Aminosäure-Stoffwechsel – PAGE-BY-PAGE Notizen (German)
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Kurs: BCH 202 – Biochemie II, Aminosäure Stoffwechsel, FS2025
Dozent/Kontakt: Peer Mittl, Tel. 635 6559, mittl@bioc.uzh.ch
Thema: Überblick und Aufbau des Aminosäure-Stoffwechsels, zentrale Reaktionswege, Enzymtypen und pathobiochemische Aspekte
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Überblick der Themen:
Freisetzung aus Proteinen
Katabolismus der Aminosäuren: Transaminierung, Harnstoffzyklus
C1-Stoffwechsel
Abbau des Kohlenstoff-Skeletts
PLP-Enzyme, Mono-/Dioxygenasen
Pathobiochemie des Aminosäure-Stoffwechsels
Biogene Amine: Tyrosin-Derivate (Katecholamine, Melanin)
Decarboxylierung von Aminosäuren, Kreatinphosphat Synthese und Abbau des Porphyrins
Anabolismus der nicht-essentiellen Aminosäuren im Menschen
Synthese der essenziellen Aminosäuren in Pflanzen und Bakterien
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20 proteinogene Aminosäuren – Überblick
Einteilung nach Eigenschaften der Seitenketten:
unpolar/hydrophob: Alanin, Methionin, Leucin, Leucin, Valin, Isoleucin, Tryptophan, Phenylalanin, Prolin, etc.
polar/neutral: Serin, Threonin, Tyrosin, Glutamin, Asparagin, Asparaginsäure, Glutamat, Glycin, Cystein, etc.
basisch: Lysin, Arginin, Histidin
Notation der Strukturen und Seitenketten (vereinfachte Diagramme der R-Gruppen)
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Stickstoffkreislauf (N-Stoffwechsel): NO2- → NO3- → N2 → NH4+; Stickstofffixierung; Denitrifizierung (anaerob); Nitrifizierung (aerob)
Verknüpfung mitBiomolekülen: Ammoniak–Assimilation in Mikroorganismen, Säugetiere, Pflanzen
Prozessfolge: Proteinsyntese, Proteolyse, Biosynthese, Nahrungsaufnahme → Aminosäuren → Proteine
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Essentielle vs. nicht-essentielle Aminosäuren (9 essenziell, 11 nicht essenziell)
Kriterien:
essenziell: vom Menschen nicht oder nur unzureichend synthetisiert
polare vs. unpolare Einordnung; Beispiele: Lysin, Histidin, Threonin; Phenylalanin, Tryptophan; Methionin, Valin, Leucin, Isoleucin
Nicht-essentielle Aminosäuren: Arginin, Aspartat, Asparagin, Glutamat, Glutamin, Serin, Cystein, Tyrosin, Alanin, Glycin, Prolin
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Überblick der Ammoniak-Stoffwechselwege und des Stickstoff-Flusses
Wegführung: Aminosäure → Transaminierung → Glutamat/Glutamin → Harnstoffzyklus; Alternativweg zu glucogenen und ketogenen Kohlenstoffgerüsten
Überblick der Stoffwechselwege: Gluconeogenese, Citratzyklus, Fettsäuresynthese, ketogene Produkte, Proteinsynthese, Proteolyse
Stickstoffeliminierung: Transaminierung, Dehydrierende Desaminierung, weitere Desaminierungen
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Aminosäuren aus Proteinen – Halbwertzeiten (Rattenleber als Beispiel)
Kurze Einordnung von Lebensdauer von Enzymen/Proteinen: Ornithin-Decarboxylase sehr kurz (~0.2 h), RNA-Polymerase I (~1.3 h), Tyrosin-Aminotransferase (~2.0 h), Serin-Dehydratase (~4.0 h), Aldolase (langlebig, ~118 h), Cytochrom B (~130 h), Cytochrom C (~150 h)
Hinweis auf Proteolyse- und Abbaurate im Leberkontext
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Peptidasen – Einteilung nach Bindungsstelle der Hydrolyse
Exopeptidasen (EC 3.4.11–3.4.19): spalten von N- oder C-Terminus
Endopeptidasen (EC 3.4.21–3.4.24): spalten innerhalb der Peptidkette an definierten Positionen
Grundprinzip der Peptidspaltung (Bildliche Darstellung der Endo- und Exopeptidasen)
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Detaillierte Einteilung der Peptidasen (Mechanismen):
Serin-Peptidasen (Serin als Nukleophil; Triade Ser-His-Asp; Beispiele: Trypsin, Thrombin)
Cystein-Peptidasen (Cystein als Nukleophil; Beispiel: Cathepsin B, Caspase)
Saure Peptidasen (Wasser als Nukleophil; Beispiel: Pepsin, Renin)
Metallo-Peptidasen (Zn2+; Zink-abhängige Spaltung; Beispiel: Matrix-Metalloproteinasen)
Threonin-Peptidasen (Proteasom; Threonin am N-Terminus)
Überblick über Proteasen und deren Rolle in Proteinabbau
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Proteasom – was ist das?
