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German vocabulary flashcards from lecture notes on philosophical anthropology, ethics, and related topics.
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Anthropologie
Die philosophische Anthropologie fragt nach dem Wesen und der Besonderheit des Menschen im Vergleich zu anderen Lebewesen.
Was macht den Menschen zum Menschen?
Merkmale wie Vernunft, Sprache, Moral oder Selbstbewusstsein, die den Menschen von Maschinen oder Tieren unterscheiden.
„Mensch“ vs. „Keine Maschine“
Der Mensch hat Autonomie, Gefühle und Moral – im Gegensatz zu Maschinen, die nur programmiert funktionieren.
Wesensbestimmung durch Aristoteles (Ergon des Menschen)
Laut Aristoteles besteht das „Ergon“ des Menschen in der vernunftgeleiteten Tätigkeit, wodurch sich seine Ethik ergibt.
Menschenbild der Evolution (Darwin)
Der Mensch ist das Ergebnis eines langen biologischen Evolutionsprozesses, nicht das Produkt eines Ziels.
Zusammenspiel biologischer und kultureller Evolution (Wulf)
Der Mensch wird nicht nur biologisch, sondern auch kulturell durch Sprache, Technik und Gesellschaft geformt.
Mensch als Mängelwesen (Gehlen)
Gehlen beschreibt den Menschen als biologisch benachteiligt, aber durch Kultur und Institutionen kompensationsfähig.
Menschenbild der Psychoanalyse (Freud)
Der Mensch wird von unbewussten Trieben gesteuert – das Ich versucht zwischen Über-Ich und Es zu vermitteln.
Handlungs- und Willensfreiheit
Handlungsfreiheit ist die Fähigkeit, nach eigenem Willen zu handeln; Willensfreiheit bedeutet, den eigenen Willen frei bilden zu können.
Determinismus
Nach dem Determinismus ist jede Handlung durch Ursachen bestimmt – es gibt also keine echte Freiheit.
Schopenhauer – Willensfreiheit?
Für Schopenhauer ist der Mensch zwar frei zu tun, was er will – aber nicht, das zu wollen, was er will.
Platon vs. Aristoteles (Deduktion vs. Induktion)
Platon erkennt die Wahrheit durch Nachdenken (Deduktion), Aristoteles durch Erfahrung und Beobachtung (Induktion).
Entelechie / teleologischer Gedanke bei Aristoteles
Alles strebt seiner Vollendung entgegen – beim Menschen ist das die Tugendhaftigkeit.
Eudaimonia
Für Aristoteles ist „Eudaimonia“ das Ziel allen Handelns – ein erfülltes Leben durch Tugend.
Poiesis und Praxis
Poiesis ist das Hervorbringen von Dingen, Praxis das moralische, vernünftige Handeln.
Tugendlehre: ethische & dianoethische Tugenden
Ethische Tugenden (Charakter, z. B. Mut), dianoethische Tugenden (Verstand, z. B. Weisheit).
Mesoteslehre
Tugend liegt zwischen zwei Extremen – z. B. Mut ist die Mitte zwischen Feigheit und Tollkühnheit.
Grundlagen der Stoa: Apatheia, Ataraxia, Autarkie
Ziel ist innere Ruhe (Ataraxia), Freiheit von Leidenschaften (Apatheia) und Unabhängigkeit (Autarkie).
Jeremy Bentham & hedonistisches Kalkül
Der klassische Utilitarismus bewertet Handlungen anhand der Summe von Lust und Leid (quantitativ).
Handlungs- und Regelutilitarismus
Der Handlungsutilitarismus bewertet jede einzelne Handlung nach ihrem Nutzen, während der Regelutilitarismus Regeln aufstellt, die im Allgemeinen den größten Nutzen bringen.
Menschenwürde & Zweckformel
Jeder Mensch soll nie nur Mittel zum Zweck sein, sondern immer auch Zweck an sich – Grundlage der Menschenwürde.
Was ist Aufklärung? (Kants Definition)
Aufklärung ist der Ausgang aus selbstverschuldeter Unmündigkeit durch den Gebrauch der eigenen Vernunft.
