Ethikklausur Nr. 1 Q3 - Gerechtigkeit

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John Rawls: Gerechtigkeit als Fairness

  • A Theory of Justice (Eine Theorie der Gerechtigkeit) (1971 / 1999)

  • Moderne Kontraktualismus als Alternative zum Utilitarismus

  • Ziel: Geordnete Gesellschaft mit Individuen zu schaffen, die nach ihrer Befähigung ihren Platz im System erhalten, und Regeln für das Zusammenleben zu finden, die für alle fair und akzeptabel sind.

2
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Gedankenexperiment: Der Schleier des Nichtwissens

  • engl: veil of ignorance

  • Gewährleistet, dass niemand durch die Zufälligkeiten der Natur oder der gesellschaftlichen Umstände bevorzugt oder benachteiligt wird.

  • Bei der Entwicklung von Gerechtigkeitsprinzipien sollen von Geburt an vermittelte Ungleichheiten (natural lottery) außer Acht gelassen werden

3
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Menschenbild im Urzustand

  • Sind keine wilden oder ein völlig unbeschriebenes Blatt Papier

  • Frei und gleich

  • Risikoscheu

  • Verbindlicher Gerechtigkeitssinn

  • Eigeninteresse steht über dem Interesse anderer

4
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Menschenbild im Urzustand; Haben Wissen über:

  • Verständnis von politischen Fragen und Wirtschaftstheorien

  • Grundregeln der gesellschaftlichen Organisation

  • Gesetze der menschlichen Psychologie

  • Eine schwache Vorstellung des Guten

5
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Menschenbild im Urzustand; Haben kein Wissen über:

  • Soziale Stellung

  • Talente / Begabungen, Alter, Geschlecht, Gesundheit, körperliche Verfassung, Intelligenz, Charakter

  • Moralauffassung (Vorstellung des Guten)

6
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Maximin Regel

  • “Die Maximin-Regel ordnet die Alternativen nach ihren schlechtesten möglichen Ergebnissen: man soll diejenige wählen, deren schlechtestmögliches Ergebnis besser ist als jeder anderen.”

  • Es wird die Option mit dem besten / maximalen Minimum gewählt

  • → Nicht die Gesellschaftsform ist gerecht, die den besten Durchnittsnutzen hat, sondern die, in welcher es den Schlechtestgestellten noch am besten geht

  • → Kein Utilitarismus mit dem besten Durchnittsnutzen, sondern eine Art Sozialstaat, in welcher es auch demjenigen mit der schlechtesten Rolle noch einigermaßen gut geht

7
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1. Gerechtigkeitsprinzip

  • Gleichheitsprinzip / Principle of equal liberty

  • „Jede Person soll ein gleiches Recht auf das umfassende Gesamtsystem gleicher Grundfreiheiten haben, das mit einem entsprechenden System der Freiheit für aller vereinbar ist.“

  • Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt

8
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2. Gerechtigkeitsprinzip

  • Differenzprinzip / Difference Principle

  • „Soziale und ökonomische Ungleichheiten sollen so beschaffen sein, dass sie zum größten Vorteil der am schlechtesten Gestellten sind, und an Ämter und Stellungen geknüpft sind, die allen offen stehen unter Bedingungen fairer Chancengleichheit.“

  • Unterschiede sind dann gerechtfertigt, wenn sie zum Vorteil des Schwächsten dienen (Maximin-Regel)

9
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Gerechtigkeitsprinzipen: Allgemein

  • Das Gleichheitsprinzip besitzt immer Vorrang gegenüber dem Differenzprinzip

    • D.h. Grundfreiheiten dürfen nur für andere Freiheiten eingeschränkt werden, nicht für Güter

    • Freiheitsbeschränkungen können nicht mit der Verbesserung der gesellschaftlichen Lage von Individuen gerechtfertigt werden

10
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John Rawls: Fazit

Rawls fordert demnach ein Art liberalen, demokratischen Sozialstaat

11
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Gerechtigkeitsformeln: Jedem das Gleiche

  • Alle Menschen werden gleich behandelt. Auf irgendwelche Unterschiede wird keine Rücksicht genommen. Diese Formel gilt z.b. bei den Grund- oder Menschenrechten

  • Problem

    • Menschen sind nicht alle gleich, sondern bringen unterschiedliche Vorraussetzungen mit

    • Eine Gleichbehandlung aller kann daher zu Ungerechtigkeit führen

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Gerechtigkeitsformeln: Jedem das Seine

Je nach Verdienst; Bedürfnissen

13
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Verteilungsgerechtigkeit (distributive Gerechtigkeit): egalitäre Postion

  • → Jedem das Gleiche

  • Jeder erhält das Gleiche

14
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Verteilungsgerechtigkeit (distributive Gerechtigkeit): aristotelische Postion

  • Jedem das Seine

  • Wenn es keine relevanten Gründe für eine Ungleichung Verteilung gibt, soll egalitär verteilt werden

  • Gibt es einen relevanten Grund, kann auch ungleich verteilt werden

  • → Gleiche Verteilung ist auch für Aristoteles die gerecht, wenn es nicht Gründe gibt, die dagegen sprechen

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Thomas Hobbes: Allgemein

  • Lebte von 1588 - 1679

  • Gilt oftmals als Begründer der modernen politischen Philosphie

  • Ist in einer Zeit der Ungewissheit aufgewachsen

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Thomas Hobbes: Naturzustand

  • Es herrscht „Krieg vom allen gegen alle“

  • „Recht des Stärkeren herrscht“

    • Furcht davor, seine Rechte zu verlieren

  • Keine rechtlichen Regeln

  • Im Naturzustand ist das Leben dem Untergang geweiht

    • Furch vor Strafen

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Thomas Hobbes: Menschenbild

  • Konfliktcharakter des menschlichen Zusammenlebens steht im Zentrum

  • Menschen können nicht friedlich nebeneinander existieren

  • Menschen steht ein unspezifisches Recht auf alles zu, um dieses Recht zu erreichen, gehen sie ihren Trieben nach

  • Menschen wollen in erster Linie sich selbst erhalten und nach ihrem Streben und Glück nachgehen

  • Menschen haben einen Selbsterhaltungstrieb

  • Menschenbild von Hobbes ist kausalmechanisch geprägt

    • D.h. Es kommt insgesamt auf das Ursache Wirkung denken an

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Thomas Hobbes: Gesellschaftsvertrag / Staatstheorie

  • Hobbes entwirft den Leviathan (biblisches Ungeheuer, Hiob 41, 25)

  • Leviathan ist die Staatsmacht

  • Menschen unterwerfen sich dieser Staatsmacht aus Verzweiflung, aus Todesangst, weil sie überleben wollen

    • → Selbsterhaltungstrieb des Menschen

  • Der Staat herrscht absolutistisch über alle anderen

  • Der Staat steht bei Hobbes auch über Religion, denn es darf neben dem Staat keinen anderen Regelmacher für menschliches Verhalten geben

  • Der Leviathan muss den Frieden aufrecht erhalten

    • → Seine wichtigste Aufgabe

  • Freiheit wird gegen Sicherheit getauscht

    • → Gegensatz zu dem Naturzustand

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Thomas Hobbes: Gerechtigkeit

  • Alles, was durch staatliches Recht verfügt wird, ist automatisch gerecht, daneben kann es nichts anderes mehr geben

  • Der Leviathan muss den Frieden aufrecht erhalten

    • → Seine wichtigste Aufgabe