Bio Viren und Bakterien

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1
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In welche Gruppen können Mikroorganismen eingeteilt werden?

Pilze, Bakterien, Viren, Prionen

2
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Pilze

ein- oder mehrzellig, gehören zu den Eukaryoten

3
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Bakterien

einzellige Lebewesen, gehören zu den Prokaryoten

4
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Viren

einzellige Organismen, keine Lebewesen

5
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Prionen

infektiöse Proteine, die neurodegenerative Erkrankungen auslösen

6
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Eukaryoten und Prokaryoten Zellkern

Eukaryoten: ja

Prokaryoten: nein

7
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Eukaryoten und Prokaryoten DNA

Eukaryoten: lineare DNA Moleküle mit Nukleosomem (Chromosomen)

Prokaryoten: zirkuläres Chromosom ohne Nukleosom, ringförmige DNA (Plasmide)

8
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Eukaryoten und Prokaryoten Ribosomen:

Eukaryoten: 60S und 40S Untereinheiten (80S)

Prokaryoten: 50S und 30S Untereinheiten (70S)

9
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Eukaryoten und Prokaryoten Organellen:

Eukaryoten: ja

Prokaryoten: nein

10
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Eukaryoten und Prokaryoten Atmungskette:

Eukaryoten: in der inneren Mitochondrienmembran

Prokaryoten: in der Zytoplasmamembran

11
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Eukaryoten und Prokaryoten Zellwand:

Eukaryoten: tierische Zellen: nein, Zellen von Pilzen und Pflanzen: ja

Prokaryoten: ja (mit Ausnahme von Mykoplasmen)

12
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Bakterien

einzellige Organismen

kommen physiologischer Weise in und auf dem menschlichen Körper vor (Mikrobiom)

-> Darmbakterien sind essenziell (Herstellung Vitamine z.B. Vit. K durch Escherichia coli und Lactobacillus acidophilus)

unphysiologische Vermehrung von oder Besiedlung mit Bakterien kann Erkrankungen hervorrufen

13
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wichtige Bakterien

Escherichia coli

Bacillus (B. subtilis, B. anthracis)

Stathylokokken (Staphylococcus aureus)

Streptokokken (Streptococcus sp.)

Chlostridien (Chl. tetani, Chl. botulinum)

Mykobakterien

Mycoplasmen

14
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Bakterien Unterteilung: Sauerstoffbedarf

Aerobier: benötigen O2 zum Wachsen und Überleben

Anaerobier: können nur schwer bei Kontakt mit O2 wachsen oder überleben

Fakultative Bakterien: können sowohl mit als auch ohne O2 wachsen und überleben

15
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Bakterien Unterteilung: Zellform

Kokken: kugelförmige Einzeller, Zusammenlagerung spezifisch für Unterarten

Stäbchen: ovale bis deutlich längliche Form, meist einzeln liegend

Schrauben

16
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Kokken Unterformen

haufenförmig (z.B. Staphylokokken)

in Ketten gelagert (z.B. Streptokokken)

Zweierkokken (Diplokokken) (z.B. Neisseria)

Diplokokken mit Kapsel (z.B. Pneumokokken)

17
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Stäbchen Unterformen

gerade Stäbchen mit abgerundeten Enden (z.B. Kolibakterien)

zugespitzte Stäbchenbakterien (z.B. Fusobakterien)

keulenförmige Stäbchen (z.B. Korynebakterien)

einfach gekrümmte Bakterien (z.B. Vibrionen)

18
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Schrauben Unterformen

spiralförmige Bakterien (Spirochäten)

große Bögen, ungleichmäßig (z.B. Borrelien)

19
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Bakterien Unterteilung nach Geißeln

Geißeln/Flagellen zur Fortbewegung

Monotrich: eine Geißel

Lophotrich: mehrere Geißeln aber nur an einem Ende

Peritrich: Geißeln an allen Seiten

20
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Bakterien Unterteilung nach Zellmembran

gram-positive und gram-negative Bakterien

gram-positive Bakterien:

Zytoplasmamembran, DICKE Zellwand mit Murein!!! (Peptidoglykan), in der Zellwand außerdem Lipoteichonsäure, Zellwand-Teichonsäure, Polysaccharide, Zellwand-Protein

gram-negative Bakterien:

oberhalb Zytoplasmamembran dünne Mureinschicht, enthält keine Lipptalchonsäure, überhakb Mureinschicht weitere Membran -> äußere Membran dadrin sind Porine und Lipidpolysaccharide!!!

Bakterien mit atypischen Gramverhalten:

nur Zellmembran

21
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Diagnostik: Nachweis von Bakterien:

Mikroskopie: Gestalt & Form der Bakterien

Agrarkulturen: Gestalt & Form der Kolonien, Wachstumseigenschaften

Färbeeigenschaften: z.B. Gramfärbung

22
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  1. Diagnostik Bestimmung von Bakterien Agrarkulturen Praktikum:

Nährmedien werden mit Bakterienkulturen beimpft: Bakterien wachsen auf bestimmten Nährmedien und unter anaeroben oder aeroben Bedingungen, Jeder Bakterienstamm bildet Kolonien von bestimmter Form und Farbe

23
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  1. Diagnostik Bestimmumg von Bakterien Gramfärbung

grampositive Zellen: Mureinschicht speichert Farbstoff, werden blau angefärbt

gramnegative Bakterien: Farbstoff wird in dünner Mureinschicht nicht gut gespeichert und ausgewaschen. Gegenfärbung mit Fuchsin/Eosin, um Strukturen besser sichtbar zu machen (rosa)

24
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Pathogenität von Bakterien: Endotoxine

(existieren schon mit Bakterium selbst, müssen nicht gebildet werden)

Zerfallsprodukte von Bakterien (z.B. Lipopolysaccharide (LPS) der gramnegativen Bakterien)

-> erzeugen inflammatorische Antwort des Immunsystems, Freisetzung von Zytokinen - Fieber, Sepsis, Nekrose (kann tödlich sein)

25
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Pathogenität von Bakterien: Exotoxine

(von Bakterien selbst produzierte und sezenierte Toxine)

4 Arten:

1 Enterotoxine: entfalten Wirkung im Dünndarm, verändern Permeabilität der Darmzellem, führen zu Diarrhöe

2 Zytolytische Toxine (Hämolysine): lysieren Zellmembran des Wirts und führen so zum Zelltod (Alpha-Hämolysin, Beta-Hämolysin)

3 Neurotoxine: hemmen z.B. Transmitterfreisetzung an Synapsen

4 weitere Toxine: können u.a. zu Zytokinausschüttung, Hautausschlägen, Nekrosen oder Pneumonien führen

26
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Pathogenität von Bakterien: Sporenbildung

einige Bakterien bilden Dauerformen (Sporen): wasserarme Dauerform, bilden sich bei ungünstigen Umweltbedingungen, sind sehr widerstandsfähig, können zurück in die vegetative Form z.B. grampositive Stäbchenbakterien wie Bacillus anthracis (Anthrax, Milzbrand), wird als Biowaffe verwendet

27
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Pathogenität von Bakterien: Schleimkapsel

Polysaccharidkapsel um Bakterien (Glykokalyx)

schützt vor Phagozytose durch Immunsystem

dient verbessertem Anheften und Schutz vor dem Austrocknen z.B. Pneumokokken

28
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Therapiemöglichkeiten Bakterieninfektion

  1. Antibiotika

-> Substanzen, die Bakterien abtöten oder ihr Wachstum hemmen

  1. Bakteriophagen

-> Viren, die Bakterien infizieren und lysieren (s. auch Abschnitt „Viren“), derzeit in DE nicht zugelassen

  1. CRISPR/Cas

-> Genschere, bakterielles Immunsystem, wird experimentell derzeit für Anwendung gegen Infektion getestet

29
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Was war das erste beschriebene Antibiotikum und wer hat es entdeckt?