Ein riesiger Proteinkomplex (26S) in Eukaryoten.
Aufgabe: Abbau von Proteinen, die mit Ubiquitin markiert sind → „Müllabfuhr“ der Zelle.
Größe: ca. 2,1 MDa.
Aufbau
20S-Kernpartikel (gelb im Bild):
4 Ringe aus je 7 Untereinheiten.
Äußere Ringe = α-Untereinheiten.
Innere Ringe = β-Untereinheiten → katalytisch aktiv.
Wichtige β-Aktivitäten:
β1 = Caspase-ähnlich → spaltet hinter sauren AS (Asp, Glu).
β2 = Trypsin-ähnlich → spaltet hinter basischen AS (Lys, Arg).
β5 = Chymotrypsin-ähnlich → spaltet hinter hydrophoben/aromatischen AS (Phe, Tyr, Ile).
19S-Regulator (blau im Bild):
Rpn = erkennt Ubiquitin-Markierung.
Rpt = entfaltet das Zielprotein (braucht ATP) und fädelt es ins 20S ein.
Ablauf
Zielprotein wird mit Ubiquitin markiert (durch E1/E2/E3-Ligasen).
19S erkennt Ubiquitin, entfernt es, entfaltet das Protein.
Protein wird ins 20S-Kernteil eingeschleust.
β-Untereinheiten spalten Peptidbindungen → kleine Peptide entstehen.
Diese Peptide werden weiter zu Aminosäuren abgebaut und recycelt.
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Ultrazentrifuge – grobe Grundlagen zur Bestimmung von Größe und Geschwindigkeit (Formeln angedeut)
Zusammenhang von Molekulargewicht, Diffusionskoeffizient, Dichte, Temperatur
Bezug zum Proteasom als Zielproteinaspekt
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Ubiquitin als Marker der Proteolyse
Struktur-Highlights: C-Terminus Gly76 bindet an Lysin des Zielproteins via Isopeptidbindung
Polyubiquitin-Ketten: 8 Lysine pro Ub; K48-Draden vs. K63-Draden mit differenzierter Funktion
Folie 13 – Ubiquitin Übertragung durch E1-, E2- und E3-Ligasen
Schlüsselkonzepte und Erklärungen
Ubiquitin ist ein kleines Protein, das als „Etikett“ an Zielproteine angehängt wird, um sie zum Abbau im Proteasom zu markieren.
Die Übertragung von Ubiquitin geschieht in drei Schritten mit drei Enzymklassen:
E1 (Ubiquitin-aktivierendes Enzym): Aktiviert Ubiquitin unter ATP-Verbrauch; es entsteht eine hochenergetische Bindung zwischen E1 und Ubiquitin.
E2 (Ubiquitin-konjugierendes Enzym): Übernimmt Ubiquitin von E1 und trägt es als „Donor“.
E3 (Ubiquitin-Ligase): Erkennt das Zielprotein und vermittelt die Übertragung von Ubiquitin von E2 auf das Zielprotein. Die Bindung ist eine Isopeptidbindung zwischen C-terminalem Glycin von Ubiquitin und der ε-Aminogruppe eines Lysinrests im Zielprotein.
Visualisierung und Hervorhebungen
Oben: Lila Kästchen = E1-Enzym; bindet Ubiquitin (grün) unter ATP-Verbrauch.
Mitte: Blaues Oval = E2-Enzym; übernimmt Ubiquitin von E1.
Unten: Zielprotein (rot/orange), von E3-Ligase erkannt. Ubiquitin wird über E2 → E3 → Zielprotein übertragen.
