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Vokabelkarten zu den wichtigsten Begriffen der behavioristischen Persönlichkeitspsychologie (Watson, Hull, Skinner).
Name | Mastery | Learn | Test | Matching | Spaced |
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Behaviorismus
Psychologische Schule, die ausschließlich beobachtbares Verhalten und seine Abhängigkeit von Umweltreizen untersucht.
John B. Watson
Begründer des Behaviorismus; forderte eine objektive, experimentelle Psychologie ohne Introspektion.
Klassisches Konditionieren
Lernform nach Pawlow, bei der ein neutraler Reiz durch Kopplung mit einem unkonditionierten Reiz eine Reaktion auslöst.
Stimulus (Reiz)
Physikalische Umweltbedingung, die Verhalten auslöst oder beeinflusst.
Gewohnheitssystem
Komplex aus konditionierten Verhaltensweisen, der laut Watson die Persönlichkeit bildet.
Angeborene Verhaltensweisen
Ungelerntes Repertoire des Neugeborenen, z. B. Niesen, Schreien, Saugen.
Konditionierte emotionale Reaktion
Erlernte Gefühlsantwort, die durch klassische Konditionierung aufgebaut wird.
Furcht, Hass, Liebe
Nach Watson die drei primären, unkonditionierten Emotionen des Kindes.
Versuch „Kleiner Albert“
Experiment von Watson & Rayner (1920), das die Konditionierung von Furcht vor einer weißen Ratte zeigt.
Generalisierung (emotional)
Übertragung einer konditionierten Gefühlsreaktion auf ähnliche Reize.
Extinktion
Abnahme einer konditionierten Reaktion, wenn der Verstärker ausbleibt.
Persönlichkeitsänderung (Watson)
Neuaufbau von Gewohnheiten durch veränderte Umwelt und Entkonditionierung.
Situationismus
Annahme, dass Verhalten primär durch aktuelle Umweltbedingungen bestimmt wird.
Clark L. Hull
Behaviorist, der eine formal-mathematische Lerntheorie mit Schwerpunkt Motivation entwickelte.
Trieb (Drive, D)
Unspezifische Energie, die aus nicht befriedigten primären Bedürfnissen entsteht und Verhalten aktiviert.
Primäres Bedürfnis
Biologisch verankertes Grundbedürfnis wie Hunger, Durst, Schlaf.
Angeborene Reiz-Reaktions-Verbindung
Evolutionär bereitgestellte Verschaltung, die ein adaptives Verhalten unmittelbar auslöst.
Primäre Verstärkung
Befriedigung eines primären Bedürfnisses, die eine Reaktion stärkt.
Sekundäre Verstärkung
Reiz, der durch Assoziation mit primärer Verstärkung verhaltensstärkend wirkt.
Geld
Typischer sekundärer bzw. generalisierter Verstärker beim Menschen.
Habit (Gewohnheit)
Gelernte Reiz-Reaktions-Verknüpfung; formal SHR bei Hull.
Gewohnheitsstärke (H)
Maß der Festigkeit einer Habit; wächst mit Kontiguität, Verstärkungsmenge und Übungsanzahl.
Reaktionspotenzial (SER)
Produkt aus Gewohnheitsstärke und Triebenergie; bestimmt Auftretenswahrscheinlichkeit einer Reaktion.
Reaktive Hemmung (IR)
Ermüdungsähnliche Abnahme der Reaktionsbereitschaft nach wiederholter Ausführung.
Konditionierte Hemmung (SIR)
Verstärkung des Nicht-Reagierens, die sich aus der reaktiven Hemmung ergibt.
Gesamthemmung (İ)
Summe aus reaktiver und konditionierter Hemmung; vermindert das effektive Reaktionspotenzial.
Effektives Reaktionspotenzial (SĒR)
SER minus Gesamthemmung; muss positiv sein, damit Verhalten auftritt.
Burrhus F. Skinner
Begründer des operanten Konditionierens; erforschte Lernprozesse mittels Skinnerbox.
Operantes Konditionieren
Lernen, bei dem die Konsequenzen eines Verhaltens dessen Auftretenshäufigkeit verändern.
Positive Verstärkung
Ereignis, das auf ein Verhalten folgt und dessen Auftretenswahrscheinlichkeit erhöht (Belohnung).
Negative Verstärkung
Beendigung oder Vermeidung eines aversiven Zustands, die ein Verhalten stärkt.
Bestrafung
Aversive Konsequenz, die die Auftretenshäufigkeit eines Verhaltens senkt.
Materieller Verstärker
Greifbare Belohnung, z. B. Süßigkeit, Geschenk.
Sozialer Verstärker
Anerkennung, Lob oder Zuwendung, die Verhalten stärkt.
Handlungsverstärker
Angenehme Aktivität als Belohnung, z. B. gemeinsamer Ausflug.
Generalisierter Verstärker
Verstärker, der Zugang zu vielen anderen Verstärkern bietet (z. B. Geld).
Kontinuierliche Verstärkung
Jede gewünschte Reaktion wird verstärkt; führt zu schnellem Lernen, aber geringer Resistenz.
Intermittierende Verstärkung
Nur einige Reaktionen werden verstärkt; erzeugt hohe Löschungsresistenz.
Intervallverstärkung (fest)
Verstärkung der ersten Reaktion nach gleichbleibender Zeitspanne.
Intervallverstärkung (variabel)
Verstärkung nach wechselnden Zeitabständen um einen Durchschnittswert.
Quotenverstärkung (fest)
Verstärkung nach konstanter Anzahl von Reaktionen.
Quotenverstärkung (variabel)
Verstärkung nach variabler, durchschnittlicher Reaktionsanzahl; typisch für Glücksspiel.
Reaktionsgeneralisierung
Ausbreitung der Verstärkungswirkung auf ähnliche oder verwandte Verhaltensweisen.
Reaktionsdiskrimination
Differenzielle Verstärkung spezifischer Teilreaktionen innerhalb einer Verhaltenskette.
Diskriminativer Reiz
Signal, das anzeigt, ob ein Verhalten wahrscheinlicher verstärkt wird; Grundlage von Reizkontrolle.
Reizkontrolle
Verhalten wird durch zuvor gelernte diskriminative Signale ausgelöst, nicht nur durch Folgen.
Aberglauben (Skinner)
Verhalten, das durch zufällige Korrelation von Aktion und Verstärker aufrechterhalten wird.
Verhaltensformung (Shaping)
Schrittweises Verstärken von Annäherungen an ein komplexes Endverhalten.
Verhaltensverkettung (Chaining)
Aufbau komplexer Handlung, indem einzelne Schritte rückwärts oder vorwärts nacheinander verstärkt werden.
Determinismus (im Behaviorismus)
Annahme, dass Verhalten festen Gesetzmäßigkeiten folgt und prinzipiell vorhersagbar ist.