Penicillin, Alexander Flemming

30
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2 Klassen von Antibiotika Bakteriozide:

töten Bakterien ab

31
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2 Klassen von Antibiotika Bakteriostatisch:

verhindern Wachstum der Bakterien

töten bereits gewachsene Bakterien aber nicht ab

32
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Antibiotika Wirkungsweisen

Hemmung des Zellwandaufbaus

Zerstören der Zellwand

Hemmung der Proteinbiosynthese

33
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Wirkungsweisen Antibiotika: Hemmung des Zellwandaufbaus

→ wirken bakteriostatisch

(wirken eher auf gram-positive Bakterien)

Beta-Lactame (z.B. Penicillin, !Ampicillin!, !Cefazolin!) → verhindern Entstehen der Peptidbindung in der Mureinschicht

Glykopeptide (z.B. !Vancomycin!) → hemmen Transglycosylase und verhindern Quervernetzung in Peptidoglykanen der Mureinschicht

→ löchrige Zellwand erzeugt verstärkten osmotischen Druck, Zellen platzen

34
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Wirkungsweisen Antibiotika: Zerstörung der Zellwand

→ wirken bakteriozid

(wirken auf gram-negative Bakterien)

zyklische Polypeptide (z.B. !Colistin!)

interagieren mit LPS und zerstören Membranstruktur

→ löchrige Zellwand erzeugt verstärkten osmotischen Druck, Zellen platzen

35
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Wirkungsweisen Antibiotika: Hemmung der Proteinbiosynthese

→ wirkt bakteriostatisch

Hemmung der Proteinbiosynthese

(Breitbandantibiotika, wirken auf gram-positive und -negative Bakterien)

Verhinderung der Translation: Amphenicole (Chloramphanicol) → lagern sich an 50S - Untereinheit der Ribosomen

Tetracycline (Doxycyclin) → lagern sich an 30S - Untereinheit der Ribosomen

Verhinderung der Transkription: Rifamycin, Fluorochinoline (Ciprofloxacin) → hemmen bakterielle RNA-Polymerase, stärkerer Einfluss auf wachsende, wirkt aber auch auf ruhende Bakterien

→ wirkt bakteriostatisch (sekundär bakteriozid)

Verhinderung der Replikation: Sulfonamide (Sulfamethoxazol) → hemmen Folsäuremechanismus → Folsäure essenziell für Purinsynthese → keine DNA-Synthese möglich

→ wirkt bakteriostatisch

36
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Bestimmung der wirksamen Antibiotika

(1. Antibiotikaklassen wirksam gegen bestimmte Bakterienstämme, 2. Resistenzen der konkreten Krankheitserreger bestimmen)

Agardiffusionstest

  1. Baterienrasen ausplattieren

  2. antibiotikagetränkte Plättchen auflegen

  3. Höfe um die Plättchen weisen auf Wirksamkeit des Antibiotikum gegen Bakterium hin

  4. bei Resistenzen/Unwirksamkeit entsteht kein Hof

37
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Antibiotikaresistenzen

Resistenzmechanismen gegen Antibiotika:

Bildung alternativer Proteine, die nicht durch Antibiotikum inhibiert wird

Expression von Proteinen, die Antibiotikum inaktivieren (z.B. Beta-Lactamasen)

Zielproteine der Antibiotika werden mutiert oder durch post-translationale Modifikation verändert

Veränderung der Zellwände verhindert Aufnahme der Antibiotika

Efflux-Pumpen (Transportproteine) transportieren Antibiotika aus Zellen heraus

38
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Antibiotikaresistenzen Mechanismen

Resistenzen werden auf dem Bakteriengenom (Plasmide) kodiert

Bakterien können DNA zwischen Arten und innerhalb einer Generation übertragen (horizontaler Gentransfer)