Farben: Grün = Ubiquitin; Rot markierte Bindungen = kovalente Kopplungen über Schwefel oder Isopeptidbindungen.
Pfeile zeigen die Reihenfolge des Transfers.
Glossar
Ubiquitin: kleines Protein, Markierung für Abbau oder Regulation.
ATP: Energieträger, notwendig für die Aktivierung von Ubiquitin.
Isopeptidbindung: spezielle Peptidbindung zwischen Seitenketten (z. B. Lysin-NH₂ mit Glycin-COOH).
Ligase: Enzym, das Bindungen knüpft.
Key Takeaway
E1 aktiviert, E2 trägt, E3 entscheidet: E1 aktiviert Ubiquitin (ATP-abhängig), E2 übernimmt es als Donor, E3 erkennt das Zielprotein und hängt Ubiquitin daran → das Zielprotein wird für den Abbau im Proteasom markiert.
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E3-Erkennungskriterien
N-end Regel: Am N-Terminus stabil vs. instabil; z.B. stabil: Ala, Gly, Met, Ser, Thr, Val; instabil: Leu, Phe, Asp, Lys, Arg
PEST-Sequenzen (Pro, Glu, Ser, Thr) – räumen kurze Lebensdauer der Proteine
Falsch gefaltete Proteine
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Wiederholung: Überblick der Aminosäuren-Notizen (gleiche Struktur wie Page 6) – Grundstruktur der Stoffwechselabläufe
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Ausscheidung des Stickstoffs – Unterschiede der Tierklassen
Fische, Sauropsida (Vögel/Reptilien), Säugetiere
Formen der Stickstoffausscheidung: Harnsäure, Harnstoff, Ammoniak
Ammoniak-Toxizität und Notwendigkeit der Umwandlung
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Stickstoff-Eliminierungsreaktionen (Übersicht):
1) Transaminierung – alle Aminosäuren außer Serin, Threonin, Cystein (ish anaerobe sowie Histidin, Glycin, Methionin) – plus Seitenketten (z.B. Ornithin)
2) Eliminierende Desaminierung – Serin, Threonin, Cystein (anaerob), Glycin, Methionin
3) Hydrolytische Desaminierung – Glutamin, Asparagin
4) Dehydrierende Desaminierung – Glutamat
5) Oxidative Desaminierung in Peroxisomen – D-Aminosäuren, biogene Amine
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Transaminierung (Schematische Darstellung)
R-CH(NH2)-COOH + α-Ketoglutarat ⇄ R-CO-COOH + Glutamat
Beispiele: Alanin (Muskel) ↔ Pyruvat; Glutamat (Leber, Cytosol); Aspartat (Leber, Mitochondrien)
Produktpfade des Katabolismus: Proteolyse → Glykolyse → Citratzyklus → Gluconeogenese
N-Ausscheidung über Transaminationsreaktionen; Verknüpfung zu Harnstoffzyklus
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Transaminase (Aminotransferase) – Typische Reaktion
Substratwechsel Halte: Aminogruppe transferiert von AS zu α-Ketoglutarat zu Glutamat und entsprechendem α-Ketosäure-Rest (R-CHO-R)
Beispiel: Lysin (Aminosäure) – Reaktion via PLP-Coenzym
PLP (Pyridoxal-5'-phosphat) als Cofaktor – Abschnitt demonstriert durch Gly/Ser/Thr-Transfers; PLP aus Vitamin B6
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Vitamin B6 (Pyridoxin) – essentielle Nährsubstanz
Tagesdosis: Kinder 0.5–1.0 mg; Erwachsene 1.3–1.7 mg; Stillzeit 2 mg/Tag
Hauptquellen: Fleisch, Fisch, Bananen, Kartoffeln, Avocado
Reaktionswege der Transaminasen – Ping-Pong Mechanismus (allgemein) – Darstellung der Coenzymate
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Ping-Pong Mechanismus der Transaminasen (allgemein)
Ursprungsreaktion: N-Transfer zwischen Aminosäure und PLP; Formwechsel zwischen PLP-Form und PMP-Form
Beispiel: Alanin-Aminotransferase (ALT) und Lysin-Partner
Kurze Darstellung der PLP-Übertragungstechnik in Proteinen
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PLP-Enzyme im Überblick
Typen der Reaktionsarten: Decarboxylation, Transaminierung, Hydroxy-Methyl-transfer, Dehydratisierung, etc.
