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Was ist die Verteilungsgerechtigkeit?
distributive Gerechtigkeit
Die Faire Aufteilung an materiellen oder immateriellen Gütern zwischen verschiedenen Parteien
Welche Verteilungsprinzipien gibt es für Fairness?
Fairness im Sinne absoluter Gerechtigkeit: gemeinsam erwirtschaftete Güter werden genau gleich auf alle Parteien aufgeteilt
Fairness im Sinne von verhältnismäßiger Gerechtigkeit: Verteilung am Beitragsprinzip, der der am meisten bei der Beschaffung beigetragen hat bekommt am meisten von Gut
Fairness im Sinnes des Bedürftigkeitprinzips: der der am Bedürftigsten ist bekommt am meisten vom Gut
Was beschreibt die Verfahrensgerechtigkeit?
prozedurale Gerechtigkeit
Bezug auf die Wahrnehmung des Verhaltens, dass gezeigt wird bei der Verteilung an materiellen oder immateriellen Gütern, und die Behandlung die eine Person dadurch erfährt
Worin unterscheidet sich die Verfahrensgerechtigkeit?
Wahrgenommene Fairness der Regeln des Entscheidungsprozesses
wahrgenommene persönliche Behandlungen innerhalb dieses Prozesses
Wann wird ein Verfahren als fair erachtet?
Linnd & Tyler, 1988: wenn der Prozess der Entscheidung als faire wahrgenommen wird, selbst wenn der Verteilungsprozess als unvorteilhaft wahrgenommen wird
Skarlicki & Folger, 1997: unfair wird ein Verfahren wahrgenommen, wenn die wahrgenommenen Verletzung der Verfahrensgerechtigkeit auf eine Korrektur der Entscheidung abziehlt
SB S. 56
Welche formalen und psychologischen Merkmale eines Verfahrens beeinflussen die Wahrnehmung der Verfahrensgerechtigkeit?
formale Basis: Verfahrensgerechtigkeit bezieht sich auf die formale Regelung der Entscheidungsfindung
internationale Basis: qualitative Aspekte der Interaktion in einem Verfahren
Welche Aspekte werden im Bezug auf die wahrgenommene Kontrolle in Prozessen der Verfahrensgerechtigkeit unterschieden?
Thibaut und Walker (1975)
formales Verhaltensmerkmal besteht in der Wahrnehmung von Verfahrensgerechtigkeit und der wahrgenommenen Kontrolle im Verfahren selbst
Prozesskontrolle: Kontrolle im Prozess (Findet man Gehör? Hat man Mitspracherecht?)
Entscheidungskontrolle: Mitwirkung an einer aktuellen Entscheidung
Lind et al., 1990: Verfahren werden als faire erachtet, wenn man eine Form von Mitsprache hatte, selbst wenn die tatsächliche Einflussnahme gering ist
Wann wird ein Verfahren als Fair bewertet, wann als unfair.
Lind et al., 1990: Verfahren werden als faire erachtet, wenn man eine Form von Mitsprache hatte, selbst wenn die tatsächliche Einflussnahme gering ist
Avery & Quiñones, 2002: die wahrgenommene Verfahrensgerechtigkeit ist dann gering, wenn:
1) keine Mitsprachemöglichkeit besteht
2) keine Gebrauchmachung von seiner Mitsprachemöglichkeit
3) Mitsprachemöglichkeit erbringt nicht den erwartete/gewünschten Effekt
Leventhal, (1980), hat Merkmale für die Beurteilung von Verfahrensgerechtigkeit benannt, welche sind das.
1) Konsistenz des Verfahrens: faire Verfahren vollziehen sich unabhängig von Zeit, Ort und Personen in formal gleicher Weise
2) Unvoreingenommenheit/Überparteilichkeit : die entscheidenden Personen sind nicht durch eigene Interessen oder Verbindungen mit einer der Streitparteien befangen.
3) Zuverlässigkeit /Sorgfalt/Genauigkeit: faire Verfahren zeichnen sich dadurch aus, dass für die Entscheidung zuverlässige und relevante Informationen mit größtmöglicher Sorgfalt ausgewertet werden
4) Korrigierbarkeit : ein faires Verfahren muss Widerspruch zulassen und die Möglichkeit der Fehlerkorrektur erlauben.
5) Repräsentativität/Ausgewogenheit: ein Verfahren wird dann als fair erlebt, wenn es die Interessen aller Beteiligten angemessen berücksichtigt.
