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Was geschah unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933?
Nach dem 30. Januar 1933 begann die systematische Diskriminierung von Jüdinnen und Juden. Im April 1933 wurden jüdische Geschäfte boykottiert, jüdische Beamte entlassen und Berufsverbote sowie Zugangsbeschränkungen zu Schulen, Universitäten und Berufen eingeführt.
Was regelten die Nürnberger Gesetze von 1935?
Die Nürnberger Gesetze enthielten das Reichsbürgergesetz und das Blutschutzgesetz. Juden verloren ihre Staatsbürgerrechte, Ehen und sexuelle Beziehungen zwischen Juden und „Ariern“ wurden verboten. Die Definition von "Jude" basierte auf rassistischen Kriterien.
Wie verschärfte sich die Entrechtung zwischen 1936 und 1938?
Juden wurden aus weiteren Berufen ausgeschlossen (z. B. Notare, Viehhändler), ihre Kinder vom Schul- und Hochschulbesuch weitgehend ausgeschlossen. 1938 wurden jüdisches Eigentum „arisiert“, Vermögen erfasst, Kennkarten mit „J“ eingeführt und öffentliche Einrichtungen verboten.
Was war die Evian-Konferenz von 1938 und welche Bedeutung hatte sie?
Auf der internationalen Evian-Konferenz diskutierten 32 Staaten über jüdische Flüchtlinge. Die meisten Staaten lehnten eine vermehrte Aufnahme ab – ein Signal an das NS-Regime, dass die Weltöffentlichkeit nicht aktiv eingreifen würde.
Was geschah in der Reichspogromnacht (9./10. November 1938)?
Es kam zu einer organisierten Gewaltwelle gegen Juden: Etwa 600 Synagogen wurden zerstört, tausende Geschäfte verwüstet. Ca. 30.000–40.000 Juden wurden in Konzentrationslager gebracht, ca. 400 Menschen ermordet. Die jüdische Bevölkerung musste für die Schäden selbst aufkommen.
Welche Symbolik und Maßnahmen zielten auf vollständige Ausgrenzung ab?
Ab September 1941 mussten Juden den gelben Judenstern tragen. Es galt ein Auswanderungsverbot, sie mussten Radios abgeben und durften keine öffentlichen Einrichtungen oder Verkehrsmittel mehr nutzen. Jüdische Kultur wurde gezielt zerstört.
Wie verlief die Ghettoisierung und Zwangsumsiedlung ab 1939?
Juden wurden in „Judenhäuser“ zwangsumgesiedelt. In besetzten Gebieten entstanden Ghettos wie das Warschauer Ghetto. Etwa die Hälfte der deutschen Juden konnte bis 1939 auswandern. Gleichzeitig begann die Zwangsarbeit und Isolation.
Was war der Holocaust und wie verlief die „Endlösung“?
Ab 1941 begann mit dem Überfall auf die Sowjetunion die systematische Ermordung der Juden. Einsatzgruppen verübten Massenerschießungen, später wurden Vernichtungslager genutzt (z. B. Auschwitz). Auf der Wannsee-Konferenz 1942 wurde die industrielle Vernichtung koordiniert.
Was geschah bei den Todesmärschen 1944/45?
Die Lager wurden vor den Alliierten evakuiert. Gefangene mussten unter katastrophalen Bedingungen hunderte Kilometer marschieren. Viele starben durch Erschöpfung, Hunger, Kälte oder wurden erschossen.
Wie wurde der Holocaust nach Kriegsende aufgearbeitet?
Die Lager wurden befreit (z. B. Auschwitz am 27.1.1945). Die Nazis versuchten, Spuren zu verwischen. In den Nürnberger Prozessen wurden erstmals NS-Verbrechen juristisch verfolgt. Es folgte der Aufbau einer internationalen Erinnerungskultur mit Gedenkstätten und Bildung.
Was ist die historische Bilanz der Judenverfolgung im Nationalsozialismus?
Etwa 6 Millionen Juden, darunter 1,5 Millionen Kinder, wurden ermordet. Ganze jüdische Gemeinden und Kulturen wurden ausgelöscht. Rund 200.000 Täter wirkten aktiv mit – daneben gab es breite Mittäterschaft und stilles Einvernehmen in der deutschen Bevölkerung.