Lektion 1

0.0(0)
studied byStudied by 0 people
0.0(0)
full-widthCall Kai
learnLearn
examPractice Test
spaced repetitionSpaced Repetition
heart puzzleMatch
flashcardsFlashcards
GameKnowt Play
Card Sorting

1/56

flashcard set

Earn XP

Description and Tags

Digitale Geschäftsmodelle: Grundlagen und Begriffswelt

Study Analytics
Name
Mastery
Learn
Test
Matching
Spaced

No study sessions yet.

57 Terms

1
New cards

Was beschreibt ein Geschäftsmodell allgemein?

Wie ein Unternehmen Wert erzeugt, liefert und erfasst.

2
New cards

Woher wird der Begriff „Geschäftsmodell“ häufig abgeleitet – und wie alt ist er tatsächlich?

Oft mit der New Economy (1998–2001) verknüpft, tatsächlich aber älter; erstmals 1957 in einem Artikel von Bellman et al. erwähnt.

3
New cards

Was führte Anfang der 1990er-Jahre zu wachsendem Interesse an Geschäftsmodellen?

Die zunehmende praktische Bedeutung der Informationstechnologie; der Begriff wurde stärker strategisch genutzt (z. B. in Verbindung mit Umsatzmodellen oder Relationship Management). Das Internet und der Aufstieg des ECommerce trieben die verstärkte Nutzung des Begriffs ab den 1900ern deutlich an. Unternehmen und Medien griffen den Begriff verstärkt auf und verliehen dem Konzept große Aufmerksamkeit.

4
New cards

Wo liegen die eigentlichen Wurzeln des Geschäftsmodellkonzepts?

In der Wirtschaftsinformatik der 1970er-Jahre, zunächst im Zusammenhang mit Geschäftsmodellierung.

5
New cards

Was bezeichnet der Begriff „New Economy“?

Ein Wirtschaftszeitraum in den späten 1990erund frühen 2000er-Jahren, geprägt durch die rasante Verbreitung neuer Technologien und des Internets.

6
New cards

Wie wurde das Geschäftsmodell in der New Economy verstanden?

Als Methode, Produkte oder Dienstleistungen an Kunden zu liefern, unterstützt durch digitale Technologien. Es galt als Schlüsselbegriff für Start-ups und Investoren, verbunden mit der Erwartung schnellen Wachstums und hoher Rentabilität durch digitale Technologie

7
New cards

Wie hat sich die Rolle von Geschäftsmodellen von der Old Economy zur New Economy verändert?

Old Economy: Fokus auf traditionelle Produkte/Vertrieb (z. B. Printmedien)

New Economy: digitale Geschäftsmodelle, Online-Abos, Werbung im Internet, neue Wettbewerber wie soziale Medien

8
New cards

Wie änderte sich die Wahrnehmung nach dem Platzen der NewEconomy-Blase und welche zentrale Einsicht folgte daraus?

Viele Modelle galten als unrentabel/nicht nachhaltig (mangelnder Kundenwert, fehlende tragfähige Einnahmen); der Begriff erhielt teils negative Konnotation.

Einsicht: Gut durchdachte und konsistent ausgeführte Geschäftsmodelle sind entscheidend und erfordern tiefere strategische Planung

9
New cards

Was bezeichnet der Begriff „Geschäftsmodell“ in der heutigen Zeit?

Eine strukturierte Beschreibung, wie ein Unternehmen funktioniert:  

  • Ressourcenorganisation

  • Angebote

  • Kundeninteraktion

  • Einnahmen und Kosten

  • Fokus auf nachhaltige Wertgenerierung für Kunden und Stakeholder, anstatt nur auf kurzfristigem finanziellem Gewinn

10
New cards

Warum gibt es bis heute keine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs „Geschäftsmodell“?

Wegen der Komplexität und unterschiedlichen theoretischen Ansätze. Vorhandene Definitionen beziehen sich meist nur auf bestimmte Branchen oder Teilaspekte.

11
New cards

Welche drei grundlegenden Forschungsströmungen prägten die Geschäftsmodellforschung?

