Baustofftechnologie II - Flashcards

Mauerwerksmörtel

  • Definition:

    • M: Mörtelklasse nach DIN EN 998-2 in Verbindung mit DIN 18580.
    • MG: Mörtelgruppe (früher).
    • Wärmedämmmörtel: ρd < 1,0 kg/dm³
    • Kaum noch angewendet.
  • Anforderungen an Mauermörtel (außer Rezeptmörtel) nach DIN V 18580 bzw. DIN EN 998-2

    PrüfgrößePrüfnormNormalmauermörtel (NM)Leichtmauermörtel (LM)Dünnbettmörtel (DM)
    IIIIII
    MörtelgruppeDIN V 18580
    MörtelklasseDIN EN 998-2M 2,5M 5M 10
    DruckfestigkeitDIN EN 1015-112,5510
    FugendruckfestigkeitDIN 18555-9
    • Verfahren I: PD.FI = 1,25 (M2,5), 2,5 (M5), 5,0 (M10), 10,0 (M20), 2,5 (M5)
    • Verfahren II: PD.FII = 2,5 (M2,5), 5,0 (M5), 10,0 (M10), 20,0 (M20), 5,0 (M5)
    • Verfahren III: PD.FIII = 1,75, 3,5, 7,0, 14,0, 3,5
  • Lieferarten für Mauerwerksmörtel:

    • Baustellenrezeptmörtel (Baustellenmörtel):
      • Einzelne Komponenten (Wasser, Bindemittel, Gesteinskörnung) werden vor Ort abgemessen und zusammengemischt.
    • Werkmörtel:
      • Werk-Vormörtel: Zugabe von Wasser und Zement auf der Baustelle.
      • Werk-Trockenmörtel (Silo, Sackware): fertiges Gemisch der Ausgangsstoffe, dem bei der Aufbereitung auf der Baustelle nur noch Wasser zugemischt wird.
      • Werk-Frischmörtel (wie Transportbeton): wird gebrauchsfertig in verarbeitbarer Konsistenz („kellengerecht“) in Fahrmischern auf die Baustelle geliefert; i. d. R. 24 h bis zu 36 h verarbeitbar.
  • Baustellenrezeptmörtel:

    • Mischungsverhältnis der Einzelkomponenten in Raumteilen nach DIN 18580:2019-06
  • Werkfrischmörtel (Nassmörtel):

    • Normal- und Leichtmörtel
    • Anlieferung des verarbeitungsgerechten Mörtels in Kübeln oder in Transportmischer
    • Keine Wasserzugabe auf der Baustelle
    • Verarbeitungszeit einhalten (i.d.R. 24 bis 36 Stunden)
    • Schutz vor Austrocknung und Beregnung
  • Werktrockenmörtel:

    • Silomörtel:
      • Normal- und Leichtmörtel
      • Wasserzugabe und Mischen am Siloauslauf (nach Herstellerangabe)
    • Sackware:
      • Normal-, Leicht- und Dünnbettmörtel
      • Lagerung dauerhaft trocken
      • Wasserzugabe nach Herstellerangabe
      • Mischen nach Herstellerangabe (Baustellenmischer für Leicht- und Normalmörtel, Quirl für Dünnbettmörtel)

Fugenarten und Eigenschaften von Mauerwerksmörtel

  • Lagerfugen:

    • Sicherstellung Kraftübertragung  vollflächig vermörtelt
    • Solldicke: 12 mm (Normalbettfuge) oder 1 bis 3 mm (Dünnbettfuge)
  • Stoßfugen:

    • Kraftübertragung bei Biegezug- und Schubbeanspruchung
    • Vollvermörtelt (a): Solldicke 10 mm oder 1 bis 3 mm
    • Teilvermörtelt (b, c): Mörteltasche, Steine knirsch verlegt
    • Unvermörtelt (d): Steine knirsch verlegt, Fugendicke ≤ 5 mm
  • Eigenschaften:

    • Je höher die Lagerfugendicke, desto:
      • geringer die Mauerwerksdruckfestigkeit und desto
      • höher die vertikale Formänderung.
    • Dünnbettmörtel sind aus Sicht des Tragverhaltens vorteilhaft.
    • Die Umsetzung auf der Baustelle erfordert jedoch eine höhere Maßgenauigkeit (nur mit Plansteinen erlaubt!).
    • Auf Einhaltung der Maßtoleranzen auf der Baustelle achten!
    • Dünnbettmörtel sind jedoch nicht immer zulässig.

