Laufende Geschäftsvorfälle sind solche, die während des ganzen Jahres immer wieder anfallen.
Beispiele:
Wareneinkauf: Beschaffung von Handelswaren zur späteren Weiterveräußerung.
Warenverkauf: Veräußerung der beschafften Handelswaren an Kunden.
Rücksendung an Lieferanten: Korrektur von fehlerhaften oder nicht spezifikationskonformen Lieferungen.
Rücksendung von Kunden: Bearbeitung von Retouren aufgrund von Mängeln oder Unzufriedenheit.
Sonderfälle wie Rabatte, Boni, Sconti: Instrumente zur Preisgestaltung und Kundenbindung.
Abschreibung: Wertminderung von Vermögensgegenständen im Zeitverlauf.
Verbuchung von Steuerzahlung: Berücksichtigung von Umsatzsteuer, Gewerbesteuer und anderen relevanten Steuerarten.
Einkauf von Artikeln in großer Stückzahl von Zulieferern (z.B. Nike, Adidas, Essex).
Fokus auf den Großeinkauf, um Skaleneffekte zu nutzen.
Auswahl der Zulieferer basierend auf Qualität, Preis und Zuverlässigkeit.
Weiterverkauf dieser Artikel in unveränderter Art und Weise an eine Vielzahl von Kunden über verschiedene Vertriebskanäle.
Keine Weiterverarbeitung oder Veredelung der Produkte.
Nutzung verschiedener Vertriebskanäle (Einzelhandel, Online-Shop, Großhandel), um eine breite Kundenbasis zu erreichen.
Betrifft den Handelsbetrieb unmittelbar.
Befindet sich auf der Aktivseite der Bilanz, da Handelswaren Vermögensgegenstände darstellen.
Handelswaren sind ein wesentlicher Bestandteil des Umlaufvermögens.
Aktivierung erfolgt zu Anschaffungskosten.
Umlaufvermögen: Waren verbleiben nur kurzfristig im Unternehmen (weniger als 12 Monate).
Ziel: Schneller Umschlag des Lagerbestands, um Kapitalbindung zu minimieren.
Unterkategorie: Vorräte.
Nicht nur ein einziges Konto, sondern verschiedene Warenkonten.
Differenzierung je nach Art der Warenbewegung und Bewertungsmethode.
Verschiedene Buchungsmethoden.
Gemischtes Warenkonto, getrennte Warenkonten (Brutto- und Nettomethode), usw.
Interessant für Logistiker.
Optimierung der Lagerhaltung und Transportprozesse.
Wie viel ist in einem Lager enthalten?
Überwachung der Lagerbestände, um Fehlbestände oder Überbestände zu vermeiden.
Wie viel kommt neu hinzu?
Planung der Warenbeschaffung basierend auf Bedarfsprognosen.
Wie viel muss an die Endkunden geliefert werden?
Sicherstellung einer termingerechten Lieferung an die Kunden.
Anzahl, Volumen oder Gewicht.
Einheitliche Maßeinheiten zur Erfassung der Warenbewegungen.
Entscheidend im Rechnungswesen.
Grundlage für die Ermittlung von Gewinn und Verlust.
Was sind die Handelswaren wert (Einkauf, Verkauf)?
Bewertung der Lagerbestände zu Anschaffungskosten oder niedrigerem Marktpreis.
Welcher Gewinn oder Verlust ergibt sich daraus?
Berechnung der Bruttogewinnmarge und des Betriebsergebnisses.
Bruttomethode (Nettomethode wird hier nicht behandelt).
Separate Erfassung von Wareneinkauf und Warenverkauf.
Wareneinkauf
Wareneinsatz
Warenverkauf
Bruttomethode mit Wareneinsatzkonto.
Detaillierte Aufzeichnung der Warenbewegungen und Kosten.
Anfangsbestand: 100 Stück à 1 Euro = 100 Euro.
Einkauf auf Ziel: Zugang von 200 Stück à 1 Euro = 200 Euro.
Verkauf auf Ziel: Abgang von 250 Stück à 2 Euro = 500 Euro Erlöse.
Endbestand laut Inventur: 50 Stück à 1 Euro = 50 Euro.
Inventur: Körperliche (Messen, Zählen, Wiegen) und unkörperliche Bestandsaufnahme (Beleg- bzw. Buchinventur).
Dient der Kontrolle und Korrektur der Lagerbestände.
Soll:
Anfangsbestand: 100 Stück
Zugang: 200 Stück
Kontensumme: 300 Stück
Haben:
Abgang: 250 Stück
Endbestand: 50 Stück
Sollbestand entspricht Istbestand (keine Fehlmengen).
Soll:
Anfangsbestand: 100 Euro (100 Stück à 1 Euro)
Zugang: 200 Euro (200 Stück à 1 Euro)
Haben:
Abgang: 500 Euro (250 Stück à 2 Euro Verkaufspreis)
Endbestand laut Inventur: 50 Euro (50 Stück à 1 Euro Einstandspreis)
Warenrohgewinn: 250 Euro (Differenz zwischen Soll und Haben).
Berechnung: 550 - 300 = 250
Der Endbestand laut Inventur (50 Euro) wird in die Bilanz übernommen.
Der Warenrohgewinn (250 Euro) wird in die Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Bewertungsmaßstäbe:
Einstandspreis (1 Euro): Anfangsbestand, Zugang, Endbestand.
Verkaufspreis (2 Euro): Abgänge.
Das Konto ist unübersichtlich durch die unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe.