Kants Freiheitsbegriff / Autonomie
Freiheit bedeutet, sich selbst moralische Gesetze zu geben (Autonomie), im Gegensatz zu bloßer Willkür.
Maximen & Pflicht/Moralität/Legalität
Eine Handlung ist nur dann moralisch gut, wenn sie aus Pflicht und aus moralischer Motivation geschieht – nicht bloß gesetzeskonform (legal).
Kants Moralphilosophie (Übersicht)
Kant begründet Ethik mit Vernunft und fordert, nur nach Maximen zu handeln, die man verallgemeinern könnte.
Definition Dilemma
Eine Dilemmasituation ist eine Entscheidungssituation mit zwei (oder mehr) gleich problematischen Handlungsoptionen.
Vergleich Kant vs. Utilitarismus
Während Kant strikt gegen das Töten Unschuldiger ist, könnte der Utilitarismus es rechtfertigen, wenn es mehr Leben rettet.
Hans Jonas’ Verantwortungsethik
Hans Jonas fordert eine neue Ethik, die angesichts technologischer Macht langfristige Verantwortung übernimmt.
„Entfesselter Prometheus“ – neue Ethik nötig
Die moderne Technik gibt uns enorme Macht – Jonas fordert eine Ethik, die auch zukünftige Generationen schützt (Nahethik vs. Fernethik).
Verantwortungsbegriff
Verantwortung bedeutet, das mögliche zukünftige Leid durch unser Handeln zu berücksichtigen – nicht nur im Jetzt zu handeln.
Pflicht der Macht (Verantwortung für Zu-Tuendes)
Wer Macht hat, trägt die Pflicht, Schaden zu vermeiden – das bloße Nichtstun kann schon schuldhaft sein.
Sorge-Für-Verantwortung
Wir müssen für das Wohlergehen anderer und künftiger Generationen sorgen – nicht nur für uns selbst.
Heuristik der Furcht
Emotionale Furcht soll uns sensibilisieren – nicht lähmen – um rechtzeitig Maßnahmen zu treffen.
Vergleich Jonas vs. Kant
Jonas ergänzt Kants Imperativ um die Verantwortung für die Zukunft und Umwelt – sein ökologischer Imperativ denkt langfristiger.
Naturrecht
Es gibt überzeitliche, universale Rechte, die allen Menschen von Natur aus zustehen – unabhängig von staatlichen Gesetzen.
Rawls’ Theorie der Gerechtigkeit
Gerechtigkeit entsteht laut Rawls durch einen fairen „Urzustand“, in dem Menschen ohne Wissen über ihre spätere soziale Position Regeln festlegen würden (Schleier des Nichtwissens).
Positives Recht & Rechtspositivismus
Positives Recht sind gesetzlich festgelegte Regeln, während Rechtspositivismus besagt, dass Recht und Moral streng zu trennen sind.
Schulddefinition / moralische vs. rechtliche Schuld
Rechtliche Schuld wird juristisch festgestellt, moralische Schuld hängt vom Gewissen und ethischen Überzeugungen ab.
Definition Medizinethik
Die Medizinethik untersucht moralische Fragen im Gesundheitswesen, z. B. zum Lebensschutz oder zu medizinischen Eingriffen.
SKIP-Argumente
SKIP steht für Selbstbestimmung, Konsequenz, Interessen und Personenbegriff.
Menschenwürde am Lebensende (Suizid & Kant)
Kant lehnt Suizid ab, da er die Vernunftgabe des Menschen missachtet und nicht mit dem kategorischen Imperativ vereinbar ist.
Was ist Religion?
Religion ist ein Deutungs- und Sinnsystem, das zentrale Fragen nach Ursprung, Sinn und Ziel menschlicher Existenz beantwortet.
Theismus / Deismus / Atheismus / Agnostizismus
Theismus = Gott wirkt in der Welt; Deismus = Gott als Schöpfer, aber nicht eingreifend; Atheismus = es gibt keinen Gott; Agnostizismus = unentschieden.
Religionskritik (Feuerbach, Marx, Freud)
Feuerbach sieht Religion als Projektion, Marx als „Opium des Volkes“, Freud als Illusion zur Angstbewältigung – alle drei kritisieren Religion als menschliches Konstrukt.