2.1 To be or not to be: Sprachnormen online und offline

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Abweichung

  • Nonstandardvarietäten weichen in verschiedenen linguistischen Ebenen ab (Wortschatz, Satzbau, Pragmatik etc.)

  • Die Abweichung von der Standardsprache macht so allerdings den adäquaten Sprachgebrauch aus
    → Die Normabweichung wird zur Norm
    → z.B. wenn man immer die Präposition weglässt bei sätzen wie “gömmer id Migros” → wird zu “gömmer Migros”

2
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Deskription

  • Die Beschreibung der Sprachpraxis

  • Sprachgebrauchsnormen sind deskriptiv
    → Linguistik

3
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Präskription

  • Was hält der / die Autor:in für richtig oder falsch?

    → Vorschriften

  • Zielnormen sind präskriptiv

4
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Kodifizierung

  • Zielnormen & Grammatik sind in Wörterbüchern schriftlich festgehalten

  • Ermöglicht Verständigung
    → Menschen können sich (auch über Ländergrenzen hinweg) in einer Sprache verständigen, da die Regeln & Normen schriftlich festgelegt wurden

  • Aber: Standardsprachen (on- & offline) sind nicht unveränderlich

5
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Mündlichkeit

  • Im Mündlichen besteht eine größere Offenheit bezüglich verschiedener syntaktischer Strukturen

  • Schreibung in SMS- oder WhatsApp-Nachrichten orientiert sich nicht selten an der Aussprache.

6
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Nonstandardvarietät

  • Sind nicht kodifiziert

  • Informelle Varietäten
    → die Normabweichung wird zur Norm (“gömmer züri”, statt “gömmer uf züri”)

  • Innerhalb sozialer Gruppen
    → Nur wer dazu gehört, kennt die Varietätenspezifischen sprachlichen Muster & Praktiken
    → Verweisen auf Gruppen und tragen zur Gruppenbildung bei

  • Dialekte, Ethnolekte, Umgangsprache, Jugendsprache

  • Weichen mehr oder weniger von der Standardsprache ab, aber sie haben alle ihre eigenen Diskurspraktiken

  • Abweichungen können alle linguistischen Ebenen betreffen (Wortschatz, Wortebene, Wortbildung, Satzbau etc. Bedeutung von Wörtern, Pragmatik etc.)

  • Nonstandardvarietäten müssen bewusst verwendet werden (z.B. wenn Lehrer:innen in Jugendsprache sprechen, kann das irritieren)

7
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Schriftlichkeit

  • Die kodifizierten Zielnormen der Standardsprache führen nicht in allen Situationen zu adäquatem Sprachgebrauch.

  • Sie richten sich vorrangig auf die geplante und elaborierte Schriftlichkeit zum Beispiel in Zeitungsartikeln

8
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Schulgrammatik

  • vereinen deskriptive und präskriptive Ansätze.

  • Dadurch ermöglichen sie Sprachlernenden und Berufsleuten in Sprachberufen, sich die Standardsprache und die Varianten verschiedener Varietäten einer Sprache anzueignen.

  • Insbesondere für letztere ist das wichtig, damit sie ihre kommunikativen Ziele über zielgruppenadäquate Versprachlichungen erreichen können.

9
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Sprachgebrauchsnorm

  • Sprachprofis müssen sich bei jeder Situation entscheiden, an welchen Sprachnormen man sich orientiert

10
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Sprachnorminstanz

  • Modellsprecher/ - schreiber:innen

    → Nachrichtensprecher:innen, Journalist:innen, Lehrer:innen etc.
    → Sind Sprachnorminstanzen durch ihre Öffentlichkeit, ihren Status und ihre sprachliche “Meisterschaft”

  • Normautoritäten
    → Verlagslektor:innen, Redakteur:innen
    → Haben die Macht, das Sprachhandeln anderer zu korrigieren & kritisieren
    → z.B. durch einen vorgegebenen Leitfaden

  • Sprachkodizes und -kodifizierer
    → Wörterbücher wie der Duden, Politiker:innen, die Academy Francaise etc.
    → Sind offiziell als Sprachnorminstanz anerkannt

  • Sprachexpert:innen/ - Wissenschaftler:innen

    → Systematische Beschreibung des Sprachgebrauchs

    → Wissenschaftliche Kritik an kodifizierten Normen

11
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Sprachpflege

  • Präsktiptive Haltung

  • Sprache in einem angeblich “reinen” Zustand bewahren

  • Sprache frei von fremden Einflüssen halten (z.B. englische Wörter in der deutschen Sprache)

  • Historisches Argument:
    → Es war schon immer so, soll auch so bleiben

  • Ästhetisches Argument:

    → Es ist einfach nicht schön

  • Persönliches Argument:
    → Es stört mich

12
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Sprachverfall

Negative Veränderungen im Sprachgebrauch
→ z.B. wenn sich immer mehr mehr englische Ausdrücke in den deutschen Wortschatz schleichen

13
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Zielnorm

  • Sind heute in Grammatik und Wörterbüchern festgehalten
    → also kodifiziert

  • Rechtschreibung, Zeichensetzung, korrekte Wortformen & korrekter Satzbau

  • Sprachnormen sind das Ergebnis eines historischen Standartisierungsprozesses

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Digitale Online-Kommunikation

  • quasi-synchron
    → z.B. Chats
    → ist durch die räumliche Trennung allerdings nicht garantiert synchron

  • asynchron
    → z.B. E-Mails

  • Hypertextualität

  • Multimodalität

  • Fluidity

  • Dialogizität

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Hypertextualität

  • Online-Texte (Hypertexte) sind untereinander und in sich verlinkt sind und deshalb nicht linear organisiert sein können

  • Rezipient:innen sind aktiv an der Textkonstitution und am Aufbau des Texts beteiligt

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Multimodalität

  • Online-Texte bestehen aus Text und Bild, Audio und Video

  • Es spielen alle Elemente zusammen

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Fluidity

  • Online-Texte sind nicht abgeschlossen

  • Werden laufend überarbeitet, abgepasst & verändert

    → z.B. auf Wikipedia

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Dialogizität

  • Online-Texte sind interaktiv

  • Können kommetiert oder durch andere Autor:innen erweitert werden, oder entstehen in einem Dialog
    → Reddit, Twitter etc.

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Neue Versprachlichungen in der online Kommunikation

  • Emoticons, Emojis

  • Abkürzungen (omg, thx etc.)

  • Dialekt

  • Man darf alles, es muss aber verständlich sein

  • Unternehmen müssen bei ihrem Social Media Content z.B. so schreiben, dass sie junge Leute ansprechen, wenn das das Ziel ist

  • Je nach Kontext, Illokution und Zielgruppe sind andere Versprachlichungen angemessen