  • Informationstechnologie

  • Organisationstheorie

  • strategisches Management

12
New cards

Wann wurde der Nutzen von Geschäftsmodellierung erstmals im technologischen Kontext hervorgehoben?

1975 durch Konczal, der die wachsende Bedeutung computergestützter Geschäftsmodelle prognostizierte.

13
New cards

Wie versteht die Informationstechnologie Geschäftsmodelle?

Als Ergebnis der ManagementInformationssysteme, die mit dem Aufkommen von Internet und E-Business verstärkt relevant wurden.

14
New cards

Wie sieht die Organisationstheorie Geschäftsmodelle?

Als abstrakte Darstellung der Unternehmensstruktur oder -architektur; nützlich zum Verstehen der Unternehmensfunktionsweise und für Managemententscheidungen.

15
New cards

Wie versteht das strategische Management Geschäftsmodelle?

Es macht das Geschäftsmodell zu einem Managementinstrument zur umfassenden Beschreibung unternehmerischer Aktivitäten.

16
New cards

Seit wann werden Strategie und Geschäftsmodell eng miteinander verknüpft?

Seit den 2000er-Jahren.

17
New cards

Welche Funktion erfüllt ein Geschäftsmodell in Bezug auf Strategie?

Es stellt Informationen über Produktionsfaktoren zur Umsetzung einer Strategie bereit.

18
New cards

Was stellt die wettbewerbsstrategische Komponente von Geschäftsmodellen dar?

Geschäftsmodellinnovationen (eine signifikante Änderung in der Art und Weise, wie ein Unternehmen Werte schafft, liefert und monetarisiert) können Wettbewerbsvorteile darstellen.

19
New cards

Welche beiden Schulen des strategischen Managements sind besonders wichtig für Geschäftsmodelle?

Die marktorientierte Sichtweise (externe Wettbewerbsorientierung) und die ressourcenorientierte Sichtweise (nachhaltige Nutzung interner Ressourcen).

20
New cards

Welcher weitere Ansatz ist eng mit Strategie und Geschäftsmodellen verbunden?

Innovation, oft im Sinne von Schumpeters Theorie der kreativen Zerstörung (alte Strukturen werden durch neue ersetzt).

21
New cards

Schumpeters Theorie der kreativen Zerstörung

Sie postuliert, dass im Prozess der wirtschaftlichen Entwicklung alte Industrien und Arbeitsweisen durch neue, effizientere und oft disruptive Technologien und Prozesse ersetzt werden. Es geht also weniger um die "Zerstörung aller Aspekte", sondern um den Ersatz ve

22
New cards

Welche Verbindung gibt es zwischen Geschäftsmodell und Entrepreneurship?

Geschäftsmodelle können Grundlage für die Gründung neuer Unternehmen oder für die Neugestaltung bestehender Unternehmen sein.

23
New cards

Wie entwickelten sich die Forschungsströmungen im Zeitverlauf?

1950–1975: Ursprung, unspezifische Nutzung

1975–1995: technologischer Ansatz

1995–2000: organisationstheoretischer Ansatz

2000–2010: strategischer Ansatz seit 2010: Business Model Management als integrativer Ansatz

24
New cards

Welcher Trend zeigt sich seit 2002 in der Literatur?

Zunehmend strategieorientierte Artikel, weniger rein technologieorientiert

25
New cards

Warum ist die Zuordnung zu den drei Basisströmungen schwieriger geworden?

Weil die Grenzen zwischen den Perspektiven verschwimmen und Autoren Aspekte aus allen drei Strömungen aufgreifen.

26
New cards

Wie sehen technologie- und organisationsorientierte Autoren Geschäftsmodelle?

Als Werkzeug zur Abstraktion eines gesamten Unternehmens.

27
New cards

Wie sehen strategieorientierte Autoren Geschäftsmodelle?

Als abstraktes Werkzeug zur Darstellung der Wettbewerbssituation eines Unternehmens.

28
New cards

Was betonen Osterwalder & Pigneur (2011) zur heutigen Perspektive?

