Richard David Precht _ Die Ethik der künstlichen Intelligenz

Kapitel 1: Einführung

  • Ziel: In kurzer Zeit grundlegende Themen zu Künstlicher Intelligenz (KI) anreißen.

  • Aufforderung zur Diskussion mit Experten: Techniker, Ökonomen und Politiker, die Entscheidungen treffen müssen.

  • Frage der Kompetenz: Verständnis, dass Philosophen keinen spezifischen Kompetenzbereich für KI haben.

    • Philosophen fungieren als Brückenbauer zwischen verschiedenen Wissensinseln.

    • Philosophen besitzen eine „Inkompetenz-Kompetenz“, um die Inkompetenz Anderer zu kompensieren.

Kapitel 1: Unterschiede zwischen Künstlicher und Menschlicher Intelligenz

  • Unterscheidung zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz als Einführung in die ethischen Probleme und Anwendungsmöglichkeiten.

  • Schwerpunkt auf vier wesentlichen Unterschieden:

    • Emotionen:

      • KI hat keine echten Emotionen, sondern kann nur „gefakte emotionale Intelligenz“ produzieren.

      • Menschliche Emotionalität ist tief mit der Physiologie verbunden und hat sich evolutionär entwickelt.

      • Emotionen sind von grundlegender Bedeutung für das menschliche Verhalten und Handeln.

    • Vorstellungsvermögen:

      • Menschen leben oft nicht im Moment, sondern pendeln zwischen Vergangenheit und Zukunft.

      • KI besitzt kein Vorstellungsvermögen, das entscheidend für die menschliche Wahrnehmung und das Verhalten ist.

    • Ich-Bewusstsein:

      • Das ICH ist eine komplexe Illusion, keine materielle Existenz.

      • Menschliches Ich-Bewusstsein hängt von der Zusammensetzung und Integration verschiedener Gehirnregionen ab.

      • KI fehlt ein solches Ich-Bewusstsein.

    • Moralische Fähigkeit:

      • KI ist nicht moralfähig, da moralisches Handeln stark emotional geprägt ist und nicht rationalisiert werden kann.

      • Moralentwicklung beginnt mit Emotionen und endet in meist irrationalen Entscheidungen.

Kapitel 2: Moral und Emotionen

  • Beispielszenario: Das Trolley-Dilemma zeigt die emotionale Grundlage moralischer Entscheidungen.

    • Situationen, in denen rationale Überlegungen nicht mit emotionalen Bindungen übereinstimmen.

  • Die menschliche Moral ist emotional und situativ, sie wird nicht nach rationalen Standards immer angewendet.

Kapitel 3: Künstliche Intelligenz in der Praxis

  • Künstliche Intelligenz ist technologieabhängig und hat Schwierigkeiten mit menschlichen Emotionen und moralischen Konzepten.

  • Die Diskussion über selbstfahrende Autos zeigt das Dilemma zwischen technischer Sicherheit und menschlicher Akzeptanz:

    • KIs in Autos müssen moralische Entscheidungen treffen, die schwer zu rationalisieren sind.

Kapitel 4: Veränderungen durch Künstliche Intelligenz

  • Es besteht die Gefahr einer Verlagerung der Arbeitswelt, mit Chancen und Risiken.

  • Zukunft der Arbeit wird nicht nur technologische, sondern auch gesellschaftliche Veränderungen erfordern.

  • Die Herausforderungen durch KI während der Transformation der Berufswelt sind nicht ausreichend adressiert.

    • Anstieg der Arbeitslosigkeit in bestimmten Bereichen, während im gleichen Atemzug Fachkräftemangel zu beklagen ist.

Kapitel 5: Verantwortung und Entscheidungsfindung

  • Ethik in der KI: KIs sollten keine Entscheidungen über menschliches Leben treffen können.

  • Es sei ein Recht auf Nichtwissen, das im Kontext KI nicht ignoriert werden sollte.

  • Diskussion darüber, ob der Einsatz von KI in Waffensystemen ethisch vertretbar ist; militärische Anwendungen von KI sind umstritten.

Kapitel 6: Zukünftige Entwicklungen

  • Herausforderungen bei der Überwachung von KI-Systemen und die Gefahr der Menschenähnlichkeit im Verhalten von KIs.

  • Diskussion darüber, ob KI auch kreative Prozesse fördern oder stören kann.

  • Die Balance zwischen Risiken und Chancen der KI wird weiterhin ein zentrales Thema bleiben.

Kapitel 7: Fazit

  • Diskussion über das Ich-Bewusstsein von Maschinen und die Herausforderungen der Definition von Bewusstsein.

  • Notwendigkeit, zwischen menschlichen und maschinellen Verhaltensmustern zu differenzieren.

  • Aberkennung des ICHs als einzigartige Eigenschaft menschlichen Daseins und die Einschätzung der Risiken und Chancen von KI-Entwicklungen.

Schlüsselbegriffe und Abkürzungen

  • KI: Künstliche Intelligenz

  • Ich-Bewusstsein: Bewusstsein von Individuen über sich selbst

Hervorhebungen

  • Emotionen: Wichtig für menschliches Verhalten, KI hat nur gefakte emotionale Intelligenz.

  • Vorstellungsvermögen: Menschen können zwischen Vergangenheit und Zukunft pendeln; KI fehlt dies.

  • Moralische Fähigkeit: KI ist nicht moralfähig, da moralisches Handeln emotional geprägt ist.

Zusätzliche Gedanken

  • Diskussion über die Rolle von Philosophen als Brückenbauer zwischen verschiedenen Wissensinseln in der KI-Debatte.

  • Die ethischen und sozialen Herausforderungen der KI sind dringend und multifaktoriell.

Kerninhalte

  • Unterschied zwischen künstlicher und menschlicher Intelligenz festhalten und die damit verbundenen ethischen Probleme ansprechen.

  • Künstliche Intelligenz in der Praxis zeigt Dilemmata, z.B. bei selbstfahrenden Autos.

  • Verantwortung in der KI muss klar definiert werden, insbesondere bei kritischen Entscheidungen über Menschen.

Zusammenfassung

Die Diskussion über Künstliche Intelligenz umfasst wesentliche Unterschiede zu menschlicher Intelligenz, wie emotionale Intelligenz, Vorstellungsvermögen, Ich-Bewusstsein und moralische Handlungen. KI ist technologieabhängig und hat ethische Herausforderungen, die durch die Anwendung in der Praxis weiter kompliziert werden. Die Zukunft der Arbeit und die Verantwortung im Umgang mit KI werden weiterhin zentrale Themen sein.

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