6)Ethische Grundsätze: ein Verfahren wird dann als fair erlebt, wenn ethische Grundsätze bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden
Welche Modelle entwickelten Tyler, Lind und Kollegen, und welche qualitativen Aspekte werden über das Interaktionsgeschehen benannt?
Wahrnehmung der Gerechtigkeit steht im Mittelpunkt der Forschung
Relational Model of Procedural Justice
Group- Value Model
Group Engagement Model
→ qualitative Aspekte des Interaktionsgeschehens resultiert aus:
a) Neutralität der Autorität
b) Vertrauenswürdigkeit der Autorität
c) Respektvolle Behandlung durch die Autorität
→ Empirische Befunde zeigen, dass die drei Interaktionsaspekte einen stärkeren Einfluss vornehmen, als die Gerechtigkeitswahrnehmung und die Akzeptanz von Gerichtsentscheidungen
Was begünstigt das Engagement und die Rechtstreue?
Tyler und Kolleg*innen
Respekt
Stolz
Durch welche Strukturellen Eigenschaften lassen sich Verhandlungssituationeb kennzeichnen? Wofür werden Verhandlungen benötigt?
Streitigkeiten über Gerechtigkeitsfragen lassen sich durch Verhandlungen lösen
Verhandlungsspielraum
Anzahl der Verhandlungsgegenstände
Art des Verhandlungsgegenstands
Verbundenheit von Gegenständen
SB S. 59
Welche Barrieren werden benannt, die die Einigung bei Verhandlungen erschweren?
Nullsummenannahme
Ankereffekte
Reaktive Abwertung
Was besagt die Nullsummenannahme?
Als Nullsummenannahme (häufig auch Fixed-Pie-Annahme) bezeichnet man Verhandlungssituationen, in denen der Nutzen der einen Partei stets zu einem Schaden der Gegenpartei führt.
Was ist der Ankereffekt?
Der Ankereffekt ist ein psychologisches Phänomen, das unser Entscheidungsverhalten maßgeblich beeinflusst. Er tritt auf, wenn eine anfängliche Information bzw. ein „Anker" unsere Wahrnehmung und Bewertung von nachfolgenden Informationen oder Angeboten beeinflusst, selbst wenn diese Anker irrelevant oder ungenau sind.
Was besagt das Phänomen der reaktiven Abwertung?
Der Wert eines Zugeständnisses hängt von der Wahrnehmung ab: „Reaktive Abwertung“ bezieht sich auf die in erster Linie durch Misstrauen bedingte Tendenz von Verhandlungspartner*innen, Zugeständnisse des jeweils anderen geringer einzuschätzen, als sie tatsächlich sind
Wer verhandelt besser, wenn es um Geld geht?
Meta-Analyse von Mazei und Kollegenschaft (2015)
Daten von über 10.000 Untersuchungsteilnehmenden
Männer zeigen durchschnittlich ein besseres ökonomisches Verhandlungsergebnis
→ Aber: diese Geschlechterunterschiede sind stark kostet abhängig
Veränderung der Unterschiede wurden beobachtet, wenn:
→ verhandelnde Personen Verhandlungserfahrung hatten
→ Verhandlungsspielraum bekannt war
→ die Verhandelten Personen für jemand anderen Verwandelten
→ keine Geschlechterrollenerwartungen vorlagen (dann kehrten sich die Ergebnisse sogar um)
Zusammengefasst zeigt diese Meta-Analyse, dass Geschlechtsunterschiede kontextabhängig und veränderbar sind.
Wie lautet eine Definition für Führung, die sich sowohl auf Kleingruppen und soziale Kategorien bezieht?
Ein Prozess der sozialen Einflussnahme, durch den ein oder mehrere Mitglieder einer Gruppe andere Gruppenmitglieder motivieren und befähigen, etwas zur Erreichung der Gruppenziele beizutragen.
Was wird als Unterschied von Gehorsam und Führung benannt?
Bei Gehorsamkeit gegenüber Autoritäten geht es um die Anpassungen an die Meinungen von Verhaltensweisen anderer Gruppenmitglieder, Führung dient der Erreichung eines kollektiven Ziel.
Welche Funktionen weit Führung auf? Erklären Sie die zentralen Fukrungsfunktionen nach Lewins Feldtheorie.