  1. Konjugation (Übertragung von DNA zwischen Bakterien)

  2. Transduktion (Übertragung von bakterieller DNA durch Viren (Bakteriophagen))

  3. Transformation (Aufnahme von freier DNA aus Umgebungsmedium)

dadurch sind im laufe der Zeit Bakterienstämme entstanden, die resistent gegen verschiedene Antibiotika sind (multiresistente Keime, z.B. MRSA)

39
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Pilze

  • Eukaryoten

  • Einzellig (Hefen) oder vielzellig

  • Aerob und anaerob

  • Bilden eine Zellwand

  • Zellmembran enthält !!Ergosterol!!

  • Nutzen Glykogen als
    Energiespeicher

  • Pilze sind Teil des Mikrobioms, kommen physiologischerweise auf/im humanen Organimus vor

40
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Pilze als Krankheitserreger: Pilzinfektionen

(z.B. Candida albians)

im Mundraum vorkommend, fakultativ pathogen (z.B. bei Immunsuffizienz, lokale Faktoren, Antibiotika oder Kortikosteroidgabe)

Soor, vaginale Candidose, Windelausschlag

41
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Pilze als Krankheitserreger: Toxine (Mykotoxine) Knollenblätterpilz

→ führen bei Aufname (z.B. Nahrung) zu akuten Vergiftungen

aus dem Knollenblätterpilz

  1. Amanitin: hemmt die Transkription (RNA-Pol 2)

  2. Phallaloidin: verhindert Depolymerisierung d. filamentären Aktins (Zytoskelett)

→ beide Toxine führen zu Leberversagen bzw. Nekrose der Leberzellen

42
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Pilze als Krankheitserreger: Toxine (Mykotoxine) Fliegenpilz, Risspilz, Trichterpilz

Muskarin: bindet muskarinerge Azetylcholinrezeptoren (irreversibel)

aktiviert dauerhaft den Parasympatikus (parasympatikomimetisch)

→ Sehstörung, Durchfall, Erbrechen

→ Kreislaufversagen (Vasodilation)

→ Atemnot (Bronchienengstellung)

43
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Pilze als Krankheitserreger: Toxine (Mykotoxine) aus dem Schimmelpilz

Aflatoxin: wird in Leber zu Epoxiden umgewandelt (Biotransformation)

→ nephrotoxisch

→ neurotoxisch

→ kanzerogen (Epoxide gelangen in Nukleus, mutagen)

44
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Pilze als Krankheitserreger: Toxine (Mykotoxine) aus dem Schlauchpilz

Ciclosporin A

→ wirkt immunsuppressiv

→ wird therapeutisch eingesetzt (z.B. nach Organtransplantationen)

45
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Pilze als Krankheitserreger: Toxine (Mykotoxine) aus dem Mutterkorn

Ergotamin

→ Alkaloid

→ stimuliert Adrenorezeptoren (symphatomimetisch)

→ periphere Vasokonstriktion, Schwindel, Halluzinationen

46
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Therapiemöglichkeiten Pilzvergiftung

Gabe von Antidot gegen Toxine

  • Muskarin → Atropin (hemmt muskarinische Rezeptoren)

  • Amanitin Silibinin (hemmt Aufnahme von Amanitin in Leber)

Antimykotika

  • Pilze sind Eukaryoten

  • Antibiotika gegen Bakterienstoffwechsel wirken nicht

  • Stoffwechsel des Wirts darf nicht mit angegriffen werden

47
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Therapiemöglichkeiten Pilzinfenktionen Antimykotika

! 5-Fluocystosin ! → wird nur von Pilzen über Cytosinpermease aufgenommen

! Griseofulvin ! → wird zusammen mit Keratin, das durch Pilze auf der Haut verstoffwechselt wird in dir Pilzzelle aufgenommen

