Das hochgeladene Dokument mit dem Titel „Genauigkeitsverhalten“ (vermutlich Teil einer Vorlesungsreihe zu Werkzeugmaschinen – WZM II) behandelt systematisch das Thema der Genauigkeit von Werkzeugmaschinen und deren Einflussfaktoren. Hier ist eine akademisch formulierte Zusammenfassung der zentralen Inhalte:
Das Dokument analysiert detailliert die strukturellen, thermischen und steuerungstechnischen Einflüsse auf das Genauigkeitsverhalten von Werkzeugmaschinen. Der Fokus liegt auf der Definition und Bewertung von Abweichungen sowie deren Ursachen und Messmethoden.
Die Genauigkeit von Werkzeugmaschinen wird durch verschiedene Arten von Abweichungen beeinflusst, die in geometrische, thermische, steuerungstechnische sowie prozessinduzierte Fehler untergliedert werden. Diese werden anhand ihrer Entstehung systematisch kategorisiert:
Systematische Abweichungen: Wiederholbar und theoretisch kompensierbar.
Zufällige Abweichungen: Nicht deterministisch, statistisch zu behandeln.
Zeitabhängige Abweichungen: Z. B. infolge thermischer Einflüsse oder Verschleiß.
Die geometrische Genauigkeit resultiert aus Form-, Lage- und Maßabweichungen der Führungsbahnen und Maschinenelemente. Als Messgrößen dienen hierbei:
Geradheitsabweichung
Rechtwinkligkeit
Parallelität
Diese Größen werden mithilfe optischer, mechanischer oder laserbasierter Verfahren erfasst.
Thermische Einflüsse stellen eine der Hauptursachen für Genauigkeitsverluste dar. Quellen thermischer Fehler sind u. a.:
Antriebe und Lagerstellen
Umgebungsbedingungen
Selbstwärme der Bearbeitung
Thermische Verformungen führen zu komplexen Lageänderungen von Werkstück und Werkzeug und sind schwer zu kompensieren.
Diese Aspekte betreffen das steuerungstechnische Verhalten der Maschine und werden durch:
Rückführsysteme
Steueralgorithmen
Spiel und Umkehrspiel
beeinflusst. Die Positioniergenauigkeit beschreibt, wie exakt eine Position angefahren wird; die Wiederholgenauigkeit, wie konstant dies bei mehrfacher Wiederholung geschieht.
Zur Quantifizierung der Genauigkeit werden standardisierte Kenngrößen nach DIN/ISO verwendet (z. B. DIN EN ISO 230). Diese umfassen u. a.:
Achsabweichungen
Lage- und Maßfehler
Stabilitätskennwerte
Die gesamte Fehlerkette – bestehend aus Maschine, Steuerung, Werkstückspannung, Werkzeug und Bearbeitungsprozess – beeinflusst maßgeblich die Qualität des Werkstücks. Eine systematische Analyse und Kompensation ist für hochpräzise Fertigung unabdingbar.