Aufteilung des gemischten Warenkontos in zwei Konten:
Wareneinkaufskonto (Bestandskonto): Anfangsbestände, Zugänge, Endbestand laut Inventur.
Erfassung der Warenzugänge und -abgänge zu Einstandspreisen.
Warenverkaufskonto (Erfolgskonto): Verkaufstransaktionen und Erträge (gewinnerhöhend in der GuV).
Erfassung der Umsatzerlöse zu Verkaufspreisen.
Beispiel (Zahlen wie zuvor):
Anfangsbestand: 100 Stück à 1 Euro = 100 Euro.
Einkauf auf Ziel: 200 Stück à 1 Euro = 200 Euro.
Verkauf auf Ziel: 250 Stück à 2 Euro = 500 Euro.
Endbestand laut Inventur: 50 Stück à 1 Euro = 50 Euro.
Einkauf auf Ziel (200 Euro):
Per Wareneinkauf an Verbindlichkeiten 200 Euro.
Erhöhung des Warenbestands und der Lieferantenverbindlichkeiten.
Wareneinkauf: Aktives Bestandskonto (Zugang im Soll).
Verbindlichkeiten: Erhöhung der Lieferantenverbindlichkeiten.
Verkauf auf Ziel (500 Euro):
Per Forderung aus Lieferung und Leistung an Warenverkauf 500 Euro.
Erfassung der Umsatzerlöse und der Kundenforderungen.
Bewertungsmaßstab: Verkaufspreis (2 Euro je Stück).
Warenverkauf: Erfolgskonto (Abschluss über die GuV).
Bestandskonto (aktiv).
Bewertung mit Einstandspreisen (1 Euro).
Soll:
Anfangsbestand: 100 Euro
Zugang: 200 Euro
Haben:
Endbestand laut Inventur: 50 Euro (Übernahme in das Schlussbilanzkonto und die Bilanz).
Wareneinsatz (Saldo): 250 Euro (Aufwand, gewinnmindernd in der GuV).
Erfolgskonto.
Erträge aus Verkaufstransaktionen (Bewertung mit Verkaufspreisen).
Haben: 500 Euro (250 Stück à 2 Euro).
Saldo: 500 Euro (Übertragung in das GuV-Konto).
Gewinn: Differenz zwischen Erträgen und Aufwendungen (500 - 250 = 250 Euro).
Anfangsbestand und Zugang im Soll.
Endbestand laut Inventur im Haben.
Differenz = Wareneinsatz (Aufwand) -> Buchung in die GuV (Soll-Seite).
Verkaufsgeschäft im Haben (Ertrag).
Saldo -> Buchung in die GuV (Haben-Seite).
Abschluss des GuV-Kontos:
Wareneinsatz (Aufwand) auf der Soll-Seite.
Warenverkauf (Ertrag) auf der Haben-Seite.
Saldo = Warenrohrgewinn.
Bruttomethode: Saldierung von Wareneinsatz und Warenverkauf erfolgt im GuV-Konto.
Am häufigsten eingesetzte Methode in der Praxis (mittelgroße und große Unternehmen).
Ermöglicht eine detaillierte Überwachung der Warenbestände und des Erfolgs.
Ermöglicht ständige Kontrolle der Warenbestände und des Erfolgs.
Trennung von Wareneinkauf und Wareneinsatz.
Klare Abgrenzung zwischen Beschaffung und Verbrauch der Waren.
Wareneinkaufskonto (aktives Bestandskonto).
Wareneinsatzkonto (Aufwandskonto).
Warenverkaufskonto (Erfolgskonto).
Anfangsbestand: 100 Euro (à 1 Euro je Stück).
Zwei Verkaufstransaktionen (Bargeschäfte):
Verkauf 1: 20 Stück à 2 Euro = 40 Euro.
Verkauf 2: 10 Stück à 2,50 Euro = 25 Euro.
Bei jedem Verkauf erfolgt die gleichzeitige Ausbuchung der verkauften Ware.
Direkte Verknüpfung von Umsatz und Kosten.
Verkauf 1:
1a: Per Kasse an Warenverkauf 40 Euro.
1b: Per Wareneinsatz an Wareneinkauf 20 Euro.
Verkauf 2:
2a: Per Kasse an Warenverkauf 25 Euro.
2b: Per Wareneinsatz an Wareneinkauf 10 Euro.
Aktives Bestandskonto (physisches Warenlager).
Anfangsbestand: 100 Euro.
Abgänge (Verkäufe):
20 Stück (à 1 Euro) = 20 Euro.
10 Stück (à 1 Euro) = 10 Euro.
Aufwandskonto.
20 Euro (Verkauf 1).
10 Euro (Verkauf 2).
Saldo: 30 Euro (Übernahme auf das GuV-Konto, Soll-Seite).
Ertragskonto.
40 Euro (Verkauf 1).
25 Euro (Verkauf 2).
Saldo: 65 Euro (Übernahme auf das GuV-Konto, Haben-Seite).
Warenrohrgewinn: 35 Euro (65 - 30).
Ermittlung des Warenbestands zu jedem Zeitpunkt.
Aktuelle Informationen über die verfügbaren Lagerbestände.
Kontrolle des Erfolgs für jedes Quartal, jeden Monat oder jede einzelne Verkaufstransaktion.
Flexible Erfolgsanalyse für verschiedene Zeiträume und Geschäftsvorfälle.
Weitere Unterkonten sind möglich (z.B. einzelne Warengruppen).
Detaillierte Erfassung und Auswertung der Warenbewegungen nach Produktkategorien.
Detaillierte Datengrundlage für die Erstellung der GuV und für interne Steuer