Anwendung von Mauerwerksmörtel

  • Dünnbettmörtel (DM), wesentliche Eigenschaften:

    • ist ein Normalmörtel mit Größtkorn von 1 mm,
    • Schichtdicke 1 bis 3 mm,
    • nur für Plansteine (Maßabweichungen < 1 mm) geeignet,
    • geringer Fugenanteil (hohe Mauerwerkfestigkeit, Wärmedurchlasswiderstand des Mauerwerkes erhöht),
    • geringer Mörtelverbrauch,
    • nur Mörtelklasse M 10.
  • Anmischen.

  • Mörtelauftrag mit Mörtelschlitten oder Zahnschiene.

  • Versetzen von Plansteinen in Dünnbettmörtel.

  • Außenmauerwerk aus Porenbetonsteinmauerwerk mit Dünnbettmörtel Vorteile:

    • Hohe Tragfähigkeit
    • Geringer Mörtelverbrauch
    • Geringer Zeitaufwand
    • Guter Wärme- und Feuchteschutz
    • Kein Herausdrücken von Mörtel bei großen Steinformaten
  • Nachteile:

    • Unebenheiten können nicht/kaum ausgeglichen werden
    • Nur mit Plansteinen
    • Ausreichende Nachbehandlung sicherstellen
  • Hinweise:

    • Fugendicke etwa 1 bis 3 mm,
    • zum gleichmäßig dünnen Auftrag des Dünnbettmörtels sollte z.B. eine Zahnschiene oder ein Mörtelschlitten verwendet werden.
  • Normalmörtel (NM), wesentliche Eigenschaften:

    • Mörtel ohne besondere Eigenschaften,
    • nur NM darf als Rezeptmörtel ohne Eignungsprüfung auf der Baustelle hergestellt werden,
    • Solldicke der Lagerfuge 12 mm,
    • übliche Mörtelklassen M1, M2,5, M5, M10 und M20,
    • für alle Steinarten geeignet.
  • Kellermauerwerk aus Leichtbetonsteinen mit Normalmörtel Vorteile:

    • Gleicht Unebenheiten von Mauersteinen aus
    • Günstig
    • Hohe Rohdichte
    • Guter Schallschutz
  • Nachteile:

    • Geringere Tragfähigkeit
    • Schlechtere Wärmedämmeigenschaften
  • Hinweise:

    • Lagerfugendicke etwa 12 mm
  • Leichtmauermörtel (LM), wesentliche Eigenschaften:

    • Gute Wärmedämmeigenschaften,
    • Wird je nach Wärmeleitfähigkeit in die Gruppen
      • LM 21 (ρR ≤ 700 kg/m³ und λR ≤ 0,21 W/(m.K)) und
      • LM 36 (ρR ≤ 1000 kg/m³ und λR ≤ 0,36 W/(m.K)) eingeteilt.
      • Vergleich NM: ca. 1,0 W/m.K
    • Wird immer als Werkmörtel (meist Trockenmörtel) geliefert,
    • Lagerfugendicke ca. 12 mm (wie NM),
    • besonders für wärmedämmende Steine geeignet.
    • Heute kaum noch angewendet, jedoch im Bestand anzutreffen.
  • Mauerwerk mit Leichtmauermörtel Vorteile:

    • Gute Wärmedämmeigenschaften
    • Geringe Rohdichte
    • Gleicht Unebenheiten von Mauersteinen aus
  • Nachteile:

    • Schlechter Schallschutz
    • Ungünstigeres Verformungsverhalten
    • Geringere Tragfähigkeit (höhere Querdehnung)
  • Hinweise:

    • Lagerfugendicke ca. 12 mm

Mauersteine

  • Mauersteinarten (künstlich):

    • Mauerziegel (Backsteine, Klinker, Lochziegel, Blähtonsteine)
    • Kalksandsteine
    • Porenbetonsteine
    • Betonwerksteine
    • Leichtbetonsteine (Bimsstein bzw. Schwemmstein)
    • Lehmziegel
  • Mauersteinformen

    • Voll-,
    • Hochloch-,
    • Hohlblock-,
    • Plan- und
    • Blockstein sowie
    • Verblender.
  • Natursteine für Mauerwerk:

    • Sandstein (SH)
    • Kalkstein (SH)
    • Basalt
    • Tuffstein
    • Drachenfelser Trachyt (Eifel)
    • Schiefer
    • Grauwacke
  • Natursteinformen

    • Quader-,
    • Plan- und
    • Blockstein,
    • Platten sowie
    • Verblender.
  • Steinformate

    • DF
    • 2 DF
    • 3 DF
    • 4 DF
    • 5 DF
    • 8 DF
    • 12 DF
    • 16 DF
    • 20 DF
  • Baunormzahlen

    • Baurichtmaß: 1 Mauersteinabmessung + 1 Fuge = Vielfaches von 125 mm
    • Nennmaß: Bauteilaußenmaß = Baurichtmaß – 1 Fuge
      • Beispiel Mauerwerkswand: Außenlänge = 2x (240+10) - 10 = 490 mm
    • Bauteilaußenmaße ergeben sich durch das Subtrahieren einer Fuge vom Baurichtmaß 240 mm 52 mm
    • Bauteilinnenmaß = Baurichtmaß + 1 Fuge
      • Beispiel Mauerwerkswand: Öffnungsmaß = (240+10) + 10 = 260 mm
    • Bauteilöffnungsmaße (Türen, Fenster) ergeben sich durch das Addieren einer Fuge zum Baurichtmaß
    • Bei der Länge ergibt sich das Baurichtmaß immer durch die Addition von Steinlänge und einer Stoßfuge von 10 mm
    • Bei der Höhe ergibt sich das Baurichtmaß durch die Addition von Steinhöhe und einer Lagerfuge von:
      • 10,5 mm (DF Stein, „Dünnformat“)
      • 12,3 mm (NF Stein, „Normalformat“)
      • 12 mm (≥ 2 DF)
    • Bei Dünnbettmörtel werden geringere Fugendicken verwendet. Die Steindimensionen von Plansteinen sind an diese angepasst.
  • Steinfestigkeitsklassen (SFK)

MauersteinartKleinster Wert [N/mm²]kleinster mittlere Mindestdruckfestigkeitsklasse [N/mm²]
Ziegel2,02.5
Kalksandsteine4.05.0
Porenbeton4,05,0
Hohlblöcke aus Leichtbeton6,07,5
Vollblöcke aus Leichtbeton8,010,0
Mauersteine aus Normalbeton10,012,5
  • Rohdichteklassen (RDK)
    Rohdichteklasse Mauersteinart Wertebereich der Steinrohdichte [kg/dm³]

    • 0,35 Wärmedämmziegel 0,31 bis 0,35
    • 0,40 LD-Ziegel 0,36 bis 0,40
    • 0,45 HD-Ziegel 0,41 bis 0,45
  • Anwendungsbereiche

