Bio Kap. 23 (Emotion)

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1
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Was sind die zentralen Komponenten einer Emotion?

  1. Neurophysiologischer Zustand im Gehirn

  2. Subjektives Erleben (Gefühlszustand)

  3. Körperliche Reaktionen

2
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Wie nehmen Menschen Emotionen subjektiv wahr?

  • Intuitiv, ohne bewusste mentale Prozesse

  • Emotion wird meistens direkt und unbewusst erkannt

3
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Was versteht man unter „Reaktionsmustern“ bei Emotionen? Was sind deren Hauptbereiche?

  • Treten typischerweise bei Emotionen auf

  • Kombination aus physiologischen (z.B. Herzfrequenz) und biochemischen (z.B. Hormonausschüttung) Prozessen

Hauptbereiche:

  • Ausdrucksreaktionen:

    • Vermittelt über die Skelettmuskulatur (v.a. Gestik und Mimik).

 

  • Vegetative Reaktionen:

    • Vermittelt über das autonome Nervensystem (z.B. Schwitzen, Herzrasen).

4
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Was sind Ausdrucksreaktionen?

  • Reaktionen über die Skelettmuskulatur

  • Vor allem Gestik und Mimik

5
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Was sind vegetative Reaktionen?

  • Vermittelt über das autonome Nervensystem

  • Beispiele: Schwitzen, Herzrasen

6
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Welche Rolle spielen Emotionen für Verhalten?

  • Aktivieren komplexe Handlungsabläufe (z.B. Flucht, Angriff)

  • Basieren teils auf angeborenen Programmen, teils auf gelernten Mustern

7
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Was ist ein Beispiel für angeborene und gelernte Anteile von Emotion?

  • Aggression ist genetisch verankert

  • Wird aber situationsabhängig unterschiedlich durch Lernen und Kognition ausgedrückt

8
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Was sind die vier Ebenen der Emotionsuntersuchung?

  1. Gehirnvorgänge (z.B. fMRT, EEG)

  2. Vegetative & hormonelle Reaktionen (z.B. Herzklopfen)

  3. Motorik (z.B. Gestik, Mimik)

  4. Subjektives Gefühlserleben (nur sprachlich zugänglich)

9
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Was ist die Signalfunktion von Mimik und Gestik bei Emotionen?

  • Zeigen anderen den eigenen emotionalen Zustand

  • Können Verhaltensprogramme wie Flucht oder Zuwendung auslösen

10
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Warum wird das subjektive Gefühlserleben in der Biologischen Psychologie nicht untersucht?

  • Es ist nicht empirisch messbar

  • Liegt außerhalb des Untersuchungsbereichs

11
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Auf welche drei Ebenen konzentriert sich die Biologische Psychologie bei Emotionen?

  1. Zentrale Gehirnprozesse

  2. Vegetative & hormonelle Reaktionen

  3. Motorisches Ausdrucksverhalten

12
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Was war die ursprüngliche Sichtweise auf das limbische System (1940–1990)?

→ Es wurde als primäres Emotionszentrum betrachtet.

13
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Was ist die moderne Sichtweise auf das limbische System?

→ Es ist an zwei Hauptprozessen beteiligt:

  1. Emotionale Prozesse

  2. Gedächtnis- und Lernvorgänge

14
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Was passiert beim Klüver-Bucy-Syndrom?

→ Nach Entfernung der Temporallappen (inkl. Amygdala & Hippocampus, aber nicht nur!) zeigen Affen:

  • Zahmheit, keine Angst oder Aggression (bzw. emotionale Dämpfung/Ausschaltung)

  • Orales Explorationsverhalten (inkl. nicht-essbare Objekte)

  • Hypersexualität (bzw. exzessives Sexualverhalten)

  • Visuelle Agnosie (beeinträchtigte Objekterkennung)

  • Hyperaktivität

15
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Welche Verhaltensänderungen sind spezifisch durch Amygdala-Entfernung erklärbar?

Verminderte Angst & keine aggressive Reaktion

→ Nicht erklärbar: orales Verhalten & Hypersexualität → andere Temporallappenstrukturen beteiligt

(vgl. Klüver-Bucy-Syndrom)

16
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Wo liegt die Amygdala und wofür ist sie zuständig?

→ Vordere, seitliche Temporallappen (beide Seiten)

→ Auslösung und Steuerung emotionaler Verhaltensweisen (v.a. Angst, Aggression)

→ Integration emotionsrelevanter Infos

17
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Synonyme für die Amygdala?

