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49 deutschsprachige Vokabelkarten decken zentrale Begriffe der mikrobielle Fermentation, Pansenphysiologie und Verdauungsstrategien ab.
Name | Mastery | Learn | Test | Matching | Spaced |
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Fermentation
Enzymatischer Abbau von Substraten; im GIT meist durch Mikroorganismen
Mikrobielle Fermentation
Verdauungsprozess, bei dem Bakterien, Protozoen und Pilze Nährstoffe in kurzkettige Fettsäuren, Gase u. a. umwandeln
Vormagenverdauung
Fermentation im Retikulo-Rumen der Wiederkäuer vor dem eigentlichen Magen
Dickdarmverdauung
Mikrobielle Fermentation im Caecum und Kolon von Nichtwiederkäuern und Pferden
Symbiose (Wirt–Mikroben)
Gegenseitiger Nutzen: Mikroben erhalten Substrat und Milieu, Wirt erhält SCFA, Vitamine, mikrob. Protein
Zellulose
β-1,4-verknüpfte Glukosekette; Hauptgerüst pflanzlicher Zellwände
Hemizellulose
Mischpolymer aus Xylose, Arabinose u. a.; Grundsubstanz der Zellwand
Pektin
Polygalakturonan-haltiges Mischpolymer; Quell- und Gerüstsubstanz
Lignin
Phenylpropan-Mischpolymer; inkrustiert Zellwände und erschwert Faserabbau
Neutral Detergent Fiber (NDF)
Rohfaserfraktion nach Neutral-Detergenz; umfasst Zellulose, Hemizellulose, Lignin
Acid Detergent Fiber (ADF)
Faseranteil nach saurer Detergenz; enthält Zellulose und Lignin
Acid Detergent Lignin (ADL)
Reine Ligninfraktion nach Schwefelsäure-Hydrolyse der ADF
SCFA (Short Chain Fatty Acids)
Kurzkettige Fettsäuren (Azetat, Propionat, Butyrat); wichtigste Energiequelle des Wiederkäuers
Azetat
C₂-SCFA; entsteht v. a. aus Faserfermentation, dient Lipogenese
Propionat
C₃-SCFA; entsteht v. a. aus Stärke, Hauptvorstufe für Glukoneogenese
Butyrat
C₄-SCFA; Energiequelle für Pansenepithel, ketogen
Ruminantia
Wiederkäuerfamilien (Bovidae, Cervidae, Giraffidae) mit mehrkammrigem Magen
Retikulorumen
Gemeinsamer Gärraum aus Pansen und Netzmagen; 50–110 l beim Rind
Psalter (Omasum)
Dritter Vormagen; resorbiert Wasser, Elektrolyte, HCO₃⁻
Pansenflora
Gesamtheit der Bakterien im Pansen (10¹⁰–10¹¹ /g)
Pansenfauna
Protozoen im Pansen (10⁵–10⁸ /g)
Methanbildner (Archaea)
Archaeen, die Wasserstoff zu CH₄ reduzieren; senken Redoxpotential
Cellulolytische Bakterien
Bakterien, die Zellulose enzymatisch spalten
Amylolytische Bakterien
Bakterien, die Stärke zu Zucker abbauen
Pansenprotozoen
Ziliaten-Einzeller; regulieren Stärkeabbau, produzieren SCFA, entgiften
Holotricha
Unterklasse der Protozoen (Isotrichidae); vollständige Bewimperung
Spirotricha
Unterklasse der Protozoen (Ophryoscolecidae); zirkuläre Wimpernzonen
Subakute Pansenazidose
pH < 5,6 über längere Zeit; Leistungsdepression, Klauenprobleme
Akute Pansenazidose
pH < 5,2; hohe Laktatwerte > 5 mmol/l, Gefahr von Epithelnekrosen
Speichelpufferung
HCO₃⁻/HPO₄²⁻-reicher Speichel bindet bis zu 40 % der Protonen im Pansen
Ruminohepatischer N-Kreislauf
Rückführung von Harnstoff aus Leber über Speichel ins Pansenmilieu
Enteroruminaler Phosphatkreislauf
Rückfluss von PO₄³⁻ mit Speichel in den Pansen und Resorption im Darm
Physically effective NDF (peNDF)
Strukturwirksamer Faseranteil > 1,8 mm bzw. > 8 mm; stimuliert Kau- & Speichelfluss
Tankfermenter
Wiederkäuer mit langer Futterverweildauer; begrenzter Durchsatz bei faserreichem Futter
Durchflussfermenter
Dickdarmverdauer; hohe Futteraufnahme, kurzer Passagerate
Zäkumfermenter
Caecum-Fermentierer (Kaninchen); verlieren mikrobielles Protein, kompensieren durch Koprophagie
Vormagenfermenter
Tiergruppen mit Fermentation vor dem Magensaft (Wiederkäuer, Kamele)
Kolonfermenter
Fermentieren hauptsächlich im Kolon (Pferd, Elefant)
Mitteldarmfermenter
Seltene Strategie; Fermentation im Dünndarm (Panda, Emu)
Urease-positive Bakterien
Bakterien, die Harnstoff zu NH₃ spalten; wichtig für N-Recycling
Redoxpotential im Pansen
-250 bis ‑350 mV; resultiert aus Wasserstoffüberschuss, anaerobes Milieu
Endo-1,4-β-Glukanase
Hauptenzym der Zellulosehydrolyse; spaltet interne β-1,4-Bindungen
Methan
Endprodukt der Wasserstoffverwertung; Energieverlust und Klimagas
Pansenmotorik
Rhythmische Kontraktionen zur Durchmischung und Gasentfernung
pKa von SCFA
4,8; bestimmt Dissoziationsgrad und pH-Pufferung
pKa von Laktat
3,8; erklärt stärkere pH-Absenkung bei Laktatazidose
Mikrobenproteinsynthese
De-novo-Bildung von Aminosäuren aus NH₃ durch Pansenbakterien
Azidoseschutz (Protozoen)
Protozoen nehmen Stärke/Glukose auf und puffern schnelle pH-Abfälle
Anaerobe Glykolyse
Abbauweg von Zucker zu Pyruvat unter O₂-Mangel; liefert ATP und Reduktionsäquivalente
Embden-Meyerhof-Weg
Klassischer Weg der Glykolyse in Mikroben und Wirtszellen