Lesen und die Förderung von Lesekompetenzen

Ebenen des Lesens (Graf)

1. Graphemisch-phonologisch
2. Syntaktisch
3. Semantisch
4. Pragmatisch

Graphemisch-phonologische Ebene

Abfolge von Schriftzeichen (Graphemen), die entsprechenden Lauten (Phonemen) folgen

Syntaktische Ebene

Beziehung der Wörter zueinander (z.B. Abfolge im Satz nach bestimmten Grammatikregeln)

Semantische Ebene

Fähigkeit Wörter in ihrer Bedeutung zu dekodieren

Pragmatische Ebene

SprecherIn und Kontext der Aussage werden miteinbezogen

High-order-Prozess

Textverstehen

Low-order-Prozess

Dekodieren der Wörter

Assimilation

Bottom-up Prozess, Einfügen neu gewonnener Infos in bereits vorhandene Schemata

Akkommodation

Top-down Prozess, Anpassung bereits vorhandener Schemata an aufgenommene Infos

Kriterien der Leseflüssigkeit

1. Fähigkeit Wörter zu dekodieren
2. Automatisierung der Dekodierung
3. Hinreichend schnelle Lesegeschwindigkeit
4. Sinngemäße Betonung des Satzes

Bestandteile “mentales Modell als Ziel des Textverstehens”

1. Mentale Repräsentation der Textoberfläche
2. Mentale Repräsentation des propositionalen Gehalts
3. Mentales Modell des Textgegenstandes

Mentale Repräsentation der Textoberfläche

Sprachgebunden, Schriftbild/Satzbau, subsemantisch

Mentale Repräsentation des propositionalen Gehalts

Sprachgebunden, semantisch, hierarchische und kohärente Anordnung der Propositionen

Mentales Modell des Textgegenstandes = Situationsmodell

Semantisch, pragmatisch, nicht sprachgebunden, abstrakt

3 Ebenen des Mehrebenenmodells des Lesens nach Rosebrock und Nix (2017)

1. Prozessebene
2. Subjektebene
3. Soziale Ebene

Prozessebene

* Einfaches Textverstehen (lokale Kohärenz)
* Komplexes Textverstehen (globale Kohärenz)

Subjektebene

* Wissen, Beteiligung, Motivation, Reflexion bzw. Selbstkonzept als (Nicht-)LeserIn

Soziale Ebene

Familie, Schule, peer group, kulturelles Leben

Aktuelle Lesemotivation

Ausmaß des Wunsches, einen bestimmten Text in einer bestimmten Situation zu lesen

Motivationale Grundüberzeugung

Bildet sich über die Jahre hinweg

Lesebezogenes Selbstkonzept

Komplexe Fähigkeitseinschätzung einer Person bezüglich des Lesens