S

Stoffwechsel und Verdauung der Tiere (+Flashcars)

Stoffwechsel

Kohlenhydrate

    Bildung von Kohlenhydraten

Beim Vorgang der Photosynthese produziert die Pflanze aus energiearmen anorganischen Verbindungen mit Hilfe des Sonnenlichtes Kohlenhydrate für die Energiegewinnung. Die hergestellten Einfachzucker (Monosaccharide) dienen als Bausteine für alle weiteren Kohlen- hydrate.

Photosynthese

Bei der Aufnahme von Kohlendioxid (CO2) aus der Luft und Wasser (H2O) aus der Erde, kann die Pfalnze ihren Blattgrünkörperchen (Chloroplasten) mit Hilfe von Chlorophyll und Sonnenlicht Glucose (Traubenzucker) bilden. Dieser Vorgang geschieht unter Abgabe von Sauerstoff (O2), welcher vom Menschen ebenfalls zum Überleben benötigt wird. Wenn Menschen Kohlenhydrate konsumieren, werden diese durch die Aufnahme von Sauerstoff in Kohlenstoffdioxid und Wasser umgewandelt. Bei diesem Prozess, der als Atmung bekannt ist, wird Energie freigesetzt.

Einteilung der Kohlenhydrate

Je nach Anzahl der Zuckerbausteine und der damit steigenden Molekülgröße unterteilt man die Kohlenhydrate in vier Gruppen: Mono-, Di-, Oligo- und Polysaccharide. Die meisten Zuckerbausteine sind aus sechs Kohlenstoffatomen aufgebaut und werden deshalb als Hexosen bezeichnet. Davon abweichend sind Arabinose, Xylose oder Ribose, die nur ein C-5 Skelett (5 Kohlenstoffatome) besitzen. Man bezeichnet diese Zucker daher als Pentosen.

Monosaccharide

Monosaccharide, auch Einfachzucker genannt, bestehen aus nur einem einzigen Zuckerbaustein, die allgemeine Summenformel lautet: Cn(H2O)n. Man bezeichnet sie mit einem Trivialnamen und der Endung „-ose“.

Glucose ist ein süßer Einfachzucker, der als Grundbaustein für viele Kohlenhydrate dient und in Obst, Gemüse, Honig und Süßigkeiten vorkommt. Für den Menschen ist Glucose wichtig zur Energieversorgung und als Baustein von Glycogen. Bei einem Überangebot wird Glucose als Glycogen in Leber- und Muskelzellen gespeichert und bei Bedarf freigesetzt.

Fructose, auch Fruchtzucker genannt, ist ebenfalls ein natürlich vorkommender, sehr süßer Einfachzucker und findet sich wie Glucose, in Obst, Gemüse, Honig und Süßigkeiten. Fructose ist als Baustein des Disaccharids Saccharose (Rohr- oder Rübenzucker) weit verbreitet.

Disaccharide

Die allgemeine Summenformel für Disaccharide, wie z.B. Saccharose, lautet: C12H22O11. Disaccharide bzw. Zweifachzucker bestehen aus zwei Monosacchariden, die über eine glykosidische Bindung miteinander verknüpft wurden. Bei der Bildung der Disaccharide erfolgt eine HO-Abspaltung.

Bekannte Beispiele für Zweifachzucker sind Saccharose (Haushaltszucker), Maltose (Malzzucker) oder Lactose (Milchzucker). Saccharose besteht aus Glucose und Fructose, Maltose aus zwei Glucose-Bausteinen und Lactose aus einem Glucose- und einem Galaktose-Baustein.

Oligosaccharide

Oligosaccharide sind Mehrfachzucker, bestehend aus mehreren gleichen oder unterschiedlichen Monosacchriden, die über glykosidische Bedingungen verknüpft sind. Dabei sind 3 bis ca. 100 Monosaccharide verknüpft, wobei der Übergang von Oligosacchariden zu Polysacchariden fließend ist. Oligosaccharide können sowohl unverzweigt (linear) als auch verzweigt sein.

Beispiele für Oligosaccharide sind Fruktane und Inulin, die aus einer verschiedenen Anzahl an Fruktose- Einheiten bestehen, sowie Maltodextrin, welches aus Glukose-Einheiten besteht.