Geschäftsmodelle haben einen breiten Unternehmensfokus, inkl. Wettbewerb und interne Sicht.

29
New cards

Wie unterscheiden sich Geschäftsmodell und Strategie?

„A business model is the direct result of strategy but it is not strategy itself.“ – Das Modell ist Ergebnis der Strategie, aber nicht die Strategie selbst.

Strategie: Vision, Positionierung gegenüber Umfeld/Wettbewerbern, und die zukünftige Entwicklung des Unternehmens

Geschäftsmodell: Die Wertgenerierungslogik eines Unternehmens und die Basis für die Strategieumsetzung (Verbindung zwischen Zukunftsplanung und operativer Umsetzung).

30
New cards

Welcher Gesamttrend prägt die aktuelle Geschäftsmodellforschung?

Ein zunehmend vereinheitlichtes Verständnis, aber weiterhin keine einheitliche Definition.

31
New cards

Warum gibt es bis heute keine allgemein akzeptierte Definition?

Wegen der uneinheitlichen Verwendung und den unterschiedlichen theoretischen Ansätzen.

32
New cards

Was zeigen digitale Plattformen wie Uber, Airbnb oder Amazon im Kontext von Geschäftsmodellen?

Sie haben die Art und Weise, wie Unternehmen Werte schaffen und liefern, grundlegend verändert und verdeutlichen die Bedeutung von Netzwerkeffekten, Skalierung und Anpassungsfähigkeit in der digitalen Wirtschaft.

33
New cards

Definition „Netzwerkeffekt“

Der Netzwerkeffekt tritt auf, wenn die Wertsteigerung eines Produkts oder einer Dienstleistung davon abhängt, wie viele Personen sie nutzen. Je mehr Nutzende, desto höher ist der Wert für die Einzelperson.

34
New cards

Warum müssen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle kontinuierlich überprüfen und anpassen?

Um wettbewerbsfähig zu bleiben und auf technologische sowie marktbezogene Veränderungen zu reagieren.

35
New cards

Was ermöglicht die Konvergenz der Forschungsströmungen für Unternehmen?

Ein besseres Verständnis der Komplexität und die Entwicklung innovativer, wettbewerbsfähiger Geschäftsmodelle.

Unternehmen können dadurch:

  • effektiver auf Veränderungen in der digitalen Wirtschaft reagieren

  • innovative, wettbewerbsfähige Geschäftsmodelle entwickeln, die auf den Prinzipien von Wertgenerierung, Strategie und Anpassungsfähigkeit basieren.

36
New cards

Was beschreibt die „Konsolidierung des Geschäftsmodellbegriffs“?

Die Verdichtung vieler unterschiedlicher Sichtweisen zu einem zunehmend homogenen Begriffsverständnis.

37
New cards

Warum gab es anfangs ein heterogenes Begriffsverständnis?

Wegen vieler spezialisierter, fragmentierter Ansätze und unterschiedlicher Systematisierungskriterien in frühen Definitionensynopsen.

38
New cards

Welche verschiedenen Geschäftsmodellströmungen gibt es im Heterogenen Begriffsverständnis?

  • Informationstechnologie

  • Organisationstheorie

  • Strategie

mit jeweils unterschiedlichen Begriffsakzenten - Heterogene Begriffsfelder wie:

  • „unique blend of streams“

  • „business strategy“

  • „Geschäftskonzept“

  • „aggregated representation“

  • „Grundlogik einer Organisation“

  • „Design vernetzter Aktivitäten“ • „structure, content, and governance of transactions“

39
New cards

Was ist das Ziel der Synopsen von Definitionen und wie profitieren Unternehmen davon?

Verschiedene Definitionen zu ordnen und gemeinsame Kernelemente des Geschäftsmodellbegriffs herauszuarbeiten. Unternehmen profitieren davon durch:

  • Kennenlernen

  • Anwenden

  • Entwickeln innovativer, wettbewerbsfähiger Modelle

  • Orientieren an Prinzipien von Wertgenerierung, Strategie und Anpassungsfähigkeit

40
New cards

Erkläre die Definition des Geschäftsmodells nach Bieger et al. (2002).

