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Welche vier Kernelemente kennzeichnen moderne Demokratien?
Volkssouveränität
Gewaltenteilung
Rechtsstaatlichkeit
Pluralismus
Nur wenn alle 4 Elemten erfüllt sind, handelt es sich um eine echte Demokratie
Was bedeutet Volkssouveränität in der modernen Demokratie?
Macht geht vom Volk aus
Beteiligung der Bürger*innen an politischen Entscheidungen
Repräsentative Demokratie in Deutschland
Teilweise direkte Demokratie in der Schweiz
Volksentscheide auf Landesebene möglich (z. B. Nichtraucherschutz 2010, „Rettet die Bienen“ 2019)
Welche Formen der Gewaltenteilung gibt es?
Horizontale: Legislative, Exekutive, Judikative
Vertikale: Föderalismus (Bund & Länder)
Temporale: Zeitlich begrenzte Mandate
Konstitutionelle: Verfassung als Rahmen
Dezisive: Beteiligung vieler Interessengruppen (z. B. beim Gebäudeenergiegesetz)
Wozu dient Gewaltenteilung in der Demokratie?
Schutz vor Machtmissbrauch
Kontrolle zwischen den Gewalten
Beteiligung und Ausgleich verschiedener Akteure
Was versteht man unter Rechtsstaatlichkeit?
Staatliche Macht an Gesetze gebunden
Schutz vor staatlicher Willkür
Gesetzesvorbehalt, Rechtssicherheit, Rechtsgleichheit
Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen
Unabhängigkeit der Gerichte
Unterschied: formaler (nur Verfahren) vs. materieller Rechtsstaat (auch Inhalte im Sinne des Grundgesetzes)
Was bedeutet Pluralismus in der Demokratie?
Vielfalt an Meinungen und Interessen
Wettbewerb führt zu Kompromiss und Gemeinwohl
Gemeinwohl bildet sich ex post (aus Erfahrung)
NS-Zeit: Gemeinwohl wurde a priori definiert (ideologisch festgelegt)
Wie wurden die Prinzipien der Demokratie im Nationalsozialismus verletzt?
Keine Gewaltenteilung
Keine Meinungsfreiheit
Enteignungen, Schauprozesse, Schutzhaft
Ausschluss und Verfolgung bestimmter Gruppen
„Volksgemeinschaft“ nur für „Arier“
Erziehung zu kritiklosen Menschen (HJ, BDM, Erziehungsideale)
Entmachtungsgesetz: Aushöhlung der Rechtsstaatlichkeit
Rassentheorie statt individueller Rechte
Was war das Ziel der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“?
Ausgrenzung aller „Nicht-Arier“
Auflösung individueller Meinungen
Ideologische Erziehung (z. B. über HJ, BDM, Erziehung von Müttern)
Legitimierung von Eroberungspolitik („Lebensraum im Osten“)
Welche fünf Grundsätze muss eine demokratische Wahl erfüllen?
Allgemein 📰 (alle ab 18 - keine Diskriminierung)
frei🕊 (kein Zwang, Beeinflussung)
gleich👯♂ (kein Mehrgewicht)
geheim🤫
direkt↔
Welche vier zentralen Funktionen erfüllen Wahlen?
Kontrolle (Regierung + Opposition wählen, zeitbegrenzt)
Meinungsbildung (Meinung wird über Wahl ins Parlament gebracht)
Partizipation (aktives + passives Wahlrecht)
Legitimation (gewählte erhalten politische Macht)
5 basics über Landtagswahlen in BY
alle 5 Jahre
Erststimme (Person im Stimmkreis - wenn nur die: dann gehen Minderheitenstimmen verloren)
Zweitstimme (Partei - Sitzverteilung im Landtag)
Parlament setzt sich zusammen aus: Mehrheits- (Erststimme) & Verhältniswahl (Zweistimme)
5 % Hürde: Parteien unter 5 nicht in den Landtag - ohne: Zersplitterung, mögliche Blockaden im Parlament
Was sind Überhang- & Ausgleichsmandate?
Korrektur, wenn eine Partei mehr Direktmandate erhält als ihr zustehen
Was unterscheidet Menschenrechte, Bürgerrechte und Grundrechte?
Menschenrechte gelten universell für alle Menschen.
Bürgerrechte gelten nur für die Bürger*innen eines Staates und sind einklagbar.
Im Grundgesetz sind beide als Grundrechte festgehalten.