Polysaccharide

Polysaccharide können aus 100 bis 1000 Einfachzuckern aufgebaut sein und stellen somit makromolekulare Naturstoffe dar, deren allgemeine Summenformel (C6H10O5)n lautet. Aufbau und Größe unterliegen naturgemäß einer großen Variabilität. Die wichtigsten in der Natur vorkommenden Polysaccharide sind Stärke (Pflanzen), Glycogen (Tier) und Zellulose (Pflanzen).

Je nach Verknüpfung kann ein Mehrfachzucker von den menschlichen Enzymen verdaut und/oder der Darmmikrobiota fermentiert werden, d.h. in seine Einfachzucker gespalten werden: So kann der menschliche Organismus α-glykosidisch verknüpfte Polysaccharide, wie Stärke, durch geeignete Enzyme (α-Glucosidasen) abbauen und daher für die Energiegewinnung nützen. Stärke ist ein Speicherkohlenhydrat von Pflanzen und besteht aus α-glykosidisch verknüpften α-D-Glucose- Einheiten. Die beim Abbau von Stärke zunächst entstehenden größeren Bruchstücke nennt man Dextrine, die noch aus 20 bis 30 Glucose-Bausteinen aufgebaut sind. Sie lösen sich in Wasser und schmecken süßlich. Besonders Kartoffeln, Getreide und Hülsenfrüchte enthalten viel Stärke.


Der menschliche Körper kann Mehrfachzucker entweder durch Enzyme abbauen oder durch die Darmflora fermentieren, um sie in Einfachzucker zu spalten. Zum Beispiel kann der Körper α-glykosidisch gebundene Polysaccharide wie Stärke mittels α-Glucosidasen abbauen und zur Energiegewinnung nutzen. Stärke, ein Speicherkohlenhydrat in Pflanzen, setzt bei der Zersetzung größere Bruchstücke frei, die als Dextrine bekannt sind und aus 20 bis 30 Glucosebausteinen bestehen. Diese Dextrine sind wasserlöslich und haben einen süßen Geschmack. Stärke kommt besonders häufig in Kartoffeln, Getreide und Hülsenfrüchten vor.

Für die Verdaulichkeit von Stärke muss jedoch noch beachtet werden, dass die Stärke-Moleküle aus zwei verschiedenen Glukose-Ketten bestehen, der Amylose (lineare Glukose-Kette) und dem Amylopektin (verzweigtkettige Glukose-Moleküle). Amylose ist für tierische Darmenzyme (α- Amylase) weniger verdaulich als Amylopektin. Deswegen wird die Stärke von roher Kartoffel weniger vom tierischen Organismus verdaut als die von Getreide. Durch das Kochen der Kartoffel verändert sich die Molekülstruktur der Amylose und wird für die tierische Amylase besser angreifbar.

       Die Verdaulichkeit von Stärke hängt von den Glukose-Ketten Amylose (linear) und         Amylopektin (verzweigt) ab. Amylose ist für α-Amylase schwerer verdaulich, daher ist         rohe     Kartoffelstärke schwerer verdaulich als Getreide. Kochen verbessert die         Amylose-    Verdaulichkeit.

Glycogen bildet das Speicherkohlenhydrat bei Menschen und Tieren und befindet sich in der Leber und der Muskulatur. Glycogen besteht aus α-glykosidisch verknüpften D-Glucose-Einheiten, ist sehr stark verzweigt und kann deshalb, wenn nötig, viele Glucosemoleküle speichern. Bei kurzfristig erhöhtem Glucosebedarf wird Glycogen aus dem Muskel und der Leber freigesetzt und gespalten und dient damit der Energieversorgung.

Sind die Polysaccharide hingegen aus β-glykosidisch verknüpften Einfachzuckern (z.B. Zellulose) aufgebaut, können sie vom tierischen Darmenzymen nicht verdaut und damit auch nicht verwertet werden. Zellulose ist der Gerüststoff pflanzlicher Zellwände. Sie besteht aus einer langgestreckten Polysaccharidkette, aufgebaut aus 8000 bis 12000 Glukose-Bausteinen. Es bilden sich zwischen den benachbarten Ketten Wasserstoffbrückenbindungen aus. Die Substanz ist faserig, nicht wasser- löslich und quillt kaum. Um Zellulose spalten zu können wird das Enzym Zellulase (eine β-Glukosidase) benötigt, welches Säugetiere nicht besitzen.