Vergleichen acht ausgewählte Beiträge aus der Geschäftsmodellliteratur und extrahieren deren Hauptelemente. Schlüsselt komplexe Konstrukt des Geschäftsmodells auf und schafft Grundlage für weiterführende Untersuchungen und Anwendungen in der Praxis.

8 Kern-Dimensionen stellen unterschiedliche Aspekte eines Geschäftsmodells dar, die zusammenarbeiten, um den Gesamterfolg des Unternehmens zu bestimmen:

  • Organisationsform,

  • Kooperationsform,

  • Koordinationskonzept,

  • Wachstumskonzept,

  • Kompetenzkonfiguration, 

  • Ertragskonzept,

  • Leistungssystem,

  • Kommunikationskonzept.

5 Kategorien der Dimensionen fungieren als Cluster, repräsentieren Querverbindungen zwischen den Dimensionen und verdeutlichen, wie die einzelnen Dimensionen interagieren und gemeinsam zur Gesamtstruktur des Geschäftsmodells beitragen:

  • Stakeholder,

  • Kooperationsfelder,

  • Kernkompetenzen,

  • Wertschöpfungsfokus

  • Leistungsangebot

3 Kern-Elemente im Zentrum symbolisieren die zentralen, miteinander verbundenen Elemente, die das Rückgrat eines effektiven Geschäftsmodells bilden:

  • Beziehungskonfiguration,

  • Kompetenzkonfiguration

  • Ressourcenkonfiguration

41
New cards

Erkläre die Definition des Geschäftsmodells nach Wirtz et al. (2016)?

Quantitative Literaturanalyse

Drei Hauptkategorien mit Unterkategorien:

Konzept/Terminologie

  • Definition und Anwendungsbereich

Geschäftsmodellstruktur

  • Formen und Komponenten

  • Wertesystem

  • Akteure

  • Innovation

Managementprozess

  • Design

  • Implementierung

  • Betrieb

  • Veränderung und Evolution

  • Leistung und Controlling

42
New cards

Wo liegt ein besonderer Fokus der Geschäftsmodellforschung und warum?

Innovation

  • wegen des zunehmenden Wettbewerbs und der steigenden Bedeutung der Globalisierung

  • Unternehmen müssen verstehen, wie sie mit ihren Geschäftsmodellen innovativ werden und bleiben können, um erfolgreich zu sein

Veränderung & Entwicklung

  • Innovation und Veränderung und Entwicklung hängen eng zusammen, weil Geschäftsmodelle sich durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien fortlaufend verändern oder angepasst werden müssen.

Performance & Controlling

  • Zur Beurteilung von Rentabilität und Nachhaltigkeit von Geschäftsmodellen unter Wettbewerbs- und Verantwortungsaspekten.

Design

  • Grafische Strukturen, Ontologien und interne Kommunikation zur fundierten Entscheidungsfindung.

43
New cards

Definition im Skript: Ontologie.

Ein formelles, explizites Modell einer Domäne, das Konzepte und Beziehungen zwischen den Konzepten in dieser Domäne definiert.

44
New cards

Nenne die Kategorien unterschiedlicher Digitalisierungsgrade von Geschäftsmodellen und erkläre sie.

  1. Analoge Geschäftsmodelle:

  • Digitalisierung spielt keine zentrale Rolle in der Wertschöpfung

  • IT-Unterstützung minimal.

  1. Analoge Geschäftsmodelle mit digitalisierten Prozessen:

  • Produkte/Dienste bleiben analog,

  • Prozesse werden digitalisiert, automatisiert, integrativ

  • Einnahmen- und Kostenmodelle ändern sich nicht.

  1. Digital erweiterte Geschäftsmodelle:

  • Digitale Kundenschnittstellen und erweiternde digitale Leistungen

  • Kernlogik bleibt, das Modell wird aber maßgeblich erweitert.