  • Amygdaloider Komplex

  • Mandelkerne

18
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Beschreibe die strukturelle Organisation von der Amygdala.

Die Amygdala besteht aus mehreren Subkernen (Subnuclei), die sich in:

 

  • Afferenzen (Zuflüsse)

  • Efferenzen (Ausgänge)

  • Funktion
    unterscheiden.

  1. Mediale (kortikomediale) Kerngruppe

  2. Basolaterale Kerne

  3. Zentrale Kerngruppe

  4. Basaler Kern

<p>Die Amygdala besteht aus <strong>mehreren Subkernen (Subnuclei)</strong>, die sich in:</p><p>&nbsp;</p><ul><li><p><strong>Afferenzen (Zuflüsse)</strong></p></li><li><p><strong>Efferenzen (Ausgänge)</strong></p></li><li><p><strong>Funktion<br></strong>unterscheiden.</p></li></ul><p></p><ol><li><p><strong>Mediale (kortikomediale) </strong>Kerngruppe</p></li><li><p><strong>Basolaterale</strong> Kerne</p></li><li><p><strong>Zentrale</strong> Kerngruppe</p></li><li><p><strong>Basaler</strong> Kern</p></li></ol><p></p>
19
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Mediale Kerngruppe – Afferenzen, Efferenzen, Funktion?

Afferenzen: sensorischer Kortex, Thalamus, olfaktorisches System

Efferenzen: mediales Vorderhirnbündel, Hypothalamus

Funktion: Steuerung des Sexualverhaltens, Analyse von Duftsignalen potentieller Sexualpartner

<p class="p1"><strong>Afferenzen</strong>: sensorischer Kortex, Thalamus, olfaktorisches System</p><p class="p1"><strong>Efferenzen</strong>: mediales Vorderhirnbündel, Hypothalamus</p><p class="p1"><strong>Funktion</strong>: Steuerung des Sexualverhaltens, Analyse von Duftsignalen potentieller Sexualpartner</p>
20
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Synonym für die mediale Kerngruppe der Amygdala?

→ Die kortikomediale Kerngruppe.

21
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Basolaterale Kerne – Afferenzen, Efferenzen, Funktion?

Afferenzen: sensorischer Kortex, Thalamus, Hippocampusformation

Efferenzen: Rückprojektionen zum Thalamus (dorsomedialer Kern) → präfrontaler Kortex & Nucleus accumbens im Striatum

Funktion: Integration sensorischer Information, Furchtkonditionierung

<p class="p1"><strong>Afferenzen</strong>: sensorischer Kortex, Thalamus, Hippocampusformation</p><p class="p1"><strong>Efferenzen</strong>: Rückprojektionen zum Thalamus (dorsomedialer Kern) → präfrontaler Kortex &amp; Nucleus accumbens im Striatum</p><p class="p1"><strong>Funktion</strong>: Integration sensorischer Information, <u>Furchtkonditionierung</u></p>
22
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Zentrale Kerngruppe – Afferenzen, Efferenzen, Funktion?

Afferenzen: hauptsächlich aus basolateralen Kernen

Efferenzen: Hypothalamus, Mittelhirn, Brücke, Medulla oblongata

Funktion: Steuerung vegetativer und motorischer Begleitprozesse (z. B. Herzrate, Fluchtverhalten)

<p class="p1"><strong>Afferenzen</strong>: hauptsächlich aus basolateralen Kernen</p><p class="p1"><strong>Efferenzen</strong>: Hypothalamus, Mittelhirn, Brücke, Medulla oblongata</p><p class="p1"><strong>Funktion</strong>: Steuerung vegetativer und motorischer Begleitprozesse (z. B. Herzrate, Fluchtverhalten)</p>
23
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Basaler Kern – Afferenzen, Efferenzen, Funktion?

Afferenzen: andere Amygdala-Kerne

Efferenzen: weitere Amygdala-Kerne, periaquäduktales Grau (Mittelhirn)

Funktion: Schmerzunterdrückung, Abwehrverhalten

<p class="p1"><strong>Afferenzen</strong>: andere Amygdala-Kerne</p><p class="p1"><strong>Efferenzen</strong>: weitere Amygdala-Kerne, periaquäduktales Grau (Mittelhirn)</p><p class="p1"><strong>Funktion</strong>: Schmerzunterdrückung, Abwehrverhalten</p>
24
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Welche drei Hauptquellen liefern Erkenntnisse zur Amygdala?