β-glykosidisch verknüpfte Polysaccharide wie Zellulose sind für tierische Darmenzyme unverdaulich. Zellulose, ein Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände, besteht aus langen Glukoseketten und ist faserig sowie wasserunlöslich. Für den Abbau von Zellulose ist das Enzym Zellulase erforderlich, das Säugetieren fehlt.

Fette

Fette und Öle sind unterschiedliche Verbindungen, die aufgrund ihrer apolaren Struktur nicht in Wasser löslich sind. Sie lösen sich allerdings in vielen organischen Lösungsmitteln. Obwohl verschiedene Verbindungen zu den Fetten gehören, wird häufig einfach nur von „Fetten“ gesprochen. Fette bestehen aus den Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff.

Fettmoleküle kommen in vielen Zellen von Pflanzen, Tieren und Menschen vor und werden als Energiespeicher genutzt. Im tierischen Organismus kommen Fette als Triglyzeride, Phospholipide, Cholesterin und anderen vor, welche wichtige Funktionen im Organismus als Bausteine von Membranen und als Vorstufe von Hormonen haben. Gebildet werden z.B. Triglyzeride immer aus zwei Bausteinen, dem Glycerin (Glycerol) und einer oder mehreren Fettsäuren. Die Fettsäuren können außerdem über entweder keine (gesättigt), eine (einfach ungesättigt) oder mehrere Doppelbindungen (mehrfach ungesättigt) verfügen. Einige ungesättigte Fettsäuren sind essenziell und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Durch diesen Aufbau besitzen Fettsäuren einen hydrophilen „Kopf“ und einen lipophilen „Schwanz“.

Flüssige Fette (Öle) haben eine größere Anzahl an Doppelbindungen in den Fettsäuren (mehrfach ungesättigte Fettsäuren) und meist kürzere Fettsäureketten als feste Fette. Sie sind daher bei Zimmertemperatur flüssig. Feste Fette bestehen aus gesättigten und langkettigen Fettsäuren (z.B. Talg), weiche Fette aus kürzer kettigeren Fettsäuren (z.B. Butter).

Beim Erhitzen von Fetten, wie Frittieren oder Braten, kann es zu einer Isomerisierung von Doppelbindungen von ungesättigten Fettsäuren kommen, was zur Bildung von sogenannten trans-Fettsäuren führt. Trans-Fettsäuren werden eine ungesunde Wirkung auf das kardiovaskuläre System zugesagt wird (Arteriosklerose, erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko). Ungesättigte Fettsäuren sind gegenüber Sauerstoff und Licht sehr empfindlich und oxidieren. Fette und Öle werden ranzig. Durch die Oxidation entstehen aber auch freie Radikale, die eine schädliche Wirkung auf den Organismus haben können.

Durch Natron- oder Kalilauge können die Fette gespalten werden („Verseifung“). Bei dieser Verseifung werden die Grundbausteine Glycerin und die Fettsäuren (in Form ihrer Salze) z.B. aus Triglyzeriden freigesetzt.

Eiweißstoffe (Proteine)

Eiweiße, auch Proteine genannt, bestehen aus Aminosäuren. Diese bestehen aus den Elementen Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H), Sauerstoff (O), Stickstoff (N) und manchmal Schwefel (S) und Phosphor (P). Sie besitzen zwei funktionelle Gruppen, eine Amino- und eine Carboxygruppe. Sie bilden die Grundbausteine für Muskeln und Enzyme (körpereigene Katalysatoren).

Proteine werden von Pflanzen und Mikroorganismen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff gebildet. Die Pflanzen produzieren die Proteine aus den im Zuge der Photosynthese gebildeten Kohlenhydraten sowie wasserlöslichen Stickstoffverbindungen, die aus dem Boden aufgenommene werden. Die bedeutendsten Stickstoffverbindungen sind die Nitrate sowie die Ammoniaksalze. Sie gelangen im Idealfall über die natürlichen Düngemittel, wie verrottete Pflanzenteile (Kompost) oder Ausscheidungen von Tieren (Jauche, Stallmist) in den Boden und können dann von den Pflanzen aufgenommen werden.

Im Boden befinden sich Mikroorganismen, welche die Stickstoff- verbindungen abbauen und folglich elementaren Stickstoff an die Luft abgeben können. Häufig werden allerdings künstliche Dünger aus Ammonium- und Nitratverbindungen verwendet.

Leguminosen (Hülsenfrüchte) leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien (Bodenbakterien), die elementaren Stickstoff direkt aus der Luft zur Eiweißproduktion verwenden können.

