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Fragen und Antworten decken die wichtigsten Inhalte zur Prüfungspflicht, zum WP-Berufsstand sowie zur Prüfung des Vorratsvermögens ab.
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Was ist die Hauptaufgabe von Wirtschaftsprüfern nach deutschem Recht?
Die Durchführung der gesetzlichen Jahres- und Konzernabschlussprüfungen ( künftig auch des integrierten Nachhaltigkeitsberichts ).
Nennen Sie zwei weitere typische Aufgabenfelder von Wirtschaftsprüfern neben der Jahresabschlussprüfung.
Prüfung von Quartals- und Zwischenberichten sowie freiwillige Abschlussprüfungen bzw. sonstige prüfungsnahe Beratungsleistungen.
Wer gehört zu den sogenannten „Big 4“ der Wirtschaftsprüfungsbranche?
KPMG, PwC, EY und Deloitte.
Wie unterscheiden sich Geschäftsführungs- und Ordnungsmäßigkeitsprüfungen?
Geschäftsführungsprüfungen beurteilen Effektivität und Effizienz der Geschäftsführung; Ordnungsmäßigkeitsprüfungen prüfen Jahres-/Konzernabschluss und Lagebericht anhand gesetzlicher und satzungsmäßiger Normen.
Nennen Sie die vier Grundkategorien der Pflichtprüfungen in Deutschland.
1) Periodische Pflichtprüfungen für bestimmte Rechtsformen, 2) für bestimmte Größen, 3) für bestimmte Wirtschaftszweige und 4) aperiodische Pflichtprüfungen.
Ab welcher Größenklasse (§ 267 HGB) sind Kapitalgesellschaften nach § 316 HGB prüfungspflichtig?
Wenn sie nicht mehr als „klein“ gelten, d. h. mindestens zwei der drei Schwellenwerte 7,5 Mio. € Bilanzsumme, 15 Mio. € Umsatzerlöse, 50 Arbeitnehmer an zwei aufeinanderfolgenden Stichtagen überschreiten.
Welche Schwellenwerte legt § 1 PublG für prüfungspflichtige Unternehmen anderer Rechtsformen fest?
Bilanzsumme > 65 Mio. €, Umsatzerlöse > 130 Mio. €, durchschnittlich > 5 000 Arbeitnehmer (mindestens zwei Merkmale an drei Stichtagen).
Warum sind Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen stets prüfungspflichtig?
Spezialgesetze (§ 340k HGB, KWG bzw. § 341k HGB, VAG) schreiben jährlich eine Abschluss- und Geschäftsprü- fung aufgrund ihrer besonderen Systemrelevanz vor.
Nennen Sie zwei Beispiele für aperiodische Pflichtprüfungen nach dem AktG.
Sonderprüfungen nach §§ 142–145 AktG oder Bilanzprüfungen bei Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (§ 209 AktG).
Welche unmittelbare Rechtsfolge hat ein nicht geprüfter prüfungspflichtiger Jahresabschluss?
Er kann nicht festgestellt werden (§ 316 Abs. 1 S. 2 HGB) und ist bei Aktiengesellschaften sogar nichtig (§ 256 Abs. 1 Nr. 2 AktG).
Nennen Sie zwei typische freiwillige Prüfungsleistungen.
Kreditwürdigkeits- und Sanierungsprüfungen oder Prüfungen des Internen Überwachungssystems.
Welche zwei Grundvoraussetzungen nennt § 16 WPO für die Bestellung zum Wirtschaftsprüfer?
Einwandfreie Persönlichkeit und geordnete wirtschaftliche Verhältnisse.
Wie viele Klausuren umfasst der schriftliche Teil des WP-Examens und welches Gewicht hat er?
Sieben Klausuren; sie machen 60 % der Gesamtnote aus.
Was ermöglicht die seit 2019 eingeführte Modularisierung des WP-Examens?
Ablegen der Prüfungsgebiete innerhalb von bis zu sechs Jahren; einzelne Module (z. B. BWL, Wirtschaftsrecht) können schon kurz nach dem Studium ohne Mindestpraxis abgelegt werden.
Welche Mitgliedschaft ist für alle Wirtschaftsprüfer zwingend?
Die Mitgliedschaft in der Wirtschaftsprüferkammer (WPK).
Welche Hauptaufgabe erfüllt das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)?
Es erarbeitet Prüfungsstandards und Fachgutachten, um einheitliche Rechnungslegungs- und Prüfungsgrundsätze zu fördern.
Wie heißen die internationalen Prüfungsstandards, die vom IAASB herausgegeben werden?
International Standards on Auditing (ISA).
Nennen Sie die sieben klassischen Prüfungsziele bei der Prüfung des Vorratsvermögens.
Completeness, Existence & Occurrence, Accuracy, Cut-Off, Valuation, Rights & Obligations, Presentation & Disclosure.
Welche Kennzahl beschreibt die Vorratsintensität?
Vorratsintensität = Vorräte / Bilanzsumme × 100 %.
Wie überprüft der Prüfer das Vorhandensein (Existence) des Vorratsvermögens?
Durch Inventurbeobachtung zum Bilanzstichtag gemäß § 240 HGB.
Welche zwei Bewertungsprinzipien gelten für Vorräte im Umlaufvermögen?
Zugangsbewertung zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (§ 255 HGB) und Folgebewertung nach dem strengen Niederstwertprinzip (§ 253 Abs. 4 HGB).
Wann muss eine außerplanmäßige Abschreibung auf Vorräte vorgenommen werden?
Wenn der beizulegende Zeitwert am Bilanzstichtag unter dem Buchwert liegt – unabhängig von der Dauerhaftigkeit der Wertminderung (§ 253 Abs. 4 HGB).
Welche typischen Anhangangaben sind für Vorräte zu machen?
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Einsatz von Bewertungsvereinfachungsverfahren (z. B. Lifo/Fifo) und Angaben zu vorgenommenen Abschreibungen.
Nennen Sie zwei Einzelfallprüfungshandlungen bei der Vorratsprüfung.
Inaugenscheinnahme von Lagerbeständen und stichprobenweiser Abgleich von Inventurlisten mit Buchungsbelegen.
Warum ist die Klassifikation von Vorräten als Anlage- oder Umlaufvermögen prüfungsrelevant?
Weil sich daraus unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe ergeben (gemildertes vs. strenges Niederstwertprinzip).