Grundannahmen
Kultur: Die Gesamtheit der kollektiven Deutungsmuster einer Lebenswelt (einschließlich materieller Manifestationen)
interkulturelle Erziehung und Bildung als Teil der Allgemeinbildung und Vorbereitung auf ein harmonisches Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Lebenswelten
interkulturelle Erziehung und Bildung richtet sich an alle Schüler in jeder Stufe und Schulform
Zwei Grundrichtungen:
Pädagogik der Begegnung: Kenntnisnahme der zugewandten Kultur, Darstellung anderer Kulturen in der Öffentlichkeit und gegenseitige Kulturbereicherung
Konfliktpädagogik: Bekämpfung von Diskriminierung und Rassismus, Beseitigung eines Ethnozentrismus und Vorurteilen, Herstellung von Chancengleichheit
Zehn Ziele interkultureller Erziehung und Bildung
Umgang von Majorität mit Minoritäten um Zusammenleben verschiedener Lebenswelten zu sichern, da alle Gesellschaften zu multikulturellen Gemeinschaften werden und man Verunsicherung über Werte und Ansichten vermeiden möchte
Erkennen des eigenen, unvermeidlichen Ethnozentrismus: Bewusstwerden der eigenen kulturellen und sozialen Zentrierung und der damit verbundenen Heimatgefühle und auch Vorurteile
Umgehen mit Befremdung: Lernen das Fremde bewusst wahrzunehmen und sich mit persönlichen Gefühlen auseinanderzusetzen
Grundlegen von Toleranz: Toleranz als Grundlegender Modus des Miteinanders verinnerlichen
Akzeptieren von Ethnizität: Anerkennung und Förderung der Ausdrucksformen der Minderheiten
Thematisieren von Rassismus: Bewusstmachen und Bekämpfen von (un-)bewussten Abwehrtendenzen
Das Gemeinsame betonen: Hervorhebung von Gemeinsamkeiten gegen den eigenen Ethnozentrismus
Ermutigung zur Solidarität: Förderung der Kooperation zwischen Mehrheit und Minderheit
Einüben in Formen vernünftiger Konfliktbewältigung: faire Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven suchen
Möglichkeiten gegenseitiger kultureller Bereicherung erkennen
Wir-Identität thematisieren: unvermeidliche Grenze zwischen "Wir" und "Die" soll versucht werden zu einem großen "Wir" zu machen
Zum dritten Ziel: Förderung von Empathie und Perspektivwechsel (Mead role taking & role making)
Umgang mit kulturell bedingten Konflikten
Konflikt von allen Seiten beschreiben
Deutung aller Beteiligten ermitteln
Betroffene zu Wort kommen lassen
Vorstellung ohne Wertung begründen
Lösung suchen und begründen
Wertentscheidung
Prinzip der situativ Geltenden Normen (Majorität)
Definitionen
Integration: beschreibt einen Prozess, indem Menschen, welche auf Dauer und rechtmäßig in Deutschland wohnen, eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Gesellschaftlichen Bereichen haben. Zuwanderer stehen in der Pflicht, dieses Land zu respektieren und dessen Normen und Werte anzunehmen. Es ist ein Lebenslanger Prozess.
Assimilation: "Ausgleichung"/Anpassung, Sprache, Gebräuche, Einstellungen, Lebensweisen, Einwanderer verlieren Eigenschaften aus früherer Heimat -> Jüngere fühlen sich oft der Heimat der Eltern nicht angehörig, langsamer Prozess der sich über mehrere Generationen ziehen kann
Akkulturation: bezeichnet den Prozess, bei dem sich Individuen an eine neue kulturelle Umgebung anpassen, wechselseitige/eigenseitige kulturelle Beeinflussung, Wandel kultureller Muster aufgrund von Kontakten mit anderen Kulturen, bezieht sich überwiegend auf Kinder
Enkulturation: lernen und übernehmen von kulturellen Werten und Normen um Teil der Gesellschaft zu werden, erlernt kulturelle Verhaltensweisen wie Sprache, Ausdruck, soziale Rollen, Religion, Politik, etc., Sozialisation erlernen moralischer und sozialer Normen wie Gebrauch einer Sprache ohne Schimpfwörter
Wie ist es dazu gekommen dass wir Interkulturalität als wichtig erachten?
Die interkulturelle Bildung ist im Wandel:
Zunächst als „transitorische Nothilfe“ für Ausländer.
Dann als Anerkennung einer dauerhaft multikulturellen Gesellschaft.
Als integraler Bestandteil der Allgemeinbildung.
Phasenweise durch Neo-Assimilationsströmungen beeinflusst.
Weiterentwicklung zur Pädagogik der Vielfalt und Diversitätssensitivität.
Grundkonzept Ziel
In der heutigen Zeit, in der Gesellschaften immer diverser werden, bietet interkulturelle Bildung Werkzeuge und Perspektiven, um das Zusammenleben zu bereichern und zu verbessern. Es geht darum, sowohl Unterschiede zu erkennen als auch Gemeinsamkeiten zu betonen und so ein harmonisches Miteinander zu fördern.
Kritikpunkte
Kritiker argumentieren, dass seine Ansätze zu idealistisch oder zu allgemein seien