  1. Läsionsstudien (v.a. Tiere)

  2. Klinische Beobachtungen (z. B. Epilepsiepatienten)

  3. Bildgebung (fMRT, PET)

25
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Was zeigte LeDoux über die Amygdala?

→ Sie ist zentral für Furchtkonditionierung

→ Ohne Amygdala: keine Furchtkonditionierung möglich

26
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Wie läuft das Standardexperiment zur Furchtkonditionierung ab?

  1. Neutraler Reiz (Ton) + aversiver Reiz (Schock)

  2. Unkonditionierte Reaktionen: Blutdruck, Freezing

  3. Nach mehreren Paarungen: Ton allein → Angstreaktion

27
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Neuronale Abläufe bei der Furchtkonditionierung – Was sind die zentralen Stationen laut LeDoux?

🧠 Neuronale Abläufe bei der Furchtkonditionierung (nach LeDoux)

 

 

  1. Reizverarbeitung über den Thalamus

 

  • Akustischer Reiz wird im Corpus geniculatum mediale (Thalamus) verarbeitet.

  • Von dort führen direkte Fasern zur Amygdala.

  • Wird diese Verbindung unterbrochen, ist Furchtkonditionierung unmöglich.

 

 

  1. Keine Beteiligung des akustischen Kortex

 

  • Die Verbindung Thalamus → akustischer Kortex → Amygdala ist nicht notwendig für Furchtkonditionierung.

  • Funktion des Kortex: liefert detaillierte Reizmerkmale an die Amygdala (→ Feinabstimmung, nicht Basiskonditionierung).

 

 

  1. Output der Amygdala

 

  • Periaquäduktales Grau (Mittelhirn):
    → Aktiviert Freezing-Reaktion

 

  • Hypothalamus:
    → Vermittelt vegetative Begleitreaktionen (z. B. Herzrate, Schwitzen)

<p><span data-name="brain" data-type="emoji">🧠</span><span><strong>&nbsp;Neuronale Abläufe bei der Furchtkonditionierung (nach LeDoux)</strong></span></p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><ol type="1"><li><p><span><strong>Reizverarbeitung über den Thalamus</strong></span></p></li></ol><p>&nbsp;</p><ul><li><p><span><strong>Akustischer Reiz</strong> wird im <strong>Corpus geniculatum mediale</strong> (Thalamus) verarbeitet.</span></p></li><li><p><span>Von dort führen <strong>direkte Fasern zur Amygdala</strong>.</span></p></li><li><p><span>Wird diese Verbindung <strong>unterbrochen</strong>, ist <strong>Furchtkonditionierung unmöglich</strong>.</span></p></li></ul><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><ol start="2"><li><p><span><strong>Keine Beteiligung des akustischen Kortex</strong></span></p></li></ol><p>&nbsp;</p><ul><li><p><span>Die <strong>Verbindung Thalamus → akustischer Kortex → Amygdala</strong> ist <strong>nicht notwendig</strong> für Furchtkonditionierung.</span></p></li><li><p><span>Funktion des Kortex: liefert <strong>detaillierte Reizmerkmale</strong> an die Amygdala (→ Feinabstimmung, nicht Basiskonditionierung).</span></p></li></ul><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><ol start="3"><li><p><span><strong>Output der Amygdala</strong></span></p></li></ol><p>&nbsp;</p><ul><li><p><span><strong>Periaquäduktales Grau</strong> (Mittelhirn):<br>→ Aktiviert <strong>Freezing-Reaktion</strong></span></p></li></ul><p>&nbsp;</p><ul><li><p><span><strong>Hypothalamus</strong>:<br>→ Vermittelt <strong>vegetative Begleitreaktionen</strong> (z. B. Herzrate, Schwitzen)</span></p></li></ul><p></p>
28
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Welche zwei Signalwege führen zur Amygdala?

  1. Schneller Weg: Thalamus → Amygdala (reflexartig, unbewusst)

    • direkt, reflexartig, unbewusst → ermöglicht schnelle Reaktionen auf potenzielle Bedrohung (z.B. Erschrecken, Erstarren..)