Struktur von Proteinen

Die beim Menschen vorkommenden Eiweiße (Proteine) sind aus alpha-Aminosäuren (2-Amino- carbonsäure) aufgebaut. Neben den alpha-Aminosäuren werden aber auch beta- und gamma- Aminosäuren für die Signalübertragung bei der Reizleitung benötigt. Die DNA kodiert für insgesamt 20 verschiedene alpha-Aminosäuren, aus denen alle Proteine aufgebaut sind. Davon sind 8 Aminosäuren essenziell, d.h. diese können nicht vom Organismus selber hergestellt werden, und müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden.

Aufbau einer Aminosäure

Alle Aminosäuren besitzen dieselbe Grundstruktur und unterscheiden sich lediglich in ihrem Rest, welcher als Seitenkette bezeichnet wird. Die Proteine des menschlichen Organismus sind aus- schließlich aus L-Aminosäuren aufgebaut. Die kleinste Aminosäure ist Glycin. Aminosäuren können durch eine Amidbindung miteinander verknüpft werden. Man spricht auch von einer Peptidbindung. Es können sich dadurch sehr lange Aminosäureketten (Peptidketten) ausbilden.

Einteilung der Proteine

Man kann Proteine entweder nach ihrer Funktion in sieben Hauptgruppen oder nach ihrer Struktur einteilen. Gemäß ihrer Struktur unterteilt man die Proteine in einfache und komplexe (zusammen- gesetzte) Proteine.

Einfache Proteine

Einfache Proteine sind ausschließlich aus Aminosäuren aufgebaut. Sie werden auf Grund ihrer Tertiärstruktur in fibrilläre und globuläre Proteine unterteilt.

Fibrilläre Proteine sind lange faserige und wasserunlösliche Moleküle mit einer hohen Zugfestigkeit. Beispiele dafür sind die Muskelbestandteile Aktin und Myosin, die Hornsubstanz Keratin von Haut und Haaren, das Kollagen und Elastin des Bindegewebes und das Blutgerinnungsprotein Fibrinogen. Kollagen kommt als häufigstes Faserprotein im tierischen Organismus vor. Es ist Bestandteil von Sehnen, Knochen, Haut und anderen Festigungsgeweben. Für diese Funktion ist eine sehr hohe Reißfestigkeit und geringe Dehnbarkeit nötig.

Globuläre Proteine sind wasserlösliche, eng gefaltete, kugelförmige Proteine. Beispiele dafür sind Albumine, Globuline und das Klebereiweiß Gluten.

Komplexe Proteine

Komplexe bzw. zusammengesetzte Proteine enthalten neben dem Eiweiß- auch einen Nicht- eiweißanteil. Man bezeichnet diesen Anteil als prosthetische Gruppe. Ein Beispiel für ein komplexes Protein wären die Lipoproteine. Sie besitzen als prosthetische Gruppe Lipide. Weiter gibt es noch Metallproteine, Glyko- und Mucoproteine, Chromoproteine, Phosphorproteine und Nucleoproteine.

Unter physiologischen Bedingungen bleibt die komplexe Struktur der Proteine stabil. Kommen sie allerdings in Berührung mit Säuren, Laugen, Schwermetallsalzen oder Lösungsmitteln oder werden auf über 42°C erhitzt, werden die Strukturen irreversibel zerstört. Mit dem Verlust der räumlichen Struktur geht auch ein Verlust der biologischen Aktivität einher. Dieser Prozess wird als Denaturierung bezeichnet. Es kann zu Gerinnung, Ausflockung oder Koagulation kommen. Für die Herstellung von Milchprodukten und Käse wird dieser Vorgang angewendet.

Ernährung der Tiere

Um alle Körperfunktionen, wie zum Beispiel DNA-Replikation, Zell- und Organaktivität sowie Sinne und Fortbewegung zu gewährleisten, brauchen Tiere chemische Energie, die sie aus der Nahrung gewinnen müssen. Diese Nährstoffe (größtenteils Kohlenhydrate, Proteine und Lipide) werden verdaut und teilweise in ATP umgewandelt, das dann für Zellatmung und Energiespeicherung zur Verfügung steht. Der Rest liefert Rohstoffe für die Biosynthese, das sind organische Kohlen- stoffverbindungen (z.B. Zucker) und organische Stickstoffverbindungen (in der Regel Aminosäuren). Diese Stoffe werden für den Aufbau organischer Moleküle gebraucht, und sind somit notwendig für Wachstum, Instandhaltung und Fortpflanzung eines Lebewesens. Nährstoffe, die nach der Resorption nicht direkt vom Organismus zur Energiegewinnung oder Aufbauprozessen verwendet werden, werden in Triglyzeride umgewandelt und im Fettgewebe gespeichert. Wichtige Substanzen, die vom Organismus nicht selbst hergestellt werden können, heißen essenzielle Nährstoffe.

