Physiologie II – Stress (TÄ Sandra Becker)

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Vokabelkarten zu den wichtigsten Begriffen der Stressphysiologie, basierend auf den Vorlesungsfolien von TÄ Sandra Becker.

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36 Terms

1
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Stress

Psychische und physische Reaktionen eines Organismus auf innere oder äußere Reize (Stressoren), die eine Anpassung erfordern und gleichzeitig als Belastung empfunden werden können.

2
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Fight-or-Flight-Reaktion

Von Walter B. Cannon beschriebene akute Alarm-Reaktion, bei der Sympathikus und Nebennierenmark den Körper auf Kampf oder Flucht vorbereiten (Katecholaminfreisetzung).

3
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Walter Bradford Cannon

US-Physiologe (1871-1945); prägte 1915 den Begriff „Fight-or-Flight-Response“ zur Beschreibung schneller Stressantworten.

4
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Hans Selye

Österreichisch-kanadischer Endokrinologe (1907-1982); führte 1936 den Begriff „Stress“ in Medizin/Biologie ein und gilt als Vater der Stressforschung.

5
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Stressoren

Alle inneren oder äußeren Reize, die Stressreaktionen auslösen (z. B. Kälte, Hunger, sozialer Konflikt).

6
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Eustress

Positiver, motivierender Stress, der Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit steigert, ohne dem Organismus zu schaden.

7
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Distress

Negativ empfundener, überfordernder Stress mit anhaltend hoher Katecholamin- und Cortisolausschüttung; mindert Leistungsfähigkeit und Gesundheit.

8
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Hypothalamus

Ventraler Teil des Zwischenhirns; integriert vegetative, endokrine und somatomotorische Signale und steuert u. a. die Stressantwort.

9
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Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHN-Achse)

Endokriner Hauptweg der Stressreaktion: Hypothalamus (CRH) → Hypophysenvorderlappen (ACTH) → Nebennierenrinde (Cortisol).

10
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Sympatho-adrenomedulläres System (SAMS)

Neuroendokriner Kurzzeit-Stressweg: Sympathikusaktivierung und Adrenalin/Noradrenalin-Freisetzung aus dem Nebennierenmark.

11
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Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH)

Hypothalamisches Releasing-Hormon, das die ACTH-Freisetzung aus dem Hypophysenvorderlappen anregt.

12
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Adrenocorticotropes Hormon (ACTH)

Glandotropes Hypophysenhormon; stimuliert die Cortisol-Synthese in der Nebennierenrinde (Zona fasciculata).

13
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Cortisol

Wichtigstes Glukokortikoid; erhöht Glukoneogenese, Lipolyse und Proteinabbau, wirkt immunsuppressiv und potenziert Katecholamine.

14
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Katecholamine

Adrenalin und Noradrenalin aus Nebennierenmark/Sympathikus; steigern Herzfrequenz, Blutdruck, Bronchodilatation, Energiebereitstellung.

15
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Glukokortikoide

Steroidhormone (z. B. Cortisol) aus der Zona fasciculata; regulieren Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinmetabolismus und wirken anti-inflammatorisch.

16
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Mineralokortikoide

Steroidhormone (v. a. Aldosteron) aus der Zona glomerulosa; steuern Natrium- und Wasserhaushalt, Blutvolumen und ‑druck.

17
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Zona fasciculata

Mittlere Schicht der Nebennierenrinde; Hauptort der Glukokortikoid-Synthese (Cortisol).

18
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Zona glomerulosa

Äußere Schicht der Nebennierenrinde; bildet vorwiegend Mineralokortikoide (Aldosteron).

19
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Zona reticularis

Innere Schicht der Nebennierenrinde; produziert Androgene und geringe Mengen Östrogene.

20
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Cholesterin

Grundsubstrat für die Synthese aller Steroidhormone in der Nebennierenrinde.

21
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Pregnenolon

Erstes gemeinsames Zwischenprodukt der Steroidbiosynthese aus Cholesterin; Vorläufer von Progesteron und weiteren Hormonen.

22
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Lipolyse

Hormongesteuerter Fettabbau im Adipozyten; unter Stress durch Cortisol und Katecholamine gefördert.

23
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Glukoneogenese

Neubildung von Glukose aus Nicht-Kohlenhydrat-Substraten (Aminosäuren, Laktat); wird durch Cortisol gesteigert.

24
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Cushing-Syndrom

Klinisches Bild chronisch erhöhter Cortisolspiegel (endogen oder exogen); Symptome: Stammfettsucht, Hypertonie, Osteoporose usw.

25
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Morbus Cushing (Hund)

Häufige Alterskrankheit beim Hund; meist ACTH-produzierender Hypophysentumor; Symptome: Polyurie, Hängebauch, Hautveränderungen.

26
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Kortison (Medizin)

Sammelbegriff für exogene Glukokortikoide wie Dexamethason oder Prednisolon; stark entzündungshemmend, aber Nebenwirkungsrisiko.

27
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Tonische Immobilität (Thanatose, Freeze)

Reflexartige Starre als letzte Verteidigungsstrategie; Sympathikus und Parasympathikus gleichzeitig aktiv (»Totstellen«).

28
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Proopiomelanocortin (POMC)

Pluripotentes Vorläufer-Peptid im Hypophysenvorderlappen; Spaltung liefert ACTH, β-Endorphin, MSH, CLIP u. a.

29
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β-Endorphin

POMC-Peptid; körpereigenes Opioid mit analgetischer, euphorisierender und stressdämpfender Wirkung.

30
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Melanotropin (MSH)

POMC-Derivat; stimuliert Melaninbildung/Pigmentdispersion und ist an Stress-induzierten Farbänderungen beteiligt.

31
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CLIP (Corticotropin-like Intermediate Lobe Peptide)

POMC-Fragment; wirkt schlaffördernd, hemmt Glutamat/GABA und stimuliert Insulinsekretion.

32
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β-Lipotropin

POMC-Peptid; mobilisiert Fette (lipolytisch) und stimuliert Melanozyten.

33
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Stressinduzierte Tarnung

Hormonell gesteuerte Farbänderung (z. B. Anolis carolinensis) mittels Adrenalin und MSH zur Anpassung an Stresssituationen.

34
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Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS)

Hormonkaskade zur Blutdruck- und Volumenregulation; unter Stress durch Sympathikus aktiviert (Renin, Angiotensin II, Aldosteron).

35
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Addison-Krise

Akuter Glukokortikoid-Mangel (Nebenniereninsuffizienz); lebensbedrohlich, mögliche Komplikation bei Cushing-Therapie.

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Dexamethason

Synthetisches, hochpotentes Glukokortikoid; in Veterinärmedizin u. Humamedizin zur Entzündungshemmung und als Screening-Test bei Cushing.