  1. Digitale Geschäftsmodelle:

  • Primär digital

  • plattformbasierte Modelle: - Orchestriert Anbieter- und Nachfrageseite auf einer digitalen Plattform; Wert steigt mit Netzwerkeffekten; Regeln der Interaktion werden vorgegeben. - Brauchen viel Kapital zum Erreichen einer kritischen Masse auf beiden Marktseiten, oft mit Dynamik zu Winner-takes-it-allMärkten.

  • datenbasierte Modelle: 

  • Große Datenmengen aus IoT, Plattformen, sozialen Medien usw. 

  • Datenauswertung ermöglicht neue Modelle und Optimierungen.

45
New cards

Welcher Trend prägt die jüngere Literatur zur Geschäftsmodellforschung?

Die Verschiebung hin zu digitalen Geschäftsmodellen und die wachsende Rolle der Digitalisierung für Geschäftspraxis.

46
New cards

Welches Gesamtfazit kann zu Geschäftsmodellen gezogen werden?

Zunehmende Homogenisierung des Begriffs und Differenzierung nach Digitalisierungsgrad.

Digitalisierung wird zur Schlüsselquelle für innovative und wettbewerbsfähige Geschäftsmodelle.

47
New cards

Welche zentralen Erfolgsfaktoren gibt es für digitale Geschäftsmodelle?

1. Changemanagement

  • Anpassung und Rekombination von Strukturen, um langfristig im digitalen Wettbewerb erfolgreich zu bleiben.

  • Wichtig, weil Innovation bestehende Systemarchitekturen verändert

  • Etablierte Unternehmen müssen ihre Kompetenzen, Ressourcen und Leistungen verändern und neu kombinieren, um im digitalen Wettbewerb bestehen zu können.

2. Marktorientierung

  • Market-Based-View: Kundschaft und ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt. Erfolgreiche Geschäftsmodelle erfordern ein verständliches und akzeptiertes Wertangebot (Value Proposition).

  • Prototypenentwicklung und UserExperience-Tests zur Überprüfung und Optimierung von Leistungs- und Gratifikationselementen helfen, das Wertangebot frühzeitig zu prüfen und zu optimieren

  • Wichtig, weil digitale Geschäftsmodelle oft neue Kundengruppen ansprechen und dadurch Innovation und Wettbewerbsvorteile ermöglichen.

3. Ressourcenorientierung

  • Resource-Based-View:

- Interne Ressourcen sind entscheidend für Wettbewerbsvorteile. umfasst die Unterkapitel der Lektionen

- Erfolgsunterschiede beruhen auf unterschiedlichen Ressourcenausstattungen und Effizienzvorteilen.

  • Wichtige Kompetenzen:

- Der Design-Thinking-Ansatz und der Business Model Canvas (Osterwalder und Pigneur) stellen die Kundenzentriertheit in den Vordergrund.

- Informatik-Hintergrund: im Bereich Informatik- und Softwareentwicklung (haben viele Gründer erfolgreicher Digitalunternehmen (Google, Facebook, Amazon))

- etablierte Unternehmen müssen prüfen, ob sie notwendige Ressourcen für digitale Geschäftsmodelle besitzen oder ob diese aufgebaut oder zugekauft werden müssen (intern, extern, Kooperation).

48
New cards

Wie werden die Erfolgsfaktoren digitaler Geschäftsmodelle erfolgreich integriert und weshalb ist dies wichtig?

Faktoren miteinander kombinieren: verknüpfen und aufeinander abstimmen.

Changemanagement & Marktorientierung:

Berücksichtigung interner und externer Faktoren

Bedürfnisse von Kunden verstehen

Darauf reagieren: anpassen der internen Strukturen, Prozesse und Ressourcen

  • erfordert enge Zusammenarbeit und offene Kommunikation.

Changemanagement & Ressourcenorientierung:

  • Analyse und Anpassung/Erweiterung vorhandener Ressourcen,

  • ggf. Aufbau neuer Kompetenzen oder Kooperationen mit Partnern. 