Versorgung mit Nährstoffen

Von den 20 Aminosäuren die Tiere benötigen, sind 8 (für die meisten) essenziell, müssen also mit der Nahrung aufgenommen werden. Für Carnivoren, wie die Katze, ist auch Arginin und die ß- Aminosäure Taurin essenziell. Während Proteine in tierischen Produkten wie Fleisch und Milch vollständig sind, das heißt die essenziellen Aminosäuren in richtigen Mengenverhältnissen liefern, sind pflanzliche Proteine meist unvollständig; Bohnen enthalten z.B. nicht genug Methionin. Deshalb muss vor allem bei einer rein veganen Lebensweise auf eine ausgewogene Ernährung, die mit allen essenziellen Aminosäuren ausreiche ersorgt, geachtet werden. Fettsäuren können Tiere hingegen größtenteils selbst synthetisieren. Es sind nur wenige mehrfach ungesättigte Fettsäuren essenziell. So müssen α-Linolsäure und Linolensäure aufgenommen werden. Der Bedarf an diesen wird jedoch durch Samen und Getreide sowie Fettfischarten, wie dem Lachs und Sardine, abgedeckt.

Vitamine sind lebenswichtige organische Moleküle, die Tiere nicht selbst produzieren können, und die daher in der Nahrung enthalten sein (gegebenenfalls als Vorstufe) oder von Darmbakterien synthetisiert werden müssen. Es gibt wasserlösliche und fettlösliche Vitamine. Mineralstoffe sind hingegen anorganische Nährstoffe, wie z.B. Eisen oder Kupfer, die in kleinen Mengen durch die Nahrung aufgenommen werden müssen.

Hauptstadien der Nährstoffverarbeitung

Nahrungsverarbeitung lässt sich unterteilen in Nahrungsaufnahme, Verdauung, Resorption und Ausscheidung. Die Aufnahme, also das Fressen, kann in flüssiger oder fester Form geschehen, wobei man zwischen vier Mechanismen unterscheidet: Filtrierer filtrieren Nahrungsteilchen aus dem Wasser, Substratesser leben vom Gewebe eines Lebewesens in oder auf dem sie leben, Sauger ernähren sich von den Flüssigkeiten eines Wirtes und Schlinger und Zerkleinerer leben von großen, festen Nahrungssteilen. Bei der Verdauung wird die Nahrung abgebaut, damit der Körper sie resorbieren kann. Enzyme bewirken bei der chemischen Verdauung das Aufspalten großer Moleküle durch Addition von Wasser (Hydrolyse). So werden Di- und Polysaccharide in Monosaccharide, Proteine in Aminosäuren, Nukleinsäuren in Nukleotide und Fette und Phospholipide in Fettsäuren und andere Bestandteile zerlegt. Verdauung geschieht in spezialisierten Hohlräumen oder Kompartimenten, um die eigenen Zellen nicht mit zu verdauen. Nach der Verdauung werden die kleinen Moleküle wie Aminosäuren und Monosaccharide von den tierischen Zellen resorbiert (aufgenommen). Danach wird unverdautes Material aus dem Verdauungstrakt ausgeschieden.

Verdauung und Absorption

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie unser Organismus in seinem Verdauungstrakt die mit der Nahrung angebotenen Nährstoffe so verarbeitet, dass sie aufgenommen und im Körper verwendet werden können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Makromolekülen Kohlenhydrate, Lipide und Proteine. Sie stellen uns vor besondere Herausforderungen durch ihre Größe und ihre unterschiedliche Wasser- und Fettlöslichkeit. Ihre Zerlegung in aufnahmefähige Bruchstücke wird als Verdauung bezeichnet, die anschließende Aufnahme in den Organismus als Absorption.