BezeichnungAusgangsmaterialFestigkeitsklasseWärmeschutzSchallschutzAnwendung
Mauerziegel Mz, HLzLehm, Ton, Wasser, Zusätze2-60- bis ++0 bis ++Außen-, Innenwände, Verblendschalen
KalksandsteineKalk, Sand, Wasser, Zusätze4-60- bis 0+ bis ++Innenwände, Verblendschalen
LeichtbetonsteineHydr. Bindemittel, Leichtzuschlag, dichter Zuschlag2-12+ bis +++ bis ++/+0Außen-, Innenwände
PorenbetonsteineKalk/Zement, Quarzmehl, Wasser, Gasbildner2-8+ bis ++O bis +Außen-, Innenwände
  • Faustformel: Je schwerer der Stein, desto:
    • höher die Druckfestigkeit,
    • höher der Schalldämmwert,
    • höher die Wärmeleitfähigkeit,
    • schlechter die Wärmedämmeigenschaften, und umgekehrt!

Mauerziegel

  • Bestehen im Wesentlichen aus Lehm

  • Ggf. Zugabe von Sägemehl oder Polystyrol

  • Rohdichte 700 – 2400 kg/m³

  • Druckfestigkeit 2 – 60 N/mm²

  • Gute Schalldämmung

  • Gute Wärmeisolierung

  • Produktformen:

    • Vollziegel
    • Gelocht
    • Hochlochziegel (vertikal gelocht)
    • Langlochziegel (horizontal gelocht)
  • Hochwärmedämmende Mauerziegel

    • Optimiertes Lochbild
    • Dämmstofffüllung in Hohlräumen Hydrophobierte Perlite
    • Mineralfaserdämmstoffe

Kalksandstein

  • Besteht im Wesentlichen aus Kalk und Sand (ca. 1 : 12)

  • Rohdichte 1400 – 2200 kg/m³

  • Druckfestigkeit 4 – 60 N/mm²

  • gute Schalldämmung

  • Klein- und Mittelformat

  • Voll- und Lochsteine (auch Plansteine)

  • Großformatige KS XL Elemente

  • KS XL E Steine zur Aufnahme von Elektroleitungen ohne Fräsen

  • Nut-Feder-System

  • Spezielle Steine für Sichtmauerwerk

Porenbeton

  • Besteht aus:

    • Fein gemahlener Quarzsand
    • (Brannt-)Kalk (CaO) und Zement (CEM I)
    • Ggf. Anhydrid oder Gips (geringe Mengen)
    • Ggf. komplette Substitution des Kalks durch Zement
    • Aluminiumpulver bzw. –paste als Treibmittel zur Porenbildung.
  • hohe Festigkeit bei geringer Rohdichte,

  • (relativ) geringe Rohdichte

    • Bis zu 80% seines Volumens besteht aus Luft
    • und 20% aus Feststoff
    • für etwa 4 bis 5 m³ Porenbeton ist nur 1 m³ Rohstoffe erforderlich.
  • Rohdichte 300 - 800 kg/m³

  • Druckfestigkeit 2 – 6 N/mm²

  • Plansteine

  • Großformatige Planelemente

  • Wandtafeln

  • Decken- und Dachplatten (bewehrt)

  • Wesentliche Eigenschaften von Porenbeton:

    • geringe Rohdichte
    • geschlossenzellige Porenstruktur
    • sehr gute Wärmedämmeigenschaften
    • niedrigerer jedoch normkonformer Schallschutz
    • hoher Brandschutz

Beton und Leichtbeton

  • Herstellung analog zu Normal- und Leichtbeton
  • Betonsteine i.d.R. unbewehrt
  • Normalbetonsteine:
    • Rohdichte 2,0 – 2,4 kg/m³, Druckfestigkeit 20 – 60 N/mm²
    • erhöhte Schalldämmung
  • Leichtbetonsteine:
    • Rohdichte 0,8 – 2,0 kg/m³, Druckfestigkeit 2 – 20 N/mm²
    • hochwärmedämmend
    • bei verminderter (ggf. ausreichender) Schalldämmung (je nach Druckfestigkeit/Rohdichte)
  • Vollsteine, -blöcke
  • Hohlblöcke
  • Großformatige Leichtbetonsteine mit integrierten Wärmedämmschichten
  • Leichtbetonsteine mit Gesteinskörnung aus Bims oder Blähton

