Physiologie II – Steuerung der Nahrungsaufnahme

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Vokabelkarten zu den wichtigsten Begriffen, Hormonen und Konzepten der zentralen und peripheren Regulation von Hunger, Sättigung und Energiehaushalt in der Veterinärphysiologie.

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1
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Energiehomöostase

Gleichgewicht zwischen Energieaufnahme (Nahrung) und Energieabgabe (Grundumsatz, Leistung, Thermoregulation).

2
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Hunger

Psychologische Manifestation des Bedarfs an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten; löst Nahrungssuche aus.

3
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Sättigung

Prozess, der die aktuelle Mahlzeit begrenzt; beruht auf peripheren Signalen wie Dehnung des GI-Trakts.

4
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Sattheit

Zustand nach der Sättigung bis zum nächsten Hungergefühl.

5
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Glukostatische Theorie

Hypothese, dass Glukosesensoren den Blutzucker wahrnehmen und bei Anstieg Sättigung auslösen.

6
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Lipostatische Theorie

Konzept, wonach die Größe der Fettdepots (v. a. über Leptin) langfristig die Nahrungsaufnahme steuert.

7
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Lateraler Hypothalamus (LH)

„Hungerzentrum“; Stimulation führt zu Fressbeginn.

8
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Ventromedialer Hypothalamus (VMH)

„Sättigungszentrum“; Stimulation stoppt Fressen.

9
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Nucleus arcuatus (ARC)

Hypothalamischer Kern; enthält NPY/AgRP- & POMC/CART-Neurone, integraler Schalter für Hunger/Sättigung.

10
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Nucleus tractus solitarii (NTS)

Kerngebiet in der Medulla oblongata; empfängt vagale Signale aus dem GI-Trakt und verarbeitet Hunger-/Sättigungsinformationen.

11
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Ghrelin

28-AS-Peptidhormon aus Magendrüsen; steigt bei leerem Magen, wirkt orexigen über GHSR und initiiert Mahlzeiten.

12
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Growth Hormone Secretagogue Receptor (GHSR)

G-Protein-gekoppelter Rezeptor für Ghrelin auf vagalen Afferenzen und hypothalamischen Neuronen.

13
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Neuropeptid Y (NPY)

Orexigenes Neuropeptid aus ARC-Neuronen; steigert Appetit und hemmt energieverbrauchende Prozesse.

14
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Agouti-related peptide (AgRP)

Orexigenes Peptid, das MC4-Rezeptoren blockiert; verstärkt NPY-Wirkung.

15
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POMC/CART-Neurone

Hypothalamische Neurone, die α-MSH freisetzen; wirken anorexigen und erhöhen Energieverbrauch.

16
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α-MSH

Spaltprodukt von POMC; bindet an MC4-Rezeptoren und hemmt Nahrungsaufnahme.

17
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MC4-Rezeptor

Melanocortin-Rezeptor, der die anorexigene Wirkung von α-MSH vermittelt.

18
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Orexin (Hypocretin)

Neuropeptid aus LH-Neuronen; erhöht Wachheit, Appetit und anabole Stoffwechsellage.

19
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Melanin-concentrating hormone (MCH)

LH-Peptid; steigert Nahrungsaufnahme und senkt Energieverbrauch, Antagonist von α-MSH.

20
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Orexigen

Signalstoff, der Appetit anregt (z. B. Ghrelin, NPY, AgRP, Orexin, MCH).

21
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Anorexigen

Signalstoff, der Appetit hemmt (z. B. Leptin, CCK, GLP-1, PYY, Insulin).

22
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Präresorptive Sättigungssignale

Frühe Signale wie Geschmack, Kauen, Dehnung von Magen/Darm, die Mahlzeitgröße begrenzen.

23
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Kurzfristige Sättigungssignale

Humorale Faktoren (CCK, GLP-1, PYY, Insulin, Amylin) und postresorptive Nährstoffanstiege, die das Essen beenden.

24
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Langfristige Sättigungsregulation

Rückmeldung über Fettmasse – hauptsächlich durch Leptin – die Energieaufnahme über Wochen/Monate beeinflusst.