Menschenrechte basieren auf dem Humanismus: Alle Menschen haben gleiche Rechte – unabhängig von Herkunft.
Beispiele historischer Anerkennung: USA 1776, Frankreich 1789, UN 1948
Warum ist Artikel 1 des Grundgesetzes so zentral?
“Die Würde des Menschen ist unantastbar“ ist oberstes Verfassungsprinzip.
Sie gilt vor und gegen den Staat – als Schutz- und Leistungsanspruch.
Menschenwürde ist unveränderlich (Art. 79 GG).
Beispiel: Verbot von Folter selbst bei schweren Straftaten (Fall Jakob von Metzler).
Jeder Mensch behält seine Würde – auch Kriminelle und Terroristen.
Wann geraten Grundrechte in Konflikt und was folgt daraus?
Beispiel Corona: Versammlungsfreiheit vs. Gesundheitsschutz.
Schwangerschaftsabbruch: Schutz des ungeborenen Lebens vs. Freiheit der Frau.
Meinungsfreiheit hat Grenzen (Volksverhetzung, Verleumdung).
Umsetzung der Rechte dauert: z. B. Gleichstellung, Ehe für alle.
Manche Rechte sind trotz GG nicht vollständig realisiert (z. B. Religionsfreiheit → Kopftuchstreit).
Warum ist der Begriff „Rasse“ im Grundgesetz problematisch?
Ursprünglich zur Abwehr rassistischer Politik nach 1945 eingefügt.
Begriff selbst schafft aber die Vorstellung biologischer „Rassen“.
Besser: Begriffe wie Ethnie, Herkunft oder ethnischer Hintergrund.
Zeigt: Das GG wurde in Teilen kaum modernisiert (Ausnahme: Asylrechtsänderung in den 90ern).
In welchen Bereichen findet politische Bildung in der Schule statt?
Politische Bildung ist fächerübergreifend relevant, nicht nur in Politik & Geschichte.
Laut KMK 2018 soll politische Bildung auch im Schulleben verankert sein (z. B. SMV, Schulforum).
Praxisbeispiel: Projekt „Schule als Staat“ – eine demokratische Simulation des Gemeinwesens.
Was ist das Ziel politischer Bildung?
Demokratiefähigkeit durch Wissen (diskursive Lernprozesse)
Analysefähigkeit
Handlungsfähigkeit
Engagement: aktive, reflektierte Teilhabe
eigene Meinung entwickeln
Was regelt der Beutelsbacher Konsens (1976)?
Indoktrinationsverbo/Überwältigungsverbot: Schüler*innen dürfen nicht mit der Meinung der Lehrkraft „überwältigt“ werden.
Kontroversitätsgebot: Was in der Gesellschaft kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers dargestellt werden.
Schülerorientierung: Schüler*innen sollen in die Lage versetzt werden, ihre eigene, begründete Meinung zu bilden.
Mit welchen Methoden können wir den Beutelsbacher Konsens im Unterricht vermitteln?
Blitzlich
Vier-Ecken-Methode
Eis-Hockey Methode oder Debatte
Meinungslinie
Denkhüte-Methode
Was ist das Ziel des Beutelsbacher Konsens?
Ziel: Mündigkeit durch politische Urteilskraft – keine Bevormundung durch Lehrkräfte.
Lehrkräfte müssen sich neutral, verfassungstreu und reflektiert verhalten.
Welche Lehren wurden aus der Weimarer Republik für das Grundgesetz gezogen?
Zentrale Lehren & Sicherungen im GG:
Art. 1, 20, 79 GG: Unveränderbare Grundprinzipien (Menschenwürde, Demokratie, Rechtsstaat).
Konstruktives Misstrauensvotum statt einfacher Regierungsstürzung.
Föderalismus zur Machtverteilung, keine zu starke Exekutive.
Wiedervereinigung 1990:
Statt neuer Verfassung (Art. 146), Beitritt der DDR nach Art. 23 GG.
Welche Teilkompetenzen gehören zur Demokratiekompetenz und was beinhalten sie?
Sozialwissenschaftliche Methodenkompetenz:
Materialien zu politischen/sozialen Themen finden, analysieren, bewerten, erstellen.
Wertekompetenz:
Demokratische Werte reflektieren und verinnerlichen.
Urteilskompetenz:
Eigene begründete Urteile zu politischen Fragen bilden.
Partizipationskompetenz:
Bereitschaft und Fähigkeit, aktiv am demokratischen Leben teilzunehmen.
