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Helmut Fend: Die Funktionen von Schule

  • Wir leben in einer Leistungs- und Wissensgesellschaft, schulische Bildung hat hier einen hohen Stellenwert

  • Schulbildung erfüllt doppelte Aufgabe: Reproduktion der Gesellschaft & Entwicklung des Individuums

4 klassische Schulfunktionen

Kulturelle Reproduktionsfunktion/ Enkulturationsfunktion (Klafki):

  • Kulturelles Wissen (Weltwissen), Werte und Praktiken sollen an die nächsten Generationen weitergegeben werden

  • Stiftet Orientierung um sich in Gesellschaft zurecht zu finden

Qualifikationsfunktion:

  • Vorbereitung auf das spätere Berufsleben durch vermitteltes Wissen und Fertigkeiten

  • Sicherung wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit durch anwendbare Fähigkeiten

  • Ökonomische Reproduktion

Allokations-/ Selektionsfunktion

  • Auswahl und Sortierung der Schüler anhand ertragener individueller Leistung

  • Zuweisung zu beruflichen Positionen

Legitimationsfunktion:

  • Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte (wie Anerkennung von Autorität, Partizipation, …) -> Stabilisierung und Eingliederung in Gesellschaft

 

Schulfunktionen im Laufe der letzten Jahrzehnte

  • Sozialisations-/ Enkulturationsfunktion: Bedeutung gestiegen, erzieherische Aufgaben in Gesellschaft anspruchsvoller geworden, Schulen müssen für Sozialisationsdefizite kompensieren und erzieherische Aufgaben übernehmen, Gesellschaft ist heterogener geworden, sozialer Zusammenhalt hat abgenommen

  • Qualitätsfunktion: Ansprüche an Qualifikation steigen -> höhere Anforderung an schulische Bildung, großer Wert auf Fremdsprachenkenntnisse, allgemeine gesellschaftlich wichtige Kompetenzen sollen (Medien-, Interkulturelle Kompetenten, Sensibilisierung für Umweltprobleme und Gender-Aspekte, Umgang mit Heterogenität (Inklusion)) und dabei Kompetenzen zu erwerben, fachliche Qualifizierung wird dadurch vernachlässigt

  • Allokationsfunktion: mit der Bildungsexpansion der Sechzigerjahre hat Konkurrenz um höherwertige Bildungsabschlüsse zugenommen, desto mehr Schüler Abitur erlangen, desto weniger Wert hat das Zertifikat, man hebt sich nur mit außergewöhnlich guten oder schlechten Noten ab, Druck steigt gute Noten zu bekommen -> Inflation guter Noten

 

Individuelle Chancen im Bildungssystem

  • Enkulturation: Entwicklung kultureller Identität und kulturelle Teilhabe

  • Qualifikation: Erlangen individueller Berufsfähigkeit

  • Allokation: Planung des eigenen Lebens und Berufswahl

  • Legitimation/Integration: Teilhabe an politischen Prozessen und Entwickeln einer gesellschaftlichen Identität

 

 

Definition und Funktion von Schule

Helmut Fend definiert die Schule als eine Institution, die sowohl individuelle Entwicklung als auch gesellschaftliche Reproduktion fördert. Er identifiziert vier grundlegende Funktionen der Schule: Enkulturation, Qualifikation, Allokation und Integration


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Helmut Fend: Die Funktionen von Schule

  • Wir leben in einer Leistungs- und Wissensgesellschaft, schulische Bildung hat hier einen hohen Stellenwert

  • Schulbildung erfüllt doppelte Aufgabe: Reproduktion der Gesellschaft & Entwicklung des Individuums

4 klassische Schulfunktionen

Kulturelle Reproduktionsfunktion/ Enkulturationsfunktion (Klafki):

  • Kulturelles Wissen (Weltwissen), Werte und Praktiken sollen an die nächsten Generationen weitergegeben werden

  • Stiftet Orientierung um sich in Gesellschaft zurecht zu finden

Qualifikationsfunktion:

  • Vorbereitung auf das spätere Berufsleben durch vermitteltes Wissen und Fertigkeiten

  • Sicherung wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit durch anwendbare Fähigkeiten

  • Ökonomische Reproduktion

Allokations-/ Selektionsfunktion

  • Auswahl und Sortierung der Schüler anhand ertragener individueller Leistung

  • Zuweisung zu beruflichen Positionen

Legitimationsfunktion:

  • Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte (wie Anerkennung von Autorität, Partizipation, …) -> Stabilisierung und Eingliederung in Gesellschaft

 

Schulfunktionen im Laufe der letzten Jahrzehnte

  • Sozialisations-/ Enkulturationsfunktion: Bedeutung gestiegen, erzieherische Aufgaben in Gesellschaft anspruchsvoller geworden, Schulen müssen für Sozialisationsdefizite kompensieren und erzieherische Aufgaben übernehmen, Gesellschaft ist heterogener geworden, sozialer Zusammenhalt hat abgenommen

  • Qualitätsfunktion: Ansprüche an Qualifikation steigen -> höhere Anforderung an schulische Bildung, großer Wert auf Fremdsprachenkenntnisse, allgemeine gesellschaftlich wichtige Kompetenzen sollen (Medien-, Interkulturelle Kompetenten, Sensibilisierung für Umweltprobleme und Gender-Aspekte, Umgang mit Heterogenität (Inklusion)) und dabei Kompetenzen zu erwerben, fachliche Qualifizierung wird dadurch vernachlässigt

  • Allokationsfunktion: mit der Bildungsexpansion der Sechzigerjahre hat Konkurrenz um höherwertige Bildungsabschlüsse zugenommen, desto mehr Schüler Abitur erlangen, desto weniger Wert hat das Zertifikat, man hebt sich nur mit außergewöhnlich guten oder schlechten Noten ab, Druck steigt gute Noten zu bekommen -> Inflation guter Noten

 

Individuelle Chancen im Bildungssystem

  • Enkulturation: Entwicklung kultureller Identität und kulturelle Teilhabe

  • Qualifikation: Erlangen individueller Berufsfähigkeit

  • Allokation: Planung des eigenen Lebens und Berufswahl

  • Legitimation/Integration: Teilhabe an politischen Prozessen und Entwickeln einer gesellschaftlichen Identität

 

 

Definition und Funktion von Schule

Helmut Fend definiert die Schule als eine Institution, die sowohl individuelle Entwicklung als auch gesellschaftliche Reproduktion fördert. Er identifiziert vier grundlegende Funktionen der Schule: Enkulturation, Qualifikation, Allokation und Integration