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Flashcards with vocabulary in German
Name | Mastery | Learn | Test | Matching | Spaced |
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Politikwissenschaften
Beschreiben und erklären politische Fakten und Prozesse.
Politische Philosophie
Fragt normativ, wie das politische Zusammenleben gerecht gestaltet werden soll.
Ethik
Bewertet individuelles Handeln.
Zentrale Frage des Textes: The Conflict between Authority and Autonomy von Robert Paul Wolf
Kann staatliche Autorität a priori und de jure gerechtfertigt werden?
Argument 1 von Wolf
Jeder vernunftbegabte Mensch mit freiem Willen ist autonom und somit moralisch verpflichtet, Verantwortung für seine Taten zu übernehmen.
Argument 2 von Wolf
Staaten fordern absolute Autorität.
Argument 3 von Wolf
Autorität impliziert eine Pflicht zum Gehorsam.
Argument 4 von Wolf
Gehorsam bedeutet, aus inhaltsunabhängigen Gründen folgen.
Argument 5 von Wolf
Wer inhaltsunabhängig gehorcht, lässt die eigene Vernunft bei der Entscheidung über das eigene Handeln nicht walten.
Konklusion von Wolf
Autorität und Autonomie sind unvereinbar
Philosophischer (negativer) Anarchismus
Es geht allein darum zu zeigen, dass politische Herrschaft nicht gerechtfertigt werden kann – weder a priori noch a posteriori.
Politischer (positiver) Anarchismus
Zusammenleben ohne staatliche Herrschaft ist möglich und eine solche alternative Gesellschaftsordnung soll umgesetzt werden.
A priori
Nicht durch Erfahrung, sondern allein durch Vernunft einsichtig und begründbar
A posteriori
Durch Empirie oder Kontingenten Gründen gerechtfertigt oder begründbar
De jure
Legitimation durch moralisch gerechtfertigtes Recht
De facto
Faktisch bestehend, ohne Anspruch auf moralische oder normative Legitimation
Verantwortung
Wer freie Willenskraft und Vernunft besitzt, ist verantwortlich für seine Handlunge, sprich muss sich die Entscheidung und Ausführung dieser selbst zuschreiben.
Autonomie
Die moralische Pflicht des Menschen, kraft seiner Vernunft selbst über sein Handeln zu entscheiden, sich eigene moralische Gesetze zu geben und diesen Gesetzen zu folgen.
Autorität
Autorität ist das Recht (normativ und zugleich dekskiptiv), Befehle zu erteilen, und die korrespondierende moralische Pflicht, diesen Befehlen zu gehorchen – unabhängig von deren Inhalt. Der Gehorsam erfolgt schlicht weil es befohlen wurde.
Macht
Die deskriptive Fähigkeit, Verhalten durch Zwang, Drohung oder Einflussnahme zu erzwingen – ohne moralische Legitimität
Staat
Eine Gruppe von Personen, die innerhalb eines bestimmten Territoriums höchste (supreme) Autorität haben und ausüben.
De facto Staat
Ein Staat ist eine Gruppe von Personen, die von den Untergebenen als autoritativ faktisch anerkannt wird. Das kann sein aus folgenden Gründen: Tradition, Gewohnheit, Denkfaulheit, pragmatische Gründe…
De jure Staat
Ein Staat ist eine Gruppe von Personen, die das legitime Recht haben, innerhalb eines Territoriums höchste Autorität auszuüben.
Recht
Besteht in der Freiheit zu tun oder zu lassen.
Gesetz
Bindet und legt fest, was getan oder unterlassen werden soll.
Naturrecht (Hobbes)
Die Freiheit jedes Menschen, seine eigene Kraft nach seinem eigenen Willen einzusetzen, um seine Natur zu erhalten, das heisst: sein Leben zu bewahren; und folglich alles zu tun, was er nach seinem eigenen Urteil und seiner Vernunft für das geeignetste Mittel dazu hält.