  • Ressourcenstrategie kontinuierlich anpassen, um Herausforderungen der digitalen Transformation gerecht zu werden

Marktorientierung & Ressourcenorientierung:

  • Kombinieren für Kundennutzen und Wettbewerbsvorteile

  • Interne Ressourcen werden genutzt, um Kundenbedürfnisse zu erfüllen und innovative Angebote zu entwickeln

  • Erfordert enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und ständige Anpassung an Marktbedingungen.

Kombination ist wichtig da, eine ganzheitliche Betrachtung es Unternehmen ermöglicht, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern und innovative Lösungen zu entwickeln.

49
New cards

Welche Schlüsselfaktoren müssen neben den Erfolgsfaktoren digitaler Geschäftsmodelle für digitale Plattformgeschäftsmodelle noch berücksichtigt werden?

Spezielle Erfolgsfaktoren für digitale Plattformgeschäftsmodelle:

1. Angebot und Akteursgruppen

  • Klärung: Was soll die Plattform anbieten? An wen richtet sich das Angebot?

  • Daraus ergibt sich: - Zusammensetzung der Akteursgruppen - Art des Austauschs und der Vernetzung - Erwartungen der Nutzenden

  • ist die Grundlage für Kern- /Zusatzleistungen und Positionierung

2. Verkaufs- und Umsatzkonzept

  • gute Preisstrategie nutzt die wechselseitigen Netzwerkeffekte, um möglichst viele Beteiligte an die Plattform zu binden und die kritische Masse zu überschreiten.

  • Unterschiedliche Preise für verschiedene Akteursgruppen festlegen, um die Plattform so für eine breitere Nutzerbasis attraktiv zu machen

3. Offenheit

  • Kompatibilität und Interoperabilität mit anderen Systemen/Plattformen.

  • Interoperabilität: die Fähigkeit verschiedener Informationstechnologiesysteme, effizient und effektiv zusammenzuarbeiten und Informationen auszutauschen

  • ermöglicht Systemwachstum und Synergien

  • ist angewiesen auf die Zusammenarbeit verschiedener Akteursgruppen (ggf. auch mit Konkurrenten).

4. (Un-)Abhängigkeit

  • Entscheidung: Soll die Plattform unabhängig sein oder Teil einer Akteursgruppe?

  • Abhängigkeiten müssen analysiert und strategisch abgewogen werden.

  • kann je nach Markt und Geschäftsmodell variieren

5. Dynamische Strategie

  • Entwicklung positiver Erwartungen in der Startphase (z. B. niedrige Einstiegspreise)

  • gezielte Ansprache von Nutzergruppen

  • Definition ob und wann zusätzliche Dienstleistungen angeboten werden sollen

  • Expansion (z.B. in Form zusätzlicher Leistungen) möglich nach Erreichen der kritischen Masse

50
New cards

Unter Berücksichtigung welcher Faktoren können Unternehmen ihre Chancen auf Erfolg im digitalen Wettbewerb erhöhen?

Erfolgsfaktoren digitaler Geschäftsmodelle:

Kombination der Erfolgsfaktoren für digitale Geschäftsmodelle (Changemanagement, Marktorientierung, Ressourcenorientierung)

+

spezifische Schlüsselfaktoren für digitale Plattformgeschäftsmodelle (Angebot und Akteursgruppen, Verkaufs- und Umsatzkonzept, Offenheit, (Un-)Abhängigkeit, Dynamische Strategie) erhöht die Erfolgschancen im digitalen Wettbewerb.

51
New cards

Warum ist die Neugestaltung von Geschäftsmodellen in der digitalen Wirtschaft oft notwendig?

Weil Unternehmen ihre Strategien anpassen müssen, um

  • Kundenbindung zu stärken,

  • neue Einnahmequellen zu erschließen • erfolgreich auf digitale Transformation zu reagieren (Beispiel: Microsoft – Umstieg von Lizenzen auf Cloud-Dienste).

52
New cards

Welche Arten von Geschäftsebenen gibt es?

Generische Ebene: branchenunabhängig, nicht an eine Art von Unternehmen gebunden. Ableiten von Ideen für Geschäftsmodelle auf Unternehmensebene.