25
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Dehnungsrezeptoren

Mechanosensoren in Magen & Darm; melden Füllungsgrad über den N. vagus an das Gehirn.

26
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Cholecystokinin (CCK)

Peptidhormon aus Dünndarm-I-Zellen; über CCK1-Rezeptor am Vagus appetitzügelnd, stimuliert Pankreassekretion & Gallenblasenkontraktion.

27
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Peptid YY (PYY)

Peptid aus L-Zellen des Ileums/Colons; hemmt Appetit via Y2-Rezeptor und verlangsamt Magenentleerung.

28
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Glucagon-like peptide 1 (GLP-1)

Incretin aus L-Zellen; fördert Insulinfreisetzung, bremst Magenentleerung und reduziert Nahrungsaufnahme.

29
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Glucose-dependent insulinotropic polypeptide (GIP)

Incretin aus K-Zellen; stimuliert Insulin, aber kaum Einfluss auf Appetit.

30
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Amylin

Peptid, gemeinsam mit Insulin ausgeschüttet; wirkt in Area postrema appetitzügelnd.

31
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Insulin

Pankreashormon; senkt Blutglukose, wirkt zentral anorexigen; Hypoglykämie durch zu viel Insulin fördert Hunger.

32
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Glucagon

Pankreashormon; bei proteinreicher Kost appetitzügelnd über vagale Leberafferenzen.

33
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Leptin

Adipokin aus Fettzellen; signalisiert Fettmasse, hemmt NPY/AgRP und aktiviert POMC/CART → reduziert Appetit, steigert Energieverbrauch.

34
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sOB-R

Löslicher Teil des Leptinrezeptors; bindet zirkulierendes Leptin und beeinflusst dessen Bioverfügbarkeit.

35
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Leptinresistenz

Zustand verminderten Ansprechens auf Leptin, häufig bei Adipositas; verhindert appetitzügelnden Effekt.

36
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Adipokine

Zytokine aus Fettgewebe (z. B. Leptin, Adiponectin, Resistin, TNF-α); modulieren Energiehaushalt und Entzündung.

37
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Ileumbremse

Verzögerung der Magenentleerung durch distale Darmhormone (PYY, GLP-1) infolge Kohlenhydratfermentation.

38
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Short-chain fatty acids (SCFA)

Flüchtige Fettsäuren aus bakterieller Fermentation; liefern Energie und fördern PYY/GLP-1-Freisetzung.

39
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Mikrobiom

Gesamtheit der Darmsymbionten; beeinflusst Energieausbeute, Fettmasse und Entzündungsstatus.

40
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Lipopolysaccharid (LPS)

Endotoxin gramnegativer Bakterien; triggert Entzündung, fördert Insulinresistenz und Gewichtszunahme.

41
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Gnotobiotische Maus

Keimfreie Labormaus; zeigt geringeren Körperfettanteil als normal besiedelte Maus bei gleicher Energieaufnahme.

42
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Hyperphagie

Unkontrolliertes Viel-Fressen; tritt z. B. bei 5-HT2C-Knockout-Mäusen auf.

43
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5-HT2C-Rezeptor

Serotoninrezeptor im ZNS; Aktivierung (z. B. durch Lorcaserin) stimuliert POMC-Neurone → Sättigung.

44
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Incretin

Hormon (GLP-1, GIP), das glukoseabhängig Insulinsekretion stimuliert und Blutzucker senkt.

45
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Area postrema

Hirnstammbereich ohne Blut-Hirn-Schranke; Zielregion u. a. von Amylin und GLP-1 für appetitzügelnde Effekte.

46
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Oxyntomodulin

Peptid aus Präproglucagon; senkt Appetit und erhöht Energieverbrauch trotz geringer GLP-1-Rezeptoraffinität.

47
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CRH

Corticotropin-releasing hormone aus PVN; wirkt katabol und appetithemmend.

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Oxytocin (im PVN)

Neuropeptid, das neben anderen Effekten die Nahrungsaufnahme reduziert.

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TRH

Thyreotropin-releasing hormone; stimuliert Schilddrüse, steigert Grundumsatz, wirkt anorexigen.