Visuelle Wahrnehmung
Der zentralste Sinn des Menschen, der ca. 70% der Informationen aus der Umwelt liefert und die höchste Aufnahmekapazität hat. Er dient der Wahrnehmung von visuellen Reizen wie Helligkeit, Farben, Kontrast, Linien und Formen.
Auditive Wahrnehmung
Der Gehörsinn, der der Wahrnehmung von Schall, Geräuschen, Tönen, Rhythmen und Klängen dient. Der Hörsinn ist sensibler, genauer und leistungsfähiger als das Auge.
Taktil-Haptische Wahrnehmung
Der Tastsinn, der aus einer Vielzahl von einzelnen Sinnen besteht und Berührungen, Druck, Drehungen, Vibrationen, Schmerzen, Kälte und Wärme registriert.
Olfaktorische Wahrnehmung
Der Geruchssinn, der Düfte erkennt, Erinnerungen weckt und emotionale Wirkungen hat.
Gustatorische Wahrnehmung
Der Geschmackssinn, der fünf Modalitäten wahrnimmt:süß, sauer, salzig, bitter und umami.
Vestibuläre Wahrnehmung
Die Wahrnehmung des Gleichgewichts und der Dreh- und Lageveränderungen, Beschleunigung des Körpers im Raum.
Vibratorische Wahrnehmung
Die Erfassung und Interpretation von Vibrationen als sensorische Reize.
Kinästhetische Wahrnehmung
Die Wahrnehmung der Stellung der Körperglieder zueinander und der Körperhaltung.
Soziale Wahrnehmung
Die Einflüsse sozialer Faktoren auf die Wahrnehmung, die das Verhalten einer Person bestimmen.
Die Wahrnehmung der äusseren Welt
aktuelle sensorische Kontakt mit Gegenständen und Abläufen des unmittelbaren Augenblicks: Kontakt mit dem, was ich jetzt gerade sehe, höre, rieche, schmecke oder berühre.
Die Wahrnehmung der inneren Welt
aktuelle sensorische Kontakt mit den inneren Vorgängen, z.B. Wahrnehmung von Bewegungen im Inneren, Muskelspannungen, Schmerz, Wohlgefühl, Gefühle und Emotionen. Innerer Zustand wird durch die Wahrnehmung der äusseren Welt beeinflusst. Wir suchen nach Bestätigung Innen und Aussen und suchen das Gefühl von Sicherheit und Stabilität. Bsp.: Demenz, das Gefühl der Sicherheit geht verloren, da die äussere Wahrnehmung eingeschränkt ist.
davon ist Wahrnehmung abhängig
Physiologische Grenzen/Möglichkeiten der Wahrnehmung: Hörvermögen, Gesichtsfeld etc.
Erfahrungen und Selbstbild: Biografie, Interessen, Gefühle, Erwartungen, persönliche Disposition, Bedürfnisse etc.
Perspektiven: von wo aus wir einen Gegensand/Situation betrachten, beeinflusst das entstehende Bild.
Motivation: kann dazu verleiten, emotional befriedigende Inhalte zu bevorzugen und bestimmte unwillkommene Reize nicht aufzunehmen.
Konstruktion: Mensch vervollständigt unvollständige Informationen, er konstruiert seine Wirklichkeit.
Bildungshintergrund: Vorwissen, Bildungsstand
Soziokulturelle Prägungen: Kulturelle, soziale und politische Interessen/Bedürfnisse einer Gesellschaft.
Erster Blick
der erste Eindruck bestimmt oft nachhaltig das Bild, dass wir uns von Menschen machen. Kleidung, Art sich zu bewegen etc. Unsere Vorlieben beeinflussen den Wahrnehmungsvorgang. Wichtig: Bewusst werden, den ersten Eindruck immer wieder überdenken.
Stereotype
vorgefertigte Bilder. Griech. starr, wiederkehrend. Nationalstereotype, Berufsstereotype, Politische Stereotype, Sozialstereotype. Sozialkultureller Einfluss auf Stereotype, aber auch individuell. Aufgrund solcher Informationen beginnen wir, den Menschen einzuordnen. Das Gehirn kategorisiert, der Denkprozess wird einfacher. Wichtig: Bewusst werden und öffnen.
Halo-Effekt
eine bevorstehende Eigenschaft, welche den Gesamteindruck bestimmt. Alles andere wird überstrahlt und nicht mehr bemerkt. Kommt von Heiligenschein, man bewertet eine Person unbewusst nach erster Beobachtung. Schöne Frau, erfolgreicher Mann etc.