  2. Langsamer Weg: Thalamus → Neokortex → Amygdala (bewusst, differenziert)

    • verarbeitete kognitive Bewertung → ermöglicht bewusste Einschätzung und eine differenzierte Reaktion (z.B. Erkennen, dass etwas gefährlich ist)

29
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Welche Strukturen steuern spezifische Angstreaktionen?

  • Periaquäduktales Grau: Freezing

  • Hypothalamus: vegetative Reaktionen

30
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Epilepsiepatienten – Was zeigt der epileptische Fokus in der Amygdala?

→ Häufig diffuses Angstgefühl vor dem Anfall

→ Hinweis: Amygdala an subjektivem Angstempfinden beteiligt

31
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Treten Amygdala-Läsionen häufig auf?

→ Eng umschriebene Läsionen der Amygdala sind selten, aber aufschlussreich.

32
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Amygdalaläsionen – Welche spezifischen Defizite treten auf?

Angst in Gesichtsausdrücken nicht erkennbar, andere Emotionen schon

→ Zentrale Studie: Adolphs et al. (1999)

→ Amygdala wichtig für Wahrnehmung/Erkennung emotionaler Reize, v. a. Angstsignale

33
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Amygdalaläsionen – Wie wirkt sich das auf Furchtkonditionierung aus?

Eingeschränkte vegetative Reaktionen (z. B. kein Schwitzen, kein Blutdruckanstieg)

Furchtkonditionierung stark beeinträchtigt

→ Amygdala ist zentral für emotionales Lernen

34
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Was zeigen bildgebende Verfahren zur Amygdala-Aktivierung?

Phobische Patienten: Amygdala reagiert stark auf phobische Objekte

Maximale Aktivierung bei mimischer Angst, selbst bei unbewusster Wahrnehmung

35
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Welche Reize verarbeitet die Amygdala (bewusst und unbewusst)?

→ Emotional unbewusste Verarbeitung möglich

→ Reagiert nicht nur auf Angst, sondern auch auf Ekel, Bedrohung, Stress

36
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Präfrontaler Kortex – Lage, Gliederung und Funktion?

  • Liegt vor motorischen & prämotorischen Arealen

  • Zentrale Rolle in emotionaler Verarbeitung

  • Gliederung:

    1. Dorsolateraler PFC (DLPFC)

    2. Ventromedialer PFC (VMPFC)

    3. Orbitofrontaler Kortex (OFC)

37
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Lateralität im PFC – Welche Hemisphäre wofür?

  • Linker PFC → eher positive Emotionen

  • Rechter PFC → eher negative Emotionen

  • Läsion links: häufig depressive Symptome, v.a. durch veränderte emotionale Bewertung

38
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Was zeigen EEG & PET zur Aktivierung des PFC bei Emotionen?

  • Negative Reize: Aktivierung rechts (PFC), besonders inferior & medial OFC

  • Positive Reize: Aktivierung links

  • PET bestätigt EEG: konsistente Stoffwechselmuster

39
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Aktivierung des PFK bei Phobikern?

Bei Phobikern: Rechte Aktivierung besonders im inferioren PFC und medialen orbitofrontalen Kortexerhöht

40
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DLPFC, VMPFC, OFC – Funktionelle Unterschiede?

  • DLPFC: Repräsentation von emotionalen Zielzuständen (z. B. Belohnung)

  • VMPFC: Verarbeitung grundlegender Stimmungen, Antizipation emotionaler Konsequenzen

  • OFC: Bewertung/Neubewertung emotionaler Reize; wichtig für soziales Verhalten

    • Läsionen → Impulsivität, Rücksichtslosigkeit, soziale Fehlanpassung

    • → Möglicher Sitz von Moral & sozialer Verantwortung

<p class="p1"></p><ul><li><p class="p1"><strong>DLPFC</strong>: Repräsentation von <strong>emotionalen Zielzuständen</strong> (z. B. Belohnung)</p></li><li><p class="p1"><strong>VMPFC</strong>: Verarbeitung <strong>grundlegender Stimmungen</strong>, Antizipation emotionaler Konsequenzen</p></li><li><p class="p1"><strong>OFC</strong>: Bewertung/Neubewertung emotionaler Reize; wichtig für <strong>soziales Verhalten</strong></p><p class="p2"></p><ul><li><p class="p1">Läsionen → <strong>Impulsivität, Rücksichtslosigkeit, soziale Fehlanpassung</strong></p></li><li><p class="p1">→ Möglicher <strong>Sitz von Moral &amp; sozialer Verantwortung</strong></p></li></ul><p></p></li></ul><p></p>
41
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Rolle des dlPFC bei Emotion?