! Echinocandine ! → hemmen Glucansynthase und damit den Zellwandaufbau

! Azole ! hemmen die Ergosterolsynthese und damit Aufbau der Zellmembran

! Polyene (Amphoteeicin B) binden hydrophob an Ergosterol und führen zu Poren in Membran

48
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<p>Prionen</p>

Prionen

→ proteinöse infektiöse Partikel

  • Prionprotein ist ein endogenes Protein, Expression hauptsächlich im Hirn

  • Protein-only Hypothese

  • Infektion mit fehlgefalteten Prionproteinen führt zu Fehlfaltung der endogenen Proteine

  • Lagern sich im Hirn als Plaques ab → Neurodegeneration

  • Sehr langsamer Krankheitsverlauf zu Beginn mit schneller Progression

49
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Prionenerkrankungen

  • Creutzfeldt-Jakob Erkrankung (CJD, neurodegenerative Erkrankung im hohen Alter)

  • Scrapie bei Schafen

  • Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE, Rinderwahnsinn)

  • Wurde hervorgerufen durch Verfütterung von Tiermehl aus scrapieinfizierten Schafen
    an Rinder

Über Nahrungsmittel mit Rinderhirn und -mark auf den Menschen übertragen

(variante Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (VCJD) bei jungen Erwachsenen!

(nicht so wichtig für Klausur)

50
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Viren

KEINE Lebewesen

  • Haben keinen eigenen Stoffwechsel

  • Können sich nicht selbständig vermehren (brauchen Wirtszellen)

  • Als Wirte können Pflanzen, Tiere und Bakterien dienen

  • Bestehen immer aus einer !Nukleinsäure! (DNA oder RNA) und einer !Proteinhülle! (Kapsid)
    → Nukleokapsid

  • Können weitere Hülle (Lipidschicht) besitzen → umhüllte Viren

51
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Klassifizierung von Viren: Nach Nukleinsäure

DNA-Viren:

  • dsDNA (I)

  • ssDNA (II)

RNA-Viren

  • dsRNA (III)
    SSRNA+ (IV)

  • ssRNA- (V)
    Retroviren (VI)

52
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Zellzyklus von Viren

  1. Anlagerung → wirtsspezifisch

  2. Eindringen durch Endozytose

  3. Uncoating → Freisetzung der Nukleinsäure

  4. Vermehrung des Genoms → im Zellkern und Golgiapparat

  5. Zusammenbau im Zytoplasma

  6. Freisetzung durch Exozytose

53
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Warum sind Viren so erfolgreich?

Unterschiedliche Strategien der Anpassung an Immunabwehr des Wirts

Schneller Replikationszyklus mit starker Vermehrung

!Escape-Mutationen! (werden vom Immunsystem des Wirts nicht erkannt)

Rekombination der Nukleinsäuren → !Reassortment!

Einige Viren haben !Latenzphasen!

Umgehung des Immunsystems des Wirts

!Retroviren! (z.B. HIV)

Herpesviren (z.B. Herpes simplex Virus 1 (HSV-1), Varizella Zoster)

54
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Retroviren - Humanes Immundefizienzvirus (HIV) → wichtig

Retroviren sind RNA-Viren

RNA wird über Reverse Transkriptase in cDNA umgeschrieben → wird in Wirdsgenom integriert (!Provirus!)

Virusgenom bleibt dauerhaft in Wirt

Für die Virusvermehrung

→ Transkription der Virus-RNA

→ Proteinexpression

→ Zusammenbau

→ Freisetzung

55
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<p>Bakteriophagen</p>

Bakteriophagen

Viren, die Bakterien infizieren

56
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Bakteriophagen Zyklus

Lysogener Zyklus:

Bakteriophagengenom wird in Wirtsgenom integriert

→ Phage vermehrt sich bei jeder Bakterienreplikation

Lytischer Zyklus:

Phagengenom wird abgelesen

→ Genom wird repliziert, Proteine werden produziert, Phagen zusammengebaut

→ Phagen werde durch Zelllyse freigesetzt

57
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Virostatika

Wirkstoffe zur Bekämpfung von Viren

greifen an die Anheftung, Replikation oder Freisetzung des jeweiligen Vieus ein

Wirkspektrum oft auf eine oder wenige Virusfamiliek beschränkt

58
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Virostatika Beispiele

Enfuvirid (hemmt Fusion des HIV mit Zielzelle)

Amandatin (hemmt Freisetzung der Influenza A-RNA)

Aciclovir (Nukleosidanalogen gegen Herpesviren)

Foscarnet (hemmt Herpesvirus DNA-Pol)

Zidovudin (hemmt RT von HIV)

Saquinavir (hemmt Protease von HIV)

Oseltamivir (hemmt Neuroamindase von Influenza A)

59
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Desinfektionsmittel

zerstören Viruspartikel

wirken als Detergenzien (denaturieren Proteine und Lipide)

60
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Virus Arten

Virus: kleine infektiöse Partikel bestehend aus Genom, Proteinhülle und evtl. Lipidmembran

Virionen: Viruspartikel, der sich außerhalb einer Zelle befindet

Viroide: Pflanzenpathogene (infektiöse kurze Nukleinsäuren, die Krankheiten in Gefäßpflanzen auslösen können)

Provirus: Virus-DNA, die in Wirtsgenom integriert ist (auch Endogenes Virus)

61
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<p>Escherichia coli Steckbrief</p>

Escherichia coli Steckbrief

Darmbakterien, fakultativ anaerob

gram-negativ

Stäbchen mit abgerundeten Enden

Peritrich begeißelt

„Haustier“ der Mikrobiologen

Pathogenität durch Endotoxine und bei Expression bestimmter Enterotoxine (z.B. EHEC)

62
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<p>Bacillus (z.B. B. subtilis) Steckbrief</p>

Bacillus (z.B. B. subtilis) Steckbrief

Bodenbakterium, fakultativ anaerob

gram-positiv

Stäbchen, auch in Ketten

Peritrich begeißelt

Sporenbildner

Pathogenität: Bildung verschiedener Toxine. insbesondere Exotoxine (z.B. anthracis)

63
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<p>Streptokokken Steckbrief</p>

Streptokokken Steckbrief

Kommensalen des Menschen (Mikrobiom), auf Pflanzen, fakultativ anaerob

gram-positiv

zu Kettenschnur angeordneten Kokken ohne Begeißlung

teilweise umhüllt mit Schleimkapsel

Pathogenität: Alpha, Beta und Gamma Hämolysin, bei Übertragung ins Blut: Sepsis

S.pyogenes: Eitererreger

S.mutans: Karies

64
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<p>Staphylococcus aureus Steckbrief</p>

Staphylococcus aureus Steckbrief

fakultativ anaerob

gram-positiv

Kokken, traubenförmig angeordnet, gelb pigmentiert

Pathogenität. bildet verschiedene Entero- und Exotoxine, Hautinfektionen, Pneumonien, hämolytisch

Krankenhauskeim

MRSA (oder MRE): Methicilin-resistent Staph. aureus

65
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<p>Chlostridien: Chlostridium tetani, C. botulinum Steckbrief</p>

Chlostridien: Chlostridium tetani, C. botulinum Steckbrief

Bodenbakterien (C. botulinum auch in Lebensmitteln), obligat anaerob

gram-positiv

Sporenbildner

keulenförmige Stäbchen

Pathogenität: starke Exotoxine (Neurotoxine)

C.tetani: inhibiert Transmitterfreisetzung an inhibitorischen Synapsen

C. botulinum: inhibiert Transmitterfreisetzung an erregenden Synapsen

66
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<p>Mykobakterien (z.B. Mycobacterium tuberculosis und Mycobacterium leprae) Steckbrief</p>

