Neurophysiologie IV – Synapsen

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Die Karten decken zentrale Begriffe der Vorlesung „Neurophysiologie IV – Synapsen“ ab: Aufbau des motorischen Systems, Funktionsweise chemischer und elektrischer Synapsen, Mechanismen der synaptischen Integration sowie erregende (Acetylcholin, Glutamat) und hemmende (Glycin, GABA) Transmitter mitsamt klinisch relevanter Toxine und Pharmaka.

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1
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Oberes motorisches Neuron

ZNS-Neuron, dessen Axon in Pyramiden- und extrapyramidalen Bahnen bis ins Rückenmark zieht und dort auf α-Motoneurone synaptisch endet.

2
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Unteres motorisches Neuron (α-Motoneuron)

Einzelne Nervenzelle im Ventralhorn, deren Axon ohne weitere Synapse zur motorischen Endplatte des Skelettmuskels verläuft.

3
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Motorische Endplatte

Neuromuskuläre Synapse; über Acetylcholin aktivierter nikotinischer Rezeptor erzeugt ein EPSP und initiiert Muskelkontraktion.

4
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Neuro-neuronale Synapse

Kontaktstelle zwischen zwei Neuronen; kann verschiedenste Transmitter freisetzen und ist Angriffsort vieler Pharmaka.

5
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Synapse

Struktur zur Erregungsübertragung über den synaptischen Spalt; besteht aus präsynaptischer Membran, Spalt und postsynaptischer Membran.

6
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Erregendes postsynaptisches Potential (EPSP)

Depolarisation der postsynaptischen Membran, die die Wahrscheinlichkeit eines Aktionspotentials erhöht.

7
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Inhibierendes postsynaptisches Potential (IPSP)

Hyperpolarisation der postsynaptischen Membran, die die Auslösung eines Aktionspotentials erschwert.

8
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Summenpotential

Im Soma entstehendes Gesamtpotential aus der Überlagerung aller eingehenden EPSP und IPSP.

9
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Räumliche Summation

Aufsummierung gleichzeitiger Potentiale verschiedener Synapsen am Soma oder Dendriten.

10
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Zeitliche Summation

Aufsummierung rasch nacheinander eintreffender Potentiale derselben Synapse.

11
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Heterosynaptische Bahnung

Addition mehrerer unterschwelliger Reize unterschiedlicher Afferenzen löst im Zielneuron ein Aktionspotential aus (Kurzzeitgedächtnis).

12
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Homosynaptische Bahnung (posttetanische Potenzierung)

Erhöhung der Transmitterfreisetzung an EINER Synapse durch Ca²⁺-Anstieg nach hochfrequenter Stimulation.

13
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Langzeitpotenzierung (LTP)

Dauerhafte Verstärkung einer Synapse durch Strukturumbau, z. B. Einbau zusätzlicher Rezeptoren (Lernen/Gedächtnis).

14
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Homosynaptische Depression

Abnahme der synaptischen Wirksamkeit durch Transmitter-Erschöpfung oder Autoinhibition bei wiederholter Reizung.

15
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Langzeitdepression (LTD)

Lang anhaltende Abschwächung der synaptischen Antwort durch Desensibilisierung oder Abbau postsynaptischer Rezeptoren.

16
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Präsynaptische Bahnung

Verstärkung der Transmitterfreisetzung an einer Synapse durch erregende Einwirkung eines dritten Neurons.

17
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Präsynaptische Depression

Hemmung der Transmitterfreisetzung an einer Synapse durch inhibitorische Einwirkung eines dritten Neurons.

18
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Elektrische Synapse (Konnexon)

Gap-Junction-Kupplung zweier Zellen mit bidirektionalem, nahezu verzögerungsfreiem Ionenstrom.

19
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Glycinerge Synapse

Inhibitorische Synapse, bei der Glycin über einen Cl⁻-durchlässigen Rezeptor ein IPSP erzeugt.

20
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Glycinrezeptor

Ionotroper Cl⁻-Kanal; Glycinbindung erhöht Chloridleitfähigkeit und klemmt Membran auf negatives Potential.

21
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Renshaw-Hemmung

Rekurrente negative Rückkopplung: α-Motoneuron erregt Renshaw-Zelle, diese hemmt dasselbe Motoneuron mittels Glycin.

22
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Strychnin

Alkaloid aus Nux vomica; reversibler Glycinrezeptor-Antagonist, verursacht tetanische Krämpfe durch Wegfall der Renshaw-Hemmung.

23
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Tetanustoxin

Von Clostridium tetani gebildetes Neurotoxin, spaltet SNARE-Proteine glycinerger Interneurone und blockiert Glycinfreisetzung.

24
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SNARE-Proteine

Protein-Komplexe (Synaptobrevin, Syntaxin, SNAP-25) zur Vesikelfusion; Ziel von Tetanus- und Botulinumtoxinen.