Putz

  • Aufgaben:

    • Putz dient als Gestaltungsmittel
    • Putz gleicht Unebenheiten aus
    • Putz erfüllt auch bauphysikalische Aufgaben wie z. B.
      • Wärmedämmung wird erhöht
      • kann feuchteregulierend sein (Innenputz)
      • Schall- und Brandschutz wird verbessert
      • Feuchteschutz wird erhöht (Außenputz).
    • Putz dient als Träger für Anstriche, Tapeten usw. (Innenputz)
  • Putzmörtelarten:

    • Normalputzmörtel (GP)
      • Ohne besondere Eigenschaften
      • Trockenrohdichte zwischen 1.400 und 1.900 kg/m³
    • Leichtputzmörtel (LW)
      • geringe Rohdichte; Trockenrohdichte ≤ 1.300 kg/m³
    • Wärmedämmputzmörtel (T)
      • spezifische wärmedämmende Eigenschaften
      • Trockenrohdichte zwischen 200 kg/m³ und 600 kg/m³
  • Spezialputze:

    • Edelputzmörtel (CR) (eingefärbte Putzmörtel)
    • Einlagenputzmörtel (OC) (einlagiges Putzsystem für außen)
    • Sanierputzmörtel (R) (für feuchtes Mauerwerk, das wasserlösliche Salze enthält)
    • „Opferputz“
    • Feuchteregulierungsputz
    • Lehmputz (nur innen).

Bindemittel

  • Zementputz
    • Als Unter- und Oberputz
    • Für Außenputz geeignet
    • Hohe Druckfestigkeiten
    • Mechanisch belastbar (geeignet für Keller- und Sockelbereich)
    • Diffusionsoffen und wasserdurchlässig
    • Neigt zur Rissbildung
BenennungKurzzeichenBeschreibeung
Gipsbinder.AGipsbinder zur Direktverwendung oder Weiterverarbeitung (Trockenpulver-Produkte)
GipsputzBGipsbinder zur Direktverwendung auf der Baustelle
B1Gipsbinder zur Weiterverarbeitung (z. B. für Gips-Wandbauplatten, Gipsplatten, Gipselemente für Unterdecken)
Gips-TrockenmörtelB3Gips-Putztrockenmörtel / Gipshaltiger Putztrockenmörtel/ Gipskalk-Putztrockenmörtel /Gipsleicht-Putztrockenmörtel/ Gipshaltiger Leicht-Putztrockenmörtel/ Gipskalkleicht-Putztrockenmörtel
  • Gipsputz

    • Schnelle Verarbeitbarkeit (kurze Standzeiten, schnelle Trocknung)
    • Besonders glatte Oberflächen erzielbar
    • Nicht für nasse Bereiche geeignet
    • Schimmelbildung möglich
    • Nur im Innenbereich einsetzbar
  • Kalkputz

    • Unterscheidung in
      • Luftkalkputz
      • Hydraulische Kalkputze
    • Luftkalkputz vs. Hydraulischer Kalkputz:
      • Elastischer und weicher (geschmeidiger)
      • Neigt weniger zur Rissbildung
      • Für Stuckarbeiten geeignet
      • Geringere Druckfestigkeit
    • Langsameres Abbinden
    • Üblicherweise zweilagig (Abbinden der ersten Lage abwarten, CO2!)
    • Mittlerweile vereinzelt auch einlagige Systeme
    • Mittlerweile auch maschinell verarbeitbare Systeme (wirtschaftlicher)
    • Vorteile:
      • Deutlich geringerer Feuchteeintrag in das Bauteil (geringer w/b-Wert)
      • Deutlich geringere Sporenbildung aufgrund hoher Alkalität
      • (Hoch-)Hydraulischer Kalkputz im Außenbereich einsetzbar (oder mit Schutzanstrich)
      • Geringe Rissbildung (Luftkalkputze)
  • Kalkzementputz