  • Abstrakte Ebene (z. B. Geschäftsmodellmuster): Enthält branchenunabhängige Geschäftsmodelle, vergleichbar mit übergeordneten Konzepten (z. B. Bait-and-HookMuster: kostenloses Grundprodukt, Einnahmen durch Folgekäufe).

  • Industrie-Ebene (branchenspezifische Modelle): Zeigt, wie Unternehmen allgemein in einer bestimmten Branche agieren; erleichtert den Branchenvergleich

Spezifische Ebene: unternehmensbezogen, reicht bis zur Produkt-/Dienstleistungsebene. Zeigt wie bestimmte Unternehmen in einer bestimmten Branche agieren. Wirkt als Vergleich bestehender Geschäftsmodelle.

  • Unternehmensebene: Modell für das gesamte Unternehmen (z. B. Geschäftsmodell von Dell).

  • Geschäftseinheitsebene: Modell für einzelne Geschäftseinheiten; wichtig für Unternehmen mit mehreren Geschäftsbereichen oder internationalen Märkten.

  • Produkt- und Dienstleistungsebene: Geschäftsmodell, das auf ein spezifisches Produkt oder eine Dienstleistung angewendet wird (z. B. ShareNow im Mobilitätssektor).

53
New cards

Bait-and-HookGeschäftsmodell

Szenario zur Modellerklärung: Anbieter einer kostenlose Messaging-App

In diesem Szenario dient die kostenlose Messaging-App als Köder (Bait), um eine große Nutzerbasis aufzubauen. Sobald die Nutzer an die App gewöhnt sind, können kostenpflichtige Zusatzfunktionen – beispielsweise exklusive Sticker-Pakete, erweiterte Datenschutzoptionen oder erweiterter Cloud-Speicher – angeboten werden. Diese Zusatzangebote (Hook) generieren den Hauptteil der Einnahmen. Ein konkretes Beispiel wäre die Einführung eines PremiumAbonnements, das zusätzliche Funktionen und personalisierte Einstellungen bietet.

54
New cards

Welchen Nutzen bringt die Einteilung in Geschäftsebenen?

  • Klassifizierung von Geschäftsmodellen

  • Wissenstransfer zwischen Ebenen

  • Vergleich von Modellen

55
New cards

Welche Ziele haben Geschäftsmodelle?

Ziele:

Für wirtschaftliche Analysen, Bewertungen und Planungen werden Bezugssysteme benötigt, die abstrakte Begriffe und Objekte beschreibbar und beobachtbar machen.

  • Durchführung wirtschaftlicher Analysen und Planungen

  • Beschreibung und Beobachtung abstrakter Begriffe und Objekte

56
New cards

Welche Funktionen haben Geschäftsmodelle?

Funktionen:

  • Ermöglicht einheitliche wirtschaftliche Bewertung, strategische Planung und erfolgreiche Umsetzung.

  • Dienen als einheitliche „Sprache“, um ein Geschäft zu begreifen.

  • Strategie kann klarer definiert und Ziele besser erreicht werden.

  • Führt zu einer effizienteren und zielgerichteteren Arbeitsweise, die Erfolg sicherstellt

57
New cards

Was umfasst die Geschäftsmodellierung?

Systematische Entwicklung und Ausgestaltung eines Geschäftsmodells in 5 Funktionen, immer mit klarem Fokus auf warum und für wen es entworfen wird.

In 5 Funktionen:

  1. Verständnisfunktion: Analyse bestehender Modelle (z. B. Netflix, Spotify), um Erfolgsfaktoren zu verstehen und daraus zu lernen.

  2. Vermittlungsfunktion: Stakeholdern wird die Idee und Funktionsweise eines Geschäftsmodells verständlich gemacht.

  3. Bewertungsfunktion: Prüfung der wirtschaftlichen Relevanz und der technischen Umsetzbarkeit eines Geschäftsmodells.

  4. Planungsfunktion: Erstellung konkreter Businesspläne mit Umsatzkalkulationen und Kostenplanungen auf Basis des Modells.

  5. Umsetzungsfunktion: Umsetzung in der Praxis; Modell dient als Blueprint für die Implementierung.