Wichtigste PLP-abhängige Reaktionen – Übersicht
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Eliminierende Desaminierung (Serin/Threonin/Alanine etc.)
Serin-Threonin Dehydratase – PLP-abhängige Desaminierung; Umwandlung zu Pyruvat oder α-Ketosäure
Spontane oder enzymatische Reaktion – Bildung von NH3 und CO2 aus Serin/Threonin-Gliedern
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Ammoniak ist toxisch (pKa ~ 9.2) -> NH4+ in wässriger Lösung
NH3 + H2O ⇌ NH4+ + OH-
Serum-NH4+ ca. 15–60 μM
NH3/NH4+ beeinflussen Nervensysteme; Kationen-Gradienten wichtig für Nervenfunktionen
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Glutamin als Transportform des Stickstoffs
Transport im Blut als Glutamin; N-Donor für Biosynthese (Asn, Nukleotide, etc.)
Reaktion: Glutamin synthetase + ATP + NH4+ → Glutamin + ADP + Pi
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Hydrolytische Desaminierung – Glutamin hat Seitenketten-Ammoniak (Gln) -> Glutamat + NH4+ via Glutaminase
Glutamat + NH4+ als Bestandteil des Harnstoffzyklus
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Dehydrierende Desaminierung – Glutamat mittels Glutamat-Dehydrogenase (GLDH)
Reaktion: Glutamat + NAD(P)ox ⇄ α-Ketoglutarat + NH4+ + NAD(P)red
Matrix der Mitochondrien; ADP aktiviert, ATP inhibiert
Bedeutung: Energiegewinnung (NADred) und Ammoniak-Fixierung für Harnstoffzyklus
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Überblick der Aminosäuren-Stoffwechselwege – Wiederholung der Gluconeogenese, Ketogenese, etc.
Zusammenhang Harnstoffzyklus, Citratzyklus, und Azot-Stoffwechsel
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Alanin–GluKose Zyklus (Cori-Zyklus): ALT/AST – Alanin aus Muskel zu Leber → Pyruvat/Glucose
Übersicht der Transaminase-Reaktionen: ALT (Alanin-Aminotransferase) und AST (Aspartat-Aminotransferase)
Wichtiges Diagramm: Alanin + Pyruvat ⇄ Alanin-Aminotransferase + Glutamat/α-Ketoglutarat
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Transaminierung – Leber vs. Cytosol – AST/ ALT Lokalisation
Antiporter zwischen Mitochondrien und Cytosol: Oxalacetat/Glutamat Austausch
Harnstoffzyklus–Gluconeogenese-Verknüpfung
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Harnstoffzyklus – Ornithinzyklus
Mitochondrienmatrix: Carbamoylphosphat-Synthetase I (CPS1) – Carbamoylphosphat
Ornithin–Transcarbamylase: Carbamoylphosphat + Ornithin → Citrullin
Citratzyklus-Verbindung: Citrullin ins Cytosol
Argininosuccinat-Synthase: Citruillin + Aspartat + ATP → Argininosuccinat
Argininosuccinat-Lyase: Argininosuccinat → Arginin + Fumarat
Arginase: Arginin → Harnstoff + Ornithin
Schlüsselprodukte: Harnstoff als Ausscheidung, Citratzyklus-Intermediäre
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Bilanz der Stickstoff-Eliminierung (Zusammenfassung der energetischen Kosten)
Beispielrechnungen (schematische Darstellung):
Aminosäure + α-Ketoglutarat → Glutamat + α-Ketosäure
Aminosäure + Oxalacetat → Aspartat + α-Ketosäure
NH4+ + Glutamat + ATP → Harnstoff + Glutamat + ADP + Pi
Allgemeine energetische Bilanz: Netto-Verbrauch von ATP/NADH im Harnstoffzyklus
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Fortsetzung der Bilanz: Harnstoffzyklus + Citratzyklus – Gesamtbilanz
2 Aminosäure + 2 H2O + 2 NAD+ + HCO3- + 4 ATP → 2 α-Ketosäure + Fumarat + Harnstoff + NADH + 3 ADP + AMP + 5 Pi
Alternative Formulierungen der Bilanz je nach Zwischenprodukten
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Carbamoylphosphat-Synthetase-Reaktionskinetik
HCO3- + NH4+ + ATP → Carbamoylphosphat + ADP + Pi
ΔG°' für die einzelnen Schritte (Beispiele): +51.5 kJ/mol; -30.6 kJ/mol; +20.9 kJ/mol