    • Bindemittel: Zement und Kalk
    • Wasserfest, als Innen- und Außenputz sowie in Feuchträumen geeignet
    • Druckfestigkeit liegt zwischen Kalk- und Zementputz
    • Alkalität schützt vor Algen- und Schimmelbefall
    • Geringere Eignung zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit im Vgl. zu Kalkputz
    • Auftrag mit Kelle oder maschinell
  • Gips-Kalkputz

    • Vorwiegend als Unterputz auf Mauerwerk im Innenbereich
    • i.d.R. Überglättung mit Deckputz oder Spachtelung
    • Im Einzelnen auch als System zum direkten Filzen/Glätten geeignet
    • Nur im Innenbereich
  • Lehmputz

    • Weicher als Gips- oder Kalkputz
    • Als Ober- und Unterputz
    • Sehr gute Dampfdurchlässigkeit (diffusionsoffen) und Klimaregulierung
    • Nicht brennbar und wärmedämmend
    • Wasserlöslich
    • Im Innen- und bedingt im Außenbereich anwendbar
  • Kunstharzputz

    • Auch unter dem Namen Dispersionsputz bekannt

    • Als Bestandteil von Putzsystemen verbreitet (z.B. WDVS)

    • Üblicherweise als Oberputz (Unterputz meistens rein mineralisch, da bessere Haftung auf Putzgrund)

    • Polymerdispersion als Bindemittel

    • Zuschläge mineralisch oder organisch

    • Einsatz üblicherweise im Außenbereich

    • Widerstandsfähig gegen mechanische Einwirkungen

    • Sehr beständig gegen Feuchtigkeit

    • Hohe Gestaltungsfreiheit (z.B. Farben, Oberflächenstrukturen)

    • Gute Rissüberbrückungsfähigkeit

    • Wenig geeignet im Denkmalschutzbereich oder bei älteren Bauwerken (kaum Feuchteregulierung, stauende Nässe)

  • Silikat- und Silikonharzputz

    • Als Oberputz
    • Vereint die Vorteile von Kunstharzputzen und mineralischen Putzen:
      • Wasserdampfdurchlässig (diffusionsoffen)  Mauerwerk/Dämmschicht/Untergrund kann abtrocknen
      • Wasserdicht
      • Rissüberbrückend
    • Silikatputz besteht aus
      • Kali-Wasserglas (mineralisch) und
      • Kunstharzdispersion (organisch)
    • Silikonharzputz besteht aus der Kombination:
      • einer Silikonharzemulsion und
      • einer Polymerdispersion (beides organisch)

Wärmedämmputz

  • Auch als Thermoputz bekannt
  • Wärmeleitfähigkeit ≤ 0,5 W/m.K
  • Zuschlag: Expandiertes Polystyrol (EPS), Vermiculite und/oder Perlite
  • Üblicherweise als Unterputz (meist unter Edelputzen), da geringer Widerstand gegen mechanische Belastung
  • Sehr gute Wasserdampfdurchlässigkeit (diffusionsoffen)
  • Gute Rissüberbrückungsfähigkeit
  • In einem Arbeitsgang in Lagen bis zu 5 cm applizierbar

WDVS-Fassade

  • Polystyrol
    • Über 80 Prozent der WDW-Systeme basieren auf Platten aus expandiertem Polystyrol.
  • Steinwolle
    • Haupteinsatzgebiet sind Häuser mit hohen Brandschutz-Anforderungen.
  • Holzfaser
    • WDVS auf Basis von Holzfaser Dämmstoffen findet man meist im Holzrahmenbau.
  • Mineralschaum
    • bestehen aus Kalk, Sand, Zement und Wasser und sind als ökologischer Baustoff zertifiziert