhängen.

42
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Wie wird die Wirkung des Gedichts 'Weltende' beschrieben?

Das bürgerliche Sicherheitsgefühl wird zerstört und alles Feste gerät ins Wanken.

43
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<p>Was symbolisiert Edvard Munchs Gemälde 'Der Schrei'?</p>

Was symbolisiert Edvard Munchs Gemälde 'Der Schrei'?

Die totale Angst und die Ich-Dissoziation der Epoche.

44
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Was besagt Margarete Susman über den Expressionismus?

Er ist eine Antwort auf eine gottlose, rein materielle Welt.

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Was ist der 'Schrei' im Kontext des Expressionismus?

Die einzige Reaktion auf die 'ungeheure Einsamkeit' des Menschen in der Moderne.

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Wodurch wird die Botschaft des Expressionismus charakterisiert?

Es geht nicht mehr um Schönheit, sondern um Wahrheit und das radikale Ausdrücken des Inneren.