Warum 2 ATP nötig sind: mechanische/stoffwechselchemische Gründe der Carbamoylphosphatbildung
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Carbamoylphosphat-Synthetase – Isoenzyme I/II (organellenspezifisch: Mitochondrien vs. Cytosol)
Carbamoylphosphat-Synthetase-1 (CPS1) – Harnstoffzyklus; Carbamoylphosphat-Synthase 2 (CPS2) – Pyrimidin-Synthese
Transport: Carbamoylphosphat wird in andere Reaktionspfade eingehen
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Regulation des Harnstoffzyklus
Allosterische Aktivierung durch Ornithin und N-Acetylglutamat
N-Acetylglutamat als Aktivator (Acetyl-CoA + Glutamat -> N-Acetylglutamat)
Hungerzustand: erhöhte Transkription der Zyklus-Enzyme; Hormone Cortisol und Glucagon wirken
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Ausscheidung des Stickstoffs – Wege in Darm, Leber, Niere
Citrullin, Orithin-Zirkulation; Arginin; Glutamin als Transport
Harnstoff-Auscheidung – aus der Leber in Blut, dann Niere
Urease-haltige Bakterien spielen Rolle im Transport
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Umwandlung des Kohlenstoff-Skeletts (C1-Stoffwechsel)
Aminosäure + Kohlenstoff-Skelett (α-Ketosäure) → Oxalacetat + Glukose oder ATP + CO2
Keine Umwandlung von Acetyl-CoA in Pyruvat im Menschen; Acetyl-CoA wird zu CO2, Fettsäuren oder Glucose abgebaut
Glucogene und ketogene Aminosäuren – Beispiele
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C1-Stoffwechsel – Überblick (Fortsetzung)
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C1-Pool – THF-Verbindungen (Tetrahydrofolat)
THF-Überträgergruppen (formyl, methenyl, methenyl-THF, etc.)
THF-abhängige Reaktionen: Methyl-Donoren, Formyl-Donor etc.
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THF als Cofaktor – Bildung aus Folsäure (Vitamin B9); tägliche Aufnahme 200–300 μg, höher während Schwangerschaft/Stillzeit
Polyglutamatisierung von FH4
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Synthese von THF aus Folat – Reduktasen und Dihydrofolat-Reduktase
Umwandlung von THF-Formen (N5/N10-Formyl-, Methenyl-, Formyl-, Formimino-THF etc.)
Serin- und Glycin-Abbaupfade als Donoren für Methylen-THF
Serin-HOM-serin Transferase, Glycin-Cleavage-System
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Methionin- und Methylzyklus
S-Adenosylmethionin (SAM) als universeller Methyl-Donor
Methionin-Adenosyltransferase; SAM -> SAH (S-Adenosylhomocystein)
Homocystein-Abbau via Methionin-Synthase (B12-abhängig) zurück zu Methionin; Cystathionin Synthase (PLP) -> Cystein
Serin/Glycin/THF-Verknüpfung im Methylzyklus
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Methylierungs-Reaktionen – SAM als Methyl-Donor in Biogene Amine, Lipide, DNA/Proteine
Epigenetik: SAM/SAH-Verhältnis beeinflusst Methylierungsmuster
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Nukleotid-Syntheseabhängigkeiten – Folsäure-Antagonisten (Methotrexate) hemmen Nukleotidsynthese
Dihydrofolat-Reduktase-Hemmung als Ziel in Antibiotika/Antifolates
Folsäure-Synthese in Bakterien – Dihydropteroat-Synthase; Sulfonamide als Hemmstoffe
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Folsäure-Synthese in Bakterien – Dihydropteroat Synthase; Hemmstoffe z.B. Sulfonamide
Weitere Pteridine und Flavine in Redoxreaktionen (BH4, BH2, FAD/FADH2, NADP+/NADPH)
Vitamin-B-Komponenten in C1-Übertragung und Redoxreaktionen
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Aminosäure-Katabolismus – Überblick mit Fokus auf das Kohlenstoff-Skelett-Abbaupfade
Gluconeogenese- und Ketogenese-Pfade der glucogenen/ketogenen AS
Abbauwege der einzelnen AS-Skelettreste (Ala, Gly, Asp, Glu, Asn, Pro, etc.)