Liberty (Freiheit)
Das Fehlen äusserer Hindernisse, die Freiheit jedes Menschen, seine eigene Kraft nach seinem eigenen Willen einzusetzen, um seine Natur zu erhalten, das heisst: sein Leben zu bewahren; und folglich alles zu tun, was er nach seinem eigenen Urteil und seiner Vernunft für das geeignetste Mittel dazu hält.
Naturgesetz
Eine durch Vernunft erkannte Vorschrift oder allgemeine Regel, durch die einem Menschen untersagt wird, das zu tun, was sein Leben zerstört oder ihm die Mittel zur Erhaltung desselben entzieht; und das zu unterlassen, wodurch er glaubt, sein Leben am besten erhalten zu können.
Vertrag
Der gegenseitige Austausch von Rechten; also der gegenseitige Verzicht auf die Freiheit, der anderen Person den Nutzen aus demselben Recht zu verwehen
Commonwealth (Saat, Gemeinschaft)
Politische Gemeinschaft durch Vertrag
Commonwealth by Institution (Staat durch Einrichtung)
Ein politisches Gemeinwesen oder ein Staat durch Einrichtung durch freiwillige Übereinkunft
Commonwealth by Acquisition (Staat durch Eroberung)
Ein Staat durch Eroberung durch natürliche Gewalt
Justice (Gerechtigkeit)
Einhaltung von Verträgen, ist erst in einer bürgerlichen Gemeinschaft möglich
Souverän
Träger der Macht, kein Vertragspartner
Naturzustand
Ein hypothetische, kein historisches Ereignis
Friedensregeln, die Naturgesetze (1)
Jeder Mensch soll Frieden suchen, soweit er Hoffnung hat, ihn zu erlangen; und wenn dies nicht möglich ist, darf er alle Mittel und Vorteile des Krieges nutzen
Friedensregeln, die Naturgesetze (2)
Ein Mensch soll bereit sein - wenn auch andere dazu bereit sind -, auf dieses Recht auf alles zu verdichten, soweit es für den Frieden und den eigenen Schutz nötig ist, uns sich mit so viel Freiheit gegenüber anderen zufriedengeben, wie er anderen gegenüber sich selbst gewähren würde.
Friedensregeln, die Naturgesetze (3)
Menschen sollen ihre geschlossenen Verträge einhalten.
Gesellschaftsvertrag (covenant)
Zusammenschluss Übertragung aller natürlichen Reche - mit Ausnahme auf das Rechtes der Selbsterhaltung - an den Souverän, freiwilliger Verzicht auf Freiheit
Leviathan
Souverän als eine Einheit aller in einer Person, trägt absolute Macht
Freiheit (Liberty)
Handlungs- und Selbstverfügungsfreiheit innerhalb der Grenzen des Naturgesetzes
Naturrecht (Locke)
Jeder Mensch hat ein (1) Recht auf seine Freiheit, mit seinem Eigentums zu tun und zu lassen was er möchte, im Rahmen des Naturgesetzes. Wenn sein Eigentum verletzt wird von einer anderen Person, befindet sie sich im Kriegszustand, und die angegriffene Person hat jedes (2) Recht auf Selbstverteidigung, die ihm auch das Töten des Angreifers erlaubt. Die angegriffene Person hat auch ein (3) Recht auf Wiedergutmachung.
Eigentum (property)
Umfasst das Leben, die Freiheit und den materiellen Eigentum einer Person.
Naturgesetz
Kann mit Hilfe der Vernunft von allen eingesehen werden und verpflichtet alle Menschen zu Frieden, also niemand eines anderen Schaden zufügt in dessen Leben, Gesundheit, Freiheit oder besitz, sowie dass jeder Mensch verpflichtet ist, die Menschheit zu erhalten; sich selbst sowie alle anderen.