Dorsolateraler Präfrontalkortex (DLPFC)

 

  • Zuständig für die Repräsentation von Zielzuständen emotionalen Verhaltens:
    → z. B. Belohnung erreichen, unangenehme Situationen vermeiden

<p><span><strong>Dorsolateraler Präfrontalkortex (DLPFC)</strong></span></p><p>&nbsp;</p><ul><li><p><span>Zuständig für die <strong>Repräsentation von Zielzuständen</strong> emotionalen Verhaltens:<br>→ z. B. <strong>Belohnung erreichen</strong>, <strong>unangenehme Situationen vermeiden</strong></span></p></li></ul><p></p>
42
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Rolle des vmPFC bei Emotion?

Ventromedialer Präfrontalkortex (VMPFC)

 

  • Beteiligung an Grundstimmungen (positiv/negativ), unabhängig vom konkreten Reiz

  • Wichtig bei der Antizipation emotionaler Konsequenzen

<p><span><strong>Ventromedialer Präfrontalkortex (VMPFC)</strong></span></p><p>&nbsp;</p><ul><li><p><span>Beteiligung an <strong>Grundstimmungen</strong> (positiv/negativ), unabhängig vom konkreten Reiz</span></p></li><li><p><span>Wichtig bei der <strong>Antizipation emotionaler Konsequenzen</strong></span></p></li></ul><p></p>
43
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Rolle des ofPFC bei Emotion?

Orbitofrontaler Kortex (OFC)

 

  • Zuständig für die Bewertung und Neubewertung emotionaler Reize

  • Wichtig bei Reizen mit Signalwirkung (Belohnung/Bestrafung)

 

  • Läsionen führen zu:

    • Fehlender emotionaler Weitblick

    • Sozial unangemessenem Verhalten

    • Rücksichtslosigkeit, Impulsivität

    • Maladaptives Verhalten mit teils katastrophalen sozialen Folgen

    → Manche Autoren sehen hier den Sitz von Moral und sozialer Verantwortung

<p><span><strong>Orbitofrontaler Kortex (OFC)</strong></span></p><p>&nbsp;</p><ul><li><p><span>Zuständig für die <strong>Bewertung und Neubewertung emotionaler Reize</strong></span></p></li><li><p><span>Wichtig bei Reizen mit <strong>Signalwirkung</strong> (Belohnung/Bestrafung)</span></p></li></ul><p>&nbsp;</p><ul><li><p><span><strong>Läsionen</strong> führen zu:</span></p><ul><li><p><span><strong>Fehlender emotionaler Weitblick</strong></span></p></li><li><p><span><strong>Sozial unangemessenem Verhalten</strong></span></p></li><li><p><span><strong>Rücksichtslosigkeit, Impulsivität</strong></span></p></li><li><p><span><strong>Maladaptives Verhalten</strong> mit teils <strong>katastrophalen sozialen Folgen</strong></span></p></li></ul><p></p><p><span>→ Manche Autoren sehen hier den <strong>Sitz von Moral und sozialer Verantwortung</strong></span></p></li></ul><p></p>
44
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Was sind die primären Funktionen des Hippocampus?

Deklaratives Gedächtnis (Faktenwissen, bewusste Erinnerungen)

Kontextbezogenes Lernen ("binding”-Funktion)

45
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Welche klinischen Befunde zeigen die emotionale Relevanz des Hippocampus?

Verringertes Hippocampusvolumen bei:

  • PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)

  • Depression

46
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Wie hängt der Hippocampus mit Stress und Kortisol zusammen?

Hohe Dichte an Glukokortikoidrezeptoren

Chronischer Stress → erhöhte Kortisolspiegel

Überstimulation durch Kortisol → mögliche Zellschädigung oder Zelltod im Hippocampus

(+vgl. Studie mit Veteranen)

47
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Welche Rolle spielt der Hippocampus bei emotionaler Gedächtnisbildung?

→ Wichtig für explizite Erinnerungen an emotionale Erlebnisse

→ Zentral bei kontextabhängigen Angstassoziationen

→ Beteiligt an Gefühlen, die durch Erinnerung ausgelöst werden

48
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Welche Funktionen erfüllt der anteriore Gyrus cinguli?