Lokomotion: Annäherung an ein kollektives Ziel als Gruppe
Kohäsion: Ziel das Gruppengefühl als Wir-Gefühl zu stärken und zu fördern
Warum wurde der Lokomotionsfunktion früher mehr Bedeutung zugeschrieben als heutzutage?
In vielen Forschungen stand die Zielerreichung im Vordergrund und nicht die Verbesserung des Gruppenverbandes.
Über welche Machtgrundlagen verfügt eine Führungsposition?
French und Raven (1959)
Belohnungsmacht: Führungskraft verfügt über materielle/immaterielle Belohnungswerte die sie an Gruppenmitglieder verteilen kann
Bestrafungsmacht: negative Sanktionen gegenüber Gruppenmitgliedern
Expertenmacht: Führungskraft als Person, die Expertise und Kompetenz mitbringt, mit der ein Ziel erreicht werden kann
Legitimierte Macht: Zustimmung durch die Gruppe, Pflichtgefühl dieser Person folge zu leisten
Identifikationsmacht: Identifikation der Gruppenmitglieder mit der Führungsperson, beruht darauf, dass andere eine Übereinstimmung mit dieser anstreben
Cartwright (1959) die „ökologische Macht“: Gestaltung der Umwelt um ein bestimmtes Verhalten herbeizuführen
Es gibt verschiedene Ansätze für Führung, nennen Sie die in SB II angesprochenen.
Führerorientierte Ansätze
Situationsorientierte Ansätze
Kontingenzansätze
Transaktionale und transformationale Ansätze
Sozialer Identitätsansatz
Macht und Einfluss wird oft synonym verwendet, wichtig ist es aber beide Begriffe gesondert zu verstehen. Erklären Sie beide Begriffe.
Macht: Einwirkung die entgegen der Interessen eines anderen stehen
Einfluss: Einflussnahme die im Einklang der Interessen einer Person stattfinden
Bei den Kontingenzansätze wird zwischen den Aufgabenorientierten und Beziehungsorientierten Führungsstil unterschieden. Erklären Sie diese.
Fiedler, 1971
Aufgabenorientierte Führung – sie dient dazu, Gruppen- und Kommunikationsstrukturen zu schaffen und Ressourcen bereitzustellen, die der Zielerreichung dienen und
Beziehungsorientierte Führung – sie dient dazu, den Zusammenhalt der Gruppe zu stärken und die Qualität der Beziehungen der Gruppenmitglieder untereinander zu verbessern.
→ zentrale Annahme ist, das keiner der beiden Ansätze besser/effektiver ist als der andere
→ die Situation macht den Ausschlag:
Wie ist die Aufgabe? (Situation)
Wie ist die Beziehung zwischen Gruppe und Führungsperson? (Beziehung)
Sanktionsmacht Gebrauch oder nicht? (Macht)
Wann ist der aufgabenorientierte Führungsstil effektiv?
Effektiv, wenn die Situationsmerkmale günstig oder ungünstig sind (einfache/schere Aufgaben, gute/schlechte Beziehungen zur Gruppe).
Wann ist der beziehungsorientierte Führungstil effektiv?
Wenn alle Merkmale (Situation, Beziehung, Macht) eine mittelmäßig günstige Situation bilden.
Wann werden Personen positiver in ihrer Führungsrolle wahrgenommen?
Ansatz impliziter Führungstheorien
Lord und Mahers (1991)
Je mehr die Eigenschaften und das Verhalten einer Führungsperson, dem Führungsschema entsprechen
Implizites Wissen, dass besagt wie eine Führungskraft zu sein haben soll
Welchen Einfluss haben Stereotypen auf das Verhalten von Führungsrollen im Bezug auf ihr Geschlecht?
Rollen-Kongruenz-Theorie (Eagly & Karau, 2002)
männliche Geschlechterstereotypen: Kompetent und durchsetzungsfähig vs. weibliche Geschlechterstereotypen: warm fürsorglich
1) Männern wird mehr Führungspotenzial zugesprochen als Frauen
2) das Führungsverhalten von Männern wird positiver bewertet, als das von Frauen
Frauen werden weniger in Positionen gewählt, die als “maskulin” wahrgenommen werden
Führungsverhalten von Frauen wird als weniger erfolgreich bewertet, als das von Männern, obwohl das gleiche Verhalten gezeigt wurde (Eagly et al., 1992)
Was besagen Transaktionale Ansätze?
basieren auf Austausch- und Interdependenzansatz
Führungspersonen sind wechselseitig abhängig von Gruppenmitgliedern
Was besagen Transformationale Ansätze?
charismatische Führungstheorien
Fähigkeiten einer Führungskraft stehen im Vordergrund
Bass und Avolio (1990) nennen Merkmale einer solchen Führungskraft
→ Idealisierender Einfluss
→ Inspirierende Motivation
→ Intellektuelle Stimulierung
→ Individualisierte Mitarbeiterorientierung
Was besagt der Sozialer Identitätsansatz der Führungsforschung?