Übersicht der β-Oxidierung von verzweigten Aminosäuren (Val, Leu, Ile) – Methyl-Crotonyl-CoA, Methylglutaconyl-CoA, BCKDC
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Serin/Threonin-Abbau – Serin/Threonin Dehydratase (PLP) – eliminierende Desaminierung → Pyruvat / α-Ketobutyrat
Serin/Threonin Dehydratase – Enzympfadwege; Serin → Glycin + Methylen-THF → Glycin/THF-Pfad
Serin-Hydroxymethyl-Transferase – Transfer von Methylen-THF auf Glycin
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Glycin-Cleavage-System – Glycin+NAD+ → Glycin Dehydrogenase, T-Protein, H-Protein, L-Protein (4-Teilchen-Enzymkomplex)
Glycin → Serin Synthese- und Abbaupfade
Glycin-Abbaupfade mit THF-Verbindungen
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Abbau von Methionin zu Succinyl-CoA – Methyldonor-Systeme und Homocystein-Abbau
Methylierungs- und Transsulfuration-Weg: Methionin → Homocystein → Cystathionin → Cystein
Propionyl-CoA aus eingelassenem C3-Schick (Adenosyltransferase etc.)
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Abbau verzweigter Aminosäuren (Val, Ile, Leu) – BCKDC-Komplex
Verschiedene Acyl-CoA-Coabstractionen (Methylcrotonyl-, Methylglutaconyl-, etc.)
Spaltungen zu Acetyl-CoA, Propionyl-CoA, Succinyl-CoA → Energiegewinn und Anbindung an Citratzyklus
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Abbau von Phenylalanin und Tyrosin – Phenylalanin-Hydroxylase (PAH) → Tyrosin; BH4-Beteiligung; Homologe Wege durch Hydroxylierung, Oxidation, Reduktase
NIH-Shifts in Phenylalanin-Abbauweg; Tyrosin-Abbau via Homogentisat; Folgeprodukte: Fumarat und Acetoacetat
Monoxygenase/Dioxygenase-Klassen in Hydroxylierungen (P450-System etc.)
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Mono-/Dioxygenasen – Grundlagen
Monooxygenase: Einführung eines O-Atoms oder OH in Verbindung mit NAD(P)H (z.B. Phenylalanin-Hydroxylase)
Dioxygenase: Einführung von zwei Sauerstoffatomen ohne NAD(P)H (EC 1.13.x.x / 1.14.x.x)
Beispiele: Phenylalanin-Hydroxylase, Homogentisat-Dioxygenase, Cystein-Dioxygenase
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Pathobiochemie der Aminosäuren-Stoffwechselwege
Hyperammonämie
Phenylketonurie (PKU)
Ahornsirup-Krankheit (MSUD)
Hyperglycinämie
Online-Resourcen: OMIM – Beispiel-Einträge zu OTCD (Ornithine Transcarbamylase Deficiency) und weitere MIM-Nummern
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Hyperammoniämie – Definitionen und Ursachen
Normale NH4+ im Serum: ca. 15–60 μM
Hyperammonämie: ca. 100–2000 μM; häufigste Ursachen: Defekte im Harnstoffzyklus, Transporterprobleme oder N-Acetylglutamat-Mangel
Klinik: Gehirnschädigung, Verminderung der Intelligenz, Lethargie, Appetitlosigkeit, Erbrechen bei Neugeborenen
Behandlungskonzepte: proteinarme Diät; Phenylacetat, Benzoat zur N-Ausscheidung
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Phenylketonurie (PKU) – Definition und Subtypen
Autosomal rezessiv; häufiger als 1:8000; klassisch PKU: Phenylalanin-Hydroxylase-Defekt; atypische PKU: BH4-Bereitstellung/Regeneration defekt
Hoch Phenylalanin-Spiegel, hohes Phe/Tyr-Verhältnis; Tyr wird essenziell
Behandlung: Neugeborenen-Screening, Phe-arme Diät, Biopterin-Behandlung (bei bestimmten Mutationen)