→ Integration von (und deren Vergleich):

  • Viszeralen Vorgängen (z. B. Herzfrequenz, Atmung)

  • Aufmerksamkeitsprozessen

  • Emotionaler Information

    → Zentrale Rolle bei der Emotionsregulation

49
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Wann ist der anteriore Gyrus cinguli besonders aktiv?

→ Bei Abgleich zwischen vegetativem Zustand und emotionalen Reaktionsoptionen

→ Besonders in Konfliktsituationen, auch emotionalen

  • Beispiel: Innerer Konflikt – „Ich fühle Stress, aber reagiere ruhig“

50
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Welche Rolle spielt der anteriore Gyrus cinguli im kognitiven Bereich?

→ Zuständig für Konfliktmonitoring

→ Erkennt und bearbeitet kognitive Konflikte

→ Vergleichbar aktiv bei emotionalen inneren Konflikten

51
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Was zeigen empirische Studien zur Aktivität des anterioren Gyrus cinguli?

Erhöhte Aktivierung bei emotionsbezogener Bildbeschreibung

→ Geringere Aktivierung bei Beschreibung äußerer Merkmale derselben Bilder

52
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Wo liegt die Inselrinde anatomisch?

Versteckt im inneren Kortex, durch Einfaltung nach innen gedrängt

→ Wird vom Temporallappen überlagert

53
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Welche Funktionen hat die Inselrinde?

→ Sie ist funktional eingebunden in:

  1. Emotionale Verarbeitung

  2. Vegetative Regulation

54
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Welche Afferenzen und Efferenzen hat die Inselrinde?

55
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Wann zeigt sich Aktivierung der Inselrinde in bildgebenden Verfahren?

→ Bei Emotionsinduktion

→ Bei Angstpatienten: Starke Aktivierung bei phobischen Reizen

56
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Was ist die funktionelle Bedeutung der Inselrinde?

Verknüpfung von Emotion und körperlicher Reaktion

  • Beispiel: Angst → Herzklopfen, Schwitzen, Übelkeit

→ Die Insula koordiniert emotionale und vegetative Prozesse

57
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Welche Grundannahme verbindet Emotionen mit Biochemie?

→ Emotionen sind biochemisch fundiert

→ Neurotransmitter & Hormone beeinflussen emotionales Erleben

→ Viele psychische Störungen basieren auf neurochemischen Dysbalancen

58
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Welche Funktionen hat Serotonin (5-HT) bei Emotionen?

Fördert positive Emotionen, dämpft negative

Antidepressiva (SSRIs) erhöhen serotonerge Aktivität

→ Tierstudien:

  • Niedriges Serotonin → Aggression

  • Erhöhtes Serotonin → Weniger Aggression

59
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Welche Rolle spielt Dopamin (DA) in emotionalen Prozessen?

→ Zentral bei Belohnung, Euphorie, Drogenabhängigkeit

→ Wichtig: Nucleus accumbens (Dopaminfreisetzung)

→ Auch aktiv bei sozialer Freude (z. B. Verliebtsein)

60
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Wie wirken Opioide und Stimulanzien auf das Emotionssystem?

Verstärken das dopaminerge Systempositive Stimmung

→ Opioide aktivieren direkt die Dopaminausschüttung

→ Erklärung für das Hochgefühl bei Opiatkonsum

61
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Welcher Zusammenhang besteht zwischen Testosteron und Emotionen?

→ In Tierstudien: Testosteron ↑ → Aggression ↑

→ Beim Menschen: uneinheitliche Befundlage

62
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Welche emotionale Wirkung hat Prolaktin bei Frauen?

Erhöhte WerteDepressive Stimmung, Ängstlichkeit, Feindseligkeit

63
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Wofür ist Oxytocin im emotionalen Kontext verantwortlich?

→ Fördert:

  • Empathie

  • Vertrauen

  • Sicherheit in sozialen Beziehungen

    → Schlüsselhormon im interpersonalen Bereich

64
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Was dachte man in der Antike über die Rolle des Körpers bei Emotionen?

  • Platon:

    • Brust/Herz = Sitz der Gefühle

    • Kopf = Verstand, Unterleib = Begierde

  • Vegetative Prozesse (z. B. Herzaktivität) galten als zentrale emotionale Elemente

  • Spiegelt sich in Mythologie & Religion wider (Herz = Gefühl)

65
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Welche Funktion schreibt Darwin den Emotionen zu?

