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CVD - Chemical Vapor Deposition

  • Chemical Vapor Deposition (CVD) ist ein Vakuumverfahren zur Herstellung hochwertiger, leistungsstarker Feststoffe.

  • Häufig in der Halbleiterindustrie zur Produktion von Dünnschichten verwendet.

  • Typischer Prozess: Wafer (Substrat) wird flüchtigen Vorstufen ausgesetzt, die auf der Oberfläche reagieren oder sich zersetzen, um den gewünschten Belag zu erzeugen.

  • Es entstehen oft flüchtige Nebenprodukte, die durch Gasstrom aus der Reaktionskammer entfernt werden.

  • Mikrostrukturierungsprozesse nutzen CVD zur Ablagerung verschiedener Materialformen: monokristallin, polykristallin, amorph und epitaktisch.

  • Verwendete Materialien: Silizium (Dioxid, Karbid, Nitrid, Oxynitrid), Kohlenstoff (Fasern, Nanofasern, Nanoröhren, Diamant und Graphen), Fluorkohlenwasserstoffe, Filamente, Wolfram, Titannitrid und verschiedene Hoch-κ-Dielektrika

Arten der CVD

  • Verschiedene Formate der CVD (Chemical Vapor Deposition)

  • Unterschiedliche Prozesse basieren auf der Art, wie chemische Reaktionen eingeleitet werden

Einteilung nach Betriebsbedingungen:

  • APCVD (Atmospheric Pressure CVD): CVD bei atmosphärischem Druck

  • LPCVD (Low-Pressure CVD): CVD bei unteratmosphärischen Drücken, reduziert unerwünschte Gasphasenreaktionen, verbessert Filmuniformität

  • UHVCVD (Ultrahigh Vacuum CVD): CVD bei sehr niedrigem Druck, typischerweise unter 10⁻⁶ Pa

  • SACVD (Sub-atmospheric CVD): CVD bei unteratmosphärischen Drücken, nutzt TEOS und Ozon zur Füllung von Si-Strukturen mit SiO₂

Einteilung nach physikalischen Eigenschaften des Dampfes:

  • AACVD (Aerosol Assisted CVD): Vorläufer werden mittels Flüssig-/Gas-Aerosol transportiert

  • DLICVD (Direct Liquid Injection CVD): Vorläufer in flüssiger Form werden in eine Verdampfungskammer injiziert, geeignet für flüssige oder feste Vorläufer, hohe Wachstumsraten möglich

Einteilung nach Art der Substraterwärmung:

  • Hot wall CVD: Kammer wird extern beheizt, Substrat durch Strahlung von Kammerwänden

  • Cold wall CVD: Nur das Substrat wird direkt erhitzt, Kammerwände bleiben bei Raumtemperatur

Plasmamethoden:

  • MPCVD (Microwave Plasma-assisted CVD)

  • PECVD (Plasma-enhanced CVD): Nutzt Plasma zur Erhöhung der chemischen Reaktionsraten, ermöglicht Abscheidung bei niedrigeren Temperaturen, wichtig für Halbleiterfertigung

  • RPECVD (Remote Plasma-enhanced CVD): Substrat nicht direkt in der Plasmaentladungsregion, Verarbeitungstemperaturen bis Raumtemperatur möglich

  • LEPECVD (Low-energy plasma-enhanced CVD): Nutzt ein hochdichtes, niederenergetisches Plasma für epitaktische Abscheidung

Anwendungen

  • CVD (Chemical Vapor Deposition) wird verwendet zur Ablagerung von konformen Filmen und zur Modifizierung von Substratoberflächen.

  • Besonders nützlich bei der atomlagenweisen Abscheidung (Atomic Layer Deposition) extrem dünner Materialschichten.

  • Anwendungen:

    • Galliumarsenid: In integrierten Schaltkreisen (ICs) und Photovoltaikgeräten.

    • Amorphes Polysilizium: In Photovoltaikgeräten.

    • Bestimmte Karbide und Nitride: Verleihen Verschleißfestigkeit.

    • Polymerisation durch CVD: Ermöglicht superdünne Beschichtungen mit wünschenswerten Eigenschaften wie Gleitfähigkeit, Hydrophobie und Wetterbeständigkeit.

    • Metall-organische Gerüste (MOFs): Kristalline, nanoporöse Materialien, demonstriert durch CVD.

    • Skalierbare Prozesse im Reinraum: Abscheidung von großflächigen Substraten, Anwendungen in Gassensorik und niedrig-κ Dielektrika erwartet.

    • Membranbeschichtungen: Geeignet für Entsalzungs- und Wasseraufbereitungsanlagen, da die Beschichtungen gleichmäßig und dünn sind, ohne die Membranporen zu verstopfen.

Verfahrensgrenzen

  • Nicht für jede wünschenswerte Schicht existiert eine geeignete gasförmige Verbindung zur Herstellung.

  • Hohe Temperaturbelastung des Substrates als Einschränkung des Verfahrens.

  • Hitzebelastung kann Verzug an Werkstücken verursachen.

  • Temperatur kann oberhalb der Erweichungstemperatur des Materials liegen, wodurch das Verfahren nicht anwendbar ist.

  • Hohe Temperaturen führen zu Diffusionsprozessen:

    • Dotierprofile verschmieren.

    • Metalle diffundieren nach Beschichtungsprozessen.

  • Es gibt Varianten mit geringerer thermischer Belastung, die negative Effekte verringern