Grundlage sind der soziale Identitätsansatz
Annahme, das das Führungspotenzial einer Person durch ihre Prototypikalität für die Eigengruppe beeinflusst wird
Was sind Prototypen?
Kontextspezifische, kognitive Repräsentationen, die der typischen Attribute, die die Gruppe charakterisieren entsprechen, gleichzeitig Genzen sie die Eigengruppe von der Fremdgruppe ab.
Attribute: Überzeugungen, Einstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen
Was macht ein prototypisches Eigengruppenmitglied zur aktiven Führungsposition?
Hogg (z.B. 2001)
soziale Attraktion und dispositionale Faktoren begünstigen es, das ein prototypisches Gruppenmitglied zur Führungsperson dieser Gruppe wird
Erklären Sie soziale Attraktivität.
Mitglieder einer Gruppe werden aufgrund der Gemeinsamen Zugehörigkeit zu einer Gruppe gemocht (= soziale Attraktion), während alles was sie zu einem einzigartigen Individuum macht, vergleichsweise als unwichtig erachtet werden (= Basis für interpersonale Attraktion)
Je prototypischer ein Mitglied der Eigengruppe wahrgenommen wird, umso mehr wird soziale Attraktion gegen diesem Empfunden
Wann sind Menschen gewillt den Forderungen, Vorschlägen, etc. nachzukommen?
Wenn eine Person eine hohe Soziale Attraktivität aufweist, sind Personen eher gewillt ihrer Forderung oder ihren Vorschlägen nachzukommen.
Erklären Sie dispositionale Attributionsprozesse.
Korrespondenzverzerrung
Personen die sich stark von anderen Personen abgrenzen, die weniger prototypischer sind, ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich
→ Das Führungsverhalten dieser Personen wird auf die Persönlichkeit dieser Personen zurückgeführt und nicht wie sonst auf ihre hohe Prototypikalität
→ diese Personattribution fördert auf lange Sicht, eine charismatische Führungspersönlichkeit
Was ist das Metakontrastprinzip?
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ansammlung sozialer Stimuli als Mitglieder einer Kategorie (= der Eigengruppe) wahrgenommenen werden, steigt in dem Maße, in dem die Unterschiede auf einer relevanten Vergleichsdimension innerhalb dieser Gruppe von Stimuli als geringer wahrgenommen werden als die Unterschiede dieser Stimuli zu anderen Stimuli (= den Mitgliedern der Fremdgruppe)
Was ist der Unterschied zwischen dem Kontingenzansatz und dem soziale Identitätsansatz?
Kontingenzansatz: Zentrale Rolle spielen die Merkmale, die Beziehung und die Macht die eine Führungsperson hat
soziale Identitätsansatz: Belohnung der Relevanz des Vergleichsrahmens für Führungsprozesse
Was ist ein Entrepreneur?
Ein Entrepreneur arbeitet daran, die soziale Identität der Gruppenmitglieder zu (re)definieren, um sie auf ein spezifisches kollektives Ziel zu mobilisieren und die eigene Position als Führungsperson zu stärken. Das gelingt ihm durch folgende Mittel:
→ Stabilisierung der eigenen Führungsposition: Definition der sozialen Identität an die eigene Person anpassen; Konkurrenz als weniger prototypisch charakterisieren; „passenden“ Vergleichsrahmen herstellen; Salienz der Intergruppenkontexts je nach Notwendigkeit erhöhen/ verringern
→ Definition der zu „Mobilisierenden“: Regulation der Personengruppen, die im Hinblick auf das kollektiven Ziel mobilisiert werden sollen; Erweiterung der Eigengruppe um Gruppen, die für das kollektive Ziel dienlich sein können
→ Definition der kollektiven Ziele: Darstellung von Werten, Überzeugungen und Prioritäten der Gruppe durch die Führungsperson derart, dass diese zu eigenen Vorschlägen zum Erreichen des kollektiven Ziels passen