  • Emotionen haben evolutionären Nutzen

  • Ausdruck (z. B. Wut, Angst) dient:

    • Kommunikation

    • Handlungsvorbereitung (Kampf, Flucht)

    • Überlebensvorteil (Warnung, Einschüchterung)

    → Emotionen = biologische Anpassung, nicht nur subjektiv

66
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Was besagt die James-Lange-Theorie?

Vertreter: William James & Carl Lange

  • These:

    • Reiz → körperliche Veränderung → deren Wahrnehmung = Emotion

    • Beispiel: „Wir sind traurig, weil wir weinen“ – nicht umgekehrt

  • → Emotionen entstehen aus Körperreaktionen, nicht umgekehrt

  • Widerspruch zur früheren Sichtweise → löste große Debatte aus

<p class="p1"><strong>Vertreter:</strong> William James &amp; Carl Lange</p><ul><li><p class="p1"><strong>These:</strong></p><ul><li><p class="p1">Reiz → <strong>körperliche Veränderung</strong> → deren Wahrnehmung = <strong>Emotion</strong></p></li><li><p class="p1">Beispiel: <em>„Wir sind traurig, weil wir weinen“ – nicht umgekehrt</em></p></li></ul><p></p></li><li><p class="p1">→ Emotionen <strong>entstehen aus Körperreaktionen</strong>, nicht umgekehrt</p></li><li><p class="p1">Widerspruch zur früheren Sichtweise → löste <strong>große Debatte</strong> aus</p></li></ul><p></p>
67
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Welche moderne Bedeutung hat das Vegetativum bei Emotionen?

Emotionen sind physiologisch eingebettet:

  • Vegetative Reaktionen (Herz, Atmung, Schweiß) sind integraler Bestandteil emotionalen Erlebens

  • Moderne Psychologie greift James’ Idee wieder auf

68
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Was ist der Kern von Langes Emotionstheorie?

Emotionen sind (1) rein physiologische Prozesse, insbesondere kardiovaskuläre Reaktionen (Herzfrequenz, Blutdruck).

(2) Psychologische Komponenten werden nicht berücksichtigt, sondern nur physiologische.

69
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Wie erklärt William James die Entstehung von Emotionen?

Emotionen entstehen durch die Wahrnehmung körperlicher Veränderungen – nicht umgekehrt.

→ Beispiel: „Wir sind traurig, weil wir weinen.“

  • James’ Zitat zusammengefasst: Ein Reiz → löst körperliche Reaktion aus → diese wird im Gehirn wahrgenommen → Emotion entsteht durch diese Wahrnehmung

70
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Welche körperlichen Prozesse umfasst James’ Theorie?

  1. Viszerale Reaktionen (Herzschlag)

  2. Muskuläre Reaktionen (z. B. Muskelanspannung)

  3. Hautreaktionen (z. B. Gänsehaut)

    → Der Reiz löst eine körperliche Reaktion aus → Diese wird bewusst wahrgenommen → Daraus entsteht die Emotion

71
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Wie versuchten Sherrington und Cannon (1920, 1926) James’ Theorie zu widerlegen?

Durch Durchtrennung vegetativer Nerven bei Tieren – dennoch zeigten diese emotionale Reaktionen wie Bellen oder Flucht → Emotion auch ohne viszerales Feedback?

(vgl. Kritik des Experimentes!)

72
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Warum gelten Sherringtons und Cannons Studien nicht als vollständige Widerlegung von James?

  • Sie berücksichtigten nur viszerale Reaktionen

  • James’ Theorie umfasste auch muskuläre und Hautreaktionen

  • Emotionale Reaktion ≠ emotionales Erleben → Letzteres ist nur beim Menschen direkt untersuchbar

73
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Was zeigte Hohmanns Studie an querschnittsgelähmten Patienten bezüglich Emotionen?

Je höher die Rückenmarksläsion, desto stärker der Rückgang emotionalen Erlebens → unterstützt James’ Theorie: Körperfeedback beeinflusst Emotion.

<p>Je höher die <strong>Rückenmarksläsion</strong>, desto stärker der Rückgang emotionalen Erlebens → <strong>unterstützt James’ Theorie</strong>: Körperfeedback beeinflusst Emotion.</p>
74
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Was ist die zentrale Aussage der Cannon-Bard-Theorie?

