Grounded Theory und empirische Sozialforschung

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Vokabelkarten zur Prüfungsvorbereitung: zentrale Begriffe aus Grounded Theory, qualitativer und quantitativer Forschung sowie sozialpädagogischer Methodik.

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50 Terms

1
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Grounded Theory

Qualitativer Forschungsstil, bei dem Theorien systematisch aus empirischen Daten entwickelt werden.

2
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Symbolischer Interaktionismus

Handlungstheorie, die davon ausgeht, dass Bedeutungen in sozialer Interaktion ausgehandelt und verändert werden.

3
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Theoretical Sampling

Gezielte Fallauswahl während des Forschungsprozesses bis zur theoretischen Sättigung, um Theorieentwicklung zu steuern.

4
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Permanenter Fallvergleich

Kontinuierlicher Vergleich von Fällen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten.

5
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Offenes Kodieren

Erste Phase des Kodierens, in der Kategorien direkt aus dem Material gebildet werden.

6
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Axiales Kodieren

Kodierphase, in der Beziehungen zwischen Kategorien analysiert und systematisiert werden.

7
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Selektives Kodieren

Phase, in der Kernkategorien verdichtet und in ein logisches Theorie-Modell integriert werden.

8
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Paradigmatisches Modell

Strukturierungshilfe für kodierte Daten zur Theorieintegration innerhalb der Grounded Theory.

9
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Abduktives Denken

Wechsel zwischen Theorie und Empirie, um überraschende Befunde erklärend zu verknüpfen.

10
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Memos

Laufende Notizen zur Reflexion von Interpretationen und Forschungsschritten.

11
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Komparative Analyse

Vergleichende Auswertung von Daten zur Mustererkennung und Konzeptentwicklung.

12
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Methodische Kontrolle

Systematische Sicherung von Nachvollziehbarkeit, Überprüfbarkeit und Reflexivität im Forschungsprozess.

13
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Sozialisationstheorie nach Mead

Modell von „Play“ (Einzelrollen) und „Game“ (mehrere Rollen), das Perspektivübernahme erklärt.

14
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Signifikante Symbole

Gesten oder Sprachelemente, die in Interaktionen gemeinsame Bedeutungen erzeugen.

15
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Mikrosoziologische Handlungstheorie

Analyse sozialer Handlungen auf Ebene der direkten Interaktion (z. B. nach Mead/Blumer).

16
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Grundlagentheorie

Metatheoretische Rahmung disziplin-übergreifender Annahmen über soziales Handeln und Struktur.

17
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Methodologie

Wissenschaftstheoretisch begründete Logik und Haltung, die das methodische Vorgehen steuert.

18
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Gegenstandstheorie

Mittlere Reichweite; theoretische Aussagen, die spezifisch auf einen Forschungsgegenstand zielen.

19
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Disziplin

Teil des Wissenschaftssystems, der auf Erkenntnis und Theoriebildung ausgerichtet ist.

20
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Profession

Berufliches Handlungssystem, das auf Wirksamkeit in der Praxis abzielt.

21
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Validität

Gültigkeit eines Verfahrens; misst, ob ein Instrument das beabsichtigte Merkmal erfasst.

22
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Reliabilität

Zuverlässigkeit; Genauigkeit der Messung bei Wiederholung unter gleichen Bedingungen.

23
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Objektivität

Unabhängigkeit der Ergebnisse von Einflüssen der Forschenden auf Durchführung und Auswertung.

24
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Reflexivität

Bewusstes Einbeziehen der eigenen Forschungsperspektive in Analyse und Interpretation.

25
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Kontextualität

Berücksichtigung der sozialen und situativen Einbettung von Daten, Forschenden und Befragten.

26
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Offenheit der Kommunikation

Verzicht auf Standardisierung, um das Relevanzsystem der Befragten frei entfalten zu lassen.

27
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Forschungsethik

Richtlinien zum Schutz der Würde, Rechte und Informiertheit der Teilnehmenden.

28
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Standortgebundenheit

Einfluss des sozialen, historischen und persönlichen Standorts auf Wahrnehmung und Interpretation.

29
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Basissatzproblem

Popper-Kritik: Standardisierte Aussagen sind standort- und kontextgebunden und daher begrenzt.

30
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Paradigma (Kuhn)

Vorverständnis und Rahmung wissenschaftlicher Praxis mit akzeptierten Problemlösungen.

31
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Kritischer Rationalismus

Wissenschaftsverständnis nach Popper, das auf Falsifikation statt Verifikation beruht.

32
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Nullhypothese (H0)

Annahme, dass kein Effekt vorliegt; wird durch statistische Tests geprüft.

33
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Operationalisierung

Messbarmachung theoretischer Konstrukte durch konkrete Beobachtungs- oder Messoperationen.

34
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Variable

Messgröße mit unterschiedlichen Ausprägungen, z. B. Alter oder Einkommen.

35
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Merkmal

Eigenschaft oder Konstrukt, das erforscht wird; bildet die Basis für Variablen.

36
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t-Test

Statistisches Verfahren zum Vergleich von Mittelwerten zweier Gruppen auf Signifikanz.

37
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Lagemaße

Kennzahlen der zentralen Tendenz: Mittelwert, Median und Modus.

38
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Konfidenzintervall

Bereich, in dem ein Populationsparameter mit bestimmter Wahrscheinlichkeit liegt.

39
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Qualitative Forschung

Paradigma, das Erfahrungen, Deutungen und Prozesse mit offenen Methoden untersucht.

40
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Quantitative Forschung

Paradigma, das soziale Wirklichkeit standardisiert misst und Hypothesen statistisch prüft.

41
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Dokumentarische Methode

Qualitative Auswertungsmethode zur Rekonstruktion impliziten, handlungsleitenden Wissens.

42
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Narrationsanalyse

Auswertung erzählter Lebensgeschichten, um subjektive Sinnkonstruktionen zu verstehen.

43
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Gruppendiskussion (Bohnsack)

Erhebungsmethode zur Aufdeckung kollektiver Orientierungen durch selbstläufige Diskussion.

44
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Teilnehmende Beobachtung

Feldforschung, bei der Forschende aktiv oder passiv ins Geschehen eintauchen, um Praxis zu erfassen.

45
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Feldnotizen

Zeitnahe Dokumentation von Beobachtungen, Reflexionen und Emotionen im Forschungsfeld.

46
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Habitus

Verkörpertes Orientierungsmuster, das Handeln unbewusst strukturiert (Bourdieu).

47
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Konjunktives Wissen

Implizites, geteiltes Erfahrungswissen innerhalb einer Gruppe oder eines Milieus.

48
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Kommunikatives Wissen

Explizites, thematisierbares Wissen, das in Alltagssprache artikuliert wird.

49
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Typenbildung

Abstraktion empirischer Befunde in idealtypische Muster zur Theorieverdichtung.

50
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Indexikalität

Situationsgebundenheit von Sprache und Handeln; Bedeutungen variieren je nach Kontext.