Mykobakterien (z.B. Mycobacterium tuberculosis und Mycobacterium leprae) Steckbrief

ubiquitär, obligat aerob

gram-positiv, aber schlecht anfärbbar

Zellwand mit Mykolsäuren vermittelt hohe Stabilität gegen Säuren (Ziehl-Neelsen-Färbung)

kurze Stäbchen

Pathogenität: M. tuberculosis ist obligat pathogen, Bakterien über Aerosole übertragbar

obligat intrazelluläre Parasiten in Makrophagen

Zellwand wirkt stark immunogen

67
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<p>Mycoplasmen Steckbrief</p>

Mycoplasmen Steckbrief

parasitär, teilweise auch kommensalisch, aerob bis fakultativ anaerob

abweichendes Gramverhalten

nur eine Zellwand, kein Peptidoglucan → nicht anfärbbar

vielgestaltig (pleomorph), veränderlich bläschenförmig, 0,2 - 0,3 mikrometer

Pathogenität: parasitär, verursachen chronische Infektionen

z.B. M. pneumoniae (Lungenentzündungen, aber auch Meningitis, Mittelohrentzündung,…) M. hominis (Pyelonephritis, Endometritis und postpartales Fieber)

68
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<p>Viren Kurzstrckbriefe Herpesviren</p>

Viren Kurzstrckbriefe Herpesviren

Herpesviren: dsDNA-Viren, breites Wirtspektrum, bilden Latenzstadium im Wirt

bekannte Vertreter: Herpes simplex Virus 1 (HSV-1): Lippenherpes, 90% der Weltbevölkerung infiziert, Varziella Zoster: Windpocken, nach Latenzphase: Gürtelrose, Epstein-Barr Virus (EBV): Cytomegalie

69
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<p>Viren Kurzsteckbriefe Influenzaviren</p>

Viren Kurzsteckbriefe Influenzaviren

(Familie der Orthomyxoviren):

behalte ssRNA-Viren

segmentiertes Genom (s. Reassortment)

Hüllproteine Hämaglutinin und Neuramindase bestimmen Pathogenität (z.B. H5N1)

bekannte Vertreter: Influenza A: spanische Grippe (H1N1), Vogelgrippe (H5N1), Influenza B-D

70
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<p>Viren Kurzsteckbriefe Adenoviren</p>

Viren Kurzsteckbriefe Adenoviren

unbehüllte dsDNA-Viren

Kapsel ist ikosaedrisch aufgebaut

bekannte Vertreter:

humane Adenoviren: z.B. Erreger der grippalen Infektionen

humanes Adenovirus (Typ 19): Erreger der Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

71
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<p>Viren Kurzsteckbriefe Coronaviren</p>

Viren Kurzsteckbriefe Coronaviren

behüllte ssRNA-Viren

Hülle enthält Spikeproteine

breites Wirtsspetrum

bekannte Vertreter: SARS (SARS-CoV-2, COVID-19): respiratorische Erkrankungen

72
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<p>Viren Kurzsteckbriefe Retroviren!!!</p>

Viren Kurzsteckbriefe Retroviren!!!

Retroviren: ssRNA-Viren

integrieren Genom in Genom des Wirtes

bekannte Vertreter: humanes Immundefizienzvirus (HIV): AIDS, befällt T-Zellen

Humanes T-Zell-Leukämie-Virus Typ 1 (HTLV-1): Tumorauslösendes Retrovirus

Endogene Retroviren

73
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<p>Viren Kurzsteckbriefe Pockenviren (Poxviridae):</p>

Viren Kurzsteckbriefe Pockenviren (Poxviridae):

Pockenviren (Poxviridae):

dsRNA-Viren

größte Viren

Weißpockenviren wurden durch weltweite Impfkampagne ausgerottet

Vacciniavirus heute Basis für viele Impfstoffe

bekannte Vertreter:

Variola major (Weißpocken): Hautaussläge, Fieber, Letalität von 30%

Monkeypox (Affenpocken): Ähnliches Krankheitsbild, geringere Übertragungsrate