Emotionen entstehen zentral im Thalamus, unabhängig von Körperreaktionen, die nur Begleitprozesse sind.

Kritik an James: Körperreaktionen sind Begleiterscheinungen, nicht Ursache von Emotionen – Emotionen sind zentralnervös organisiert.

75
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Wie kritisierte Cannon die Theorie von James?

Körperreaktionen sind Begleiterscheinungen, nicht Ursache von Emotionen – Emotionen sind zentralnervös organisiert.

76
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Wie wird die Rolle des Thalamus heute eingeschätzt?

Für das Emotionserleben beim Menschen ist der Thalamus eher nebensächlich → Theorie veraltet.

77
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Welche zwei Faktoren bestimmen laut Schachter-Singer eine Emotion?

  1. Physiologische Erregung

  2. Kognitive Bewertung der Situation

78
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Wie entsteht eine Emotion laut Schachter & Singer?

Körperliche Erregung + situativer Bewertungsdruck → Interpretation führt zur Emotion (z. B. Herzrasen = Angst oder Freude)

79
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Was zeigt die Theorie zur Fehlattribution körperlicher Zustände?

Gleiche körperliche Erregung kann je nach Kontext unterschiedlich interpretiert werden (z. B. Adrenalin → Wut oder Liebe)

80
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Was sind somatische Marker laut Damasio?

Körperliche Reaktionen, die mit früheren Emotionen verbunden sind und bei Entscheidungsprozessen als unbewusste Signale dienen.

81
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Wie helfen somatische Marker bei Entscheidungen?

Sie lösen automatisch Körperzustände bei der Vorstellung zukünftiger Szenarien aus → beeinflussen intuitiv die Wahl von Handlungen.

82
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Was war Darwins zentrale These zum mimischen Ausdruck von Emotionen?

Mimik ist universell und dient der sozialen Kommunikation; sie signalisiert den emotionalen Zustand gegenüber anderen.

83
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Welche Befunde stützen die kulturübergreifende Universalität mimischer Ausdrucksformen?

Studien zeigen hohe Übereinstimmungen bei der Interpretation mimischer Emotionen (Freude, Wut etc.) zwischen Kulturen → angeborene Programme.

84
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Warum gilt der Musculus orbicularis oculi als wichtig für authentische Mimik?

Er ist nicht willentlich kontrollierbar und wird beim echten Lächeln aktiviert – entscheidend für die Unterscheidung zwischen echtem und gestelltem Ausdruck.

85
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Was ist der Musculus orbicularis oculi?

Er ist nicht willentlich kontrollierbar und wird beim echten Lächeln aktiviert – entscheidend für die Unterscheidung zwischen echtem und gestelltem Ausdruck.

86
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Welche Strukturen sind an der Steuerung emotionaler Mimik beteiligt?

Nicht der primäre Motorkortex (bewusste Steuerung), sondern subkortikale Strukturen wie Inselrinde, Thalamus, etc. – belegbar durch spontane Mimik trotz Lähmung.

  • Beleg: Nach Schlaganfall kann ein Mensch nicht willentlich lächeln, aber bei echten Emotionen (z. B. durch lustigen Film) funktioniert das Lächeln wieder normal.

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Was besagt James’ Theorie zum mimischen Feedback?

Teilnehmer fühlten die passende Emotion (z. B. Angst), wenn sie unbewusst das zugehörige mimische Muster zeigten – auch vegetative Reaktionen traten auf.

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Inwiefern bestätigen Mimikexperimente die Theorie von James?

Sie zeigen, dass peripheres Feedback (z. B. Muskelzustände) das emotionale Erleben unbewusst beeinflusst → funktionale Rückkopplung von Mimik auf Emotion.

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Beschreibe die Mimikexperimente.

Experimentelle Studien von Ekman et al.

 

  • Instruktionsbasierte Gesichtskontraktion ohne Hinweis auf die zugehörige Emotion (z. B. Angstmimik).

  • Ergebnis:

    • Teilnehmer fühlten die passende Emotion (z. B. Angst).

    • Auch vegetative Reaktionen (z. B. Herzrate) entsprachen der Emotion.

 

  • Weitere Experimente:

    • Personen sahen lustige/traurige Szenen mit oder ohne passende Gesichtsmimik.

    Freude-Mimik ließ Szene lustiger wirken.

    Trauer-Mimik verstärkte das Trauererleben.