Die Verdauung wird von mechanischen und biochemischen Prozessen bewirkt. Unter mechanischen Prozessen versteht man die Aktivität der Muskulatur der verschiedenen Abschnitte des Verdauungs- trakts. Diese führt einerseits zur Zerkleinerung und Vermischung der Nahrung mit Verdauungssäften (Mischbewegung), andererseits wird der Transport des Speisebreis durch den Verdauungstrakt ermöglicht (Peristaltik oder antreibende Bewegung). Bei den biochemischen Prozessen werden die Makromoleküle in der Nahrung durch Enzyme in absorptionsfähige kleinere Bausteine aufgespalten.

Intra- und extrazelluläre Verdauung

Die einfachsten Kompartimente für intrazelluläre Verdauung sind Nahrungsvakuolen (spezialisierte Zellorganellen). Hier wird die Nahrung durch Enzyme hydrolysiert, nachdem sie entweder durch Phagozytose (feste Nahrung) oder Pinozytose (Flüssignahrung) in die Zelle aufgenommen wurde. Bei dieser Aufnahme bilden sich die Nahrungsvakuolen, welche später mit Lysosomen verschmelzen. Lysosomen sind Zellorganellen, die die hydrolytischen Enzyme enthalten, welche zur chemischen Verdauung gebraucht werden. Die meisten Tiere betreiben Hydrolyse während der extrazellulären Verdauung. Diese erlaubt das Verdauen einer viel größeren Menge an Nahrung als die Phagozytose und verlangt nach einem Verdauungstrakt (einem Stück eingestülpter Außenwelt). Dieser ist meist ein vollständiger Verdauungstrakt oder Verdauungskanal, das heißt er besitzt zwei Öffnungen: Mund und Anus. Da die Nahrung hier nur in eine Richtung wandert, kann bereits neue Nahrung aufgenommen werden, während die alte noch verdaut wird. Er kann außerdem in spezialisierte Abschnitte gegliedert sein (wie zum Beispiel Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm und Anus).

Aufbau des Verdauungstrakts von höheren Tieren

Organe zur Nahrungsverarbeitung bei Säugern

Säugetiere besitzen einen Verdauungskanal und Hilfsdrüsen, welche Verdauungssäfte beisteuern. Die Nahrung wird durch Peristaltik im Verdauungstrakt vorwärtsbewegt: Die glatte Muskulatur in der Wand des Kanals kontrahiert und entspannt sich abwechselnd. Als Abgrenzung zwischen einigen Kompartimenten dienen Schließmuskeln (Sphinkter) aus ringförmiger Muskulatur.

Mundhöhle

Die Verdauung beginnt bereits in der Mundhöhle, wo auch die Nahrungsaufnahme geschieht. Die Nahrung wird hier, für leichteres Schlucken und zur Oberflächenvergrößerung, von den Zähnen zerschnitten, zerquetscht und zermahlt. Der Speichel startet die chemische Verdauung und schützt die Mundhöhle. Das darin enthaltene Enzym Amylase spaltet Stärke und Glykogen durch Hydrolyse in kleinere Poly- und Disaccharide. Weitere Bestandteile sind beispielsweise Muzine (Schleim zum Schutz) und Antikörper (hemmen Bakterien).

Die Zunge ist mitverantwortlich für das Testen (durch Schmecken) und den Weitertransport (Schlucken) der Nahrung. Nach der Mundhöhle gelangt diese in den Pharynx (Schlund), wonach sich der Transportweg spaltet in Speiseröhre und Atemwege. Eine komplexe Zusammenarbeit verschiedener Strukturen ist notwendig, um richtiges Schlucken zu ermöglichen.

Magen

Im Magen wird Nahrung gespeichert und weiterverdaut, wobei auch hier schon einige Nährstoffe ins Blut abgegeben werden, welcher durch Knetbewegungen mit der Nahrung vermischt

β-glykosidisch verknüpfte Polysaccharide wie Zellulose sind für tierische Darmenzyme unverdaulich. Zellulose, ein Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände, besteht aus langen Glukoseketten und ist faserig sowie wasserunlöslich. Für den Abbau von Zellulose ist das Enzym Zellulase erforderlich, das Säugetieren fehlt.

β-glykosidisch verknüpfte Polysaccharide wie Zellulose sind für tierische Darmenzyme unverdaulich. Zellulose, ein Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände, besteht aus langen Glukoseketten und ist faserig sowie wasserunlöslich. Für den Abbau von Zellulose ist das Enzym Zellulase erforderlich, das Säugetieren fehlt.