25
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GABAerge Synapse

Hemmsynapse; g-Aminobuttersäure aktiviert Cl⁻-ionotrope oder K⁺-metabotrope Rezeptoren (IPSP).

26
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Ionotroper GABA-Rezeptor (GABA_A)

Ligandengesteuerter Cl⁻-Kanal; Angriffspunkt für Benzodiazepine und Barbiturate.

27
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Metabotroper GABA-Rezeptor (GABA_B)

G-Protein-gekoppelter Rezeptor; aktiviert postsynaptische K⁺-Kanäle und hemmt Ca²⁺-Kanäle präsynaptisch.

28
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Benzodiazepine

Allosterische GABA_A-Agonisten; verstärken Cl⁻-Einstrom, wirken krampflösend und anxiolytisch.

29
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Barbiturate

GABA_A-Modulatoren mit sedativ-antikonvulsiver Wirkung; verlängern Öffnungszeit des Cl⁻-Kanals.

30
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Paradoxe Reaktion auf GABA-Agonisten

Erregung statt Sedation bei hoher intrazellulärer Cl⁻-Konzentration oder selektiver Wirkung auf ionotrope Rezeptoren.

31
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Glutamaterge Synapse

Erregende Synapse; Glutamat aktiviert ionotrope (non-NMDA, NMDA) und metabotrope Rezeptoren.

32
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Non-NMDA-Rezeptor (AMPA/Kainat)

Ionotroper Na⁺-(±K⁺)-Kanal; schnelle Depolarisation und EPSP nach Glutamatbindung.

33
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NMDA-Rezeptor

Ionotroper Kanal für Na⁺, Ca²⁺ und K⁺; bei Ruhe durch Mg²⁺ blockiert, öffnet nach Depolarisation und Glutamat.

34
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Mg²⁺-Block

Spannungsabhängiger Verschluss des NMDA-Kanals durch Mg²⁺-Ionen; wird erst bei Depolarisation entfernt.

35
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Langzeitpotenzierung an NMDA-Synapsen

Ca²⁺-Einstrom über NMDA induziert Einbau zusätzlicher AMPA-Rezeptoren → gesteigerte Synapsenstärke (Lernen).

36
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Lathyrismus

Lähmung durch Saat-Platterbsen-Toxin (ODAP); blockiert non-NMDA- (AMPA-) Rezeptoren der Motoneurone.

37
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Ketamin

Nicht-kompetitiver NMDA-Antagonist; dissoziatives Anästhetikum mit analgetischer Wirkung, Reflexe bleiben erhalten.

38
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Elektrische vs. chemische Synapse

Elektrische Synapsen leiten bidirektional und ohne Verzögerung; chemische sind unidirektional, modulierbar und pharmakologisch angreifbar.

39
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Posttetanische Potenzierung

Kurzzeitige Erhöhung der synaptischen Antwort nach Tetani durch anhaltenden präsynaptischen Ca²⁺-Überschuss.

40
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Habituation

Abschwächung der Reaktion auf einen harmlosen, wiederholten Reiz; Form der homosynaptischen Depression.

41
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Präsynaptische Autoinhibition

Transmitter wirkt auf Rezeptoren der eigenen Endigung und hemmt weitere Freisetzung (negatives Feedback).

42
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Gap Junction

Proteinkanal aus Connexonen, bildet elektrische Synapse für schnellen Ladungsaustausch.

43
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Ca²⁺-abhängige Vesikelfusion

Anstieg des intrazellulären Ca²⁺ initiiert SNARE-Komplexbildung und Exozytose von Transmittervesikeln.

44
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Nernst-Potential für Cl⁻

Gleichgewichtspotential von Cl⁻; bei typischen Konzentrationen –80 bis –60 mV, bestimmt Richtung des Cl⁻-Stroms.

45
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Rekurrente Hemmung (Feedback)

Neuron hemmt sich indirekt selbst über zwischengeschaltete inhibitorische Interneurone; verhindert Systemaufschaukelung.

46
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Extrapyramidales System

Alle motorischen Bahnen außerhalb der Pyramidenbahn; komplexe Verschaltungen, Einfluss auf Körperhaltung und Tonus.

47
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Pyramidenbahn

Direkte kortikospinale Bahn; wichtig für feinmotorische, willkürliche Bewegungen.

48
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SNARE-Spaltung durch Botulinumtoxin

Proteolyse von SNARE-Proteinen, verhindert Ach-Freisetzung, führt zu schlaffer Lähmung (Botulismus).

49
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Second Messenger

Intrazelluläre Botenstoffe (z. B. IP₃, cAMP), die durch metabotrope Rezeptoren gebildet werden und Ionenkanäle modulieren.