👉 Alle Teilkompetenzen werden an konkreten Inhalten erarbeitet.
Was sind zentrale Prinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung (fdGO) laut Bundesverfassungsgericht?
😎Menschenwürde (Art. 1 GG): Unantastbar, übergeordnetes Prinzip.
👩⚖Grundrechte: Achtung vor allen im Grundgesetz verankerten Rechten (Leben, freie Entfaltung, Persönlichkeit).
⚜Volkssouveränität (Art. 20 Abs. 2 GG): Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus.
⚖Gewaltenteilung:
Horizontal: Legislative (Gesetze), Exekutive (Vollzug), Judikative (Rechtsprechung).
Vertikal: Föderalismus – Machtaufteilung zwischen Bund und Ländern.
🔨Rechtsstaatlichkeit: Unabhängige Justiz (Art. 97 GG), Regierung an Recht und Gesetz gebunden.
👯♂Mehrparteienprinzip: Chancengleiche politische Willensbildung, inklusive Opposition.
🤝Sozialstaatlichkeit: Soziale Gerechtigkeit & Absicherung, historisch begründet durch Bismarcks Sozialpolitik.
Welche Schutzmechanismen gehören zur wehrhaften Demokratie?
Parteienverbot (Art. 21 GG): Nur durch Bundesverfassungsgericht, wenn fdGO bekämpft wird.
Vereinsverbot (Art. 9 Abs. 2 GG): Durch Bundesregierung oder Landesregierung möglich.
Aberkennung von Grundrechten (Art. 18 GG): Bei Missbrauch zum Kampf gegen fdGO – bisher nie angewandt.
Ausschluss vom öffentlichen Dienst (Art. 33 GG): Z. B. Radikalenerlass.
Widerstandsrecht (Art. 20 Abs. 4 GG): Gegen jeden, der versucht, die demokratische Ordnung zu beseitigen – ultima ratio!
Bundeswehr/Bundespolizei (Art. 87a, 91 GG): Im Extremfall zum Schutz der fdGO im Inneren einsetzbar.
👉 Ziel: Frühzeitige Erkennung & Unterbindung verfassungsfeindlicher Bestrebungen.
🧑💼 Bundesregierung
Bundeskanzlerin + Bundesministerinnen
Kanzler*in bestimmt die Richtlinien der Politik ("Richtlinienkompetenz")
Exekutive Gewalt auf Bundesebene
Wird vom Bundestag gewählt, durch den Bundespräsidenten ernannt
Führt Gesetze aus, leitet Ministerien, schlägt Gesetzesentwürfe vor
🏛 Bundesrat
Vertretung der 16 Bundesländer auf Bundesebene
Mitglieder: Regierungsvertreter der Länder (i.d.R. Ministerpräsident*in + Fachminister)
Mitwirkung an Bundesgesetzgebung (v.a. bei zustimmungspflichtigen Gesetzen)
Jedes Land hat 3–6 Stimmen (je nach Bevölkerungsgröße), Stimmen müssen einheitlich abgegeben werden
Kontrollfunktion gegenüber der Bundesregierung
🗳 Bundestag
Vom Volk direkt gewähltes Parlament
Hauptaufgaben: Gesetzgebung, Kontrolle der Regierung, Haushaltsrecht
Wählt den Bundeskanzler, kann ihn durch Misstrauensvotum abwählen
Debatten öffentlich, Sitz in Berlin (Reichstagsgebäude)
Zentrale Rolle in der Demokratie = "Herz der parlamentarischen Demokratie"
🤵 Bundespräsident
Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland
Repräsentiert Deutschland nach innen und außen
Wichtige Aufgaben: Ernennung von Kanzlerin, Ministerinnen, Richter*innen, Unterzeichnung von Gesetzen
Wird alle 5 Jahre von der Bundesversammlung gewählt
Hat vor allem repräsentative und integrative Funktion (nicht politisch entscheidend)
⚖ Bundesverfassungsgericht
Hüter der Verfassung (Grundgesetz)
Entscheidet über Verfassungsbeschwerden, Parteienverbote, Kompetenzstreitigkeiten
Zwei Senate mit je 8 Richter*innen (vom Bundestag und Bundesrat gewählt)
Sitzt in Karlsruhe
Unabhängig, nur dem Grundgesetz verpflichtet (Art. 97 GG)
Kann Gesetze für verfassungswidrig erklären