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PAH-Mutationen – Charakterisierung und klinische Auswirkungen
Klinische Symptome von PKU: geistige Retardierung, neurologische Defekte bei verspäteter Diagnose
Behandlungsempfehlungen: Neugeborenen-Screening, strenge Phe-reduzierte Diät, eventuell BH4-Unterstützung
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Ahornsirup-Krankheit (MSUD) – Defekte des verzweigtketten-Keton-Dehydrogenase-Komplex (BCKDC)
Autosomal rezessiv; Häufigkeit ca. 1:100,000 bis 1:200,000
Klinik: Hirnschäden, Todesfolge; charakteristischer Schweiß- und Uringeruch (Sotolon)
Behandlung: Neugeborenen-Screening, proteinarme Diät; essenzielle Zweige (Val, Ile, Leu) beachten
Hyperglycinämie – normale Glycin-Konzentrationen im Serum vs. Zerebrospinalflüssigkeit; zwei Formen (nicht-ketotisch und ketotisch)
Nicht-ketotische Form: Glycin erhöht; Ketotische Form: Glycin + Propionsäure erhöht
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Nicht-ketotische Hyperglycinämie – Defekte im Glycin-Cleavage-System (P-, T-, H-Proteine); Klinik: Krampfanfälle, Apnoe
Ketotische Hyperglycinämie – Propionsäureämie assoziiert; Defekte der Propionyl-CoA Carboxylase; Biotin-Behandlung, proteinarme Diät
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Biogene Amine – Umbauprodukte aus Aminosäuren
Typische Derivate: Catecholamine (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin), Melanin, Serotonin, Melatonin, Kreatin, Nitrogenous Derivate
Überblick über die Verbindungen, deren Biosynthesewege und funktionelle Rolle
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Tyrosin-Derivate – Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin; Melanin; Schilddrüsenhormone (T3/T4)
Tyrosin- und Tryptophan-Verschaltungen als Vorstufen für Neurotransmitter
Schaltkreise der Biosynthese: Tyrosin-Hydroxylase, Dopamin-β-Hydroxylase, SAM-/SAH-Methylierungswege
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Melanin-Synthese – Tyrosin-Derivate – Tyrosinase-katalysierte Schritte; Dopachinon, Dopachrom-Weiterverarbeitung; Eumelanin vs. Phäomelanin
Albinismus – Mutation in Tyrosinase oder Transportproteinen; klinische Merkmale und Folgen
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Albinismus – Mutationen in Tyrosinase-/Dihydroxyindolcarbonsäure-Oxidase; rotes Augenlicht; Lichtempfindlichkeit; Behandlung: Anpassung des Lebensstils
Catecholamine und Histamin – Biosynthesewege aus Tyrosin/Histidin; Rolle als Neurotransmitter/Hormone; Regulationswege über PLP, SAM, Hitzefaktoren
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Ascorbinsäure (Vitamin C) – Radikalfänger; Rolle bei der Hydroxylierung aliphatischer Aminosäuren (z. B. Prolin, Dopamin)
Verfügbarkeit von Vitamin C in Tieren; Dehydroascorbat-Form und Reduktasen
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Tryptophan-Derivate – Serotonin, Melatonin; Tryptophan-Hydroxylase; 5-Hydroxy-Tryptophan; Decarboxylasen (PLP) – Regulation von Stimmung, Schlaf
Decarboxylasen – Aromatische L-Aminosäure-Decarboxylasen; PLP-abhängig; Dimer-Struktur; Substratbeispiele (L-Dopa, Serotonin-Vorstufen, etc.)