Nasturzustand
Freiheit, Gleichheit, Naturrecht, klare Unterscheidung vom Kriegszustand
Kriegszustand
Entsteht sobald jemand vorsätzlich das Leben/Freiheit anderer bedroht oder angreift
Gesellschaftsvertrag
Menschen einigen sich auf eine politische Gemeinschaft zum Schutz ihrer Rechte und ihres Eigentums, da der besitz im Naturzustand sehr unsicher und ungeschützt ist
Ziel des Staates
Schutz von Leben, Freiheit und Eigentum („property“ im weiten Sinne).
Legitime Herrschaft
Durch Naturgesetz begrenze staatliche Gewalt
Recht auf Widerstand
Wenn der Staat gegen seine Zwecke verstösst (z.B. willkürliche Herrschaft, Missachtung von Eigentum), entsteht das Recht auf Rebellion, weil dann Kriegszustand herrscht
Gerechtigkeitsprinzip 2 a)
Gesellschaftliche Institutionen als System freiwilliger Kooperation mit dem Ziel, das Wohlergehen aller Beteiligten zu fördern
Concept of Justice
Allgemeine, abstrakte Idee, was Gerechtigkeit überhaupt bedeutet, bevor mensch sich auf eine bestimmte Theorie oder Prinzipien festlegt. Gerechtigkeit betrifft die faire Verteilung von Rechten, Pflichten und Vorteilen innerhalb der Grundstruktur der Gesellschaft.
Conception of Justice
Ein bestimmter Satz von Prinzipien, der festlegt, wie diese Verteilung von Rechte, Pflichten und Güter in einer Gesellschaft aussieht.
Veil of ignorance
Niemand kennt seinen Platz in der Gesellschaft […] niemand ist bevorzugt oder benachteiligt bei der Wahl der Prinzipien.
Reflective Equilibrium
Revision der abgeleiteten Prinzipien, ob diese mit unseren intuitiven Gerechtigkeitsüberzeugungen übereinstimmen
Entitlement Theory
Was aus einer gerechten Ausgangslage durch gerechte Schritte hervorgeht, ist ebenfalls gerecht
Selbsteigentum
Jeder Mensch besitzt sich selbst, seine Fähigkeiten und das, was er mit diesen Fähigkeiten hervorbringt.
Princinple of Acquisition (Gerechte Aneignung)
Wie mensch aus dem natürlichen Zustand Eigentum erwerben darf.
Principle of Transfer (Gerechte Übertragung)
Freiwilliger Austausch oder Schenkung von Eigentum.
Principle of Rectification
Was zu tun ist, wenn frühere Ungerechtigkeiten geschehen sind (z.B. Diebstahl, Betrug).
Minimalstaat
Der einzig legitime Staat ist ein Minimalstaat („Nachtwächterstaat“), der lediglich Sicherheit, Eigentum und Vertragsfreiheit schützt.
Liberalismus (Rawls)
Der Gleichheit und Freiheit der Individuen verpflichten
Libertarismus (Nozick)
These des Selbsteigentums jeder Person
Rechts-Libertarismus
Striktes Eigentumsrecht über sich selbst und rechtmäßig Erworbenes
Freiheitsprinzip Mill
Nach Mills Freiheitsprinzip ist die individuelle Freiheit in größtmöglichem Umfang zu wahren. Eine Einschränkung dieser Freiheit ist einzig dann gerechtfertigt, wenn damit die Schädigung anderer verhindert wird.
Schadensprinzip Mill
Mill versteht unter „Schädigung“ ausschließlich eine Beeinträchtigung fremder Interessen, die ohne deren freiwillige Zustimmung geschieht.
Utilitarismus
Das moralische Prinzip, dem zufolge Handlungen danach zu bewerten sind, ob sie das größtmögliche Glück (bzw. das Wohlergehen) für die größtmögliche Zahl an Menschen fördern.
Individual Denialism
Die Leugnung individueller Verantwortung: Die Annahme, dass das eigene Verhalten keinen Unterschied mache, weil die Wirkung nur durch kollektives Verhalten entstehe