Logischer Fehler
entstehet von der Annahme ausgehend, dass bestimmte Eigenschaften zusammen auftreten. Eine Eigenschaft wird zur anderen hinzuinterpretiert. Dumm – faul – uninteressiert etc.
Zuschreibungen
Aus Beobachtungen ziehen wir Rückschlüsse auf die Person und schreiben ihr Eigenschaften zu. Wir können nur das Verhalten beobachten, nicht die Eigenschaften. Alkohol trinken -> Trinker. Zuschreibungen geschehen sehr schnell (Schutzmechanismus). Zuschreibungen beeinflussen das Bild von anderen Menschen und unser Verhalten. Bilder sind einfacher als die Wirklichkeit. Gemeinsame Bilder geben macht und stärken den Gruppenzusammenhalt.
Wahrnehmen
Bezeichnet den Informationsverarbeitungsprozess. Aufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung von Sinnesreizen über die Rezeptoren bis ins ZNS. Alles, was man über die Sinne von der Umwelt aufnimmt.
Interpretieren
Was fällt mir auf, was interpretiere ich in die Wahrnehmung? Heisst, Sensorischen Informationen Sinn und Bedeutung zu geben. Jede Wahrnehmung wird mit den Erinnerungen verglichen. In Form von Assoziationen, Phantasien, Annahmen, Deutungen, Schlussfolgerungen gibt man der Wahrnehmung einen Sinneszusammenhang.
Fühlen
Welches Gefühl, welchen Zustand löst das in mir aus? Wir fühlen ständig etwas, oft unbewusst. Gefühle können aus der Innenwahrnehmung oder Aussenwahrnehmung stammen.
Perspektivenwechsel
Der bewusste Akt des Einnehmens eines anderen Standpunkts oder einer anderen Denkweise in Bezug auf eine Situation, Thema oder Person.
In verschiedenen Kontexten kann ein Perspektivenwechsel unterschiedliche Implikationen haben:
- Empathie und Verständnis
- Kreativität und Problemlösung
- Interkulturelle Kommunikation
- Persönliches Wachstum
Selbstwahrnehmung
beschreibt die Wahrnehmung, wie man sich selbst sieht. Diese kann auf Erfahrungen, Einschätzungen, die Umwelt und Kultur, Prägungen und Erlebnisse, Gefühle und Befinden basieren.
Fremdwahrnehmung
beschreibt Gefühle, Wahrnehmungen und Interpretationen, welche Dritte von einem Individuum haben. Dabei spielen vorangegangene Erfahrungen eine Rolle. Die Wahrnehmung/Fremdbild welches man von einer Person hat, beeinflusst die soziale Interaktion miteinander und die Erwartungen, welche man hat.
Menschenbild
Die Gesamtheit der Annahmen und Überzeugungen darüber, was der Mensch von Natur aus ist, wie er in sozialen und materiellen Umfeldern lebt und welche Werte und Ziele sein Leben haben sollte.
Konstruktivismus
Eine Erkenntnistheorie, die sich mit der Frage beschäftigt, wie wir zu unseren Erkenntnissen und unserem Wissen kommen.
Der Mensch konstruiert sich seine Wirklichkeit selber.
Es gibt so viele Wirklichkeiten/Wahrheiten wie es Menschen gibt.
Der Mensch kommt zu seiner Wirklichkeit, indem er Informationen aufnimmt, auswählt und interpretiert.
Die Art und Weise, wie wir an unsere Wirklichkeit herangehen, ist ausschlaggebend für das, was wir dann finden.
Körpersinne
Vestibuläre Wahrnehmung
Vibratorische Wahrnehmung
Kinästhetische Wahrnehmung
Basissinne
Visuelle Wahrnehmung
Auditive Wahrnehmung
Taktil-Haptische Wahrnehmung
Olfaktorische Wahrnehmung
Gustatorische Wahrnehmung
4 Schritte der Informationsverarbeitung
1. Schritt = Wahrnehmen: zuerst müssen Reize von uns wahrgenommen werden. Wir treffen aufgrund der Informationsverarbeitungskapazität eine Auswahl.
2. Schritt = Enkodieren (dem Reiz eine Bedeutung geben) und Interpretation: die wahrgenommenen Reize werden interpretiert. Diese Verarbeitungsstufe wird stark von unserem Vorwissen mitbestimmt.
3. Schritt = im Gedächtnis Speichern: gemeinsam mit dem bisherigen Wissen stellt sie eine Grundlage für die weitere Informationsverarbeitung dar.
4. Schritt = Schlussfolgern und Urteilen
Intuition
Gegenpol zum logisch-rationalen Denken. Gedanken, die vom Unterbewusstsein stammen ohne Reflexion (Nachdenken)