PLP-Enzyme – Einordnung: Aminotransferasen, Decarboxylasen, Ser/Thr Dehydratasen, Threonin-Dehydratase, Glycin Cleavage System
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PLP-Enzyme im Überblick – wichtige Familien und Reaktionsmechanismen
Übergangszustand der PLP-Enzyme – Stereochemie bestimmt gebrochene Bindung (α-C—R-Gruppe)
Hinweis auf die Bedeutung des PLP-CO-enzyms in der Katalyse
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PLP-Übergangszustand – X-Variante: Bestimmung, welche Bindung am Cα-Atom gebrochen wird
Beispiele: Decarboxylasen vs. Transaminasen vs. Dehydratase
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Kreatinphosphat – Energiespeicher im Muskel/Neuron; Kreatin-Kinasen; Phasen der Energieversorgung
Kreatin-Synthese und Abbau – Glycin + Guanidinoacetat + SAM → Kreatin; Kreatinin als Ausscheidung
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Tetrapyrole Häm, Porphyrin, Hämproteine – Häm-Synthese in der Leber/Mitochondrien
Hämsynthese-Schritte – ALA-Synthase, Porphobilinogen, Uroporphyrinogen, Ferrochelatase; Verbindung zu Hämoglobin, Myoglobin, Cytochromen
Häm-Abbau – Biliverdin → Bilirubin; Lebertransport; Urobilinogen und Stercobilin; Bilirubin-Verwertung und Exkretion
Ikterus – Bilirubin-Blutspiegel, Ursachen (Überproduktion, Aufnahme, Transport, Gallenabfluss) und Therapien (Phototherapie)
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Bilirubin-Umwandlung in Darm und Niere; prähepatische und posthepatische Phasen
Phototherapie-Formen (Z,Z- und Z,E-Bilirubin) – bessere Löslichkeit
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Anabolismus der Aminosäuren – Überblick über Aufbauprozesse
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Essentielle Aminosäuren der Wirbeltiere – Liste (Lysin, Arginin, Histidin; Threonin; Methionin; Cystein; Phenylalanin; Tyrosin; Tryptophan; Aromatische: Phenylalanin, Tyrosin, Tryptophan; Aliphatische: Alanin, Glycin, Prolin; Valin, Leucin, Isoleucin)
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Synthese von Prolin und Ornithin aus Glutamat – Pfade: Glutamat → Glutamatsemialdehyd → Prolin/Ornithin
Glycin/Serin-Transport- und Transformationswege – Glycin-Schleppensystem, Serin-Serin-Dehydratase
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Glutamin- und Asparagin-Synthese – Glutamin synthetase und Asparagin synthetase; ATP-abhängige Reaktionen
Vorbereitung der Amidosäure-Verknüpfungen – Strukturformeln: Amide-Bildung aus Carboxyl/ATP-abhängiger Aktivierung
Allgemeine Prinzipien der Amidbildung in Aminosäuren
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Synthese der aromatischen Aminosäuren in Pflanzen/Bakterien – Shikimsäureweg (Chorismat) → Tyrosin, Phenylalanin, Tryptophan; Vorstufen: PEP, Erythrose-4-phosphat
Chorismat Mutase – Übergangszustand als Target für Antibiotika (z.B. gegen Mycobacterium tuberculosis); Menschen besitzen diesen Weg nicht intrinsisch
Sikimat-Stoffwechselweg – bildet Aromatische Verbindungen in Pflanzen und Bakterien (z.B. Tryptophan, Phenylalanin, p-Aminobenzoesäure, Salicylsäure, Morphin-ähnliche Alkaloide)
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Abschluss: Sikimat-Stoffwechsel – Verbindung von Aromaten in Pflanzen/Bakterien; Nebeneffekte und Anwendungen (Folsäure-Bildung in Bakterien, Salicylate, Morphin-Alkaloide)
Wichtige Enzyme: Tyrosin-Hydroxylase, Tyrosinase, Phenylalanin-Hydroxylase, Tryptophan-Hydroxylase; BH4/ BH2-Co-Kofaktoren involvement
--- Ergänzende Hinweise zur Prüfungsvorbereitung ---
Gliederung des Aminosäure-Stoffwechsels: Abbauwege, Transportformen, Energieübergänge, und Verbindungen zwischen Transaminierung, Desaminierung, Desaminierung-Operierungen
Typische Reaktionsformen im PLP-System: Transaminierung, Decarboxylierung, Dehydratation, Hydroxymethyl-Transfer
Wichtige Speicherformen: Kreatinphosphat, Glutamin als N-Transport, Ubiquitin-abhängiger Proteolysepfad
Pathologie: Hyperammonämie, PKU, MSUD, Hyperglycinämie; Diagnostik und behandlungstechnische Ansätze
Biogene Amine: Catecholamine, Melanin, Serotonin; SH-Donatoren und Cofaktoren (BH4, SAM, PLP)
Hinweis: Die hier gegebenen Notizen sind eine kompakte, punktuelle Zusammenfassung basierend auf dem bereitgestellten Transkript. Falls du zu bestimmten Seitenabschnitten vertiefte, exemplarische Rechenbeispiele (insb. Harnstoffzyklus-Bilanz) oder Diagramme benötigst, sag mir gerne Bescheid, dann erstelle ich dir gezielt detaillierte Formeln und schematische Abläufe.