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Vokabelkarten zur Prüfungsvorbereitung: zentrale Begriffe aus Grounded Theory, qualitativer und quantitativer Forschung sowie sozialpädagogischer Methodik.
Name | Mastery | Learn | Test | Matching | Spaced |
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Grounded Theory
Qualitativer Forschungsstil, bei dem Theorien systematisch aus empirischen Daten entwickelt werden.
Symbolischer Interaktionismus
Handlungstheorie, die davon ausgeht, dass Bedeutungen in sozialer Interaktion ausgehandelt und verändert werden.
Theoretical Sampling
Gezielte Fallauswahl während des Forschungsprozesses bis zur theoretischen Sättigung, um Theorieentwicklung zu steuern.
Permanenter Fallvergleich
Kontinuierlicher Vergleich von Fällen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten.
Offenes Kodieren
Erste Phase des Kodierens, in der Kategorien direkt aus dem Material gebildet werden.
Axiales Kodieren
Kodierphase, in der Beziehungen zwischen Kategorien analysiert und systematisiert werden.
Selektives Kodieren
Phase, in der Kernkategorien verdichtet und in ein logisches Theorie-Modell integriert werden.
Paradigmatisches Modell
Strukturierungshilfe für kodierte Daten zur Theorieintegration innerhalb der Grounded Theory.
Abduktives Denken
Wechsel zwischen Theorie und Empirie, um überraschende Befunde erklärend zu verknüpfen.
Memos
Laufende Notizen zur Reflexion von Interpretationen und Forschungsschritten.
Komparative Analyse
Vergleichende Auswertung von Daten zur Mustererkennung und Konzeptentwicklung.
Methodische Kontrolle
Systematische Sicherung von Nachvollziehbarkeit, Überprüfbarkeit und Reflexivität im Forschungsprozess.
Sozialisationstheorie nach Mead
Modell von „Play“ (Einzelrollen) und „Game“ (mehrere Rollen), das Perspektivübernahme erklärt.
Signifikante Symbole
Gesten oder Sprachelemente, die in Interaktionen gemeinsame Bedeutungen erzeugen.
Mikrosoziologische Handlungstheorie
Analyse sozialer Handlungen auf Ebene der direkten Interaktion (z. B. nach Mead/Blumer).
Grundlagentheorie
Metatheoretische Rahmung disziplin-übergreifender Annahmen über soziales Handeln und Struktur.
Methodologie
Wissenschaftstheoretisch begründete Logik und Haltung, die das methodische Vorgehen steuert.
Gegenstandstheorie
Mittlere Reichweite; theoretische Aussagen, die spezifisch auf einen Forschungsgegenstand zielen.
Disziplin
Teil des Wissenschaftssystems, der auf Erkenntnis und Theoriebildung ausgerichtet ist.
Profession
Berufliches Handlungssystem, das auf Wirksamkeit in der Praxis abzielt.
Validität
Gültigkeit eines Verfahrens; misst, ob ein Instrument das beabsichtigte Merkmal erfasst.
Reliabilität
Zuverlässigkeit; Genauigkeit der Messung bei Wiederholung unter gleichen Bedingungen.
Objektivität
Unabhängigkeit der Ergebnisse von Einflüssen der Forschenden auf Durchführung und Auswertung.
Reflexivität
Bewusstes Einbeziehen der eigenen Forschungsperspektive in Analyse und Interpretation.
Kontextualität
Berücksichtigung der sozialen und situativen Einbettung von Daten, Forschenden und Befragten.
Offenheit der Kommunikation
Verzicht auf Standardisierung, um das Relevanzsystem der Befragten frei entfalten zu lassen.
Forschungsethik
Richtlinien zum Schutz der Würde, Rechte und Informiertheit der Teilnehmenden.
Standortgebundenheit
Einfluss des sozialen, historischen und persönlichen Standorts auf Wahrnehmung und Interpretation.
Basissatzproblem
Popper-Kritik: Standardisierte Aussagen sind standort- und kontextgebunden und daher begrenzt.
Paradigma (Kuhn)
Vorverständnis und Rahmung wissenschaftlicher Praxis mit akzeptierten Problemlösungen.
Kritischer Rationalismus
Wissenschaftsverständnis nach Popper, das auf Falsifikation statt Verifikation beruht.
Nullhypothese (H0)
Annahme, dass kein Effekt vorliegt; wird durch statistische Tests geprüft.
Operationalisierung
Messbarmachung theoretischer Konstrukte durch konkrete Beobachtungs- oder Messoperationen.
Variable
Messgröße mit unterschiedlichen Ausprägungen, z. B. Alter oder Einkommen.
Merkmal
Eigenschaft oder Konstrukt, das erforscht wird; bildet die Basis für Variablen.
t-Test
Statistisches Verfahren zum Vergleich von Mittelwerten zweier Gruppen auf Signifikanz.
Lagemaße
Kennzahlen der zentralen Tendenz: Mittelwert, Median und Modus.
Konfidenzintervall
Bereich, in dem ein Populationsparameter mit bestimmter Wahrscheinlichkeit liegt.
Qualitative Forschung
Paradigma, das Erfahrungen, Deutungen und Prozesse mit offenen Methoden untersucht.
Quantitative Forschung
Paradigma, das soziale Wirklichkeit standardisiert misst und Hypothesen statistisch prüft.
Dokumentarische Methode
Qualitative Auswertungsmethode zur Rekonstruktion impliziten, handlungsleitenden Wissens.
Narrationsanalyse
Auswertung erzählter Lebensgeschichten, um subjektive Sinnkonstruktionen zu verstehen.
Gruppendiskussion (Bohnsack)
Erhebungsmethode zur Aufdeckung kollektiver Orientierungen durch selbstläufige Diskussion.
Teilnehmende Beobachtung
Feldforschung, bei der Forschende aktiv oder passiv ins Geschehen eintauchen, um Praxis zu erfassen.
Feldnotizen
Zeitnahe Dokumentation von Beobachtungen, Reflexionen und Emotionen im Forschungsfeld.
Habitus
Verkörpertes Orientierungsmuster, das Handeln unbewusst strukturiert (Bourdieu).
Konjunktives Wissen
Implizites, geteiltes Erfahrungswissen innerhalb einer Gruppe oder eines Milieus.
Kommunikatives Wissen
Explizites, thematisierbares Wissen, das in Alltagssprache artikuliert wird.
Typenbildung
Abstraktion empirischer Befunde in idealtypische Muster zur Theorieverdichtung.
Indexikalität
Situationsgebundenheit von Sprache und Handeln; Bedeutungen variieren je nach Kontext.